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Komplette Version Bringt Physio wirklich was?

Bandscheiben-Forum > LWS-Forum
vk123
Hallo Liebe Gemeinde

da ich mehrere Bandscheibenvorfälle im Bereich der LWS habe, möchte ich mich nicht Operieren lassen weil ich Angst davor habe.

Aber bringt Physiotherapie und weiteres wirklich eine Besserung?

Bandscheibenvorfall wird nie wieder rückgängig.

ich meine damit verliert nur Zeit mit Physiotherapie?

Was sind eure Meinungen, Erfahrungen.

Viele Grüße
VK123
Pauline69
Hallo vk123,

Doch grundsätzlich können sich Bandscheibenvorfälle zurück bilden! Das ausgetretene Bandscheibenmaterial trocknet aus und wird vom Körper ab abgebaut. Kann, muss allerdings nicht passieren.

Was man allerdings benötigt, ist, sehr viel Geduld.
Ein akuter Bandscheibenvorfall benötigt mindestens 4-6 Monate, ehe er austrocknet und sich dann zurückbilden kann.

Nicht jeder Bandscheibenvorfall erhält eine OP Indikation. Aber das weißt du sicher!

Viele Ärzte vertreten auch die Meinung, dass die allermeisten Bandscheibenvorfälle gar nicht operiert werden müssten. Die Patienten sind heute nur zu ungeduldig und erwarten eine schnelle Hilfe.
Die Neurochirurgen operieren grundsätzlich sehr gerne an der Wirbelsäule, da eine Wirbelsäulen OP richtig viel Geld bringt.
Letztendlich muss das jeder für sich entscheiden, womit erleben kann und was er machen lassen möchte

Liebe Grüße,
Pauline

vk123
Hallo Pauline
das sind sehr wertvolle Infos.
Allerdings wenn alles austrocknet, dann ist ja Knochen auf Knochen, oder sehe ich das falsch?
dann ist es ja noch gefährlicher?

Viele Grüße
VK123
Pauline69
Hallo vk123,

nein, es trocknet lediglich etwas das herausgetretene Bandscheibenmaterial aus, sodass Nervenwurzeln und Nervenaustrittsloch wieder weniger bedrängt werden.
Natürlich wird die eigentliche Bandscheibe, bei jedem erneuten Vorfall von Bandscheibenmaterial, dünner.

Im hochdegenerativen Zustand wäre dies dann eine „platte Bandscheibe“.
Natürlich sollte man versuchen, das so lange es geht zu vermeiden, indem man die Rückenmuskulatur, insbesondere die kleine Rückenmuskulatur, besonders gut trainiert und dadurch stärkt.
Je stärker eine Muskulatur, desto weniger Belastung liegt auf den Bandscheiben.

Liebe Grüße
Pauline
vk123
Vielen Dank Pauline

Nehmen wir an es passiert wie bei Ihrer Beschreibung, ist das auf Dauer gesund ,und kann man körperlich arbeiten?
Ich hab seit Monaten chronische Schmerzen
und es wird nicht besser.

Liebe Grüße
VK123
Pauline69
Hallo vk123,

was ist denn bisher an Behandlungen gelaufen? Medikamente, Physiotherapie, PRT, Reha?
Bei welchen Fachärzten hast Du Dich bereits vorgestellt?
Wurden beim Neurologen Messungen durchgeführt? Wurde etwas festgestellt? Wie hat der Neurologe die Gesamtsituation beurteilt?

Also, grundsätzlich ist das Leben nicht gesund, viele, viele Dinge, die wir tun, führen zu abnutzungsbedingten Veränderungen an unseren Gelenken und unserem Körper. Dazu gehören ganz viele Dinge!
Schlechte Ernährung, falsche Körperhaltungen, Übergewicht generell, zu langes Sitzen und VOR ALLEM ZU WENIG ausgleichende BEWEGUNG!

Jetzt kommt es auf die Schwachstelle des Körpers an, in Kombination mit Belastung durch Freizeit oder Arbeit.

