Hallo zusammen,
In der Anfangsphase meiner Erkrankung war ich regelmäßig hier und habe mir Tipps geholt oder mir einfach Mut zusprechen lassen. Das hat sehr geholfen. Danke!
Jetzt war ich schon eine ganze Weile nicht mehr hier. Ich habe alle möglichen Therapien etc. ausprobiert und wollte euch mal einen kleinen Überblick geben und denen, die vielleicht gerade in der Akutphase stecken, Mut machen!
Mein Vorfall ist nun 13 Monate her, da war ich 31 und gerade in Swasiland.
Ich glaube, es war vor allem der Stress auf der Arbeit und die Aufregung vor dem nahenden Urlaub, die meiner Bandscheibe zugesetzt haben. Natürlich ist auch der Bürojob hier nicht wirklich von Vorteil- man muss in Bewegung bleiben! Trotzdem hätte ich mir vor einem Jahr nicht vorstellen können, dass ich heute wieder Yoga mache, zur Bahn renne und Berge erklimme!
Mein BSV war bei L5/S1 mit Nervenreizung im linken Bein, Taubheitsgefühl und Fußsenkerschwäche. Ich konnte anfangs fast nur liegen, weil sowohl sitzen als auch stehen sehr schmerzhaft war. Ich war sechs Wochen krankgeschrieben und habe danach eine Wiedereingliederung gemacht. Meine Schmerzen hatten sich übrigens nach den ersten 6 Wochen so stark reduziert, dass ich seither keine Schmerzmittel mehr nehme. Hin und wieder zwickt es mal, aber ich habe zum Glück keine dauerhaften Beschwerden. Die PRT-Behandlung hat bei mir nichts gebracht- außer viel Stress, da ich extrem Angst davor hatte.
In der Krankengymnastik habe ich verschiedene Übungen gelernt, die ich heute auch zu Hause oft noch durchführe. Manuelle Therapie hat mir auch eine Zeit lang geholfen, Akupunktur ebenso. Allerdings beschränkte sich die positive Wirkung immer so auf die ersten Wochen. Fünf Monate nach dem BSV hab ich dann mit dem Rehasport angefangen. Hier hat sich das Wadenzucken nach ca. 3 Monaten so verstärkt, dass ich mit dem Sport aufgehört und lieber nur weiter zu Hause meine Übungen gemacht habe. Es folgte Manuelle Therapie und Fango… zum Schluss war ich noch beim Osteopathen. Letzterer hat mich mehrfach eingerenkt (auch im LWS-Bereich). Da war ich zwar etwas skeptisch, aber es ging nach der dritten Behandlung viel besser! Ich bin heute schmerzfrei! Nicht beschwerdefrei und auch nicht zu 100% so beweglich wie vorher, aber es geht sehr viel!Geblieben ist das Muskelzucken in der linken Wade, aber bei zwei Nervenmessungen war keine Beeinträchtigung festzustellen. Je nach seelischer/physischer Belastung ist das Zucken stärker oder schwächer.
Einen fiesen Rückfall (inkl. Nervenschmerz) hatte ich Ende September 2015 - eine Woche bevor es wieder in den Urlaub ging. Ich bin zu zwei Ärzten gerannt und habe mir vorsichtshalber alle möglichen Tabletten (600er Ibus und Prednisolon) verschreiben lassen. Beide Ärzte sagten, es sei kein BSV, aber ich hatte einfach Schiss.
Im Flieger saß ich dann mit Wärmepflaster im Rücken, bin regelmäßig aufgestanden, habe mir dauern Sorgen gemacht. Nichts ist passiert.
Am dritten Tag sind wir den Tafelberg runtergewandert und ich hatte den Muskelkater meines Lebens! Ich konnte zwei Tage kaum laufen, weil die Beine so verkrampft waren- aber ich habe auch nicht mehr an den Rücken gedacht.
4 Tage nach Urlaubsbeginn war alles wie zuvor. Ein bisschen Muskelzucken, ein bisschen Rückenzwicken, aber das wars.
Ich will hiermit nicht sagen, dass alle BSVs psychosomatische Hintergründe haben, aber ich war selbst überrascht, was mein sorgenvoller Kopf (v.a. in den Tagen vor dem Abflug) so mit mir angestellt hat.
Meiner Meinung nach ist das Wichtigste, dass man nicht aufgibt und daran glaubt, dass es wieder besser wird. Vielleicht hilft dem einen oder anderen schon ein gutes Gespräch (mit Freunden oder einem Therapeuten).
Ein Allgemeinrezept gibt es wohl auch nicht. Jeder muss das finden, das ihm/ihr gut tut und hilft!
Bewegung ist aber natürlich das A und O! Ich mache jetzt Yoga und versuche auch im Büro nicht mehr als 1 h am Stück auf meinem Stuhl zu sitzen.
Es gibt immer etwas auszudrucken oder mit dem Kollegen zu klären (dann nicht anrufen, sondern hingehen).
Viele Grüße, Prolaps 31