KeonaliebtKekse
18 Apr 2023, 21:02
Hallo ihr Lieben, ich bin etwas verzweifelt und hoffe hier ein paar Antworten zu finden. Ich habe seit 1 1/2 Wochen Schmerzen im unteren Rücken. Vermutlich ausgelöst vom Kraftsport. Der Schmerz zieht ins linke Bein, der Fuß ist etwas taub und der große Zeh lässt sich nicht so einfach heben. Liegen und sitzen geht problemlos, komme auch bislang ohne Schmerzmittel aus.. Gehen kann ich nur kürzere Strecken. Der Orthopäde hat mich ins Krankenhaus eingewiesen um möglichst schnell ein Mrt Ergebnis zu erhalten. Die Ärzte haben kaum untersucht und direkt nach dem Mrt zur OP geraten. Eine andere Möglichkeit gebe es wohl nicht. Habe mich daraufhin auf eigene Verantwortung selbst entlassen:-(
Hier der Befund:
Im Bereich der miterfassten Anteile der unteren BWS erkennt man keinen pathologischen Befund. Das Myelon kommt in der T-1 Wichtung, wie auch in den T-2 gewichteten Sequenzen, mit normalem Signal zur Abbildung. Der Conus Medullaris endet regelhaft in Höhe L1/L2 mit der Aufteilung in seine Filamente. Regelrechte Form und Stellung der LWS. Normale Weite des knöchernen Spinalkanals. Harmonische Lws Lordose. Keine Fraktur. Keine Diskokation oder spinale Kompression. Man erkennt lediglich geringe osteochondrotische Veränderungen der Deckplatte LWK5 kommt darüber hinaus findet man in dem Segment LWK 4/5 einen kräftigen links paramedian betonten Bandscheibenvorfall mit deutlich kaudaler Sequestration und Wurzelkompression. Die übrigen Segmente kommen unauffällig zur Darstellung. Auch die miterfassen Anteile der Iliosakralgelenke und die umgebene Muskulatur zeigen keinen pathologischen Befund.
Beurteilung:
Kräftiger subligamentärer links paramedian betonter Bandscheibenvorfall mit kaudaler Sequestration im Segment LWK 4/5 mit auch diskreter Osteochondrose der Deckplatte LWK5.
Danke schonmal fürs Lesen. Was meint ihr? Wirklich OP? Schafft der Körper das nicht doch viellt selbst?
Dualis
19 Apr 2023, 12:35
Hallo
Da ja bisher keiner geantwortet hat, nur ganz kurz.
Dein Befund ist schon sehr ordentlich und damit ist sicher nicht zu spaßen.
Eine zweite Meinung eines Neurochirurgen kann evt nicht schaden.
Bei Verschlechterung aber gleich vorstellig werden.
Alles Gute und gute Besserung
paul42
19 Apr 2023, 13:12
Hallo KenonaliebtKekse
Willkommen im Forum
Deine Fragen lassen sich leider nicht so pauschal beantworten.
Eins vorweg, man operiert keine Bilder.
Zunächst scheint der BSV deiner Beschreibung nach, noch sehr frisch zu sein, demnach könnten da konservative Ansätze wie PRT durchaus noch sinnvoll sein.
Das große Problem an deiner BS Verletzung ist, dass Anteile des Vorfalls der BS abgerissen und frei beweglich sind, was man als Sequester bezeichnet.
Das kann zu weiteren Problemen führen und die beteiligten Nerven ordentlich stressen.
Daher ist ein Sequester konservativ relativ schwer zu bändigen und stellt oftmals eine OP Indikation da.
Momentan ist deinen beschriebenen Beschwerden nach, die neurolgische Bedrängung aber z. Zt. noch eher gering, was dir Zeit verschafft, es dennoch konservativ zu versuchen und dir dazu eine weitere fachärztliche Zweitmeinung einzuholen.
Man operiert eigentlich nicht sofort, denn der Körper versucht in den ersten 6- 12 Wochen auch das BS Material durch eine Entzündungsreaktion zu resorbieren.
Solange dir das linke Bein beim Laufen nicht wegsackt, besteht hier meiner Einschätzung nach, noch kein zwingender Grund für eine schnelle OP.
Gute Besserung
paul42
LucyInTheSky
19 Apr 2023, 19:48
Hej Keona,
Ich bin keine Neurochirurgin oder Orthopädin, und kann hier nur als Laie sprechen. Auch ich kenne die genaue Situation nicht. Aber: ein im MRT noch so dicker BSV muss per se erstmal keine akute OP- Indikation darstellen wenn es keine
Muskelausfälle oder Störungen beim Wasserlassen / Stuhlgang gibt. Soweit ich verstanden habe hast du moderate Schmerzen, einen kleinflächigen Sensibilitätsausfall und eine Zehenheberschwäche.
Mit Sequestern kenne ich mich nicht aus: So wie Paul42 schon schrieb sind sie, soweit ich weiß, halt ein Risiko weil frei beweglich, aber ich dachte halt schon, dass sich ein Sequester im günstigsten Fall auch in einen ruhigen Winkel im Spinalkanal verziehen kann und dann keine Probleme mehr macht? Im schlechten Falle bewegt er sich dann halt an eine Stelle, wo er Nerven ver/ bedrängt.
Bei meinen Riesenvorfall hatte ich sogar immer gehofft, er könnte sequestrieren weil mir schon klar war, dass durch Abschwellen und Austrocknen da wahrscheinlich so schnell nicht genug Platz geschaffen wird um die Schmerzen zu bessern.
Rein von deiner Symptomatik wäre ich, ohne deine Situation/ MRT genau zu kennen, auch noch längst nicht bei einer OP, da gibt’s bei dir noch viele Möglichkeiten, es konservativ zu probieren (Physio, manuelle Therapie, Wärme, Infiltrationen an die Nervenwurzel, Schmerzmittel, Muskelrelaxantien, Medikamente speziell gegen Nervenschmerzen…).
Was ich aber denke ist, dass Du, gerade mit so einem Sequester, eine Adresse (Wirbelsäulenzentrum!) brauchst, dem du vertraust, damit du dich im Notfall auch an die wenden kannst!
Das klingt ja bisher jetzt nicht unbedingt so, immerhin konnte man dir nicht verständlich vermitteln, warum aktuell eine OP scheinbar unumgänglich ist? Wie stark wurden denn die Zehenheberschwäche beschrieben?
Ich würde ganz klar zügig eine fachliche Zweitmeinung mit Deinen Bilder in einem spezialisierten Zentrum einholen. Wenn sich die Situation akut verschlechtert möglichst zeitnah im Krankenhaus vorstellig werden :-(
Liebe Grüße und alles Gute Dir, Lucy