Jemand der bei der Arbeit sehr lange sitzt, leichtes oder deutliches Übergewicht hat und sich grundsätzlich zu wenig bewegt, schafft, zum Beispiel, die beste Voraussetzung für einen Bandscheibenvorfall an der Wirbelsäule.
Jeder Beruf bringt seine eigenen abnutzungsbedingten Gefahren mit sich, jedes Verhalten in der Freizeit ebenso.
Ausgleichssport wäre da schon mal die präventive Maßnahme Nummer 1!

Bandscheiben bekommen, mit zunehmendem Alter, degenerative Veränderungen! Auch bei jemandem, der den ganzen Tag auf dem Sofa sitzen würde oder gerade auch bei jemandem, der den ganzen Tag auf dem Sofa sitzt würde (ich hoffe, es ist verständlich, was ich damit ausdrücken möchte?)

Natürlich ist es nicht gesund, wenn sich die Bandscheiben mit zunehmendem Alter abnutzen, aber das ist NICHT zu vermeiden.
Man kann aber viel dafür tun, damit das Ganze in einem Maß passiert, mit dem man gut leben kann.

Natürlich gibt es auch Berufe, die nach einer bestimmten Erkrankung nicht mehr oder nur noch mit Einschränkung auszuführen sind.
Bei den Bandscheiben wären das, zum Beispiel, Fliesenleger, Straßenbau, Möbelpacker oder generell schwere, körperliche Arbeit in ungünstigen Körperhaltungen.
Bei einer Schulterverletzung wäre es, zum Beispiel, die Maler-Tätigkeit mit ständiger Überkopfarbeit.

Gegen die Schmerzen allerdings kann man etwas tun! Und das sollte man auch!
Eine ausreichende Schmerzmedikation ist unerlässlich!
Der Gedankengang, ich möchte nicht so viele Schmerzmittel nehmen, ist nicht richtig, das ist falsch!
Denn Schmerzen können chronisch werden, das kann unter anderem bedeuten, dass die Schmerzen, unter Umständen, gar nicht mehr vorhanden sind, trotzdem als solche wahrgenommen werden!!!

Sind sehr starke Schmerzen vorhanden, die man nicht ausreichend mit dem normalen Gebrauch, herkömmlichen Medikamente, unter Kontrolle bekommt, sollte man einen Schmerztherapeuten aufsuchen.

Denn letztlich gilt es, eine Verselbstständigung der Schmerzen unbedingt zu vermeiden!

Viele Grüße
Pauline
Lulu
Hallo Vk123,

Das was Pauline schrieb, kann ich voll bestätigen.

Vor allem ist dabei Geduld wichtig! Ganz viel Geduld und Durchhaltevermögen!
Ich bin lws und hws-ler und habe dieses Jahr bereits 33 Physiotherapie-Termine wahrgenommen....
Spritzenserien und nehme immer noch Schmerzmittel sowie Tensgerät.
Aaaber.....Es wird nun langsam besser...und kann auch zu Hause wieder regelmäßig Übungen machen. Das war Ende August gar nicht möglich.
Man muss auch die kleinen Verbesserungen für sich wahrnehmen können.

Alles Gute!
Lulu

blumi
Hallo VK123,

bei Physiotherapie kommt es natürlich darauf an, was wann gemacht wird. In der Akutphase ist das vor allem manuelle Therapie, die gut helfen kan, sowie das Erlernen von isometrischen Übungen. Wemn es eher in der chronischen Bereich geht, kann ein Physiotherapeut auch viel mit Übungen zum Muskelaufbau, Tapen, Schröpfen, Reizstrom, Schlingentisch und Ähnlichem arbeiten.

Es kommt also schon immer darauf an, zum richtigen Zeitpunkt auch mit geeigneten Mitteln zu arbeiten.

Und natürlich ist (so wie auch in allen anderen Berufen) nicht jeder Physiotherapeut gleich gut.

LG, Elke
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