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Komplette Version Verdacht auf Kopfgelenksinstabilität

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chrissi40
Hallo,

Zitat:
-"Upright-MRT (wenn ich das richtig sehe, gibt es die Möglichkeit des fMRT nicht mehr - leider!) "

wie kommst du denn darauf??

Natürlich gibt es das noch. Es wird bei diversen Wirbelsäulenerkrankungen erstellt.

Du brauchst, um es von der KK erstattet zu bekommen, einen Arzt der die richtige Diagnose stellt - das befürwortet , danach wird der Antrag bei der KK gestellt.

LG chrissi
odysseus
Hallo Chrissi,

jetzt wird es spannend. smile.gif

Vielleicht bringe ich auch einfach die Bezeichnungen durcheinander?

Unter fMRT hatte ich die Untersuchungen von Dr. Volle verstanden. Der praktiziert meines Wissens ja leider nicht mehr. Oder gibt es dazu neue Infos, bzw. einen Nachfolger, der mit den gleichen Methoden arbeitet?

Unter Upright-MRT verstehe ich die MRTs in München, Köln, Hannover, wo im offenen MRT Aufnahmen unter Belastung und Beugung des Kopfes möglich sind - nach allem, was ich gelesen habe, ist das nicht ganz Dasselbe wie die Untersuchungen von Dr. Volle und etwas weniger aufschlußreich.

Was wäre denn die beste Alternative, radiologisch die Ursachen einer Kopfgelenksinstabilität zu erkunden? Und was müsste auf der Überweisung stehen, damit die Kasse die Kosten übernimmt?

Ich bin gespannt und dankbar für jeden Hinweis!

Viele Grüße,

odysseus
chrissi40
Hallo,

Zitat: 2011
"Röntgen:
Frontale Aufnahme durch den Mund: Atlas verschoben/verdreht"

Hier hätte er auf die Überweisung des fmri schrieben können, "Verdacht auf Verletzung des Kopfgelenkverbundes", nach den ganzen Unfällen in Kindheit und Jugendzeit mit diversen Symptomen.
Denn der K.-Verbund beinhaltet auch die Verletzung von Weichteilen der Kopfgelenke und wie sie sich bei Bewegung verhalten, und das ist bei Röntgen nicht möglich festzustellen, weiß jede Kasse. Eben nur bei fmri.

Fakt ist dass bei Verdacht auf Kopfgelenkinstabiität dir der Arzt eine Überweisung für manuelle Therapie gegeben hat. Aus meiner Sicht unklug, weil die genaue Diagnose eben nicht steht! (Meine Meinung)

LG chrissi
odysseus
Hallo Chrissi,

die Röntgenaufnahme, von der Du schreibst, ist schon ein paar Jahre her. Ich erinnere mich gar nicht mehr genau, ob der Arzt damals überhaupt Manuelle Therapie verschrieben hat, oder der Meinung war, dass man da nicht viel machen könne und das auch nicht die Beschwerden erklären würde.

Der Neurochirurg, bei dem ich jetzt bin, war sehr vorsichtig in Sachen Manueller Therapie und meinte, da könne man auch viel kaputt machen (vernünftige Ansicht). Ich hatte jedoch bei dem Therapeuten, bei dem ich vorher schon mal war, sehr gute Erfahrungen gemacht (er hatte in Australien in einem Zentrum für Schleudertraumapatienten gearbeitet und ging sehr vorsichtig zur Sache), so dass ich froh bin, dass ich doch die Überweisung bekommen habe - auch, weil mir dieser die Zusammenhänge deutlich besser erklären konnte als mein Neurochirurg.

Ich werde ggf. morgen mal in München anrufen und die Bedingungen, Wartezeiten und Kosten fürs MRT dort klären. Dann wäre wohl der nächste Schritt, mit meinem Neurochirurgen zu besprechen, wie man das der Kasse gegenüber am besten formuliert und beantragt. Ich werde auch versuchen, meinen Hausarzt mit ins Boot zu holen, das schadet sicherlich nichts.

Danke fürs Mit-Überlegen!

