
ich war jetzt einige Tage stille Mitleserin und habe durch das Forum bereits viele Informationen erhalten, an die ich andernfalls vermutlich niemals gelangt wäre.
Da ich trotzdem neu auf dem „Gebiet“ bin, möchte ich euch kurz meine Geschichte schildern.
Vielleicht hat ja jemand den ein oder anderen Tipp bzw. kann die Situation und Dringlichkeit einschätzen.
Ich bin 34, w., und übe den klassischen Bürojob aus. Ich bin sportlich sehr aktiv, mache aber vermutlich das, wovon mir die meisten abraten würden: ich hebe, drücke und beuge schwer und das auch kompetitiv.
Letztes Jahr im April war es dann soweit und während des Hebetrainings habe ich einen Schmerz im unteren Rücken verspürt. Ich habe mir nicht viel dabei gedacht, da es schmerzmäßig auszuhalten war. Die Tage darauf wurde es aber schlimmer und vor allem beim Sitzen habe ich einen ausstrahlenden Schmerz ins Gesäß und den Oberschenkel verspürt. Ich hatte das Gefühl, dass es durch Bewegung besser wurde und bin intuitiv viel spazieren gegangen.
Da die Schmerzen aber geblieben sind, habe ich selbst recherchiert und bereits einen Bandscheibenvorfall befürchtet. Ich habe dann einen Termin beim Orthopäden ausgemacht, der eine ISG-Blockade vermutet hat. Ich habe Physiotherapie verschrieben bekommen, was meine Schmerzen jedoch nicht verbessert hat.
Die Schmerzen waren aber auszuhalten, sodass ich auch keine Schmerzmittel genommen habe. Da jedoch keine Verbesserung eintrat, bin ich drei Wochen später zu einem anderen Orthopäden gegangen, der direkt einen BSV vermutet hat und mich zum MRT geschickt hat.
Das hat dann auch einen Vorfall im Bereich L5/S1 gezeigt. Ich habe weiterhin meine Physiotherapie gemacht und drei PRT-Spritzen bekommen, die mir aber nicht wirklich viel gebracht haben.
Die Schmerzen waren aber auszuhalten und auch nicht permanent da und haben sich über die Wochen und Monate verbessert bzw. vollständig zurückgebildet. Ich konnte wieder alles problemlos machen.
Heute vor genau 3 Wochen ist es dann wieder passiert. Ich war beim Training, habe mich gerade aufgewärmt fürs Heben und plötzlich fuhr es mir wieder durch den Rücken. Diesmal jedoch viel heftiger und ich wusste gleich, dass da wieder etwas passiert ist. Vorzeichen gab es in den Wochen zuvor keine, ich litt zuvor auch nicht an Rückenschmerzen.
Ich habe mein Training sofort abgebrochen und bin nach Hause. Nach vorne beugen war nicht mehr drin, mein Bein konnte ich ausgestreckt auf dem Boden liegend auch nicht heben und mein Rücken hat stark geschmerzt.
Zu dem Zeitpunkt hatte ich keinerlei ausstrahlende Schmerzen. Ich bin dann an dem Montag direkt zum Orthopäden gegangen, der auch verschiedene Tests mit mir durchgeführt hat und mich dann zu einem MRT geschickt hat.
Wie es scheint, ist an der gleichen Stelle nochmal etwas nachgekommen. Zusätzlich hat man von einer Bandscheibenvorwölbung im Bereich L4/L5 gesprochen.
Ich habe leider keinen Befund, sondern nur die Bilder in ausgedruckter Form mitbekommen (ich habe hier einmal die vom Arzt markierten Bilder beigefügt, weiß aber nicht, ob man viel darauf erkennen kann aufgrund der Qualität

