Hallo,


ich habe einen ausgedehnten Bsv. Er ist schon etwas "älter" jedoch habe ich vor etwa einem Monat schlimme Schmerzen bekommen von der linken Poseite durchs Bein bis in den Fuß.
Dieser ist seitdem auf der Oberfläche taub. Ich habe es bei einem Mrt bestätigt bekommen mit dem dringenden Rat, operieren zu lassen.
Die Schmerzen sind erträglich. Physiotherapie bekomme ich.

Leider ist mein Fuß und auch die Zehen nicht mehr komplett zu bewegen.

Mein Hausarzt hat mich aufgrund der Lähmungserscheinungen an den Neurochirurgen weiter verwiesen.
Dieser hat mir ebenfalls zur Op geraten.
Gründe dafür seien nicht die Schmerzen oder die Taubheit sonden meine Bewegungsunfähigkeit im Fuß. Außerdem wegen meines Alters und da ich Kinder habe (die Jüngste ist knapp 10 Monate). Sie meinte, das Risiko, daß mein Fuß dauerhaft steif bleibt , oder noch etwas "nachschwappt" und es dann schlimmer wird, sei zu groß und ich könnte direkt nächste Woche operiert werden. Da diese Lähmung noch "frisch" ist, wären die Heilungschancen gut.


Ich habe wahnsinnige Angst vor einer Op.
Andererseits aber auch vor nem komplett steifen Fuß...

Was meint Ihr, was soll ich tun?

Vielen Dank!!!

Hallo
Was heißt denn nicht bewegen können? Hast du nur einen leichten Kraftverlust oder geht nichts mehr und betrifft das den ganzen Fuß?
Prinzipiell bin ich persönlich vorsichtig wenn mit einer auch direkt gleich in ein paar Tagen einen OP Termin anbieten kann. Und das Argument weil du ja Kinder hast .... ich weiß nicht.
Ggf würde ich mir doch nochmal eine weitere Meinung einholen und auch mal fragen ob man mit PRTs Besserung erreichen kann.
Die Bandscheibe kann im übrigen auch nach einer OP nachrutschen, das ist jetzt kein Argument deshalb zu operieren.
Du musst das selber entscheiden, ich würde aber zumindest zu einem weiteren Neurochirurgen gehen und man sollte mal die Nervenleitgeschwindigkeit beim Neurologen messen. Soviel Zeit muss sein ...

Hallo chaossimi,

Mellimaus hat recht, konsultiere noch einen anderen Arzt, hol Dir also eine Zweitmeinung ein. Operiert ist man schnell!

Ich probier mich jetzt kurz zu fassen: 1999 hatte ich einen großen BSV L3- L4 re. mit Fußheberparese. Habe mich nicht sofort operieren lassen, der Orthopäde meinte damals ich sei nicht klar im Kopf, das sei eine OP- Indikation. Ich wurde stat. aufgenommen, bekam PRT`s und Cortisontherapie, nach 2 Wochen hatte sich mein Fuß erholt. Die Schmerzen blieben, also ließ ich mich 6 Wochen später operieren, würde mir heute nicht mehr passieren.

2010 großer BSV mit Fußheberparese li., beginnender sensibler Querschnitt, OP innerhalb von 24 Std. nach Lähmung. Das sind jetzt 2 Jahre her, die Lähmung habe ich immer noch. Heute würde ich mich auch nicht mehr sofort operieren lassen, der Arzt hat mir jedoch furchtbare Angst gemacht, ich konnte nicht mehr klar denken.

Ging leider nicht kürzer!
Auch wenn Du kleine Kinder hast, haben und hatten einige von uns, überleg Dir was Du machst. Wir wissen glaube ich alle, was in Dir vorgeht.

Ich drück Dir ganz fest beide Daumen, höre auf Dein Bauchgefühl.

Lg Lulu

Hallo --
ich kann dir direkt nachfühlen, wie schwer die Entscheidung zur OP fällt, wenn man so ein kleines Baby zu Hause hat...
Aus meiner heutigen Erfahrung würde ich dir allerdings DRINGEND anraten, darüber nachzudenken, ob du uU DEN REST DEINES LEBENS mit den jetzigen Einschränkungen weiterleben willst...
Keiner kann dir die Garantie geben, dass die Lähmungen wieder weg gehen und nach meiner Erfahrung bemerkt man anfangs noch nicht einmal alle Einschränkungen...
Wenn du dich allerdings operieren lässt, dann sorge ausführlich und rechtzeitig für Hilfe danach, ansonsten machst du wahrscheinlich jeden evtl OP-Erfolg wieder zunichte - weil man als Mutter nun mal nicht anders kann, als zu funktionieren...
Alles Gute! LG Fine

Hallo Melanie,

Also ich kann den Fuß nicht mehr nach unten strecken und nicht nach oben, beides geht nur ganz minimal, eher aus dem Fußgelenk (der Fessel) mehr geht garnicht.
Sprich : Gehen auf den Fußspitzen oder der Ferse ist links unmöglich. Die Zehen gehen auch nur noch minimal zu bewegen, beim Großen ist es, wie wenn einer ihn oben festgezogen hat...

