Zu mir: weiblich, bald 30, 170cm, Adipositas Grad 1, macht nicht viel was Sport angeht, hatte aber schon immer Mal wieder Rückenschmerzen unter Belastung bei viel gehen oder stehen.
Seit 2014 sind die Außenseiten meiner großen Zehen immer Mal wieder taub, auf beiden Seiten, nachdem ich 2 Monate als Putzkraft gearbeitet habe.
Anfang 2017 Hexenschuss, ohne Arzt ausgesessen. Herbst 2017 starke Schmerzen im unteren Rücken, beim Orthopäden wurde beim Röntgen eine Höhenminderung der Bandscheibe festgestellt. Da die ganzen klassischen Beinstreck- und hebetests nicht anschlugen in Richtung Bandscheibenvorfall gab es keinen MRT, sondern Streckbank, Hydrojet und Krankengymnastik. Es wurde dann besser mit der Zeit, aber ich hatte immer Mal wieder so Tage, die waren für die Tonne.
Weihnachten 2019 wieder so 3 Tage, wo ich kaum kriechen konnte, aber alles immer schön auf den unteren Rücken zentriert.
Seit Ende 2020/Anfang 2021 plagten mich immer Mal wieder intensiver Schmerzen, z.B. beim Niesen oder Lachen.
12. April beim Orthopäden, erzähle ihm, dass es so in den Po reinzieht, der renkt mich nur ungefragt ein und sagt, ach, wenn man Mal Rückenschmerzen hat macht das nix, mehr Sport.
25. April: wache Sonntag mit starken Schmerzen auf, nehme Tabletten, mache Dehnübungen, Schmerzen weg den Rest des Tages, machen einen langen Spaziergang mit viel bergauf, bergab. Montag kann ich auf der Arbeit nur noch stehen, sitzen geht gar nicht, ist wie auf glühenden Eisen. Meinen Orthopädentermin (anderer Arzt als vorher) für eine Woche später verschiebe auf Dienstagmorgen. Der Mann nimmt mich nicht ernst, jo, ISG Blockade, wenn sie wollen Naproxen 500, ciao. Tape und eine Bandage habe ich noch bekommen. Ich habe ihm erklärt, dass ich nicht sitzen kann, mein Po und meine Wade unkontrolliert zucken, gehumpelt habe ich da auch schon. Nach Krankschreibung habe ich nicht gefragt, weil ich ein dusseliger, pflichtversessener Berufseinsteiger in der Probezeit bin und dachte, der Arzt wird es schon wissen, ich will mich Mal nicht so anstellen. Schön blöd.
Die Symptome nehmen dann massiv zu, habe quasi ein Holzbein, Fuß fühlt sich an wie Klumpen, supplementiere meine Naproxen mit Ibu und Paracetamol. Linker Fuß taub/wie eingeschlafen und schmerzhaft beim Auftreten, Schmerzen Rückseite Oberschenkel und eine Wade hart wie Stahl. Außenseite Wade auch empfindungsgestört, fühlt sich pelzig an. Im Auto sitzen undenkbar, da bin ich nach 3 Minuten am heulen wie ein Schlosshund, easy 8-9/10 Schmerzen.
In der Woche drauf am 7.5. bekomme ich dann mein MRT Rezept, nachdem ich eigenständig vorführe, dass der einbeinige Zehenstand unmöglich ist. Selber Tag MRT, der Typ, der einen auf die Trage geleitet, steckt noch seinen Kopf in die Umkleidekabine als ich gehen will, ob ich denn schon einen Arzttermin hätte, ich soll unbedingt hin, wegen eventueller "Beinschäden". Der Radiologe ruft mich dann auch an, sagt allerdings, ich solle mir keine OP einreden lassen, das wäre eh zu spät, der BSV sei zwar ordentlich, aber eine leichte Lähmung könne auch von allein weggehen (er hatte meinen Anamnesebogen, wo das mit dem Zehenstand vermerkt war).
Mein Orthopäde (gleiche Praxis, anderer Arzt) sagt am 11.5. dann wir machen TENS Strom um den Nerv zu kitzeln, Keltican Forte, Physio und dann Mal schauen. Das MRT Bild wäre nix, wo er sagt "muss ich morgen operieren", außerdem sei der Vorfall so groß, wenn man da ausgetretene Material wegscheidet rutscht der Rest wahrscheinlich nach. Zwei Statements, die irgendwie zusammen ulkig klingen.
Das ist der MRT Befund:
"Zählweise in der Annahme einer normal segmentierten LWS ohne lumbosakrale Übergangsstörung. Im Liegen flache, von kranial nach caudal zunehmende LWS-Lordose ohne skoliotische Schiefhaltung. Regelrechtes Wirbelkörperalignement, keine Spondylolysen. Normale Höhe und Form der Wirbelkörper mit altersentsprechendem Knochensignal.
