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Komplette Version Erneut radikuläre Schmerzen 7 Tage nach OP

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LucyInTheSky
Guten Morgen ins Forum!
Ich habe mich hier die letzten Tage viel herumgetrieben und Eure Beiträge gelesen. Bin 36 Jahre alt.
Jetzt brauche ich Eure Erfahrungen und Euren Rat.

—>Habe 11/22 Erstdiagnose BSV L4/5 (eher Kategorie Massenvorfall, sehr groß, komplette Kompression L5 Wurzel re, andere Wurzelabgänge teilweise. Ansonsten Wirbelsäule gut, nichts hei groß Degeneratives beschreiben). Dazu passend zum Schluss vernichtungsartige Ausstrahlungen ins re. Bein. 4 Monate konservativ behandelt (alles dabei: Infiltration, Reha, Physio ohne Ende, Bewegung ja Bewegung nein, Kortisonstoß, stärkere Schmerzmedis usw), immer schlimmer geworden, zuletzt ne Woche nicht mehr laufen können, Sensi-Ausfälle, am Ende muskuläre Ausfälle. Da ist einfach schubweise Kern nachgerutscht, das war sehr deutlich.
—-> Bin dann direkt mit PDA-Perfusor (ohne den war an Schlaf nicht mehr zu denken) in den OP. Mikrochirurgisch Nukleotomie. Laut Operateur Riesending, walnussgroß.
—> Noch im Aufwachraum krasse Schmerzreduktion, dann die Folgewoche komplett schmerzfrei. Tauber Fuß und Kraftminderung Zehenheber/ Fussenker behalten, trotzdem happy und zuversichtlich gewesen.
Weil ich sicher einen riesigen Anulusdefekt habe und ein Rezidiv super fürchte war ich trotzdem fast ausschließlich im Bett außer für kurze Spaziergänge (was einer bewegungssüchtigen Person wie mir ultra schwer fällt).
—>Trotzdem: nach ca 7 Tagen ging es wieder los. Schrittweise Steigerung: erst Gesäßschmerz, inzwischen Dauerschmerz re. Bein Dermatom L4 und L5, wieder wenig Schlaf deswegen. Der Zauber geht jetzt 4 Tage so.

- Wer kennt sowas kurz nach OP? Mir fallen wenig gute Gründe außer ein fettes Rezidiv ein, für ne Blutung ist es wohl zu spät? Narbengewebe bildet sich ja erst mit der Zeit und diese Nervenwurzelschwellung wäre ja auch unmittelbar nach OP da gewesen? Was mich echt fertig macht ist die Tatsache, dass es nach OP weg war. Das war so unfassbar schön. Meine Angst, dass die Hölle der letzten 4 Monate von vorne los geht ist riesig. Das am Ende war wirklich wirklich schlimm, nur noch gewimmert in Kauerstellung.
- Es läuft halt mal wieder auf ein MRT raus… muss das dann zwangsläufig mit KM sein?
Lieben Dank euch! Lucy
Pauline69
Hallo Lucy,

das hört sich schon sehr nach einem ordentlichen Rezidiv an!

Das hört man recht häufig, dass das trotz Schonung, recht häufig nach einer solchen OP passiert.
Bei einer Freundin von mir war es, eins zu eins, so wie bei Dir.

Der Faserring ist durch den großen Bandscheibenvorfall wahrscheinlich einfach so kaputt oder so schwach, dass es nur eine Kleinigkeit braucht, damit weiteres Material nachrutscht.

Hast Du zeitnah einen MRT Termin erhalten?

