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Komplette Version Spondylodese? Ja, nein, hab Angst!

Bandscheiben-Forum > Spondylodese- (Versteifungs-) Forum > Spondylodese der LWS
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Spinnenwebe
Hallo,

ich habe mal geschaut, Heidelberg ist etwa 4 Stunden Zugfahrt von mir entfernt.
Also nicht um die Ecke aber auch nicht unmöglich weit weg.
Habe kommende Woche Donnerstag erstmal noch einen Termin in einer anderen Praxis gemacht für die zweite Meinung. Auch um zu wissen, wie dringend es denn wäre, wenn es denn laut diesem Arzt auch sein muss.

Da ich ja schon so lange mit meinen Schmerzen lebe und mir gar nicht mehr vorstellen kann wie es ohne ist, hab ich eben auch das Gefühl dass es gar nicht soooo dringend sein kann. Oder dass es überhaupt sein muss.

Je mehr ich darüber lese, desto komischer wird es. Überall steht, dass es bei WIrbelbrüchen oder Wirbelgleiten indiziert ist, aber ich hab weder das eine noch das andere.

Eine Frage zu dem Medikament Tilidin hab ich dann auch noch. Ich hab es jetzt 3 mal genommen und es macht mich total müde und benommen. Damit darf man kein Auto fahren, darauf bin ich aber angewiesen. Kann es also morgens nun doch nicht nehmen. WIe macht ihr das?

Ich dachte es wirkt nicht richtig, jetzt wo ich die letzte aber gestern Abend genommen habe, merke ich wieder wie es weh tut.

Verzweifelt bin ich total. Hab zwar schon ein Implantat (Zahnimplantat) und ich vertrage es super, ist toll eingewachsen und schnell verheilt, aber das ist nochmal eine andere Nummer.

Was ist denn die Alternative zu einer Spondylodose? MIt dem Schmerz leben?rock.gif

Danke Euch sehr für EUre ANtworten....

Mona
paul42
Hallo Mona wink.gif

Danke für die Veröffentlichung deines Befundes.
Ich denke du musst lernen den Zustand deines Rückens einigermaßen zu verstehen.
Insgesamt ist über die Jahre nun die gesamte LWS in unterschiedlichen Ausmaßen betroffen.

Derzeit bestehen durch die seitliche Verschiebung 2 Bandscheibenvorwölbungen und 1 BSV der die Nervenwurzeln bds. drückt
In den Segmenten L1/L2, L3L4 L4/L5 hat dein Rücken knöcherne Strukturen gebildet um die WBS zu stabilisieren.
Die Segmente L2/3 + L4/5) berühren sich durch das seitliche Abkippen S- Skoilose.

Der neurologische Status gibt derzeit keinen Befund der eine schnelle OP rechtfertigt

Wenn du dazu Fragen hast werde ich versuchen das etwas zu erklären.

Gerade wenn dich die Schmerzen schon so lange in deinem Leben begleiten ist die Vorstellung bzgl. einer Besserung sehr abstrakt und nahezu unvorstellbar.
Das googlen macht es leider auch nicht einfacher.

Ich würde dir empfehlen du machst dir mal eine Liste mit Fragen die dir dazu wichtig. Der Arzt weiß nicht was dich bewegt, der sieht deine Bilder und zieht seine Schlüsse daraus. Von daher ist es aus meiner Sicht sehr wichtig das du ein Gefühl dafür bekommst was dir die Ärzte erzählen. Wenn du Fragen parat hast dann kannst du das Gespräch leiten. daumen.gif

-Lass dir erklären wie so eine OP abläuft.
-Welches Verfahren ist für deinen Fall geeignet.
-Wie lange kann man noch warten
-Ab wann geht es nur noch mit einer OP
-Was ist nach der OP zu erwarten
-Wie kann es sich ohne OP weiterentwickeln
-Was ist durch eine OP erreichbar, was nicht
-Wie ist das Risiko zu einer Anschlussdegeneration zu bewerten usw, usw.

Ich bin sicher dir fallen auch noch andere Fragen ein.

Eines muss dir klar werden. Durch eine OP wird eine völlig neue Situation für deine WBS geschaffen und du musst dich mit einer langen Genesungszeit auseinander setzen bis sich dein Körper daran gewöhnt.
Durch den med. Stand der Technik ist heute einiges machbar, aber dir muss auch bewusst sein, dass man nicht von heut auf Morgen gesund ist. Du brauchst jede Menge Geduld.

