KatarzynaS
15 Apr 2025, 21:03
Hallo liebe Bandis,
am 19.02 wurde ich per MRT mit einem Banschreibenvorfall diagnostiziert.
Keine Fehlhaltung, regelrechtes Aligment, marginale initale Osteochondrose L5 S1, eine relevante Spondylarthrose, normale ISG
Bandscheibenprolaps L5 S1, medial und links medialateral. Dezente Nucleus pulposus Protusion median in Höhe L4/5.
Geringe bilaterale Bandschreibenprotusion L3/4
Neuroforamine Einengungen sind in Höhe L5 S1 nur gering ausgeprägt. Recessungen finden sich nur in Höhe L5 S1 links ausgeprägt und rechts mässig deutlich.
Die Schmerzen haben mir bereits Ende Januar angefangen, aber ich habe erstmal gedacht, ich hätte eine Rückverspannung etc bis es unertträglich wurde und ich zum Orthopäden gegangen bin. Dieser hat mich zur MRT verwiesen und nach Erhalt von Befund zum Neurochirurgen überwisen.
Dort habe ich mit PRT Behandlung begonnen und die akuten Schmerzen sind verschwunden, aber das kribbeln im Fuss und was ich am schlimmsten bis heute empfinde ist ein Ziehen bis in die linke Kniekehle.
Mein Problem ist dass ich bis heute nicht richtigen gehen kann.
Alle sprechen immer von aktiv bleiben und spazieren, für mich ist es leider nur ein Traum und eine Qual.
Ziemlich schnell hatte ich diese Symptome entwickelt, dass ich beim gehen verkrampft bin und mich alle paar Minuten kurz hinsetzen musste, damit sich die Muskulatur entkrampft.
Leider hat sich das bis heute, nach 3 Monaten mit BSV nicht wirklich verbessert. Dieser Schmerz hindert mich spazieren zu gehen oder sonstiges zu unternehmen.
Ich habe Physiotherapie angefangen und hatte 3 Sitzungen bis jetzt, die Therapuetin meint, diese Schmerzen kommen davon, weil ich kaum Muskeln habe. Ich kann dieser Aussage nicht ganz zustimmen, denn dieses Problem hat ziemlich früh bei mir angefangen, so schnell konnten die Muskeln sich nicht abgebaut haben.
Ich kann ca. 2-3 Minuten aufrecht gehen, aber dann fängt das starkes Ziehen in linkem Bein / Kniekehle an.
Ich bin am verzweifeln, weil man überall liest, BSV ist nach ca 12 Wochen ausgeheilt, aber ich leider immer noch unter dem Zugschmerz und Unfähigkeit längere Strecken zu gehen.
Bei mir besteht kein Kraft Verlust im Sinne von Fusshebeschwäche oder sonstiges, ich habe Kraft in meinem linken Bein. Dies wurde von Neurologen getestet.
Ich verzweifle, weil ich einfach nicht zurück zur Normalität finden kann. Mein nächster Termin bei Neurochirurgen ist am 05.05 und ich bin langsam panisch, dass ich doch unters Messer muss.
Ich habe keine akuten Schmerzen mehr, nur das Ziehen und Gehunfähigkeit. Ich verkrampfe nicht mehr am Rücken bei gehen, aber das rechte Bein hat vor ca 2 Wochen, beim Einkaufen Versuch sehr stark verkrampft und es dauerte Tage bis der Krampfschmerz wieder verschwunden ist.
Hat jemand ähnliche Erfahrungen gemacht? Ist es normal dass ich ca in der 12 Woche immer noch nicht richtig gehen kann?
Leider geht mir der BSV schon sehr stark auf Gemüt, weil ich einfach keine deutliche Fortschritte sehe, was das gehen anbetrifft.
Ich verliere langsam die Hoffnung, dass ich das konservativ auskurieren kann.
Neurochirurg sagte mir, ich muss Geduld haben.
Ich bitte um Rat.
Vielen lieben Dank,
paul42
17 Apr 2025, 16:51
Hallo Kartazina
Zunächst würde ich deinen MRT Befund noch als relativ mild betrachten, aber leider ist Schmerz immer ganz individuel und bisher hat sich der Radiologe leider nur auf die Neurformen bei L5/S1 geäußert.
Wenn es dir die Kniekehlen zuzieht scheint auch L4/5 stärker betrofen zu sein als bisher herher beschrieben.
Auf jeden Falll sollte der nächsten PRT, die Frage erlaubt sein, ob eine Behandlung bei L4/5 eventuell auch Linderung bringen könnte?
Im Rahmen einer Ausschlussdiagnostik ist das durchaus üblich, das auch nachbar gelegene Segmente mit behandelt werden können.
Viele Grüße
paul42
KatarzynaS
17 Apr 2025, 22:00
hallo Paul,
herzlichen Dank für deine Antwort. Ein durchaus interessanter Ansatz.
Ich habe bereits 4 Spritzen erhalten und anschließend hat mich mein Neurochirurg in die Physio geschickt.
Teilweise empfinde ich eine Verschlimmerung, die Physiotherapeutin sagt, dass es normal sei.