Liebe Grüße,

odyssina

Manou
Hallo Ute! winke.gif
Vielleicht kann ich mich mal mit dir schriftlich austauschen, denn das was du hast stimmt zu 99% mit meinen Beschwerden überein. Auch ich wurde vor 2 Jahren an c5/c6 operiert (neue Bs). Op war in der Hessingklinik in Göggingen die auch wunderbar verlief. Mir gings richtig gut danach. War 4 Mon. später auf Reha und fing dann wieder an zu arbeiten. Kurze Zeit später ging das Übel los. Ich bekam extremen Schwindel und Schmerzen. Bis heute falle ich immer wieder mal aus beim Arbeiten habe schon die Stunden reduziert, das ich überhaupt einigermaßen dabei bleiben kann. Es ist jetzt nach 1,5 Jahren besser geworden, aber man gewöhnt sich wohl auch an, mit Schwindel und Schmerzen zu leben.
Dazu kommt, das anfangs auch die Angst (Panik!) sehr groß ist das etwas verrutscht ist o. Ähnliches. Ich selber mache eine Psychotherapie, nehme niedrigdosiert Antidepressiva und komme jetzt" besser" damit zurecht. Wie alt bist du, ich bin 46 Jahre und fühle mich manchmal wie 70. weinen.gif Liebe Grüße Manou
odysseus
Hallo allerseits,

ich wälze mich inzwischen durch das Buch von Dr. Kuklinski zum Thema Instabile HWS. Er hat viele Patienten getroffen, bei denen nach einer OP in Vollnarkose die Beschwerden eingesetzt haben, die er auf Probleme im Bereich des Kopfgelenks zurückführt. Diese Beschwerden verbesserten sich zum Glück in den meisten Fällen nach einigen Wochen, jedoch hat er auch Patienten getroffen, die viele Jahre nach der OP nicht mehr richtig auf die Beine kamen.

Ein Zitat:
"Zahlreiche Anamnesen gaben auch Hinweise auf HWS-Schädigungen durch Operationen in Vollnarkose. Wir vermuten, dass nach Beginn der Prämedikation die HWS-Überstreckung zur Intubation eine Rolle spielt. Bei einem Drittel der Patienten von Schmerzambulanzen treten die chronischen Schmerzen erstmals nach einer Operation in Vollnarkose auf" (Dr. Bodo Kuklinski, Das HWS-Trauma, Aurum-Verlag 2006). Er geht davon aus, dass sich viele Vorschäden addieren können und diese Überstreckung gerade bei einer vorgeschädigten HWS ein weiterer Tropfen sein kann, der das Faß ggf. irgendwann zum Überlaufen bringt.

Insgesamt finde ich das Buch hoch informativ und kann es wirklich jedem empfehlen!

Viele Grüße und alles Gute Euch,

odysseus
mareike
Hallo allerseits,

ich habe mir alles durchgelesen und es kommt mir sehr bekannt vor. Ich habe zwei OP´s an der HWS. Nach ca. 10 Jahren fingen die Beschwerden wieder an, hauptsächlich an den Kopfgelenken. Habe etliche Neurochirurgen aufgesucht, weil mein Orthopäde meinte, daß ich um eine weitere OP nicht umhin käme.

In Hannover sagte mir dann die Ärztin, daß meine Kiefergelenke nicht in Ordnung wären. Da ich keinen Therapeuten an meinem Wohnort gefunden hatte, der die Kiefergelenke richtig behandeln konnte, vergaß ich den Hinweis.

Vor zwei Jahren hatte ich extreme Schmerzen an den Kiefergelenken, in ein Brötchen beißen war nicht möglich. Ich suchte einen Zahnarzt auf, der dann feststellte, daß der Biss sich verändert hat. Daraufhin suchte ich eine Kieferorthopädin auf, die mir eine Schiene anpaßte. Diese wurde jede Woche etwas abgeschliffen, bis ich das Gefühl hatte, daß es so stimmte.

Ich habe die Schiene am Tag und in der Nacht getragen und habe bis heute keine oder kaum HWS-Beschwerden. Würde euch dringend raten, diesen Weg erst zu gehen ehe ihr euch operieren laßt.

Wünsche euch alles Gute.

wink.gif mareike
odysseus
Hallo Mareike,

vielen Dank für Deinen Erfahrungsbericht - so was ist viel wert! Gerade Erfolgsstories sind oft schwer zu finden. Wobei Du jetzt die zweite bist, von der ich höre, dass eine Zahnschiene Besserung gebracht hat.

Ich habe in den letzten Wochen viel gelesen (Fachbücher, Studien auf pubmed, Erlebnisberichte) und bin für mich auch zu dem Ergebnis gekommen, dass eine OP an den Kopfgelenken die allerletzte Option sein sollte. Ich habe den Eindruck, dass das Verhältnis zwischen Nutzen und Risiko bzw. Einschränkungen bei den OPs in dem Bereich für mich nicht stimmt - zumindest geht es mir definitiv nicht schlecht genug, als dass ich es ausprobieren wollte. Vielleicht wird ja irgendwann in Sachen Kopfgelenke mal mehr geforscht und es tun sich noch bessere Optionen auf; zu hoffen wäre es.