Denk mal drüber nach. kinnkratz.gif
Entweder es gibt ein unkontrollierbares Fortschreiten der jetzigen Situation mit dauerhafter Einnahme von starken Medikamenten, eine zukünftige neurologische Verschlechterung mit eingeschlossen oder du versuchst es mit einer Korrektur der WBS und versuchst dann das Beste daraus zu machen.
Sollte das Ganze nicht den gewünschten Erfolg haben bleibst auch auf den Medis hängen, aber wenn alles gut verläuft kann sich in Zukunft einiges deutlich verbessern.

Zu der Wirkung von Tillidin kann ich nichts schreiben aber jedes Medikament hat auch seine Nebenwirkung. Schmerzmedis blockieren die Weiterleitung der Schmerzen, bringen aber keinen Impuls zur Heilung.

Ich will mir nicht anmaßen eine Empfehlung abzugeben,……ja klar lass dich operieren.
Das macht jeder mit sich alleine aus. Erst wenn der Bauch sagt so soll und kann es nicht weitergehen ist man innerlich für eine OP bereit.

Schönen Abend noch
paul42
Spinnenwebe
Hallo Paul,
vielen Dank für Deine ausführliche Antwort.

Kommende Woche schon hab ich einen Termin anderswo für eine zweite Meinung.
Ich denke mal, dass die OP sicher nicht so schnell sein muss, befürchte aber sie wird kommen.
Sobald ich das Bild habe (ich lass es MOntag ausdrucken damit ich es zum anderen Arzt mitnehmen kann), stell ich mal das Bild ein (wenn ich darf, natürlich ohne Namen ud Daten).

Als ich meine WIrbelsäule gesehen habe, da wurde mir ganz anders. Schaut schlimm aus finde ich.

Aufgrund dessen was ich als Befund habe, schaut es also nicht so aus, als wäre eine schnelle OP von Nöten. Ist sie aber generell von Nöten?

Bei mir ist es eher so, dass ich natürlich am liebsten davon laufen möchte. Daher MUSS mir bewußt werden, ob ich unters Messer muss.
Mit meinem Mann "plane" ich fast schon, wann es am Besten passen würde.

Stell Dir vor, wir haben gebaut und das sogar behindertengerecht. Bedeutet ich könnte im EG wohnen, hab da Bad mit Dusche und WOhnzimmer mit offener Küche (diese sogar schon höher gebaut, damit ich besser dran stehen kann, denn ich kann nur wenige Minuten nach vorne gebeugt arbeiten (beim Spülen z.B.)

"Entweder es gibt ein unkontrollierbares Fortschreiten der jetzigen Situation mit dauerhafter Einnahme von starken Medikamenten, eine zukünftige neurologische Verschlechterung mit eingeschlossen oder du versuchst es mit einer Korrektur der WBS und versuchst dann das Beste daraus zu machen."

DAS ist es, was ich eben mit klarem Kopf auch denke. Ich möchte keine Medikamente einnehmen, ich halte bisher alles ohne aus, nur nach dem BSV hab ich was genommen und eben leider jetzt auch.

"Sollte das Ganze nicht den gewünschten Erfolg haben bleibst auch auf den Medis hängen, aber wenn alles gut verläuft kann sich in Zukunft einiges deutlich verbessern."

Stimmt! (mein Verstand schreibt das)

Fazit:

Es WIRD NICHT mehr besser, meine Wirbelsäule wird sich NICHT mehr regenerieren! Es wird schlimmer und die Kippung zeigt deutlich dass es immer instabiler wird.
Entweder ich nehme bald dauerhaft Medikamente und zögere alles hinaus, oder ich lass die OP zu und kann damit den Verlauf verändern und vielleicht auch stoppen.

Ist das so richtig?

Ehrlich mal: Wenn ich baldmöglichst die Versteifung machen lasse, dann sind die Chancen auf eine Verbesserung den Rest des Lebens höher als wenn ich jetzt noch ein Jahr warte, oder?

Mona
Spinnenwebe
Zum neurologischen...es ist so, dass ich seit jetzt fast 7 Wochen Nachts kaum durchschlafen kann. Ich werde mit Schmerzen in der Seite wach und überlege dann ewig ob ich mich umdrehe, ob langsam, ob schnell.....und tagsüber bin ich nur noch müde, leg mich ständig aufs Sofa, Katze auf den Bauch wenn sie da ist und kann dann doch nicht schlafen oder nur ein Nickerchen machen.

Macht es denn bei meinem Befund mehr Sinn die OP alsbald vornehmen zu lassen? Ohweh, ich wiederhole mich sicher voll oft, habe kaum noch Konzentration, sorry also, falls ich was mehrmals frage smile.gif
Oder ist es besser zu warten bis es so schlimm ist dass dann eine OP ganz plötzlich notwenidig ist?

Das werden Fragen sein die ich mit zu denen nehme, die Du notiert hast.

