Hallo Oscar,
anfangs war ich zugegebenermaßen etwas erstaunt, als ich deine Überschrift gelesen habe. Aber als ich deinen zugehörigen Beitrag anschaute, hat mich das an eine Stelle aus einem Buch erinnert, die ich dir hier einfach mal zitiere. Da heißt es:
"Bei sehr ausgedehnten Wurzelkompressionen können Impulse [der Nerven] im Schädigungsgebiet weder geleitet werden noch entstehen. Die anfänglichen Schmerzen hören auf und erwecken fälschlich die Hoffnung, daß eine Besserung eingetreten sei. Oft fühlen sich die Patienten akut von Schmerzen befreit. Diese trügerische Besserung ist dann jedoch Ausdruck einer Verschlimmerung des Wurzelschadens. Sie muß als Alarmzeichen Beachtung finden und bringt oft die Entscheidung für ein operatives Vorgehen."
Und an einer anderen Stelle, noch deutlicher:
"Wie auf Seite 77 ausgeführt, ist der Schmerz nicht immer ein korrekter Anhaltspunkt für das Ausmaß eines Wurzelschadens oder für die Verlaufstendenz. Der Untergang von Schmerzfasern durch eine vorgefallene Bandscheibe kann zu einer akuten Rückbildung von Schmerzen führen. "Die Lähmung kommt, der Schmerz geht", ist ein arlamierendes Zeichen. Nur die Schmerzrückbildung zusammen mit einer Besserung der neurologischen Ausfallerscheinungen ist positiv zu werten."
Die Zitate stammen aus einem Buch, das ich persönlich sehr schätze, da es sehr fundiert und trotzdem auch für medizinische Laien verständlich geschrieben ist:
Dr. med. Doris Burg, Bandscheibenerkrankungen der Lendenwirbelsäule (Serie Gesundheit Piper/VCH).
Ich weiß nicht, ob du dich in den Beschreibungen wiederfindest. Ich meine, der Neurologe müsste das beurteilen können, wie weit der Nerv tatsächlich geschädigt ist. Wenn ich die bisherigen Aussagen deiner Ärzte anschaue, deutet doch (fast) alles in diese Richtung. An deiner Stelle würde ich so bald wie möglich auf einem Termin bei einem Neurochirurgen bestehen.
Alles Gute
Viola