Guten Abend!
Entschuldige die späte Antwort, mein Fernstudium hält mich ganz schön auf trapp....
Am Tag der OP, nach der Narkose, waren die Schmerzen quasi weg. Oer zumindest so gut wie. Dafür hatte ich nun Wundschmerzen, was aber überhaupt gr kein Vergleich mit den Schmerzen vorher war. Auch durfte ich an diesem Tag nur liegen und das bevorzugt auf dem Rücken. Naja, ging auch irgendwie.
Am 1. Tag nach der OP durfte ich mich bereits im Bett drehen (Gibt da so eine spezielle Haltung für "en block"...total easy). AM zweiten Tag durfte ich das erste Mal aufstehen im Beisein des Pflegepersonals, aufgrund des möglicherweise etwas angeschlagenen Kreislaufes. Tatsächlich bin ich abends auf Klo während mein Zimmernachbar schmiere lag

. Noch einen Tag in die doofe Flasche pinkeln hätte mich echt abgenervt.
Das Essen nahm ich ab dem 4. Tag im Stehen ein und durfte die Zeiten des Stehens und Gehens immer weiter ausdehnen. Ab dem 5. Tag nach OP durfte ich zu den Mahlzeiten auch schon wieder kurz sitzen (10 Minuten), was aber da noch keine rechte Freude gemacht hat...es zwickte natürlich noch ein wenig in der Wunde und auch der Nerv "vibriert" da noch ein wenig nach. Da ich Raucher bin, bin ich aber regelmäßig ab dem 3.? oder 4. Tag, gemächlichen Schrittes, zweit Stockwerke Aufzug gefahren und quer durch das Krankenhaus getingelt um zum Aschenbecher zu kommen...aber egal, man hat ja Zeit im Krankenhaus, da kommt es nicht auf Geschwindigkeit an...*hüstel* Man kennt sich ja dann auch irgendwann in so einer Raucherecke... ("Und, du so? Joa, Bandscheibe! Ui, ich hab nen Herzkatheter! Echt?Krass! usw.)
Nach den 7 Tagen Krankenhaus (Post-OP) wurde mir ein striktes Ruhegebot auferlegt. Ich sollte entweder laufen oder liegen, wenig bis gar nicht stehen oder sitzen. Ich zog also mit meinen knapp 33 Jahren nochmal zu Muttern und bekam dort die "Fußfessel" angelegt, sprich, ich lag den lieben langen Tag im Bett und hab Computer gespielt oder Filme geschaut. Ich sag auch ganz ehrlich, dass diese OP mich echt geschafft hat. Ich hätte auch Problemlos den ganzen Tag schlafen können. Und Essen...essen ging auch immer ohne zuzunehmen.
In der 3. Woche nach OP begann ich mit der EAP, erweiterte ambulate Physiotherapie, 2-3 Stunden am Tag, aufgeteilt in Gerätetraining, Massage/Elekro, und Krankengymnastik. In der 4. Woche habe ich gebeten, ob ich wieder arbeiten gehen kann und wurde nach einem "Hamburger (?)-Modell" halbtags "fit" geschrieben. Ich arbeite erstmal nicht im Ausbildungsdienst und nicht im Wechselschichtdienst sondern im Büro. Das ging auch ganz gut, nur dass ich nach einem halben Tag Reha und einem halben Tag Arbeit (stehend oder gehend, selten sitzend), nachmittags erst mal eine Stunde Schönheitsschlaf brauche.
Nun bin ich bei Woche 6,5 angelangt und ich habe noch 1,5 Wochen EAP/halbtags vor mir. Ich bin sooooo froh wieder arbeiten gehen zu können, da mir zuhause echt die Decke auf den Kopf gefallen ist und ich fast schon depressiv wurde. Bier hat geholfen....

Was ich zurzeit noch merke ist, dass der Kopf noch nicht mitspielt. Wenn ich aus der Dusche steige, und versehentlich den Handtuchständer mit meinem Rücken streife, zucke ich unwillkürlich zusammen und verharre eine Sekunde. Passieren tut nichts, aber diese Marotte aus dem Kopf zu bekommen ist echt nicht einfach.
Ich weiß, ich habe schon so viel geschrieben, aber eines noch: Mein Zimmernachbar, ein Pfundskerl mitte 50, hatte etwas ähnliches wie du..glaube ich....er hat eine Spinalkanalstenose gemacht bekommen (oder war das die Diagnose?). Er war nicht ganz so fit wie ich nach der OP, aber auch üüüüüüüüberhaupt kein Vergleich zu seinem Zustand bei Einlieferung. Am 5. Tag nach seiner OP waren wir bereits nen Stehkaffee trinken!

Er bekam ein solches Korsett von dem hier die Rede war. Das trug er auch und !hüpfte! damit auf und ab bis er zu dem Schluss kam: Gut! (Das weiß ich noch wie heute!). Wie es bei ihm weiter ging, weiß ich leider nicht. Aber wie gesagt: Auch er hatte ne echte Verbesserung nach der OP.
Wenn ich etwas unklar beschrieben habe oder etwas genauer beschreiben soll, ich werde mein bestes geben!
Ich drücke euch allen die Daumen, dass ihr ähnliche Erfahrungen nach der OP macht und eine Bitte: Vergesst dieses Forum nicht, auch dann nicht, wenn es gut gelaufen ist! Man liest über so viele Negativerfahrungen und kaum über Positive, die einem Mut machen!
Ich grüße Euch vom Rhein
Oliver