Hilfe - Suche - Mitglieder - Kalender
Komplette Version NSV L4/l5 seit 3,5 Jahre Bein- & Rückschmerz

Bandscheiben-Forum > LWS-Forum
Waffle52
Hallo miteinander,

mein Name ist Mark und ich bin 38 Jahre alt und habe mittlerweile seit fast 3,5 Jahre Beinschmerzen.

Kurz zu meinen Symptomen:
Meine derzeitigen Symptome sind, dass ich immer wieder merke, dass im Rücken etwas den Nerv berührt. Der Beinschmerz ist zwar permanent da jedoch mal stärker und mal schwächer da. Es ist immer ein Bergauf und ein Bergab. Im Sitzen und stehen habe ich kaum bis keine Schmerzen, liege ich jedoch auf den Rücken oder fahre längere Strecken Auto ändert sich dies.

Meine Leidensgeschichte:
Nachdem ich vor 15 Jahren immer wieder schmerzhafte Blockaden in der LWS hatte riet mir ein Orthopäde ins Fitnessstudio zu gehen um die Muskulatur zu stärken. Das hat auch gut geholfen und ich hatte 15 Jahre ruhe im Rücken.

Am 15. Juni 2020 ändert sich dann alles beim Sport. Ich wollte meine Übungen durchführen und merkte auf einmal, dass sie sich was im Rücken verschoben hatte. Es fühlte sich nicht an wie eine Blockade und ich wusste sofort das es wohl die Bandscheibe war. Seitdem laufe ich von Arzt zu Arzt.

Ich bin daraufhin zum Orthopäden, der hat mit mir entsprechende Tests gemacht und konnte aber keine Auffälligkeiten feststellen. Ich hatte lediglich ein krippeln im großen Zeh. Sicherheitshalber hat er ein MRT gemacht und da stellt sich eine Bandscheibenvorwölbung im Bereich L4/L5 heraus. Ich bekam Physiotherapie und Krankgymnastik verschrieben. Danach war erstmal wieder alles gut für 2 Monaten.

Als ich mich dann beim Frühstück über den beugte schoss es mir plötzlich blitzartig vom Rücken ins rechte Bein komplett runter zum großen Zeh. Da ich jetzt auch Schmerzen im hinteren rechten Oberschenkel hatte wurde ein erneutes MRT gemacht. Diesmal ist die Vorwölbung zum Bandscheibenvorfall geworden. Ich habe dann wieder Physiotherapie und Krankgymnastik verschrieben bekommen, diesmal hat es aber nicht geholfen.

Mein Orthopäde sagte mir, dass nicht mehr viele Behandlungsmöglichkeiten bestehen und ich mir Gedanken über eine OP machen sollte und gab mir eine Überweisung zum (ersten) NC mit.

Der NC guckte sich die Bilder an und meinte, dass wäre nichts was man operieren müsste. Das bräuchte nur Zeit bis es wieder verschwindet. Einerseits war ich froh über die Aussage nicht operiert zu werden andererseits hat mir die Aussage aber nicht geholfen gegen die Beinschmerzen.

Meine Hausärztin hatte mich zwischenzeitlich an einen sehr erfahren Neurologen überwiesen und mir REHA-Sport verschrieben. Sie wollte ausschließen, dass der Nerv nicht geschädigt ist. Der Neurologe hat den Nerv daraufhin durchgemessen und stellte keine Schädigung des Nervs fest.

Da mein Orthopäde zwischenzeitlich in Rente war, wollte ich mir nochmal eine weitere Meinung einholen. Der neue Orthopäde hat mir direkt eine REHA verschrieben. Danach ging es dann 3 Wochen in REHA aus der ich ohne Erfolg heimkehrte.

Da ich nicht mehr weiter wusste bin ich in das Wirbelsäulenspezialzentrum nach Sanderbusch gefahren. Der NC bestätigte mir ebenfalls, dass s oetwas eigentlich nicht operiert werden müsste und er wolle erst einmal PRT-Spritzen probieren, sollte das auch nicht helfen könnte man das ausgetretene Material entfernen.

Die PRT haben leider gar nicht geholfen und ich hatte Mitte April 2023 wieder ein Termin im Wirbelsäulenspezialzentrum. Der NC hatte daraufhin seine Meinung geändert und meinte er würde da nicht operieren. Der Vorfall wäre zu klein, im Rücken genug Platz und ich könnte gar keine Schmerzen haben.

Zwischenzeitlich habe ich mir dann nochmal zwei weitere Meinungen eingeholt von NC´s, diese haben sich aber auch nur kurz das Bildmaterial angeguckt und nach 5min war ich dann wieder weg ohne das auf meine Symptome eingegangen wurde.

Mittlerweile war ich bei 3 NC´s, 2 Orthopäden, 1 Neurologen und 5x im MRT. Mittlerweile bin ich echt verzweifelt und ich weiß nicht mehr weiter wie ich die Schmerzen ohne OP in den Griff bekommen soll. Hat einer von euch noch eine Idee was man machen könnte?
Pauline69
Hallo Waffle,

Wie bist du denn generell Schmerzmittel-technisch eingestellt?
Welche Medikamente nimmst du regelmäßig, welche bei Bedarf?
Nimmst du Medikamente gegen Nervenschmerzen?
Wurde schon einmal darüber nachgedacht, ob sich die Schmerzen chronifiziert haben könnten?
Dieses wäre nämlich gar nicht so unwahrscheinlich, wenn du am Anfang nicht ausreichend gut mit Schmerzmittel versorgt worden bist.