Alles Gute und viele Grüße
Pauline
Nuly
Guten Abend, es hört sich für mich ebenfalls sehr stark nach einem Rezidiv an.
Ich habe dasselbe durchlebt. Bandscheiben OP im DEZ.2021 als Notfall mit gelähmtem Bein und nicht aushaltbaren Schmerzen. Zustand nach OP gefühlt gut, allerdings auch unter Oxycodon und Tilidin, da spürt man bekanntermaßen eh wenig.
Nach 4 Tagen gingen die Schmerzen wieder los, man vertröstete mich, redete von Wundheilung etc. Ich wurde entlassen, es war eine Katastrophe.Nachts besonders. Ich musste das Bein konsequent hochlagern, nachts stündlich Kühlpacks drauflegen und wechseln über das ganze linke Bein.
Am 9.1. dann erneutes. MRT. Ein dunkler Fleck war zu sehen, man einigte sich auf Narbengewebe und abwarten, ein Rezidiv wäre auszuschließen. Aha…
Ich bekam im Abstand von jeweils einer Woche 3 PRTs, das Bein wurde besser.
Besser, aber nicht schmerzfrei. Weit, weit weg davon. Über das ganze letzte Jahr habe ich sämtliche Therapien ausprobiert, Sport mit Kraft oder ohne,alles was ging. Die Rückenschmerzen wurden unerträglich. Seit Oktober stand dann erneut ein Befund mit der Konsequenz einer Versteifung LWS 4/5.
Ich war in 3 Neurochirurgischen Zentren, übereinstimmend sagte man mir, dass das Rezidiv bereits auf dem MRT vom Januar zu sehen war.
Hätte ich bloß früher die Klinik und den Arzt gewechselt. Das habe ich daraus gelernt….ich bin eigentlich ein sehr loyaler Mensch, aber das passiert mir nicht nochmal. Ich habe ein ganzes Jahr verschenkt, unerträgliche Schmerzen gehabt, konnte quasi nichts mehr machen, nur noch unter Schmerzmitteln geschlafen oder gearbeitet und alles in dem Glauben, dass es doch mal besser werden muss.
Meine Versteifungsoperation liegt nun erst 6 Wochen zurück, aber es ist ein Unterschied wie Tag und Nacht zum Verlauf zum letzten Jahr. Ich bin schmerzfrei, brauche keine Schmerzmittel mehr, der Fuß ist noch etwas lahm, aber ohne Schmerz. Ich fühle mich wie neugeboren. Ich hatte aber natürlich jetzt auch viel Zeit zu recherchieren. Wenn du im RTW in die Klinik gefahren wirst, ist ja nicht mehr viel mit Aussuchen eines Arztes möglich. Dieses Mal bin ich bei wirklich guten Chirurgen gewesen, die ihrer Empfehlung in der Fachwelt gerecht geworden sind.
Fazit: Bestehe auf ein erneutes MRT, lass dich nicht abspeisen mit bla bla. Wenn du fühlst, dass etwas nicht in Ordnung ist und der Verlauf nicht jeden Tag ein bisschen besser wird, dann hole dir eine Zweitmeinung oder Drittmeinung.
LucyInTheSky
Hallo liebe Pauline und Nuly,

Vielen Dank für Eure Antworten, die ich aufmerksam gelesen habe. Ich habe nochmal 9 Wochen zugewartet und hatte jetzt ein Kontroll-MRT- man sieht kein großes Rezidiv und zwar minimal Narbengewebe, das aber die Wurzeln nicht komplett quetscht. Ich habe die radikulären Schmerzen L5 immer noch, attackenartig und auch mit Muskelfaszikulationen / Krämpfen, auch 10 Wochen postOP. Von der Intensität nicht an den Wahnsinn vor OP heranreichend.
Mir sagt hier auch in der Reha wirklich jeder, dass die Nervenwurzeln sich nach monatelanger Totalquetschung erholen müssen. Das kann wohl scheinbar auch mit Schmerzen und nicht nur mit Kribbeln einhergehen. Ich glaube, so kann ich damit gut leben und bin dankbar, dass die OP mir weite Teile meines Lebens zurückgegeben hat.

Liebe Grüße, Lucy
Pauline69
Hallo Lucy,

schön, dass Du Dich damit arrangieren kannst!

Ja, die Regeneration von Nerven dauert sehr lange! 1mm pro Tag!

Dass es dabei zu Nervenschmerzen kommt, ist sehr üblich, daher nehmen so viele Menschen nach einem Bandscheibenvorfall Medikamente, wie Gabapentin oder Pregabalin, gegen die Nervenschmerzen!

Ich selbst habe diese auch 3,5 Jahre ( mit kurzen Auslassversuchen dazwischen) genommen.

Weiterhin gute Besserung und viele Grüße
Pauline
Lulu
Hallo lucy,

Dasselbe kann ich von meiner Seite aus auch berichten. Es dauert wirklich sehr lange, bis die Nerven sich erholt haben...wenn sie zu lange gequetscht waren, bleibt ein Restschaden.
Fortschritte merkt man aber oft noch nach 3 Jahren.....also nicht aufgeben..bleib optimistisch.

Viele Grüße
Lulu
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