Hallo zusammen,

Ich würde gerne mal Euro Meinung hören.

Seit mehreren Jahren habe ich immer wiederkehrende Schmerzen im linken Bein, angefangen mit Schmerzen in der Leiste, Schien- und Wadenbein bis hin in der Unnterseite des linken Fusses, teilweise mit Taubheitsgefühl.. Diagnostiziert wurde damals ein Wirbelgleiten L5/S1. Mit Physio und KG habe ich das immer bis vor ca. 1 1/2 Jahren erträglich wieder hinbekommen. Dann allerdings gingen die Schmerzen nicht mehr weg.

Ich bin dann zu einem Wirbelsäulenspezialisten in Hamburg gegangen. MRT wurde gemacht. Diagnose: fortgeschrittenes Wirbelgleiten mit Bandscheibenprolaps L5/S1. Daraufhin habe ich 5 PRT- und 2 PDA- Infiltrationen bekommen. Wirkung gleich Null. Ich konnte nicht mehr vernünftig laufen und musste nach ca. 100 Metern immer in die Hocke. Das gab etwas Erleichterung. Der Doc schlug dann eine entsprechende Operation vor. Ich konnte wählen zwischen normaler OP und einer OP mit Versteifung. Ich entschied mich für eine OP ohne Versteifung.

Am 17.02.23 wurde ich dann operiert. Das In den Nervenkanal ausgetretene Bandscheibenmaterial wurde entfernt. Der Nervenkanal wurde erweitert. Nach der OP hatte ich eine deutliche Erleichterung, aber weg waren die Schmerzen nicht. Nach Physio und der üblichen KG wurden die Schmerzen leider wieder mehr und mehr. Ich bekam 3 weitere PRT-Infiltrationen, die leider nichts gebracht haben. Also wieder MRT, sowie CT und Funktionsröntgen. Neue Diagnose: Das verbliebene Bandscheibenmaterial ist komplett nachgerutscht. Zudem hat sich das Wirbelgleiten etwas vermehrt und durch Bildung von extrem viel Narbengewebe hat sich der Druck auf die Nervenwurzel nochmals erhöht. Somit war eine weitere Operation unumgänglich.

Am 04.07.23 wurde also nochmals operiert. Diesmal wurde die komplette Bandscheibe entfernt, sowie auch das störende Narbengewebe. Als Bandscheibenersatz bekam ich einen Platzhalter. Darüber hinaus wurde auch L5/S1versteift. Nach der OP waren die Beinschmerzen komplett weg und ich war wirklich dankbar. Der Doc hatte mir nach der OP noch gesagt, das er mit einer solchen Verbesserung nicht gerechnet hatte, da der Nerv bereits geschädigt war und etwas vernarbt aussah. Er war jedoch genauso erleichtert wie ich. Ich war ihm wirklich dankbar. Jetzt nach 2 Wochen nach der OP jedoch scheinen die Schmerzen zurückzukehren. Nicht im vollen Umfang, jedoch seit gestern zunehmend.

Ich habe nun große Angst, dass der Alptraum erneut beginnt. Daher meine Frage an Euch:

Habt Ihr hierzu ähnliche Erfahrungen? Kann es sein, dass sich die Beschwerden hoffentlich wieder geben?

Es wäre toll hierzu Eure Erfahrungen zu hören.

LG
Martin

Hallo Martin, hier wird Geduld und nochmals Geduld erforderlich sein. Der Nerv ist geschädigt und hat nun Zeit für die Erholung. Das kann jedoch sehr lange dauern. Bis zu 2 Jahre. VitaminB-Komplex kann unterstützen. Dazu viele Physio. Suche Dir einen Physiospezialisten, der sich mit Nervenmobilisation auskennt und lass Dir Übungen speziell hierfür zeigen. Gegen Schmerzen kann man z.B. Gababentin geben. In der Regel wirst Du nach 2 Jahren dann sehen, wie der Stand ist. Schmerzmässig kann man dies aber auch danach langfristig gut behandeln. Viele Grüße von Jürgen

Hallo Martin

Willkommen im Forum

Deine OP ist ja noch richtig frisch und daher lässt sich das nicht konkret beurteilen.

Du brauchst jetzt wirklich erstmal Geduld und Dissziplin.

Was jedoch relativ typisch ist, das sich die freigelegten Nerven postoperativ nochmal melden.

Daher sind die Beschwerden oftmals noch ganz ähnlich, aber meist abgeschwächt und nicht dauerhaft anhaltend.

In den ersten 3 Monaten ist Ruhe, Haltungswechsel und Schonung angesagt.

Wenn du schon Probleme mit Narbengewebe nach der ersten OP hattest, muss das jetzt unbedingt stressfrei abheilen.

Verzichte auf Wärme oder Kälte im Bereich der Narbe.

Nach etwa 8-10 Wochen löst sich resorbierbares Nahtmaterial auf.

Du kannst mehrmals kurze Spaziergänge machen, ruhe dich im Bett aus und verzichte möglichst auf das Sitzen.

Benutze einen zweiten Zahnputzbecher, damit der Oberkörper stets gerade bleibt.

In den ersten Monaten werden die Oberschenkel ordentlich beansprucht, weil man viel aus der Kniebeuge machen muss.

Hier bringen wechsel warme Güsse und Lymdrainnage eine Linderung.
Wickel mit Essig erzeugen gute Verdunstungskälte.
Was auch Linderung verschafft ist das Ausstreichen der Beine in Richtung Füße.

Gehe viel barfuß, damit der Fuß und Abrollen des Fußes wieder zielgerichet stimuliert wird.

gute Besserung

paul42