Hallo zusammen,
kurzes Update von unterwegs: Ich war mittlerweile beim Neurochirurgen 4.). Ich hatte ja gehofft, dass er sich in Richtung Fusion positioniert. Dem war nicht so. Er empfiehlt, wie schon NC 3.), den Einsatz der M6c und begründet dies mit dem jungen Alter und den Verschleißerscheinungen drüber und drunter. Er meint, dass durch die dynamischen Eigenschaften der Prothese immerhin die Möglichkeit einer geringeren oder ausbleibenden Anschlußdegeneration ergibt (wenn auch wissenschaftlich noch nicht belegbar).
Ich habe Ihn auf meine größten Sorgen (Artefakte in späterer Bildgebung und ein Einsinken der Prothese) angesprochen. Bzgl. der Artefakte meinte er, dass das verwendete Metall kaum Artefakte verursacht, MRT-kompatibel ist und wenn überhaupt nur das entsprechende Segment betroffen ist. Da es, mal abgesehen von den tragischen Fällen frühen Prothesenversagens mit Kern auf Wanderschaft, keinen Grund gibt, sich Gewebe im Segment anzuschauen (BS ist ja entfernt), ist diese Einschränkung kein Problem. Bzgl. Einsinken oder Dislokation war die Aussage, dass er solche Fälle für ausgeschlossen hält.
Ich habe Ihn gefragt, was denkbare Fehlermoden beim Einsatz der Prothese wären. Abgesehen von einem Prothesenversagen berichtete er dazu von zwei Fällen. In einem musste Revidiert werden, weil eine Infektion aufgetreten ist. In einem anderen hat die Operierte zu einem ungewöhnlichen Knochenaufbau geneigt, der dazu führte, dass die Prothese durchfusioniert ist.
Ich hab mich auch nach den Möglichkeiten bei zukünftigem Handlungsbedarf in den anderen Fächern erkundigt. Dazu sagte er, dass er, wenn das irgendwann erforderlich sein sollte, 3/4 fusionieren würde. 5/6 und 6/7 kämen, sofern die knöchernen Strukturen bis dahin noch intakt sind, ebenfalls für eine Prothese in Frage.
Zu den weiteren Unterschieden zwischen Fusion und Prothese wies er darauf hin, dass eine vollständige Erholung des Myeloms mit Fusion durch die Ruhigstellung des Segments wahrscheinlicher ist. Wegen des jungen Alters ist er aber im Hinblick auf die Prothese auch zuversichtlich.
Meinen Eindruck, dass eine abgeschlossene Fusionierung bombensicher ist, hat er bestätigt. Er sah es als nicht unwahrscheinlich an, dass nach der Fusion 4/5 irgendwann möglicherweise 3/4 fusionsbedüftig wird. Dann wäre mit einer Bewegungsreduktion von insgesamt 10 Grad zu rechnen.
Die Prothese ist durch das Besprechen meiner Vorbehalte und durch die Hoffnung, dadurch weitere Vorfälle unwahrscheinlicher zu machen, wieder in meiner Gunst gestiegen. Ich werd wohl noch ein wenig recherchieren, da beide Prothesen-NCs jetzt im Urlaub sind. Mal schauen ob ich dem NC 2.) noch konkretere Aussagen, auf die er seine Vorbehalte stützt, entlocken kann. Der ist wahrscheinlich auch schon angenervt von mir

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@Ilva: Ich antworte noch

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Viele Grüße