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Komplette Version Spondylodiszitis LWK 5/SWK 1

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falco
Hallo nochmal,

ich kann nicht einschätzen, ob diese Klinik damit Erfahrung hat, eigentlich sollten aber gerade Uni-Kliniken damit umgehen können. Manche Uni-Kliniken haben sich auf bestimmte Erkrankungen spezialisiert, da kann es sein, dass man mit Wirbelsäulenproblemen in einer anderen Klinik besser aufgehoben wäre.

Hast Du Deine Befunde zuhause? Dann könntest Du Dir übers I-net ein paar Wirbelsäulen-Kliniken suchen und anfragen, ob man die Befunde beurteilen und Empfehlungen geben könnte. Mehr kann ich dazu leider nicht sagen, aber vielleicht hat jemand noch eine Klinik-/Arztempfehlung für Dich!

Alles Gute!
djami
Hallo Daisy

Wir wollten dich wirklich nicht beunruhigen, gar nicht. Du bist bestimmt in der Klinik, wo du bist, sehr gut betreut und bestimmt wird man dich auch beraten, was die weitere Genesung angeht. Für mich als Krankenschwester tönt alles ok, was deine Behandlung angeht, soweit ich dies beurteilen kann.

Zum Fachlateinisch: Du hast eine Entzündung in 2 Wirbelknochen (zuunterst an der Lendenwirbelsäule) und in der Bandscheibe dazwischen. Aufgrund dieser Entzündung hast du ja Antibiotika erhalten über die Infusion. Knochen und Bandscheibengewebe hat eine längere Heilungszeit, da sie nicht so stark durchblutet sind, wie andere Organe. Daher braucht das ganze seine Zeit und du brauchst gaaaanz viel Geduld. Die Entzündung hat, wie es aussieht, den Knochen angegriffen (Deckplatteneinbruch, Wirbeldestruktion). Daher sagt man dir, du müsstest schauen wie du mit den degenerativen Veränderungen nachher umgehen kannst. Selbstverständlich kann man mit verschiedenen Massnahmen dies beeinflussen,vor allem sicher mit Physiotherapie und Muskelaufbau, Schmerzmittel wenn nötig etc. Dies wird dir zu gegebener Zeit dein Arzt verordnen.

Aber im Moment ist die Entzündung noch akut und muss vollständig ausheilen. Du solltest dich jetzt noch wenig bewegen.

Die Medikamente, die du bekommst bekämpfen die Entzündung und nehmen die Schmerzen. Ausserdem ist noch ein Magenschutz dabei, damit aufgrund der vielen Tabletten der Magen nicht reagiert. Schmerzmittel nehmen übrigens sehr viele Menschen. Ich nehme z.B. auch Targin und Oxycodon und dies schon seit Monaten. Wenn diese Mittel gegen Schmerzen eingenommen werden, sind sie gut verträglich. Mach dir mal nicht zu viele Sorgen darüber.

Du hast als Patient das Recht auf eine umfassende und verständliche Aufklärung. Hake bei deinen Ärzten nochmals nach und lass nicht locker. Ev. kann dich ein Familienangehöriger oder eine Krankenschwester dabei unterstützen, wenn du dich unsicher fühlst. Ich nehme an, auch in Deutschland gibt es einen Sozialdienst im Krankenhaus. Sicher wird man dir dort helfen bei den Fragen um Beruf etc.

Bitte mach dir nicht noch zusätzlich Sorgen. Versuch dich zu erholen und zu entspannen. Jetzt ist die Zeit gesund zu werden und später kommt, was kommt.

Ganz gute Besserung und liebe Grüsse aus der Schweiz
Djami
inkanova
Hallo Daisy,

bei mir war nur noch ein chirurgischer Eingriff möglich, da durch die Zerstörung die Wirbelsäule instabil geworden war. Ich glaube, ich bin einfach "zu spät" gewesen.

Sport darf ich gar keinen machen, hatte aber sehr viel manuelle Physiotherapie. Nun soll ich nochmal in die Physiotherapie der Uni-Klinik, um die völlig steife Rückenmuskulatur wieder locker zu bekommen. Anschliessend in ein 4-6 wöchiges spezielles schmerztherapeutisches Programm.

Das kann bei dir aber völlig anders sein, denn es gibt keine allgemeingültigen Aussagen. Eine Uni-Klinik würde ich deswegen empfehlen, weil die meistens die neuesten Erkenntnisse haben und zudem sind sie stark mit anderen Fachbereichen vernetzt. Es können also Neurologen, Neurochirurgen, Orthos, Physiotherapeuten usw. ganz direkt Hand in Hand arbeiten. So machen sie es derzeit auch bei mir.

