Hallo Sab,
ich weiss jetzt nicht, an wen Deine Frage hinsichtlich der Blockaden gerichtet war. Vermutlich nicht an mich? Aber lieber eine Antwort zu viel als eine zu wenig.

Ein Arzt meinte vor einer Weile zu mir, was Blockaden genau seien, wisse man gar nicht recht. Ich persönlich vermute, dass man das nicht so recht weiss, weil die Bildgebung das nicht so gut darstellen kann.
Insofern kann ich Dir nur meine persönliche Erklärung dazu bieten, die ich mir aus dem, was ich so gelesen habe, zurechtgereimt und abgeleitet habe, aber leider keine Quellenangabe dazu.
Für mich ist es von der Mechanik her logisch, dass es dann, wenn eine Überbeweglichkeit besteht, passieren kann, dass Gelenke sich über das vorgesehene Bewegungsausmaß hinaus (oder in anderen Ebenen als vorgesehen) bewegen und in einer solchen Position hängenbleiben. Ich stelle mir das so vor wie bei einer Kette aus Metallgliedern, die sich auch verhaken und verdrehen kann und nicht mehr frei beweglich ist, wenn sich ein Kettenglied querstellt - das hat auch Auswirkungen auf die Beweglichkeit umliegender Elemente.
Eine Überbeweglichkeit kann angeboren sein, z.B. bei hypermobilen Bindegewebserkrankungen (davon bin ich auch betroffen, und das wurde erst sehr spät diagnostiziert). Eine Überbeweglichkeit kann aber auch erworben sein, wenn z.B. bei einem Unfall Bänder oder Kapseln geschädigt wurden, eine neuromuskuläre Erkrankung vorliegt etc. Wenn ein Bandscheibenfach an Höhe verliert, weil Bandscheibenmaterial ausgetreten oder eingetrocknet ist, dann ist auch dort die Bewegung der Wirbelgelenke nicht mehr ganz so genau vorgegeben, die Wirbelgelenke werden mehr belastet und können schmerzen.
Eine Reaktion des Körpers ist, dass er versucht, dies wieder zu stabilisieren, und so Anbauten an den Knochen entstehen. Mit der Zeit können so Wirbel zusammenwachsen und der Körper stabilisiert sich quasi selbst. Allerdings können auch die Anbauten selber zum Problem werden, wenn sie in Bereiche wachsen, in denen Nervenstrukturen verlaufen, und diese einengen - in die Neuroforamina, wo die Nervenwurzeln verlaufen, oder sogar in Richtung Rückenmark, wo eine Stenose (Einengung) die Folge sein kann.
Mit chiropraktischen Behandlungen ist das so eine Sache. Ich weiss, dass das kurzfristig Erleichterung bringen kann und man sich manchmal danach sehnt. Aber es besteht dabei die Gefahr, dass die Gelenke noch mehr "ausleiern". Wenn das Rückenmark eingeengt wird, kann es dabei geschädigt werden, und auch wichtige Blutgefäße (die Vertebralarterien) verlaufen im Bereich der Halswirbelsäule, weswegen man wirklich niemals ruckartig an der HWS einrenken sollte, weil die Gefäße dabei reissen können.
Bei mir war es so, dass mir Einrenken zwar kurzfristig geholfen hat, es aber langfristig dadurch immer schlimmer wurde. Inzwischen ist bei mir als Folge der Instabilität das Rückenmark geschädigt, deswegen habe ich versucht, mich dazu einzulesen und zu informieren. Wenn ich Blockaden habe, mache ich es inzwischen so, dass ich erst versuche, meine Muskulatur zu lockern - mit einer heissen Dusche, Entspannung, liegen. Dann versuche ich, die Muskeln, die die Wirbel untereinander stabilisieren, anzuspannen. Manchmal schieben sich die Wirbel dabei für mich spürbar zurecht. An Tagen, an denen die Wirbel gut stehen, versuche ich, Muskeln zur Stabilisierung aufzubauen, und zwar die tiefe Muskulatur, die die Wirbel untereinander verbindet. Das geht ganz gut über Übungen, für die man Balance braucht - mir selber tut Bewegungsbad dazu gut.
Ich hoffe, das war jetzt nicht zu viel und nicht zu off topic und wie gesagt, das ist jetzt auch stellenweise meine eigene Interpretation...
Viele Grüße,
odysseus