Ich habe am 05.05 ein weiteres Kontrollgespräch mit meinem Neurochirurgen, werde es ansprechen und hoffentlich bekomme ich weitere Spritzen.
Momentan verkrampfe ich extrem in den Waden zusätzlich beim Gehen, aber hauptsächlich hindert mich der Schmerz in der Kniekehle.
Vielen lieben Dank für deinen Tip.
paul42
18 Apr 2025, 16:04
Hallo Katarzyna
Denk dran, keine Frage ist zu blöd.
Hattest du schon mal ein Funktionsröntgen?
Das sind zwei stehend durchgeführte Röntgenaufnahmen nur um zu prüfen, ob ein WBK Segment instabil sein könnte.
Wenn 4 Spritzen bisher nicht geholfen haben und der Schmerz sich bei Bewegung verstärkt ist das aus meiner Sicht möglicherweise vielleicht bewegungsabhäng.
Rein theoretisch würde das bedeuten, dass sich die Weite der Neuroforamen noch stärker eingeengt werden könnte und beteiligte Nerven behindern werden.
https://www.diebandscheibe.de/images/wirbel...euroforamen.gifWenn sich beim Laufen bereits Krämpfe entwickeln, muss auch die Frage auf Verdacht von Instabilität erlaubt sein, denn das Mrt wird meist nur im Liegen durchgeführt.
Die Rücksprache mit dem Arzt ist das eine, aber auch die körperliche Untersuchung ist genauso wichtig, meist noch viel wichtiger als nur ein Bild zu beurteilen
Wie gut funktioniert Zehen und Hackenstand?
Werden die Reflexe überprüft?
Hast du ausreichend Kraft im Fuß?
Was hat man dir bisher an Medikamenten angeboten?
Wenn dich der Tag schon stresst, achte möglichst auf erholsame Nächte.
Ein Kissen unter oder zwischen den Knien je nach Körperhaltung weitet die BS Fächer.
Viele Grüße
paul42
Pauline69
18 Apr 2025, 18:08
Hallo Katazrzyna,
Ich hätte ein paar Fragen an dich:
Bist du bei einem niedergelassenen Neurochirurgien in Behandlung oder in einer Klinik für Neurochirurgie?
Hast du gut wirksame/potente Schmerzmittel verordnet bekommen? Ausreichend hoch dosiert? Hast Du sie regelmäßig und lange genug genommen?
Hast du Medikamente gegen die Nervenschmerzen erhalten?
Wurde eventuell mal an einer Cortisonstoßtherapie gedacht?
In den ersten Wochen und Monaten ist es ganz wichtig, dass durch geeignete Schmerzmedikamente die Mobilität gewährleistet ist.
Durch zu wenig Bewegung und Schonhaltungen kann es nämlich zu weiteren Problemen führen.
Deswegen ist eine Zurückhaltung an der Einnahme von Schmerzmitteln oft nicht die richtige Wahl.
Gegen Nervenschmerzen gibt es spezielle Medikamente, zum Beispiel, Gabapentin oder Pregabalin.
Diese können von jedem Arzt verordnet werden, man muss dafür nicht unbedingt einen Neurologen aufgesucht haben.
Mir erscheint die bisherige Behandlung bei weitem noch nicht ausgeschöpft.
Nach meiner Erfahrung, wäre am Anfang eine wirklich ausreichende Schmerztherapie sinnvoll (gewesen).
Eine sanfte Physiotherapie, wie zum Beispiel die manuelle Therapie, um die verhärtete Muskulatur zu lockern.
Bei Entzündungszeichen der Nervenwurzeln wäre Cortison in jeglicher Form sehr zielführend.
Kommen Nervenschmerzen hinzu, das sind in der Regel die ausstrahlende Schmerzen in die Extremität, können Medikamente gegen Nervenschmerzen zum Einsatz kommen.
Ich kenne die Aussage so, ein konservativ, behandelter Bandscheibenvorfall, benötigt mindestens 3-6 Monate, bis es zu einer deutlich spürbaren und auch anhaltenden Verbesserung kommt, insgesamt geschieht das jedoch meist sehr wellenförmig.
Mindestens diese Zeit gilt es bestmöglich zu überbrücken.
Wenn du unsicher mit deiner bisherigen Behandlung bist, würde ich dir empfehlen, eine Ambulanz einer großen Klinik der Maximalversorgung, mit neurochirurgischen Abteilung herauszusuchen. Vereinbare dort einen Termin, lass deine Beschwerden und deine MRT Bilder neu beurteilen.
Auch die Neurochirurgie einer Uniklinik oder ein großes Wirbelzentrum wären dafür geeignet.
Ich wünsche dir gute Besserung und viele Grüße,
Pauline
KatarzynaS
18 Apr 2025, 19:16
Zitat (Pauline69 @ )
Hallo Katazrzyna,
Ich hätte ein paar Fragen an dich:
Bist du bei einem niedergelassenen Neurochirurgien in Behandlung oder in einer Klinik für Neurochirurgie?
