Hallo liebe Leidensgenossen,

ich heiße Dennis, 42 Jahre jung und bin neu hier. Ich wiege ca. 80kg bei 1,79m und bin sehr sportlich (Laufen, Mountainbike, Kraftsport mit eigenem Körpergewicht etc.) Wollte mich hier eigentlich nicht anmelden, da ich durch die ganze Leserei im www mittlerweile ziemlich verunsichert bin. Den Ärzten vertraue ich aber auch irgendwie nicht mehr richtig. Ich fange einfach mal an:

Im April 2024 und eigentlich auch schon davor, führten mich Schmerzen im LW Bereich und ausstrahlende Schmerzen in das rechte Bein zum Arzt. Zwei Jahre zuvor hatte ich damit ebenfalls schon Probleme, die auch im MRT als "leichter BSV L5/S1" diagnostiziert wurden. Mit einer EAP und Physio habe ich das auch ganz gut wieder unter Kontrolle bekommen. Bis April 2024 halt. Im Juni 2024 war ich dann im MRT und beim Neurochirurgen. Hier war dann auf den Bildern zu sehen, dass der Vorfall viel ausgeprägter war als noch zwei Jahre zuvor. Nach ausführlicher Beratung habe ich mich dann erstmal gegen eine OP entschieden. In der Folge habe ich dann wieder eine EAP gemacht. Leider wurden die Schmerzen immer heftiger. Alles Mögliche an Schmerzmitteln half nicht. Die EAP musste ich immer wieder schmerzbedingt unterbrechen.
Anfang Juli 2024 habe ich meine erste PRT Spritze bekommen. Keine Nebenwirkungen etc. Nach einer Woche fing sie an zu wirken. Dann nach zwei Wochen war die Wirkung schlagartig weg. Vier Tage später (Ende Juli) habe ich eine zweite PRT Spritze bekommen. Das war so schmerzhaft, dass ich geheult habe. Ich war komplett nass geschwitzt. Danach stellten sich dann Gefühlsstörungen/Missempfindungen in de rechter Wade und Fußsohle Außenseite ein sowie kraftverlust eine Fußsenkerparese. Ich konnte nicht mehr auf Zehenspitzen stehen und war nur noch am Humpeln. Eine Wirkung trat dieses Mal nicht ein. Ich habe das Wochenende verstreichen lassen und mich dann Montags nach Rücksprache mit meinem Arzt in der Notaufnahme gemeldet. Hier wurde mir dann gesagt, dass es normal ist. Eine Woche später war ich dann bei meinem Arzt, der mich dann gleich zum Neurochirurgen geschickt hat. Ich wurde daraufhin eine Woche später operiert.

Die OP verlief erfolgreich. Die ausstrahlenden Schmerzen waren weg. Die Kraft war aber noch nicht wieder da und die Gefühlsstörungen waren auch noch da. Nach der OP gab es dann Physiotherapie und REHA. Ein Kontroll MRT wurde im Januar 2025 gemacht. Außer etwas Narbengewebe ist nicht mehr viel zu sehen.

Ich bin jetzt wieder dabei und treibe regelmäßig (3-4x) Sport in der Woche. Leider schaffe ich es nicht mehr mein damaliges Laufpensum zu erreichen, da ich nach ca. 15min Wadenschmerzen (eine Art Muskelkater/Dehnungsschmerzen) bekomme. Zusätzlich habe ich immer noch Missempfindungen im rechten Fuß (Fußsohle Außenseite bis kleiner Zeh). Es fühlt sich an, als wenn ich auf einen Stein/Gegenstand stehe. Erst ist es nur unangenehm. Im Laufe des Tages und bei Belastungen wird es immer schlimmer (Belastungsabhängig), so dass es dann auch schmerzt. Wenn ich Barfuß unterwegs bin merke ich fast nichts. Sobald ich aber Socken anziehe nehmen die Missempfindungen zu. Mit Schuhen (egal welche) wird es dann nochmals schlimmer. Eine Pregabalin Therapie (bis 450mg/Tag) im Februar/März/April 2025 hat keine Besserung gebracht. Der Neurochirurg hält es für Möglich, dass die Beschwerden durch die 2. PRT Spritze kommen.