Im Moment ist die Erkrankung leider bei dir oberste Priorität, da haben die anderen alle Recht. Ich bin auch aus meiner Selbstständigkeit gerissen worden, aber es geht leider nicht anders. Hab keine Scheu vor den Medikamenten, die Ärzte haben das normalerweise gut im Griff.

Liebe Grüße!
daisy38
Erst einmal ein herzlichstes Dankeschön an djami.
Wenn ich nun alles richtig verstanden habe, muss meine Entzündung erst Mal vollständig abheilen.
Und es ist doch auch richtig, das ich danach eventuell gar nicht unters Messer muss, oder?
Also haltet ihr das momentane Vorgehen nicht für ein Experiment, mit geringen Aussichten auf Erfolg,oder?

Ich habe nämlich wirklich Angst, das ich hier nun noch 6 oder 8 Wochen überwiegend liegend und grübelnd verbringe, damit man mir dann sagt, das alles umsonst war, doch eine OP sein muss und ich dann wieder Wochenlang hier gefangen bin.

Mir ist schon eine Last vom Herzen gefallen, das ihr mir alle bestätigt, das ich über die Medikamente nicht all zu viel nachdenken muss.
Darf ich eigentlich in meinem Zustand mal für eine halbe Sunde auf dem Stuhl sitzen, oder sollte ich das besser lassen, weil ich hab schon viel gelesen, das Sitzen nicht gut sein soll. Ich frage nur, weil wir haben nur eine Badewanne und mein Mann hatte nun die Idee, mir dort einen Hocker reinzustellen, damit ich nicht immer wie ein häufchen Elend in der Wanne hocke und mich qüäle.

Auch an Falco, besten Dank, für den Trost und die Ratschläge.

Kurz noch zu inkanova : was wurde denn bei deiner OP gemacht? Bist du versteift worden und falls ja, wie wirkt sich das auf dein alltägliches Leben aus? Geht es dir besser nun, nach der OP? Wie lang ist dein Leidensweg nun schon und hat man dir gesagt, wie lange noch alles dauern kann und ob du später wieder normal Arbeiten gehen kannst?

Morgen um 11 Uhr habe ich den Termin in der Uni, zur erneuten Untersuchung und ich hoffe, das dann auch gleich das Gespräch mit dem Chefarzt stattfindet und nicht erst wieder 6 Tage später, denn ich habe nun, dank euch, eine Menge Fragen und Geduld ist mittlerweile nicht mehr meine beste Stärke.

Natürlich halte ich euch dann gleich auf dem neusten Stand.

Ihr seid alle so toll und ich hoffe, das ihr alle für so viel Menschlichkeit und Anteilnahme, in irgend einer Weise belohnt werdet.
djami
Hallo Daisy

Ich gebe dir den Rat, alles aufzuschreiben an Fragen und sie morgen dem Arzt zu stellen. Manchmal ist man beim Arzttermin nervös und vergisst etwas.

Ich denke, es wird sich erst mit der Zeit zeigen, ob operativ etwas zu machen sein wird. Ich vermute, dass zuerst geschaut wird, ob du nach der vollständigen Ausheilung der Entzündung noch Beschwerden hast und vielleicht werden noch neue Befunde gebraucht, Röntgen etc.. Aber ich bin natürlich kein Arzt und bin da auch überfragt.

Das Sitzen würde ich möglichst vermeiden. Die Belastung auf den Wirbeln und Bandscheiben ist im Sitzen sehr hoch. Die Idee mit dem Hocker in der Badewanne finde ich ganz gut. Kurz mal zum Baden oder Duschen sitzen ist sicher kein Problem und das Ein-/Aussteigen fällt dir bestimmt leichter. Gönn dir doch etwas Feines, ein schön duftendes Schaumbad, das tut der Seele auch gut.

Du musst einfach jetzt viel Geduld haben und dir Zeit zur Heilung geben.

Liebe Grüsse und viel Glück für deinen Termin morgen!
Djami



daisy38
Hallo ihr Lieben,

ich habe nun alle Fragen aufgeschrieben und hoffe, das die sich da etwas Zeit für nehmen werden.
Die Sache mit dem Schaumbad wäre eine klasse Sache, aber leider kann ich mich nicht ein Mal mehr so tief in die Wanne Setzen.
Habe aber nun ein Badewannenbrett beantragt, nachdem ich das bei einem Leidensgenossen gelesen habe, das es so etwas gibt.
Bei der Sache, mit dem Geduld haben, gebe ich mir wirklich Mühe und ich habs ja auch schon 13 Wochen geschafft, aber ich merke, das es immer schwieriger wird, vor allem psychisch.
Aber so schnell lass ich mich nicht unterkriegen, habe doch schon so viel geschafft im Leben, da kann das hier mich doch nicht klein kriegen, oder?

