Hallo zusammen!
Das tut richtig gut, Eure ganzen Antworten zu lesen - da fühlt man sich nicht mehr so allein mit dem ganzen Mist.
Ich denke, ich werde wirklich nochmal einen Termin bei dem Neurochirurgen machen, da fühlte ich mich aufgehoben und ich werde ihn löchern, bis nichts mehr geht.
Die Medikation, die ich derzeit nehme, habe ich aus der Reha und aus dem Anraten meines Orthopäden so übernommen. Mit dem Tramal war es nicht nur ein Neben-mir-Stehen, das war ein vollkommenes Wegsein. Ich konnte praktisch nichts mehr tun und auch nur noch lallen anstatt sprechen. Das Zeug hat mir eine ziemliche Angst eingejagt damit.
Am 6. Oktober habe ich den Termin zur CT-gestützten PRT - aber wie gesagt werde ich davor nochmal genauestens abklären, ob ich das nun wirklich machen soll. Die Ärztin im Krankenhaus hat mir diesbezüglich ja nicht viel Mut gemacht und es wurde mir eigentlich deutlich, dass das nur ein weiterer Strohhalm zum Greifen ist.
Heute hatte ich meinen Termin beim MDK. Ich kann Euch sagen, ich war ganz schön aufgeregt. Und irgendwie habe ich gedacht, ich solle viel mehr dort erzählen darüber, wie es mir geht, was gewesen ist, was meine Beschwerden sind. Aber es wurde aufgenommen, was bisher gemacht wurde, der Reha-Bericht und die letzten Berichte von meinen Ärzten wurden dort behalten und ich wurde zu meiner Lebenssituation befragt. Untersucht wurde ich auch - die klassische Untersuchung eben, die Ihr alle kennt.
Da ich seit Anfang August 2008 Krankengeld beziehe, meinte der Arzt dort, würde ich Ende des Jahres ausgesteuert - dann stünde ich
ohne alles da. Vom Arbeitsamt gäbe es dann auch nichts und so müsse man versuchen, mich so schnell wie möglich ans Arbeiten zu bekommen. Die vorgeschlagene PRT sieht er auch nicht als erfolgversprechend an, dafür aber risikobewehrt.
Er schlägt jetzt meiner KK vor, ab Mitte Oktober ins Hamburger Modell zu gehen. Bestenfalls klappt es, andernfalls ändert sich an meiner Situation eben nichts. Ein Heimarbeitsplatz wäre das beste, was mir passieren könnte, aber er zweifelt, dass ich einen bekommen würde, da zum April hin mein Arbeitsvertrag eh ausläuft.

Das ganze brauche bei mir eben Zeit und es sei nicht absehbar, wann es besser wird. Zu meinem Widerspruch hofft er, dass ich immerhin einen GdB von 30 zugesprochen bekommen, damit ich mich gleichstellen lassen kann.
Soviel wusste ich ja schon, aber mir war nicht klar, dass ich tatsächlich schon so knapp vor dem Nichts stehe. Da ich zwar in einer WG lebe, aber partnerlos bin, nachdem ich nun (endlich) geschieden bin, stünde ich seinen Worten nach nach der Aussteuerung vor der Tür des Sozialamtes.
Zum einen könnte ich mir nichts besseres vorstellen, als endlich wieder zu arbeiten und normales Geld zu bekommen. Nicht unbedingt, weil ich meinen Job so liebe - auf lange Sicht will ich es schaffen, als Autorin, Fotografin etc. zu leben. Aber schon alleine, um normal zu verdienen und tun und lassen zu können, was ich möchte. Nicht mehr in der Luft zu hängen und ohne diese dämlichen Existenzängste.
Zum anderen habe ich höllische Angst davor, jetzt arbeiten zu gehen - alleine, weil es mir dafür eigentlich gar nicht gut genug geht. Beim Besprechen heute wurde schon deutlich, was für ein Akt alleine der Weg zur Arbeit dann ist. Im Berufsverkehr kann ich nicht Auto fahren und mit öffentlichen Verkehrsmitteln wäre ich so lange unterwegs, dass ich vollkommen fertig bei Ankunft wäre und mich wahrscheinlich nicht mehr rühren könnte. Nun - wir haben Gleitzeit, vielleicht klappt es ja irgendwie. Ich denke doch mal stark, dass die KK dem zustimmen wird. Die sind doch sicher froh, mich aus dem Krankengeld dann rauszuhaben, falls es klappt.
Dass ich bis jetzt noch nicht berentet bin, ist wohl nur Glück, meinte er.

Ich hatte es mir fast gedacht.
Liebe Grüße von einer leicht verzweifelten
Iskendra