In der BGU war ich, allerdings in der Wirbelsäulenabteilung. So 100%ig klar ist mir der Unterschied zwischen Wirbelsäulenspezialisten und der Neurochirurgie nicht. Ist die Neurochirurg nur dafür zuständig, wenn der Nerv betroffen ist, also z.B. bei einem Bandscheibenvorfall? Wenn dem so ist, wäre ich ja bei der Neurochirurgie falsch, da der Nerv zumindest laut den Bildern nicht betroffen ist. Oder verstehe ich da was falsch? Eigentlich kann man beides doch nicht trennen und muss es vereinheitlicht sehen, oder?
@disco: Vielen dank für das Mut machen, ein wenig hat es auch geholfen. ;-)
Und Du hast recht, das Schlimmste sind derzeit die MRT Bilder für mich, wenn ich da die gesunden Bandscheiben sehe, prall und weiss, und dann diese schwarze, dünne Scheibe, da steigt bei mir jedes Mal der Puls. Wahrscheinlich fühle ich mich deshalb seit Tagen auch so schlapp :-(
Ich denke allerdings schon, daß die Schmerzen damit zusammenhängen, sie sind direkt an dieser Stelle, das fühlt sich ganz anderes an, als ein Hexenschuss. So etwas habe ich vorher nie gespürt.
Eindeutig ist auch, seit ich seitlich bzw. auf dem Rücken schlafe, sind die Schmerzen morgens nicht mehr da oder nur schwach. In der Bauchlage waren die Schmerzen Morgens sehr deutlich. Ich denke, daß die Bauchlage diese Entwicklung zumindest beschleunigt hat.
Das mit den "Adoptoren" muss ich wohl eher meinem Unwissen zuschreiben. ;-) Aber ich habe schon bemerkt, daß man da auch selbst ein Auge darauf haben muss und nicht alles blind glauben darf, was bei Kieser vorgeschlagen wird. Trotzdem ist man dort sicherer aufgehoben, also in den Standard Fitness-Studios.
Jetzt gehe ich erst Mal Schwimmen, danach fühle ich mich immer etwas besser... ;-)
L. Grüße
Toobi
joggeli
02 Feb 2011, 18:22
Hallo Toobi
ich beantwort dir Deine Fragen aus der PN hier, dann haben nämlich alles was davon
Punkt eins - Facettenblockaden sind klar nur symptomatische Behandlungen, was kaputt ist, ist kaputt - man kann dadurch aber die Schmerzen nehmen! Und dann
muss man regelmässig seine Rückenmuskulatur aufbauen - sonst kann man sich die ganzen Infiltrationen und evt. Denervierungen sparen.
Ein Neurochirurg wird dir da sicher weiterhelfen.
Zum Kiesertraining sei gesagt - wenn ich es nicht machen würde - läg ich schon lang auf dem OP - Tisch und könnt mich versteifen lassen

- ich hab damit vor vier Jahren angefangen - als es mir gut ging, hab ich gedacht "ach lass mal bleiben, mit deiner zeit kannste was Besseres anfangen" - ja klar - mir gings innert kurzer Zeit so beschissen - das ich freiwillig wieder hin bin.
Soviel dazu - es wäre nicht zu empfehlen. Das muss jeder allein für sich schauen, ob es einem gut tut oder nicht. Ich kann damit sogar beginnende Schmerzen eindämmen.
Welche Geräte ich mache, will ich Dir ehrlich gesagt nicht sagen, weil ich denke, die sollen ein auf Dich angepasstes Programm zusammenstellen. Und dann mit wenig Gewicht starten, dass Du im Prinzip nur die Bewegung machst - so austesten, was ist gut.
Neben Kieser geh ich Nordic walken oder ins Aquafit und hab daheim meine Übungen die ich regelmässig mache.... ohne das gings mir so richtig bescheiden.
LG und alles Gute
joggeli
Henning74
02 Feb 2011, 21:39
Hallo Toobi,
zum Kieser-Training kann ich nur sagen, dass ich dass seit einer OP 2006 zweimal die Woche mache
und es mir sehr weiterhilft! Allerdings würde ich bei akuten Beschwerden die Beinpresse rausnehmen
und bei den anderen Übungen nicht so stark beugen! Wenn ich es mal aus zeitlichen Gründen mal eine Woche nicht
schaffe, dann merke ich das bzw. fühle mich nach dem Training um längen besser!