Derzeit befinde ich mich in der Schmerztherapie und habe am Fuß ein Qutenza Pflaster bekommen. Wirkung bisher: naja...
Für die Wade habe ich Ortoton genommen. Aber auch hier keine Besserung.
Die Kraft im rechten Bein ist auf jeden Fall viel besser geworden. Allerdings immer noch schlechter als links.

Nächste Woche wird noch eine Nervenbahn Messung bei einem Neurologen gemacht. Danach soll nochmal neu bewertet werden.

Meine Frage wäre jetzt:

Gibt es hier Erfahrungen mit solchen Symptomen/Verläufen? Was könnt ihr empfehlen?
Bin ich vielleicht zu ungeduldig und dauert die Rehabilitation der Nerven noch länger?
Ich möchte so gerne wieder zurück zu alter Stärke und Leistungsfähigkeit. Ja es gibt schlimmeres, aber es belastet mich. Gerade die Missempfindungen im Fuß sind echt schrecklich.

Ich bedanke mich schonmal im Voraus!

Mit freundlichen Grüßen
Dennis

Hallo DK2024

Willkommen im Forum.#

Grundsätzlich erholen sich gestresste Nerven bestenfalls 1mm / Tag, wenn es gut läuft.
Man geht dabei von 1-2 Jahren Genesungszeit aus.

Bei deiner geschilderten sportlichen Aktivität ist es eventuell alles ein bissle zu früh, aber was ungewöhnlich ist das dein NC die 2 PRT erwähnt hat.

Du warst doch nach der OP schmerzfrei, also unwahrscheinlich, dass die Spritze die Ursache ist, wobei sich das schlecht beweisen lässt.

Gleichzeitig ist aber auch schon Narbengewebe erwähnt.
Das ist Anzeichen von Stress an der Wunde durch zu viel Aktivität.

Den Sport würde derzeit deutlich einschränken, damit du einen Vergleich bekommst, ob sich dann was verbessert.
Joggen ist eigentlich postoperativ ungeeignet für dich, weil jeder Schritt ein Stoß auf den Rest der BS in der LWS ist. Walken belastet den Rücken deutlich weniger.

Das Segment was operiert werden musste ist auf Dauer geschwächt.

Was insgesamt positiv erscheint, dass die Kraft im Bein langsam wieder zu nimmt.

Die Kraft kommt auch ohne Sport langsam wieder zurück., weil die Muskeln sind immer noch die gleichen, bevor operiert werden musste.

Viele Grüße

paul42

Hallo!

Schmerzfrei nach der OP war ich nur in Bezug auf die davor dauerhaften Schmerzen LW Bereich und im Bein. Die waren ja von Anfang an, mit der Zeit immer heftiger, da. Nach der 2. PRT kamen dann die Gefühlsstörungen/Missempfindungen und der Kraftverlust. Das war dann nach der OP und bis heute immer noch so, wobei sich die Kraft langsam zurückbildet die Gefühlsstörungen und die Schmerzen in der Wade nach Belastung aber nicht wirklich.
Der Neurochirurg hat gesagt, dass das Narbengewebe ganz normal aussieht und eigentlich unauffällig ist, man aber auf den Bildern sieht, dass der Nerv doch noch ein bisschen berührt wird. Da sich die Missempfindungen und der Kraftverlust aber nach der 2.PRT gebildet haben, hält er es für unzweckmäßig, einen zweiten Eingriff zu machen, um dem Nerv mehr Freiraum zu geben. Er würde es aber auch davon abhängig machen, wie die Nervenbahnmessung ausfällt und wie sich das zum Ende des Jahres entwickelt. Er hält das Risiko für zu hoch. Ich habe auch noch einen Termin bei einem zweiten NC für eine Zweitmeinung. Allerdings erst im November.

Gruß Dennis