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Komplette Version Kann mir jemand helfen?

Bandscheiben-Forum > Wirbelsäulen-Forum
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Uli-Betzi


Hi Angielein

ich hab' Dir gestern vorgestern ne email geschickt. Hast Du
die bekommen ?

Viele Grüsse

Uli zwinker.gif
Viola
Hallo, muss mich nochmal einmischen.

@ Joggeli

Es ist immer die Frage, "Henne oder Ei"?

Es kommt natürlich bei Schmerzpatienten sehr oft vor, dass die Psyche mitleidet, dass z.B. durch die dauernden Schmerzen Depressionen entstehen können (das meinst du sicher, oder?).

Genau so gibt es aber den Fall, dass tatsächlich ALLE körperlichen Symptome, die ein bestimmter Mensch zu einer bestimmten Zeit hat, ihre eigentliche Ursache in einer psychischen Erkrankung haben. Dann hilft es nichts, an den Symptomen herumzudoktern, dann braucht dieser bestimmte Mensch schnellstens Hilfe im psychischen Bereich!!!

Freilich kommt es auf den Tonfall an, mit dem der Arzt zu dem Patienten über das Thema redet. Er muss ihm das Gefühl geben, ihn ernst zu nehmen. Und ich sehe nicht, dass das bei Angielein anders wäre. Denn sonst hätte sie nicht geschrieben:
Zitat

Zum meinem Arzt muss ich sagen, dass er eigentlich recht gut ist. Er tut auch viel für mich


Deshalb war ich gegen den Rat, der hier im Forum LEIDER oft gleich reflexartig geäußert wird: "Arzt sagt, das ist psychisch, also nimmt er dich nicht ernst, also schau, dass du dir einen anderen suchst!" Sowas bringt doch niemanden weiter! hammer.gif

Und (von Joggeli):
Zitat
Es sagt keiner das ein Doc einem nicht gnazheitlich anschauen soll, dass ist sogar wünschenswert, aber eben in jede Richtung ganzheitlich.


Das hab ich ja überhaupt nicht bestritten, habe zweimal betont, dass mögliche körperliche Ursachen abgeklärt werden müssen.

Ich finde, dieses Thema ist durchaus so wichtig, dass sich darüber eine Diskussion lohnt.

Denn leider ist es immer noch so:
"Körperliche" Krankheiten sind gesellschaftsfähig (z.B. "Wow, der musste soviel schuften, der Arme, hatte so viel Stress, hat sich so in seinem Job verausgabt, dass sein Körper dabei kaputtgegangen ist!") Dagegen bei psychischen Problemen: "Selber schuld, soll sich zusammenreißen, hat einen an der Klatsche, alles eingebildet, drückt sich vor der Arbeit...."). Immer dieser Sch....Gegensatz! smhair2.gif Wenn Menschen leiden, dann leiden sie und brauchen Hilfe!

Auch den Ausdruck: "Alles wird auf die Psyche geschoben" kann ich nicht mehr hören!!!!! Es sagt ja auch keiner: "Alles wird auf den Bandscheibenvorfall geschoben!" wenn man ihn im MRT sieht. Es IST nun mal ein Prolaps, genau so wie es in einem anderen Fall eben ein Angstproblem oder eine Depression IST.

Sorry, dass ich da etwas emotional werde. Ich habe selbst über dieses Thema noch vor wenigen Jahren ganz anders gedacht, habe aber viel dazugelernt. Und meine Beiträge sind GAR NICHT gegen euch persönlich gerichtet, sondern es geht mir ausschließlich um eine Sachdiskussion.

winke.gif Viola



joggeli
Hallo Viola,

wollt Dich mit meinem Statement sicher nicht angreifen - wenn das so rübergekommen ist, sorry!!

Ich sehe das schon auch so wie Du, es hat alles immer zwei Seiten.
Aber auch ich hab schon oft die Erfahrung gemacht, seis beim Doc oder im Umfeld - Rückenkranke werden seeehhhhrr schnell auf die "Psychoschiene" geschoben.

Und das finde ich nicht korrekt - ich weiss von mir, dass ich meine auf den Bildern sehr schön rock.gif zu sehende Vorfälle und Abnutzungen hab, und das meine Psyche in der Zwischenzeit von der langen Krankheit und den Schmerzen in Mitleidenschaft gezogen wurde.