In einer akuten Schmerzphase solltest Du dann aber mit wenig Gewicht trainieren!
Gruss
Henning
Discothek
03 Feb 2011, 07:55
Hi Toobi,
Wirbelsäulenspezialisten gibt es sowohl bei den Orthopäden und bei den Neurochirurgen. Auch bei "nur" lokalen Schmerzen kann der NC oft besser einschätzen, was Sache ist. Denn es gibt an der Wirbelsäule und außenherum allerhand Gewebe, das schmerzempfindlich ist, also z.B. das hintere Längsband, der Knochen selber, die Gelenke, Muskulatur etc. Da sind auch Nerven drin :-) Aber eben nicht diese extrem wichtigen vom Rückenmark abgehenden Nervenwurzeln für Beine und Unterleib, die ja bei Dir nicht betroffen sind. Wenn Deine Schmerzen partout nicht weggehen sollten, kann man einige dieser Nervenfasern veröden lassen, wie joggeli schrieb. Im Moment helfen Dir die Schmerzen aber, ungünstige Bewegungen und Haltungen zu vermeiden.
Ich habe an mir gemerkt, daß man genug zu Fuß unterwegs sein muß jeden Tag. Nur Gehen und Rennen sind die Dauerbewegungen, für die wir konstruiert sind. Alles andere müssen wir mühsam lernen. Denk an die Urmenschen in Afrika und geh mal in der nächsten Zeit ganz bewußt viel zu Fuß und acht dabei auf gute aufrechte Haltung. Und bitte ohne daß Du Dich dabei mit Gepäck oder Zeitdruck behängst, weil Du auf die Arbeit mußt. Am besten auf Waldboden.
Alles Gute,
Disco
Vielen Dank, dann werde ich mal sehen, wie ich mit Kieser auf Dauer zu recht komme.
Ich habe leider auch noch (seit 1 1/2 Jahren) starke Verspannungen im Nacken- und Schulterbereich und weiß nicht genau, in wie weit Kieser mir da hilft bzw. es verschlechtert. Mir wurde gesagt, daß trainierte Muskeln weicher werden und dadruch auch die Verspanungen nachlassen.
Dazu werde ich ggf. noch mal einen Thread im HWS-Forum eröffnen, auch hier habe ich eine leichte Abnutzung der Bandscheiben, zumindest für mein Alter zu viel. Die Ärzte verneinten jedoch, daß die Verspannungen davon herrühren würden.
Beim Neurochirurgen war ich jetzt gewesen, in Offenbach, liest man gutes hier auf der Seite. Leider wars eher ernüchternd für mich. Mir wurde sofort eine CT geführte Spritze verordnet, daß meine Schmerzen noch nicht so groß sind und ich derzeit lieber anhand der Schmerzen merke was mir gut tut oder nicht, wurde dabei gar nicht erst erfragt. Die Spritze selbst wollte man mir dort dann auch nicht geben, ich solle mich an eine Radiologie in meiner Nähe wenden. Weitere Fragen wurden sofort abgeblockt (da kann ich nichts zu sagen), ich bekam nur noch ein "Nur keine Panik" hinterhergeworfen, das wars.
Hätte ich eine lange Fahrt dort hin gehabt, ich hätte mich sehr geärgert. Jetzt überlege ich einen anderen Neurochirurgen aufzusuchen, weiß aber nicht so recht ob das noch lohnenswert ist. Über Ursachenanalysen und Zukunftsdiagnosen scheint man nicht so recht bescheid zuwissen oder es mir nicht mitteilen zu wollen.
Bewegung ist wichtig, das habe ich gelernt, bewegt habe ich mich allerdings immer schon recht viel. Bzgl. Muskelaufbau muss ich mich nun mehr ins Zeug legen und Schwimmen wird nun meine Hauptsportart, nach dem ich kein Fußball merh spielen kann und Joggenauch nicht geht (wgn. Patellaspitzensyndrom).
Wenn man so eine degenerierte LWS-Bandscheibe hat, sind Sportarten wie Fußball da eigentlich genrell tabu?
Vielen Dank an alle!!
Toobi
thefish
21 Feb 2011, 12:24
Hallo Toobi,
ich selbst habe schon einen langen Leidensweg mit üblen Schmerzen hinter mir. Was mir bisher von allen Maßnahmen am besten geholfen hat war eine sogenannte IVR bzw IVS Maßnahme z.B. im Schmerz-und Palliativzentrum Rhein Main.
So weit ich weiß gibt es auch eine Praxis in Frankfurt.
