nun aber wurde es doch mal zeit für die nächste stufe. sprich, auch mal einen abend nicht nur auf den kopf zu hängen, mal arbeit und freizeit zu kombinieren, nicht immer nur energien und schmerzfreiheit für eines zu haben, naturmedikamente mal zu reduzieren, sport - nicht reha - zu beginnen etc.
tja. man sollte es nicht glauben, aber auch meine geduld wird nun wieder strapaziert. man darf wohl davon ausgehen, dass man für x monate krankheit die gleiche zeit von x monaten für eine rekonvaleszenz benötigt und dann ein weiteres gleiches x für den aufbau. mindstens. seufz. sprich, mein aufbaujahr beginnt.
und fordert neben geduld und disziplin auch ein ordentliches umdenken. beispiel: 10 stunden arbeit, danach kino. irre, klappt - wenn ich mich aufraffe. zuhaus noch ne waschmaschine und hunde raus? oooch. muss das? :-) der witz: mein rücken kann es. aber ich muss auch mich wieder aufraffen aus der "mentalen" schonhaltung. vorsicht und faulheit liegen auf einmal dicht beieinander (ausdrücklich: wenn man gesund wird/ist!!!)
samstag: garten: gepflanzt, getopft, gespielt. super. nachmittags erschöpfter rücken. juhu, sofa. hm. "du wolltest doch laufen gehen? wenigstens nen kilometer oder zwei? du wolltest rückentraining machen?" "oh, innerer schweinehund, da ist bestimmt seeehr gefährlich." ächz, aufraff, nagut. der rücken war hinterher immer noch erschöpft, aber auch nicht schlimmer. ärgerlich! ;-)
tja. verhaltensmuster, die man sich mühsam angewöhnt hat, muss man jetzt vorsichtig abgewöhnen. vortasten, probieren, sich aber auch mal in den hintern treten. sich nicht immer selbst im "uh, ich armer bandscheibenpatient" warm verstecken.
wie doof!!

und dann, wenn die kondition hinterm 4. baum umkippt, wenn de muskelkater beisst, wenn die füsse nicht mehr tragen, weil sie auch erschlafft sind, wenn die hose von 2001 immer noch nicht passt, wenn man mal wieder 9 dinge an einem tag machen will und soll...
dann kämpft man auch.
ich habe festgestellt, der weg von minus hundert auf 0 war schwer, schmerzhaft - aber auch befriedigend, dankbar. von 0 auf 100 ist echte fleissarbeit. obwohl ich natürlich auch dankbar bin, ganz klar.
aber ich denke, der lang gesteckte zeitplan (1 jahr = 1 jahr & 1 jahr) ist durchaus realistisch. und verhindert überforderung. aber eben auch - unterforderung.
lilly
die merkt, wie lange "gesundwerden" dauert.
