Hallo!
Kurz zu meiner Situation: Ich habe per Zufallsbefund vor ca. 5 Jahren zwei Bandscheibenvorfälle in der HWS diagnostiziert bekommen. Da ich keine Schmerzen oder andere Symptome hatte, habe ich dagegen nie etwas unternommen. Mir wurde jedoch geraten, dies in regelmässigen Abständen zu kontrollieren, was ich getan habe. Auch meine Nervenleitgeschwindigkeiten habe ich in den letzten 2-3 Jahren 3 mal in der Neurologie Uni Klinik in Frankfurt am Main messen lassen.
Die Ergebnisse aus diesen Messungen in Kombination mit einem erneuerten MRT zeigen folgende Diagnose:
"Degenerative zervikale Spinalkanalstenose durch einen prä- und intraforaminaler Bandscheibenprolabs rechts in Höhe HWK 5/6 und links in Höhe HWK 6/7 - Klinische Zeichen einer zervikalen Myelopathie sowie C7-Radikulopathie links"
Die Bandscheibenvorfälle sind über die Jahre verknöchert und drücken nun ohne "Puffer" auf das Rückenmark, was zu einer hochgraden Spinalkanalstenose führt. Schmerzen habe ich immer noch keine. Ich kann auch durch keine Bewegung Schmerzen oder Kribbeln etc. hervorrufen. Was ich jedoch leider wahrnehme, ist eine Art Gefühlsstörung im rechten Bein - bereits seit ca. einem halben Jahr. Ich habe dies bis jetzt immer auf eine Hüft-Schiefstellung oder andere orthopädische Probleme, sogar auch auf ein hohes Stresslevel/meine Psyche zurückgeführt. Neurologisch passen diese Symptome laut Uniklinik jedoch zu meiner Stenose in der HWS. Es handelt sich um "demyelinisierende Läsion der zentralen motorischen Bahnen zu beiden Beinen" und die Werte der Nervenmessung sind auch verzögerter ins rechte problematische Bein. Ich kann 10 km joggen gehen, ohne Probleme. Ich merke es nur sehr gering im Alltag. Die Gefahr ist jedoch, dass diese Beschwerden immer stärker werden, bis zum kompletten Verlust des Beines, da die Schädigung des Rückenmarks voranschreitet (wenn nicht operativ vorgegangen wird).
Ich war nun bereits bei mehreren Top Adresse im Rhein Main Gebiet, sowie auch einer guten Klinik in NRW. Ich habe mir viele Meinungen eingeholt, da ich auch recht schnell gemerkt habe, das es keinen absoluten "Gold Standard" gibt. Die meisten würden nur versteifen, inkl. Cages. Eine Versteifung kann ich mir jedoch beim besten Willen nicht vorstellen. Ich bin 36, liebe Sport und bin sehr aktiv, und habe sehr große Bedenken, meinen Hals bei einer Versteifung über zwei Segmente nicht mehr richtig bewegen zu können. Außerdem möchte ich keine rasche Anschlussdegeneration der Segmente ober und unterhalb, von der ich immer lese. Nun habe ich eine Abteilung Wirbelsäulenchirurgie gefunden, die von einer Koryphäe in dem Bereich geleitet wird. Diese nutzen in einigen Fällen dynamische Implantate (DCI) ohne Fusion, die sehr viel Beweglichkeit erhalten sollen. Ich würde mich für diese Implantate entscheiden wollen, lese aber auch ab und zu, dass Implantate generell auch verrrutschen und absinken können, oder es eine Materialermüdung geben kann. Eine Folge OP in X Jahren kann vermutlich also nicht ausgeschlossen werden.
Meine Frage an die Community: Gibt es Erfahrung mit diesen Implantaten? Hat jemand Erfahrung gemacht mit anderen OP Methoden, bei denen es ein gutes Outcome gab, auch hinsichtlich der Belastbarkeit der HWS?
Danke fürs Lesen vorab und eine gute Zeit!