Zitat
"Körperliche" Krankheiten sind gesellschaftsfähig (z.B. "Wow, der musste soviel schuften, der Arme, hatte so viel Stress, hat sich so in seinem Job verausgabt, dass sein Körper dabei kaputtgegangen ist!")


Ich mach leider die Erfahrung, das mein Rückenleiden ganz und gar nicht gesellschaftsfähig ist - ich bekomme eher immer wieder zu hören

"man das muss doch mal besser werden" "man kann sich auch in was reinsteigern" "bist du sicher, dass es nicht von der Psyche kommt" "leg dich mal in die Badewanne, dann wirds besser" "ich hab auch Rückenschmerzen, lass das aber nicht abklären, da findet man nur was".

Die Liste könnte ich noch beliebig verlängern - aber ich stimme Dir voll zu, auch psychische Erkrankungen sind nicht gesellschaftsfähig!!!!

Ich denke im Grunde meinen wir das gleiche - es muss einfach genau abgeklärt werden, woher die Beschwerden kommen und sollten nicht von vornerein in eine Schiene geschoben werden.

LG und hoffe alle Unklarheiten beseitigt zwinker.gif

joggeli
Rutschie
Hallo Viola
Man merkt, dass du viel gelernt hast, wahrscheinlich war der Lernprozess sehr schmerzhaft. Aber im Endefekt zählt ja nur, dass dir geholfen wurde.

@Und genau das wünschen wir uns und wir wollen alle nur helfen.

Und alle hier schreiben in der Hoffnung Angilein zu helfen und zeigen ihre Erfahrungen und Meinungen.
Diese sind verschieden und doch auch gleich.
Was Angilein daraus für sich nehmen kann, was ihr davon hilft, wissen wir nicht. Vielleicht auch nichts!

Jepp, Joggelie, auch ich kann es nicht mehr hören wenn andere meinen : da muss doch was zu machen sein, oder : das gibt es nicht, der Fortschritt ist doch so weit.
Solche Kommentare sind sehr hilfreich, jepp, sie helfen damit ich immer wieder schön in ein Loch von Zweifel und Ängsten falle.
LG Rutschie

PS: Angielein hat Glück, dass sie einen Arzt hat, dem sie vertraut, dann fällt es ihr auch leichter offen zu sein und so können Ärte besser in sie hinein sehen.
Ich kann aus eigener Erfahrung nur sagen, dass man sich und auch den Ärzten nichts vormachen soll. Das kann ins Auge gehen. Ich drücke die Daumen, das Angielein die richtige Hilfe findet, damit es ihr bald wieder besser geht.
Viola
Hallo an alle,

nein, ich habe mich nicht angegriffen gefühlt, ehrlich nicht! Hatte eher Angst, dass es so rüberkommt, als würde ich die Anderen angreifen... augenbraue.gif

@joggeli
Zitat

Ich mach leider die Erfahrung, das mein Rückenleiden ganz und gar nicht gesellschaftsfähig ist - ich bekomme eher immer wieder zu hören

"man das muss doch mal besser werden" "man kann sich auch in was reinsteigern" "bist du sicher, dass es nicht von der Psyche kommt" "leg dich mal in die Badewanne, dann wirds besser" "ich hab auch Rückenschmerzen, lass das aber nicht abklären, da findet man nur was".


Da stimme ich dir absolut zu, sobald das Rückenproblem chronisch geworden ist. Habe ja selbst ähnliche Erfahrungen gemacht, natürlich....

Die Diagnose BSV wird von der Umwelt akzeptiert, und man muss sich nicht schämen, davon seinen Mitmenschen zu erzählen (im Gegensatz zu psychischen Krankheiten). Nur, wenn man dann mal operiert ist, muss eben alles vorbei sein......sonst gilt man als wehleidig.....