Die Schmerzen nahmen die darauffolgenden Tage zu und strahlten nun auch wieder ins Gesäß und den Oberschenkel aus. Betroffen war und ist nun auch wieder nur das linke Bein.
Zu meinem Arzt bin ich daraufhin zweimal die Woche gegangen. Ich erhielt jedes Mal Spritzen in den Rücken, die die Muskeln entspannen sollten, Akupunktur und Physiotherapie. Nichts davon hat eine Besserung verschafft. Irgendwann wurde mir dann für 3 Tage Dexamethason 4mg und 7 Tage Etoricoxib 120mg verschrieben.
Es hat sehr gut geholfen und ich hatte keine Schmerzen mehr. Nach den drei Tagen war ich wieder aktiver und konnte mich deutlich besser bewegen.
Naiv wie ich war, dachte ich, dass ein ganz leichtes Training sicher nicht schaden könne. Ich habe dabei natürlich aufs Heben verzichtet und wirklich nur ganz leicht maschinengeführtes Training absolviert. Dabei habe ich mich wirklich gut gefühlt und hatte auch im Anschluss keine Schmerzen.
Auch am nächsten Tag hatte ich keinerlei Beschwerden, bis ich mich schlafen gelegt habe. In der Nacht habe ich mich auf die Seite gelegt und bei der Bewegung fuhr es mir einmal durch den ganzen Körper, es war ein höllischer Schmerz.
Das ist jetzt eine knappe Woche her, seitdem geht es nur noch bergab.
Die Schmerzen wurden mehr und hatten sich erstmalig auch auf die Wade übertragen. Mein Arzt verschrieb mir erneut 3 Tage Dexamethason und 7 Tage Etoricoxib.
Nichts davon hat die Schmerzen gelindert. Der Weg zu meinem Arzt vergangenen Mittwoch war schmerzmäßig kaum auszuhalten.
Er empfahl mir, es jetzt mit PRT-Spritzen zu versuchen. Hierfür musste ich mich jedoch an eine andere Klinik wenden. Parallel dazu sollte ich das Dexamethason weiter einnehmen bis zum Ende dieser Woche.
Vor zwei Tagen hatte ich dann in der Klinik ein Aufklärungsgespräch zur PRT-Behandlung. Weil die Schmerzen so unerträglich waren, hat man mich dazwischen geschoben und mir die Spritze noch am gleichen Tag gesetzt. Direkt nach der Spritze war ich für einen ganz kurzen Moment komplett schmerzfrei, es war so befreiend. Der Schmerz kam jedoch schnell wieder, aber man sagte mir ja zuvor, dass es 2-3 Tage dauern kann, bis sich die Wirkung entfaltet.
Zwei Tage später merke ich nun bislang noch keine spürbare Verbesserung der Schmerzen. Dafür komme ich seit etwa 1,5 Tagen nicht mehr auf die Zehenspitzen mit dem betroffenen linken Bein, was mir große Sorgen bereitet. Der Fersengang funktioniert und mit beiden Beinen kann ich auch auf den Zehen stehen, aber alleine komme ich mit dem betroffenen Fuß wirklich kaum noch hoch. Ich humpel nur noch durch die Gegend, Treppen rauf und runter geht mühselig (mit abstützen), Sitzen und Stehen sind mit großen Schmerzen verbunden und liegen kann ich eigentlich nur auf dem Rücken und Bauch (manchmal). Das ganze Liegen tut mir allmählich auch weh, aber an Bewegung ist kaum zu denken. Während der Nächte wache ich fast jedesmal um die gleiche Uhrzeit auf aufgrund der Schmerzen. Taubheitsgefühle habe ich aber bisher noch keine.
Ich würde mich echt nicht als schmerzempfindlich beschreiben, aber so schlecht habe ich mich noch nie in meinem Leben gefühlt.
Das macht mir nun große Angst, da es ja überall heißt, dass bei beginnender Lähmung eine Op-Indikation vorliegt. Ich wollte eine Op unbedingt vermeiden und weiß nun nicht recht, was ich tun soll

Abwarten, ob die Spritze wirkt und die Lähmung ggf. zurückgeht?
Einen Termin beim Neurologen vereinbaren? Oder gleich in die Notaufnahme?
Seit dem erneuten Vorfall sind nun 3 Wochen vergangen. Für mich eine halbe Ewigkeit - was ich hier so mitbekommen habe, stehe ich aber ja noch ganz am Anfang der Akutphase. Sollte ich daher erst einmal weiter abwarten?
Ich würde mich wirklich über eure Meinungen freuen. Es ist nun leider doch sehr lang geworden.
Vielen Dank euch schon einmal

Liebe Grüße
Redekawa