Auf die Sache mit den Aufbißschienen bin ich inzwischen auch gestoßen. Die Kiefergelenke scheinen einen großen Einfluß auf die Kopfgelenke zu haben. Noch ein Fachgebiet mehr, das beteiligt sein sollte; so viel zum Thema Schnittstellenproblematik. Ich werde mich sicherlich in diese Richtung auf den Weg machen; auch Dein Erfolgsbericht bestätigt mich darin. Hat die Kasse denn bei Dir die Schienenbehandlung übernommen?

Es gibt anscheinend auch die Meinung, dass die Schienentherapie am besten nützt, wenn die Schiene direkt nach der Atlastherapie nach Arlen angepasst wird. Was meinst Du dazu? Wie wurde es bei Dir gemacht?

Wie lange hattest Du denn die Beschwerden und wie hat es bei Dir angefangen? Wie wurde bei Dir eine Beteiligung der Kopfgelenke festgestellt?

Ich freu mich auf den Austausch. smile.gif

Viele Grüße,

odysseus
mareike
Hallo odysseus,

die Schiene hat die Kasse bezahlt.

Ich bin 1975 am Atlasbogen operiert worden. Damals gab es kaum Orthopäden. Ich bin mir ziemlich sicher, daß heute die OP nicht gemacht wird, denke, daß ich eine Blockierung hatte, was damals noch nicht erkannt wurde. Bei der OP wurde die Öffnung vergrößert und vom 1. Wirbel etwas weggenommen. Es ging mir 20 Jahre verhältnismäßig gut.

2000 wurde dann meine HWS in der Nacht steif und ich hatte starke Schmerzen. Ich bin 2 Jahre herumgereist bis ich in Aachen einen Neurochirurgen gefunden hatte, der mich operierte. Durch Verknöcherung war der Nerv in 3/4 stark eingeengt. Dann wurden noch Verwachsungen, die durch die 1. OP entstanden waren, entfernt. Es ging mir nach der OP sofort gut.

Durch die 2 Jahre Schmerzen wurde ich zum chronischen Schmerzpatient und nehme seitdem Opiade.

Die letzten Jahre ist mir immer wieder aufgefallen, daß ich das Gefühl hatte, als wenn mein Gesicht verzogen war. Ich spürte auch ganz stark meine Nase. Der Kiefer machte sich immer mehr bemerkbar.

Nachdem ich die Schiene 6 Wochen getragen hatte, wurde mein Gesicht entspannter und ich hatte keine Schmerzen mehr an HWS und BWS.

Ich wünsche einen schönen 1. Advent.

wink.gif mareike
odysseus
Hallo Mareike,

vielen Dank für Deinen Bericht und Dir auch einen schönen ersten Advent! smile.gif

Es wäre wirklich wünschenswert, dass sich mehr Ärzte mit den Kopfgelenken auskennen und das Thema interdisziplinär in den verschiedenen Fachrichtungen betrachtet wird. Ich lese von sehr vielen Patienten, die eine lange Odyssee hinter sich haben. Und klar, dass dann die Gefahr von Spätfolgen oder chronischen Schmerzen zunimmt.

Bist Du denn die anderen Symptome auch losgeworden, falls Du die auch hattest (Schwindel, Koordinationsschwierigkeiten, Benommenheit, Sehstörungen, Kopfschmerzen, Tinnitus,...)?

Was war denn 1975 der Grund für Deine OP? Eine OP an der Stelle bringt ja doch ein beträchtliches Risiko mit sich, das macht man ja auch nicht einfach so?

Ich fände es interessant, so ein bißchen nachvollziehen zu können, wie das Thema Kopfgelenke in der Medizin über die Jahrzehnte hinweg behandelt wurde. Denn aktuell ist das ja ein sehr umstrittenes Thema - und die Leidtragenden sind die Patienten. Vielleicht verstehe ich den Grund dafür besser, wenn ich weiß, wie früher die Meinung der Medizin dazu war, und wie man das aus heutiger Sicht sieht.

Viele Grüße und alles Gute Dir,

odysseus

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Angepasst von Shaun Harrison
Übersetzt und modifiziert von Fantome et David, Lafter