Ganz ganz liebe Grüße an euch alle
inkanova
Liebe Daisy,

eine super Idee, die Fragen aufzuschreiben. Ich habe das auch gemacht und das hat was gebracht. Auch die Ärzte hören da sehr genau zu, wenn man ordentlich vorbereitet ist.

Die Badeproblematik kenne ich, denn alles, was man früher als entspannend empfunden hat, funktioniert einfach nicht mehr so, wie man gerne möchte. Mein größter Feind ist die Schwerkraft :-)

Geduld kann man lernen. Leider braucht man bei schweren Rückengeschichten sehr viel davon, aber das schaffst du. Unterkriegen ist nicht!

Sei mir nicht böse, wenn ich dir heute noch nicht von meinem Verlauf berichte. Ich möchte dich keinesfalls beeinflussen. Es würde mich aber sehr freuen, wenn du weiterhin berichtest.

Liebe Grüße!
siobhan
Hallo Daisy,

ein warmes Bad wird Dir bei einer akuten Entzündung sicher nicht gut tun.

Vor 2 Jahren habe ich mir einen Vortrag mit dem Titel "Entzündungen an der Wirbelsäule - fatale Folgen bei zu langer Wartezeit" angehört. Der Doc erzählte, aktuell tendiert man bei einer Spondylodiszitis im Gegensatz zu früher, schneller zur Operation, da die Erfolge besser sind.

Vielleicht eine Hilfe:

http://www.aerzteblatt.de/archiv/59258

Alles Gute,

Siobhan wink.gif
daisy38
Hallo ihr Lieben,

also als erstes Mal, wurde gestern nur eine Laborkontrolle bei mir durchgeführt und nicht wie ich hoffte, auch gleich eine erneute Bildgebung. Weil ich denke, eigentlich müsste man doch kontrolieren, ob sich die Wirbel nicht weiter verflüchtigen.

Die Antibiose schlägt an. Das ist erst mal das beste was mir passieren konnte, sagte der Doc. Meine Werte liegen zwar alle noch weit im roten Bereich, aber ebend besser als vor 2 Wochen.
Das heißt nun: weitere 4 Wochen Bettruhe und Antibiose und die Schmerzmittel wurden leicht erhöht, da ich ab ca.15 Uhr erheblich abbaue.

Dann in 4 Wochen (IST DAS NICHT ETWAS LANGE WARTEZEIT rock.gif) erneutes CT.Dort wird geschaut, ob die beiden angenagten Wirbel weiter zerfressen wurden, oder sich von alleine stabilisieren. <sollte dies nicht der Fall sein, werde ich doch einen OP Eingriff brauchen.

Sollte mein Körper eine sogenannte Verhärtung selber in den Griff bekommen, werde ich wohl weitere Wochen Antibiotika nehmen müssen

Es hilft also einfach nur Geduld und hoffen und auch wenn ich nicht sehr gläubisch bin, bete ich doch jeden Tag.
Der Doc meinte gestern, was mir passiert ist, ist einfach wahnsinniges Pech, aber nichts, was wir nicht in den Griff bekommen könnten, ich muss halt einfach nur noch reichlich Geduld haben, denn die Wirbelsäule wäre nicht so durchblutet, wie andere Organe und das dauert.
Auch, wenn ich nun sehr erleichtert bin, bin ich doch auch wahnsinnig enttäuscht und traurig, denn ich dachte, nicht, das ich noch so lange kämpfen muss und dabei nun immer noch nicht weiß, ob und wann ein Ende in Sicht ist.

siobhans Beitrag finde ich sehr informativ, dafür erst mal herzlichen Dank.Er hat mich aber doch ganz schön ins Grübeln gebracht, von wegen, das operierte Patienten wesentlich besser dazustehen scheinen, als die "Kämpfer" wie ich, die sich versuchen drumherumzumogeln.

Ein schönes Wochenende euch allen und ich hoffe, ihr bleibt weiter mit mir in Kontakt, ich freue mich über jede Nachricht.

siobhan
Hallo Daisy,

schön zu lesen, dass die Antibiose anschlägt.

Zitat
Er hat mich aber doch ganz schön ins Grübeln gebracht, von wegen, das operierte Patienten wesentlich besser dazustehen scheinen, als die "Kämpfer" wie ich, die sich versuchen drumherumzumogeln.


Ich glaube, langwierig und ein Kampf ist es mit und ohne OP. Erstmal wird es darum gehen, die Entzündung in den Griff zu bekommen, um eine weitere Zerstörung aufzuhalten. Wenn das mit der Antibiose funktioniert ist doch wunderbar, welche Gründe sollte es dann für eine zeitnahe Operation geben?

LG und ein schönes Wochenende,

Siobhan wink.gif

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