Hallo Schnütchen
Solltest Du Dich für eine Versteifung entscheiden, dann wünsche ich Dir natürlich, dass Du auch so Glück hast, wie Wolf es anscheinend hatte und er sehr schnell die Medis absetzen konnte.
Dies ist aber nicht immer der Fall - oftmals wird die Medikamentendosis nach der Spondylodese noch erhöht, weil der Verknöcherungsprozess schmerzhaft sein KANN!
Man steckt nicht drin, jeder Heílungsverlauf verläuft anders, ich bin ziemlich erstaunt und natürlich auch erfreut, was ich so von Wolf lese, wie schnell er wieder fit war, aber dies heißt nicht, dass es bei Dir auch so schnell geht - wünschen würde ich es Dir von ganzem Herzen.
Was eine Versteifung angeht, die Op ist ein schwerer Eingriff, Studien zufolge beträgt die durchschnittliche Verweildauer nach einer Spondy ca 17 Tage - in Fachkliniken werden die Spondy-Patienten aber meist schon nach maximal 10 Tagen entlassen (Budget, Statistik)
10 Tage post OP (bei einer LWS-Versteifung) sollten aber schon sein.
Es ist einfach so, dass man zuhause mehr dazu neigt, sich zu überfordern, als im KH.
Die Verknöcherung dauert mind. 6 Monate, während dieser Zeit sollte Schonung oberstes Gebot sein, leichte KG (isometrische Übungen) und Spaziergänge oder leichtes Walking.
Wenn zu früh (und zu schwer) belastet wird, dann geht das meistens leider auf Kosten der Verknöcherung.
Denn die Schrauben und Fixateure, die in der Op eingebracht werden, sind ja nur dazu da, das Gebiet ruhig zu stellen, die Bewegung rauszunehmen, damit der Körper dieses bewegungsunfähige Segment dann mit Knochenmaterial durchbaut.
Geschieht dies nur unzureichend, dann war alles umsonst und man muss nochmal von vorne anfangen.
Aus eigener Erfahrung würde ich auch raten, nicht zu früh in eine Reha zu gehen. Frühestens 4 Monate nach der OP, jede Woche, die mehr vergeht bringt einen Vorteil.
Die Entscheidung ist sehr schwer, ich kann Dir nachfühlen, was in Dir vorgeht.
Ich habe es so gehandhabt, dass ich mich umfassend informiert hatte, was das Thema Versteifung anging.
Ich habe meine Ärzte befragt, im Internet gegooglet, Fachforen zu Rate gezogen und meinen Operateur mit einem Fragenkatalog gelöchert.
Als meine Entscheidung dann pro Versteifung fiel, ließ ich mich nochmals genau über die Technik, mit der ich versteift wurde, aufklären, mir alles Schritt für Schritt beschreiben, habe mich darüber dann nochmals im Internet belesen und dann habe ich alle weitere Information eingestellt.
Ich war mir über die Risiken und Nachteile der OP voll bewusst, aber ich ließ keine negativen Sachen mehr an mich ran.
Es gab einige Zeitgenossen, die meinten, sie müssten mich mit Negativbeispielen verunsichern, solche Sachen hatte ich mir dann verbeten.
Was ich wissen musste, wusste ich und alles weitere würde vom Operateur, von mir und vom Schicksal abhängen.
Also sich verrückt machen, zwischen der Entscheidung für die OP und dem Tag, an dem diese stattfindet, habe ich so gut es ging, vermieden. Ging in meinem Fall auch relativ leicht, weil es nur knapp 3 Wochen waren und ich noch so viel zu tun hatte.
Auch wenn ich noch nicht so fit bin, wie ich es gerne wäre und ich noch nicht weiß, ob die OP den gewünschten Erfolg gebracht hat, weil ich 4 Monate post OP ja noch mitten im Heilungsprozess bin - in der gleichen Situation würde ich mich wieder für eine Versteifung entscheiden.
Ich wünsche Dir spitzenmäßige Ärzte, eine phänomenale Beratung und einen supertollen Heilungserfolg - für was auch immer Du Dich entscheidest.
Lg
Maria