Darf ich Dich mal fragen, woher du all Dein Wissen hast?

Diese knöchernden Strukturen in den Teilbereichn verursachen dann sicher auch die Unbeweglichkeit die ich schon länger und zunehmend verspüre, richtig? Ein weiterer Punkt, werde ich wirklich mehr eingeschränkt sein NACH einer OP als jetzt? Denn jetzt bin ich ja auch schon teils "steif". Kann mich nur wenig zur Seite neigen, wenn ich gesunde Leute sehe, dann kann ich nur staunen.

Mona
Spinnenwebe
Was bedeutet eigentlich "sehr lange Genesungszeit?rock.gif??" Ich habe so gelesen, bis zu 3 Monate oder ist das unrealistisch?

Habe zum Glück eine tolle Nachbarschaft und weiß, dass ich Hilfe hätte wenn Nötig und mein Mann auf Arbeit ist. Die Kinder sind schon 8 und bald 11 Jahre alt. Also auch schon eher eine Hilfe statt das Gegenteil.

Mona
Rike
Liebe Mona,

es sieht für mich so aus, als hättest Du Dich entschieden.
Wenn Du entschlossen bist, einen Weg einzuschlagen, gehe ihn.

Genaue Vorhersagen (Wie lange dauert was, wie geht es Dir wann)
sind nicht möglich, dass mußt Du auf Dich zukommen lassen.

Beschäfitge Dich nicht damit, was schief gehen könnte.
Such Dir einen Arzt, dem Du vertrauen kannst und tue das.
Und nicht Komplikationen googlen zwinker.gif

Zu Deiner Spritzenangst: ein guter Arzt findet da einen Weg,
Du mußt vorher darüber sprechen und der Arzt muß gut damit umgehen.
Wenn er es nicht tut, Arzt wechseln!!!!

Ich fühle mich immer sehr "unwohl" beim Zahnarzt,
und meiner hat das echt gut im Griff. biggrin.gif

Bist in Schmerztherapie?
Vielleicht kann Dir da auch gegen Deine Ängste und Sorgen
geholfen werden.

Ich bin nicht dafür, alles mit Tabletten "zuzubügeln",
Aber in besonderen Situationen, für eine begegrenzte Zeit,
sollte man sich helfen lassen!!!!

Liebe Grüße.
Rike winke.gif
Spinnenwebe
Guten Abend Rike,

mir schwirrt jetzt der Kopf langsam. Das einzige was gut ist, ich muss mich nicht heute und morgen entscheiden sondern kann jetzt ganz in Ruhe weitere Meinungen einholen und dann in Ruhe planen (sofern nichts dazwischen kommt jedenfalls)

Hab jetzt noch 2 weitere Ärzte empfohlen bekommen und weiterhin kann ich im Februar in die Charité Berlin (also, falls die anderen beiden Ärzte auch Pro-OP sind) Mehr kann ich dann auch nicht machen und der Zeit bis dahin, habe ich mich hoffentlich gefangen und kann dann mit Verstand entscheiden.

Was meine Angst vor Spritzen angeht, die geht über das normale hinaus. HAbe mein Zahnimplantat nur mit starken Beruhigungsmitteln überstanden. Aber vielleicht darf ich die bei Spritzen im Rücken auch vorher einnehmen.

So, jetzt geh ich ins Bett.....

Danke

Mona
Rike
Hallo Mona,

das habe ich schon verstanden, dass Deine Angst "über das Normale hinausgeht".
Deshalb sollst Du ja Deine Ärzte vorher informieren und es soll eine Lösung gefunden werden.

Natürlich kann man vorher Beruhigungsmittel nehmen.
Man kann auch eine Narkose machen.
Vielleicht hilft Dir auch Hypnose?
Man muß nur einen Arzt finden, der sich um Dein Problem kümmert.

Falsch wäre, auf Grund der Angst auf eine Therapie zu verzichten.

Schön, dass Du versuchst, gelassen eine Lösung zu finden, das ist der Weg zwinker.gif
Liebe Grüße,
Rike
Spinnenwebe
Hallo ihr Lieben,

jetzt hatte ich zwar erst ein paar Tage Zeit über die neue Situation nachzudenken, aber irgendwie sehe ich es schon so kommen.
Da frage ich mich jetzt mittlerweile, inwiefern ist das alles planbar? Und wenn der neurologische Befund keine schnelle OP erforderlich macht, woher kann ich wissen WANN es dann erforderlich wird?
Kann man so eine OP in aller Ruhe planen? Sollten die weiteren Ärzte auch eine OP empfehlen, kann ich dann so wie ich es mir vorstelle alles in die Wege leiten?