Der Bandscheibenvorfall an sich scheint keine OP Indikation darzustellen, die Nervenmessungen beim Neurologen waren ohne Befund.
Normalerweise müsste sich ein nicht operationswürdiger Bandscheibenvorfall, innerhalb von circa sechs Monaten, zumindest soweit zurück bilden, dass keine dauerhaften Schmerzen mehr vorhanden sind, sporadisch können Sie natürlich jederzeit mal auftreten.

Daher kam mir die Chronifizierung in den Sinn!

Viele Grüße,
Pauline
FrauIngenieur
Hallo Waffle,

Du hast einen langen Leidensweg hinter dir, ich kann deine Verzweiflung gut nachvollziehen. Hast du in all der Zeit motorische Ausfallerscheinungen gehabt? Sowas wäre ja in jedem Fall eine Indikation für eine OP. Auch ein zu langes Schmerzleiden ist unter Umständen eine OP-Indikation.
Wenn nichts hilft, einen 4. NC suchen, aktuelle MRTs mitnehmen, hier Geschriebenes dem Arzt schildern. Es ist gut, dass dir niemand eine OP aufschwatzen möchte! Wobei es in deinem Fall mehr klingt, als würde dir kein Glaube geschenkt werden.

LG
Waffle52
Hallo Plauline & FrauIngenieur,

Danke für eure Antworten.

@Pauline
Als Medikamente habe ich damals lediglich Ibuprofen 600 und später Gelonida bekommen.
Regelmäßig nehme ich mittlerweile keine mehr. Ibuprofen hilft mir nicht mehr gegen die Schmerzen daher nehme ich momentan gar keine Schmerzmittel mehr.
Meine Hausärztin hatte mir gegen die Nervenschmerzen Gabapentin verschrieben, weil sie auch irgendwann nicht mehr weiter wusste. Geholfen hat es aber nicht. Hatte es aber auch mal mit Keltican forte probiert.

@FrauIngenieur
Nein Ausfallerscheinungen hatte ich keine, lediglich Schmerzen auf der rechten Oberschenkelrückseite und ein Kribbeln im großen Zeh. Das Kribbeln ist nach paar Wochen auch verschwunden, nur der Schmerz leider nicht.
Das Gefühl habe ich leider auch das mir keiner glaubt und sich die Ärzte zu sehr auf das Bildmaterial verlassen.
Pauline69
Hallo Waffle,

meiner Erfahrung nach, müssen die angegebenen Schmerzen, die Beschreibungen der schmerzhaften Ausstrahlungen und die Bilder in einem erklärbaren Einklang stehen.

Grundsätzlich sind Schmerzen (Stufe 1), bei einem Bandscheibenvorfall, erst einmal keine OP Indikation.
Stufe 2 wären sensible Beschwerden, Kribbeln, Taubheit, Missempfindungen.
Und Stufe 3 sind motorische Auffälligkeiten, Kraftverlust.

Lassen sich die Schmerzen, durch das bildliche Ausmaß, nicht wirklich erklären, auch nicht annähernd, sehen die Neurochirurgen eine große Gefahr darin, explorativ zu operieren.
Der Super-Gau für jeden Operateur/Neurochirugen wäre, dass der Patient, nach der Operation, genau die gleichen Beschwerden hat wie vorher.

Da Du jedoch sehr sparsam, während der gesamten Zeit, mit Schmerzmitteln gewesen bist, könnte ich mir bei Dir tatsächlich vorstellen, dass es zu einer Chronifizierung Deiner Schmerzen gekommen sein könnte.

Es gäbe noch einige Möglichkeiten, andere NSAR Schmerzmittel auszuprobieren.
Paracetamol, Novalgin, Diclofenac, Celecoxib, Etoricoxib.
Warum wurde die Verordnung/Einstellung und auch die Kontrolle, eines Medikament‘s gegen Nervenschmerzen, nicht durch den behandelnden Neurologen vorgenommen?

Auf der anderen Seite, scheinen Deine Schmerzen auch nicht so ausgeprägt gewesen zu sein, dass Du ein hohes Maß an Schmerzmitteln benötigt hast.
Ein schwerer Bandscheibenvorfall, mit einer höhergradiger Einengung des Spinalkanals oder eines Neuroforamen, ist fast nicht, mit herkömmlichen Schmerzmitteln, unter Kontrolle zu bekommen.
Meist helfen dabei, gerade mal, die untere Stufe der Opiate (Tramal/Tilidin) in höherer Dosierung mit mäßigem Erfolg.

Medikamente wie Pregabalin oder Gabapentin werden langsam aufdosiert.
Meist fängt man niedrig dosiert an, zum Beispiel 300-300-300 bei Gabapentin, und steigert die Dosis langsam.
Es dauert 1-2 Wochen, bei der jeweiligen Dosierung, ehe man von einem Erfolg oder „noch nicht Erfolg“, IN DER JEWEILIGEN DOSIERUNG, sprechen kann.

Vielleicht wäre es für Dich hilfreich, Dich um einen Schmerztherapeuten zu kümmern.
Ich vermute dieser „Kreislauf“ der Schmerzen, muss einmal unterbrochen werden.

Viele Grüße,
Pauline
Dies ist eine "Lo-Fi"-Version unseres Inhalts. Zur kompletten Version mit mehr Informationen, Formatierungen und Bildern bitte hier klicken .
Invision Power Board © 2001-2025 Invision Power Services, Inc.
Angepasst von Shaun Harrison
Übersetzt und modifiziert von Fantome et David, Lafter