Klar wollen wir alle Angielein helfen und jeder hat halt seine eigenen Meinungen und Erfahrungen. Das ist ja auch mit das Gute am Forum, dass man auf so viele unterschiedliche Leute trifft, und man kann mal vom einen, mal vom anderen was mitnehmen...

winke.gif Viola
Angielein
Hallo ihr Lieben,
sorry hab mich länger nicht gemeldet, weil ich erstmal mit meiner Diagnose klar kommen musste...
Also will ich euch auch mal mitteilen, was nun bei rausgekommen ist...
Nachdem ich bei unterschiedlichen Ärzten war, bin ich dann auf Rat von meinem HA doch mal zum Psychologen gegangen... Und der hat dann festgestellt, dass ich an einer generalisierten Angststörung leide, wodurch alle meine Symptome ausgelöst werden.
Damit muss ich jetzt lernen umzugehen und mache nun eine Therapie. Es hilft mir schon mal dass ich weiß, was es ist und macht es leichter es zu akzeptieren, weil ich nun Klarheit habe.
Ich danke euch allen für die lieben und tollen Antworten und auch für die herzlichen Zusprüche. Ihr habt mir auch sehr geholfen und ich würde mich freuen, wenn auch ich dem einen oder anderen helfen kann...
Liebe Grüße
eure Angie
Viola
Hallo Angie,

schön, dass du dich nochmal gemeldet hast! streicheln.gif

Du hast Recht, es ist erst einmal eine Erleichterung, wenn das Problem einen Namen hat.

Und es ist gut, dass du in den richtigen Händen gelandet bist!!!

Angststörungen sind viel häufiger als man denkt. Die meisten Betroffenen versuchen das erst mal zu verdrängen, und so ahnt man kaum, wer alles drunter leidet. Vielleicht kannst du andere Betroffenen kennenlernen, das würde dir sicher helfen.

Andererseits ist diese Krankheit gut zu behandeln, und du hast wirklich gute Chancen auf ein normales Leben ohne die störenden Symptome!!! Freilich wirst du noch viel Geduld haben müssen. Und ich wünsche dir, dass du sehr bald einen guten Psychotherapeuten findest! smilie_up.gif

Alles Gute
Viola

P.S.: Ich der letzten "Brigitte" war ein Dossier über Angst, und dort stand ein Interview mit einer Schriftstellerin. Diese hat einen Roman geschrieben, in dem die Protagonistin under einer Angsstörung leidet. Klang sehr interessant (Sarah Kuttner: "Mängelexemplar")
adriana
Hi,

ja manchmal ist es für die Ärzte einfacher uns auf die Psychosomatische Schiene zu befördern vogel.gif Klar Psyche spielt bestimmt mit, aber bei der Menge an Beschwerden, die Du hast gibt es bestimmt eine greifbare Ursache.

Für mich hört sich das eher an wie ein BSV in der HWS. Dränge auf ein MRT und geh zum Orthopäden - wenn der Termin zulange dauert mach einen auf Notfall.

Lg Adriana
Angielein
nee, das mit dem BSV ist auch schon abgeklärt. Und als ich dann meine Diagnose bekam, hab ich erstmal geheult und mich dann mal im Internet schlau gemacht, was eine generalisierte Angststörung so für Symptome usw. mit sich bringt. Und ich war im ersten Moment total geschockt. Du musst mal bei Google nachschauen. Es ist echt interessant. Ich hätte es vorher auch nicht für möglich gehalten, dass die Psyche sooooo viel körperlich Symptome mit sich bringen kann, aber egal auf welchen seiten du schaust, es ist immer das selbe. Auch wenn ich es irgendwie ziemlich blöde finde, weil ich dadurch nicht einfach mal ne Spritze oder so kriege und es ist wieder gut, aber ich hab nen super Psychiater, bei dem ich damals bei meiner Vorgeschichte auch schon war und für mich selbst will ich jetzt einfach versuchen zu lernen, damit umzugehen und auch den längeren Weg der Besserung gehen...
Und ich sollte ursprünglich auch nochmal abklären lassen, durch eine Magenspiegelung, ob ich eine Übersäuerung habe, diesen Termin hab ich dann von mir aus schon abgesagt, da es bisher bei allen meinen Arztbesuchen so war, dass es vorher gaaaaanz schlimm weh getan hat und dann hatte ich das Ergebnis ohne Befund und die Schmerzen wurden besser. Sie sind noch da, aber nicht mehr so extrem. Und diese Ärzteodysee kann ich mir auch sparen, weil alles was in Betracht kam bisher wurde erfolgreich ausgeschlossen. Und ich finde durch mein ständiges googlen immer neue Krankheiten, die auf mich passen würden. Und jedesmal hatte ich beim lesen allle Symptome und zwar so lange bis ich wieder ohne Befund vom Arzt weg bin. schulterzuck.gif
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