Im Segment LWK 2/3 Spondyloosteochondrose mit Höhenminderung des
Zwischenwirbelraumes und gering dehydrierter, nach dorsal vorgewölbter und den Thekalsack etwas rechts exzentrisch eindellenden Bandscheibe ohne Kompression der Caudafasern. Im Segment LWK 5/SWK 1 Chondrosis intervertebralis mit höhengemindertem Zwischenwirbelraum, dehydrierter und medio-links-lateral vorgewölbter Bandscheibe, die den Spinalkanal einengt, den Thekalsack komprimiert und zumindest die linkseitigen sakralen Nervenwurzeln S1 und S2 nach dorsal verlagert.
Conus medullaris am oberen Bildrand in Höhe BWK 12. Normale Abbildung der Cauda equina. Regelrechtes Liquorsignal. Keine erweiterte subarachnoidale Gefäße.
Iliosakralgelenke unauffällig.
Beurteilung: Medio-links-lateraler sog. Massenvorfall der Zwischenwirbelscheibe LWK S/SWK 1."
Nun ist es so, dass in den vergangenen 4 Wochen meine Beschwerden tatsächlich besser geworden sind, und wohl auch recht schnell, wenn ich mir andere Leidenswege durchlese. Ich verfolge seit dem 18.5. keine regelmäßige Schmerzmitteleinnahme mehr, was nicht heißt, dass ich schmerzfrei bin, aber es ist eben viel eher ungemütlich, oder Mal pieksig, oder ein aushaltbares Ziehen im hinteren Oberschenkel. Durch rückenschonende Bewegung ist das Ischiasziepen sehr viel weniger geworden. Meine Wade ist mit der Zeit freier geworden, und nicht mehr aktiv schmerzhaft, außer morgens direkt nach dem Aufstehen. Die Aussenseite des linken Fußes ist weiterhin taub, aber nicht "ich fühle da gar nichts" taub, sondern "Bäh ist das ekelig, wenn da jemand anfasst" taub, allgemein fühlt es sich an, als würden die "Höhen" der Berührung fehlen, das kitzelige. An meinem rechten Fuß habe ich am Übergang von der Ferse zum Mittelfuß außen auch ein so gestörtes Areal feststellen können, aber keine Ahnung, ob das neu ist, oder noch nie aufgefallen. Treppensteigen ist anstrengend, wird aber besser. Wenn ich mich an einer Türklinke festhalte, komme ich links wieder etwas auf den Vorderfuß. Allerdings nicht wirklich, wenn ich rein auf dem linken Bein stehe, ohne Abstützen an der Tür. Nach wie vor sitze ich nur, wenn es absolut sein muss, meist liege ich auf dem Bauch auf einer Gymnastikmatte, wenn ich entspannen will.
Jetzt habe ich im Grunde ein paar Fragen.
1. Hat mir keiner wirklich was zu dem MRT gesagt, wie das im Vergleich zu anderen Fällen z.B. aussieht. Oder was es mit der Vorwölbung weiter oben auf sich hat. Könnt ihr mir das weiterhelfen? (hoffe das Bild ist zu gebrauchen, habe mich mehr schlecht als Recht durch die CD geklickt und wusste nicht immer, was ich da sehe, da mir eben kein Arzt etwas darauf gezeigt hat, habe eine paar Screenshots,, kann aber ja nur einen anhängen)
2. Wurde mir nie ein Ausblick gegeben, was nach dem Abklingen der akuten Verletzung kommt. Die Höhenminderung ist ja nun schon lange in der Mache, und Osteochondrose scheint auch was chronisches zu sein. Hat da jemand Erfahrungen, was das im weiteren Leben bedeutet?
3. Ich kann besser laufen, und mein Fuß fühlt sich weniger klumpig an. Habe dennoch eine Termin beim Neurologen nächste Woche, um mir eine Einschätzung zu holen, weil ich die Tiefenentspannung meines Orthopäden nicht nachvollziehen kann. Ist das sinnvoll, oder evtl. schon zu spät?
4. Habe ich schon öfter gelesen, dass nachlassender Schmerz bei einer Nervenwurzelkompression auf einen Wurzeltod hinweisen könnte... Mein Orthopäde meinte lapidar "Ne, dann könnten sie gar nichts mehr machen mit dem Bein", aber mir macht das trotzdem Sorgen, dass ich bei so einen Befund relativ schnell abnehmende Schmerzen habe... Und die Schmerzen auch nie so stark waren, sie waren halt mies, aber ich hab damit jeden Tag 8 Stunden auf der Arbeit rumgestanden, mit morgens/abends je 1 X Naproxen 500, zwischendurch Mal 1x 1000 Paracetamol + 400 Ibu. Also ist mein Nerv vielleicht schon hinüber? Ich kann es nicht einschätzen, und die Arztwelt hält sich bedeckt, ich fühle mich wirklich verdammt unterinformiert

So, falls das jemand in kompletto gelesen hat, bedanke und entschuldige ich mich - SchwatzeKatze wurde nicht von ungefähr gewählt, in Zukunft Versuche ich Mal, mich kürzer zu fassen.
Schöne Grüße
SchwatzeKatze