Dort wurde mir in den letzten 7 Wochen ambulant mehr geholfen wie anfangs in der Schmerzklinik und darauffolgendem 4 1/2 wöchigem stationären Aufenthalt in einer Rehaklinik.
Von Kieser haben bisher sehr viele abgeraten, ich trainiere in einem medizinisch betreuten Rehazentrum.
Gruß Holger
chantal70
22 Feb 2011, 01:46
Hallo Toobi,
bin auch neu hier.
Das einzige was ich sagen kann ist. Statt Kieser Training würde ich es mit Reha-Sport probieren. Das bekommt man mit Antrag aus einem Rehasportzentrum über die Krankenkasse kostenlos. Mindestens 50x Training.
Liebe Grüße
Chantal
inkanova
22 Feb 2011, 06:55
Hallo,
bin auch neu hier. Ich habe ebenfalls eine Degeneration der Bandscheibe. Bei mir ist das Bild nicht nur in der Bandscheibe schwarz. Es ist praktisch der gesamte Lendenwirbelsäulen-Komplex um 4/5 und 3/4 sehr duster. Diagnose: Erhebliche Osteochondrose, aufgebrauchter Bandscheibenraum, Hypersklerosierung, Retrospondylose (älterer Prolaps), spinale Enge, Spondylathrosen, verdickte Ligg. flava, enger Recusseingang, Chondroese, Protrusion LWK 3/4
Seit Jahren bin ich wegen massiven Rückenschmerzen und Schmerzen im Oberschenkel bei einem Orthopäden, der mir jedoch nicht geglaubt hat, dass ich ein Problem mit der Bandscheibe habe. Ich wurde nie geröngt oder ähnliches. Erst Ende Januar diesen Jahres konnte ich ihn überzeugen, mich zum Kernspin zu schicken, weil es angefangen hat, im Bein zu kribbeln.
Ich habe den Arzt gewechselt und habe heute meinen dritten Termin und unendlich Angst davor. Er will wohl eine Frequenzresonanztherapie machen. Doch schon bei der Voruntersuchung hat die Einspritzung des Betäubungsmittels solche Schmerzen hervor gerufen, dass ich die Praxis zusammen geschrien habe.
Hat jemand ein ähnliches Krankheitsbild und wie wurde ihm oder ihr geholfen? Ich bin ziemlich am Ende wegen der jahrelangen Schmerzen und dem Gefühl, ich sei ein "Simulant". Gleichzeitig habe ich durch die Voruntersuchung bemerkt, welche unglaubliche Einschränkung ich in meiner Lebensqualität eigentlich habe. Ich muss jetzt ganz dringen was tun, denn so geht es nicht weiter.
Rückeningenieur
25 Feb 2011, 23:03
Guten Abend,
der einzige Weg, eine Osteochondrose zu "heilen", ist der Ersatz der verschlissenen Bandscheibe durch eine künstliche. Dafür gibt es ein Zeitfenster. Sind die Facetten erst einmal stark degeneriert (Grad 3 oder 4), ist das Zeitfenster geschlossen und eine Heilung nicht mehr möglich.
Dann ist nur noch eine Versteifung möglich, die im Prinzip einer Amputation gleichkommt. So wie ein Mensch aber auf einzelne Finger verzichten kann, so kann er auch auf einzelne Bewegungssegmente in der Wirbelsäule verzichten.
Als dritter Weg steht die palliative Behandlung zur Verfügung, die Schmerztherapie.
Jeder dieser Wege hat Vor- und Nachteile.
Freundlichen Gruss
Rückeningenieur
inkanova
26 Feb 2011, 06:45
Hallo Rückeningenieur,
das macht mir nicht gerade Mut für meine Verödung am Dienstag. Mein Orthopäde bietet zwar auch die Versteifung an, rät allerdings gleichzeitig massiv davon ab, weil es Folgeschäden an den anderen, bislang gesunden Wirbeln geben könnte. Er ist eher ein Freund der minimal-invasiven Geschichten.
Von dem Bandscheibenersatz hat mir bereits eine Verwandte erzählt, aber ich fürchte, dass ich aus dem von dir erwähnten Fenster schon lange raus bin.
Wenn man hier im Forum liest, kommt es einem vor, als würde gar nichts wirklich helfen, ausser positiver Gedanken und vielleicht noch KG. Liegt das daran, dass die erfolgreich Behandelten einfach nicht mehr schreiben?
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