Fragen die sich mir stellen....ich schreib sie mal auf, wenn jemand Lust hat darauf zu antworten wäre das nett, ansonsten hab ich sie einfach mal für mich hier zusammengefasst:

-eine Frage die mich echt beschäftigt....wenn man nach der OP nicht sitzen darf, wie kommt man dann nach Hause??? Und, wenn ich eine Klinik wähle die weiter weg ist, zum Beispiel 5 Stunden Autofahrt, wie komm ich DANN nach Hause?
-Wie lange darf man nach der OP nicht selber Auto fahren?
-Wenn man nicht sitzen darf, bleibt ja nur stehen oder liegen, wie habt ihr gegessen?
-sorry für diese vielleicht dämliche Frage, aber wie putzt man sich den Hintern ab wenn man sich evtl. nach der OP nicht nach vorne beugen darf? Ehrlich, das war nach dem BSV für mich schon ein schlimmes Problem, aber nach einer OP?
-Wann ist die bessere Jahrezeit für die OP? Ich denke fast Frühling/ Sommer, weil man da einfach in Schlüpfschuhe schlüpfen kann und nicht die Gefahr da ist, auf Eis auszurutschen, oder?

Wenn man eine Weile nicht sitzen darf, was dann? Ich lebe ländlich und nur mit dem Auto kommt man eigentlich raus ins Leben!

-Bekommen alle operierten ein Korsett?

-Kann man sich im Bett umdrehen? Darf man auf der Seite oder auf dem Bauch schlafen oder nur auf dem Rücken?

-Muss man nach der OP irgendwelche Medikamente nehmen? Ausser Schmerzmittel!

Wie bald konntet ihr den Haushalt wieder schmeißen?
Wenn man nicht sitzen darf, darf man dann wenigstens in die Badewanne zum entspannen oder ist das eher unangenehm?

Ich bin jetzt schon recht steif in der Lendenwirbelsäule, kann also nicht wirklich schlimmer werden, oder? Oder wird man in so einem Fall eher wieder beweglicher weil die Schmerzen dann hoffentlich weg sind?

Ihr seht, ich beschäftige mich intensiv für den Fall das ich es machen lasse.

Mir wurde hier eine Klinik empfohlen die sich bestens auskennt mit Skoliosepatienten, kann man in eines solche Klinik fahren (für ein paar Tage) und sich dort komplett durchchecken lassen? Nicht dieses "mal hier, mal dort, dann wieder 2 Wochen warten...."

Hab mich irgendwie damit abgefunden dass es wohl anders nicht weitergehen wird. Ich weiß dass es nicht so schlimm ist wie bei anderen hier, aber ich möchte andererseits auch nicht warten bis es schlimmer und schlimmer wird....wenn die Ärzte mir sagen, dass es so oder so auf mich zukommt, macht es dann Sinn es zu machen bevor der Rücken noch mehr Schaden nimmt?

Also, wer bis hierher gelesen hat, bekommt erstmal einen Orden smile.gif

Eure Mona

Rike
Hallo Mona,

habe alles gelesen, klatsch.gif
kann aber nur wenig beantworten, da ich nicht operiert bin.

Wann es soweit ist für die Op wirst letzten Endes Du entscheiden,
es ist dann, wenn Du Dich dazu entschließt. zwinker.gif
und es wird davon abhängen, wann ein Termin in Deiner Wunschklinik frei ist.

Du darfst von Anfang an auch auf der Seite liegen,
über die Seite wird ja auch (rückengerecht) aufgestanden.

Nicht alle bekommen nach Versteifung ein Korsett, aber bei Deiner Fehlstellung
kann ich es mir vorstellen.

Gegen Bauchlage an sich ist wohl nichts einzuwenden, aber das Drehen ist
problematisch (man darf sich nicht verdrehen).

Aber das bekommst Du alles gezeigt und erklärt, mach Dir darüber keine Sorgen.

An Medis nach der Op bekommst Du Schmerzmittel, Magenschutz, und,
solange Du immobil bist, ein Mittel zur Blutverdünnung als Thromboseprophylaxe.

Bis Du den Haushalt schmeißen kannst, wird es dauern.
Falls Du Kinder unter 12 hast kannst Du eine Haushaltshilfe verordnet bekommen, das ist eine Leistung der gesetzlichen KK.

Hoffentlich melden sich noch erfahrene Operierte für die weitern Fragen.
Ach ja, an den Allerwertesten kommt man vielleicht, wenn man mit geradem Rücken
und geöffneten Beinen in die Knie geht?

Liebe Grüße von
Rike winke.gif
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Angepasst von Shaun Harrison
Übersetzt und modifiziert von Fantome et David, Lafter