Hallo --
das sind mit hoher Sicherheit keine "Fuß"lähmungen, sondern Fußheber und Fußsenker, das betrifft das halbe Bein...
Da würde ich keinen Tag mehr warten!
Ab in ein gutes Wirbelsäulenzentrum mit dir- auch da operiert man dich nicht gegen deinen Willen und du hast gleich eine zweite Meinung!
LG Fine

Hallo Fine, hast du dich operieren lassen?

Ich bin so unsicher...die Lähmungen sind ja da. Aber "ich kann ja noch laufen"....

Hallo chaossimi

selbst wenn du derzeit noch laufen kannst, solltest du es nicht auf die Spitze treiben.

Da ist eine weitere med. Einschätzung durchaus sinnvoll.
Ich denke jedoch das du ähnliche Antworten seitens der Ärzte bekommst.

Wenn der BSV so groß ist das er bereits zu Lähmungen führt ist ein konsewrvativer Weg zur Genesung mit einem Risiko behaftet.
Langfristig kann es auch zu einer dauerhaften Schädigung des Nerven führen.

Seit wieviel Wochen hast du schon diese Probleme?

Wenn man versucht den BSV mit "Nichtachtung" und Medis zu begegnen mußt du entsprechend mind. 8-12 Wochen vielleicht auch noch länger einplanen bis sich vielleicht eine leichte Besserung einstellt und der BSV etwas einschrumpfen tut und den Nerv wieder etwas entlastet.

Jedoch mußt du im Hinterkopf haben das es keine vollständige Genesung der BS geben wird und ob der Nerv sich dadurch nochmal erholt kann dir gesauso wenig jemand prognostizieren.

Sicherlich kann eine OP auch mit Risiken und bleibenen Folgen behaftet sein, aber für den betroffenen Nerv ist es aus meiner Sicht wahrscheinlich der bessere Weg. Eine OP bringt dir sofortige Entlastung des Nerven.

Wichtig ist das du dich im Anschluss über Monate schonst, bis du dich erholt hast.


Die Entscheidung liegt bei dir.

mfg
paul42

Hallo ---
ich hatte drei BSV mit Lähmungen (auch welche ohne..) - zweimal wollte ich nicht operiert werden, das letzte Mal war es allerdings so gravierend (mit Iliopsoasatrophie), dass sogar ich mich (als Skalpellphobiker) zu einer OP durchgerungen hatte. DA haben mir die Herren Doktoren dann gesagt, dass die Schädigung schon so "alt"(ein paar Wochen) wäre, dass eine OP nix mehr bringt...
Dieser Nervenschaden hat sich allerdings nun auch nicht mehr zurückgebildet und ich muss mit den Einschränkungen (einschließlich der Folgeschäden) leben. Deshalb: Überlege dir gut, ob du im Notfall mit diesen Bewegungseinschränkungen leben kannst - einen untergegangenen Nerv kann dir kein Mediziner zurückgeben!
Du musst noch lange für deine Kinder da sein, die brauchen deine ganze Kraft, deshalb nimm dir JETZT die Zeit zum wieder-gesund-werden...
Wenn du in eine spezialisierte Klinik gehst, werden die vielleicht auch noch konservativ was mit Cortison versuchen, aber geh hin! Die können das da allemal besser einschätzen als jeder gutmeinende Bandi hier...
LG Fine

@ Paul42, ich habe diese Lähmung seit etwa 1. Monat.
Im Alltag läßt es sich einigermaßen "intergrieren", heute allerdings ist es eher schlechter.

@ Fine, ich war im DRK Schmerzzentrum in Mainz, sie haben mir als Alternative nur 1 Schiene angeboten...alles andere hilft zwar gegen Schmerzen, nicht aber bei dieser Bewegungseinschränkung, sie meinte, es wäre wie wenn man auf einem Gartenschlauch steht, man könnte am Ende machen, was man wollte, es passiert nichts, weil es ja abgeklemmt ist.