Hast du gut wirksame/potente Schmerzmittel verordnet bekommen? Ausreichend hoch dosiert? Hast Du sie regelmäßig und lange genug genommen?
Hast du Medikamente gegen die Nervenschmerzen erhalten?
Wurde eventuell mal an einer Cortisonstoßtherapie gedacht?
In den ersten Wochen und Monaten ist es ganz wichtig, dass durch geeignete Schmerzmedikamente die Mobilität gewährleistet ist.
Durch zu wenig Bewegung und Schonhaltungen kann es nämlich zu weiteren Problemen führen.
Deswegen ist eine Zurückhaltung an der Einnahme von Schmerzmitteln oft nicht die richtige Wahl.
Gegen Nervenschmerzen gibt es spezielle Medikamente, zum Beispiel, Gabapentin oder Pregabalin.
Diese können von jedem Arzt verordnet werden, man muss dafür nicht unbedingt einen Neurologen aufgesucht haben.
Mir erscheint die bisherige Behandlung bei weitem noch nicht ausgeschöpft.
Nach meiner Erfahrung, wäre am Anfang eine wirklich ausreichende Schmerztherapie sinnvoll (gewesen).
Eine sanfte Physiotherapie, wie zum Beispiel die manuelle Therapie, um die verhärtete Muskulatur zu lockern.
Bei Entzündungszeichen der Nervenwurzeln wäre Cortison in jeglicher Form sehr zielführend.
Kommen Nervenschmerzen hinzu, das sind in der Regel die ausstrahlende Schmerzen in die Extremität, können Medikamente gegen Nervenschmerzen zum Einsatz kommen.
Ich kenne die Aussage so, ein konservativ, behandelter Bandscheibenvorfall, benötigt mindestens 3-6 Monate, bis es zu einer deutlich spürbaren und auch anhaltenden Verbesserung kommt, insgesamt geschieht das jedoch meist sehr wellenförmig.
Mindestens diese Zeit gilt es bestmöglich zu überbrücken.
Wenn du unsicher mit deiner bisherigen Behandlung bist, würde ich dir empfehlen, eine Ambulanz einer großen Klinik der Maximalversorgung, mit neurochirurgischen Abteilung herauszusuchen. Vereinbare dort einen Termin, lass deine Beschwerden und deine MRT Bilder neu beurteilen.
Auch die Neurochirurgie einer Uniklinik oder ein großes Wirbelzentrum wären dafür geeignet.
Ich wünsche dir gute Besserung und viele Grüße,
Pauline
Hallo Pauline,
danke für deine Antwort und Anregungen.
Ich bin bis jetzt den klassischen Weg gegangen und war bei einem niedergelassenen Neurochirurgen.
Ich habe bis jetzt Ibu 600 verschrieben bekommen und Muskelrelaxans Methacarbomol. Das wars.
Die Schmerzmittel nehme ich natürlich regelmässig, weil ohne Schmerzmittel es garnicht in Alltag funktioniert.
Cortisonstoßtherapie wurde nicht gemacht.
Ich bin jetzt in Physiotherapie, aber empfinde es alles andere als sanft. Ich werde nicht mit Einfühlvermögen behandelt sondern kritisiert, dass ich fast keine Muskeln habe. Ich habe ein paar sanfte Übungen gemacht, es gab aber auch Maßnahmen bei den ich schreien musste.
Mein Zustand hat sich seit dem ich die Physiotherapie eher verschlechtert als verbessert. Seit ca 3 Wochen bekomme ich die Krämpfe in den Waden, vorerst rechtes Bein, letzt links.
Nach der Physio bin ich jedesmal erledigt und jaule vor Schmerzen. Nach der vorletzten Therapie hatte ich sogar plötzlich brennenden Stechschmerz in dem kleinen linken Zeh empfunden. Dieses Symptom hat sich nach 2 Tagen wieder gelegt.
Habe es bisher mit Erstverschlimmerung erklärt.
Ich werde wohl nach Ostern meinen Neurochirurgen anrufen und fragen ob der Termin vorgezogen werden kann. Ich werde ihn auf die Medikamente gegen Nervenschmerzen fragen und ob ich weitere PRT Spritzen bekommen kann.
Es ist nicht so, dass ich nicht mobil sein will. Ich bin immer 10K Schitte am Tag gegangen und habe zu Hause Walking Workouts gemacht.
Dass ich jetzt mit dem Bandscheibenvorfall nicht gehen kann, macht mich unheimlich fertig.
Aktuell kann ich durch die Krämpfe nicht mal in der Wohnung hin und her gehen, was ich vorhin gemacht habe.
Als ich den Bandscheibenvorfall bekommen habe, ging es ziemlich schnell los, dass ich nicht mehr paar Minuten unter der Dusche stehen konnte, habe mich aber in der akuten Phase im Bett ausgeruht, ich dachte damals es wird besser und kann alles langsam wieder.
Leider geht es aktuell bergab durch die Krämpfe anstatt Bergab.
Es zerrt wirklich an der Psyche.
Vielen lieben Dank nochmals für deine Antwort.