Hallo liebe Forumsmitglieder!
Mein Problem:
Morgens nach dem Aufstehen fühlt sich meine Wirbelsäule im Lendenbereich instabil an, sodass ich gerne eine Rumpforthese anlege.
Die Diagnose: Gleitwirbel.
„Pseudospondylolisthesis mit einem leicht progredienten Ventralversatz von LWK4 gegenüber von LWK5 um etwa 7 mm (noch Grad 1 nach Meyerding) ohne Anhalt für eine signifikante Positionsänderung in den unterschiedlichen Funktionsstellungen.“
Meist stabilisiert sich die Sache im Tagesverlauf, aber öfters führt eine bestimmte Bewegung dazu, dass es sich anfühlt, als könnte ich „zerbrechen“, wenn ich mich weiterbewege.
Das passiert leicht beim Nachvornbeugen, Schuhezubinden, am Schreibtisch oder beim Toilettengang.
Wenn es schlimm wird, folgt eine extreme Schonhaltung, weil jede Bewegung droht, irgendwas im Rücken „schmerzhaft zu verhaken“ (?) und ich lege mich ins Bett.
Mehrmals folgte ein Arztbesuch mit dem Taxi, der Orthopäde gab mir mehrere Spritzen unter Röntgen, was es aber nicht besser, sonder eher schlimmer machte. Bis zu 14 Tage im Bett mit Physiotherapie im Haus, Ibuprofen, Wärme, Stufenlagerung etc..
Dann fand ich einen Osteopathen, der in dieser Situation schmerzhafte Triggerpunkte behandelt:
Meist den M. quadratus lumborum, den Iliopsoas und den M. gluteus maximus.
Danach scheint alles wieder in Ordnung und ich kann mich frei bewegen.
Neulich entdeckte ich das Medikament Mytidin, welches zusammen mit Wärme nach einer Stunde den gleichen Effekt erzielte. Der Wirkstoff ist Pridinol, ein Muskelrelaxans, das den Muskeltonus übers Zentralnervensystem herabsetzt.
Ich denke jetzt, dass der Osteopath mit seinen Triggerpunkten den gleichen Effekt erzeugt: Verringerung des Muskeltonus und Entspannung. Der Osteopath kostet mich 110 Euro, eine Tablette Mytidin 1,37 Euro. Beide Behandlungen haben die gleichen Effekte und halten mehrere Tage.
Danach steigert sich das Gefühl der Instabilität wieder und ich bewege mich übervorsichtig – besonders am Morgen. Z.B. nach dem Fahrradfahren bekomme ich Angst, dass die Schmerzen wieder kommen könnten. Instinktiv presse ich die Fäuste hinten in die Hüfte und reibe da rauf und runter.
Ich mache jede Menge „Gleitwirbel-Übungen“ von meinem Physiotherapeuten oder aus dem Netz, aber helfen die wirklich? Ist der Gleitwirbel wirklich die Ursache des Ganzen?
Aus kaum einer der unzähligen Beschreibungen im Internet geht nicht hervor, ob „Gleitwirbel“ bedeutet, dass da etwas im Tagesverlauf hin- und hergleitet, oder ob Gleitwirbel bedeutet, dass da etwas verschoben ist, was sich stetig verschlimmert (von Grad 1 bis Grad 3 auf der Meyerdingskala).
Ich würde gerne wissen, ob mein Problem wirklich der Gleitwirbel ist, oder ob es andere Ursachen für die Instabilität gibt. Aus dem Arztbrief nach dem letzten MRT gäbe es jedenfalls genügend Anhaltspunkte:
Dehydrierte Bandscheiben, Osteochondrose, Bandscheibenprotrusionen, pilzförmig hypertrophierende Spondylarthrosen mit Gelenkergüssen, Facettensyndrom, rechtskonvexe Skoliosefehlhaltung – linksseitig akzentuierte Muskelatrophiezeichen etc.
Oder hat es mit der Hemilaminektomie vor zwei Jahren zu tun, die mich von schlimmen, langjährigen Schmerzen befreite, aber eine „entsprechende knöcherne Defektzone an der linken dorsalen Bogenwurzel“ erzeugte?
Hat jemand einen Tipp für mich? Weiß jemand einen fähigen Behandler?
Meine diversen Orthopäden machten, wenn es akut war, jeweils ein paar blitzschnelle Tests und gaben dann teure Spritzen („Infiltrationen“) und schickten mich zu Physiotherapeuten, die meist garnix wussten oder nur ungeschickt herumprobierten.
Vielen Dank!