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Komplette Version Massenprolaps L5/S1

Bandscheiben-Forum > HWS-Forum
Isabella.ha
Einen schönen Tag,
Mein Name ist Isabella, ich bin 27 Jahre alt und wurde vor 3 Tagen in Salzburg operiert.
Ich hatte seit Oktober Beschwerden, die habe ich konservativ halbwegs unter Kontrolle gebracht, seit ca 4 Wochen konnte ich kaum mehr gehen, stehen oder sitzen ohne massive Schmerzen.
Im Krankenhaus auf der Akutaufnahme wurde dann keine bildgebung gemacht und ich wurde nur mit Opiaten heimgeschickt, habe privat ein MRT machen lassen - Massenprolaps L5/S1, am nächsten Tag wurde ich in einem anderen KH operiert.
Die OP war super, bin fast schmerzfrei aufgewacht, heute, am 3.postoperativen Tag bin ich vollständig mobil und schmerzfrei, es ist ein Traum.
Morgen habe ich erstmals Physiotherapie.
Meine Fragen - wann habt ihr mit der Reha begonnen?
Welche Sportarten könnt ihr empfehlen?
Gibt es Leute mit Erfahrungen in Österreich hier, bzgl. Reha?
Was habt ihr zwischen Krankenhaus und Reha gemacht?
Liebe Grüße,
Isabella
maeranha
Hallo,
.......da hier keine Hellseher sind : ....wurde operiert.....was.....wie......versteift ?.....oder nur Mat. entfernt.....oder......oder......und davon abhängig sagt Dir dann auch jemand was ggf in Richtung Reha wann Sinn macht.....
Gruß
Peter
Isabella.ha
Hallo, sorry, mir war nicht so klar wie spezifisch ich das formulieren soll, tut mir leid 😊
Hatte eine Sequestrektomie und Discektomie, keine Versteifung.
Das ganze mikrochirurgisch und interlaminär.
Ich hoffeas reicht an information, danke smile.gif
paul42
Hallo Isabella.ha

Willkommen im Forum wink.gif

Das ging ja schnell auf den OP Tisch.
Also hat man einen Sequester über Eröffnung des Ligamentums gemacht.
Der Vorfall konnte ohne Beschädigung des Wirbelkörperbogens entfernt werden.

Erhol dich erstmal und setze nicht so früh und zeitnah auf eine Reha. Die Sache muss jetzt jetzt erstmal stressfrei verheilen.
Die Gefahr das erneut BS Material nachrutscht, ist durchaus ernst zu nehmen.

Etwa 8 Wochen braucht der Fasering der Bandscheibe um zu verheilen und drei Monate sollten für stressfreie Wundheilung eingeplant werden.
Es darf sich nicht so viel Narbengewebe bilden, das ist die schlimmste Komplikation nach jeder Operation an der WBS, ganz egal was da gemacht wurde.

Keine lokale Wärme oder Kälte im Bereich der Narbe.
Halt den Oberkörper möglchst gerade und vermeide Verdrehung und schwere Sachen zu heben.
Die erste Phase nach der OP heißt, Entspannung, liegen, laufen und wenig sitzen.
Jetzt ist auch nicht der Zeitpunkt schon an ein Muskeltraining zu denken, dass kannste später immer noch machen.

In Salzburg existiert eine Selbsthilfegruppe die sich mit BS Erkrankungen beschäftigt.
Die Gruppe wurde von unser userin "andilaki", gemeinsam mit ihrem NC gegründet und wird in Zusammenarbeit mit der Krankenkasse gesponsert und durch ihren NC unterstützt und fachärztlich begleitet.
Die Gruppe war auch am Tag, der "Tag der seltenen Erkrankungen" in Salzburg aktiv, wobei das ja wg. Coronakrise abgesagt wurde.

Dort den Kontakt herzustellen wäre kein Problem, wenn dich das interessiert.

Zunächst sei erst mal froh, dass du die fiesen Schmerzen wieder los bist, wobei das in der Heilungsphase immer noch mal wieder zu neurologisch bedingter Sympthomatik kommen kann.
Grundsätzlich geht das auch ohne Reha.

gute Besserung

paul42
Isabella.ha
Hallo paul42,

Vielen Dank für die Antwort, jetzt kenne ich mich aus.
Ah ok, also doch so lange..
Mir wurde im KH schonende Physiotherapie empfohlen, das wäre schon sinnvoll, oder?
Und gibt es eine Möglichkeit Hilfsmittel anzuwenden? Damit ich möglichst stabil bleibe smile.gif
Habe ziemliche Angst nicht mehr in meinem Beruf arbeiten zu können und mag nach Möglichkeit alles richtig machen!
Deshalb wäre ich froh um eine SHG, ich werde versuchen Kontakt aufzunehmen!
Danke und LG, Isabella
blumi
Hallo Isabella.ha,

Paul hat dir ja schon viel erzählt; da ich letztes Jahr im September auch eine Sequesterektomie und Nucleotomie hatte, allerdings L4/L5, möchte ich nur noch ergänzend antworten

Zitat
Was habt ihr zwischen Krankenhaus und Reha gemacht?


Liegen und Laufen (viele Waldspaziergänge), Kleinigkeiten im Haushalt (z.B. gekocht, Wäsche zusammengelegt, Dinge aufgeräumt - alles im Stehen), mit meinen Jungs halbliegend Karten gespielt, reichlich Krimis und Fantasieromane gelesen... die Zeit vergeht schneller als man glaubt.

Zitat
wann habt ihr mit der Reha begonnen?


7 1/2 Wochen nach der OP ( ca. 6 - 8 Wochen war die Empfehlung)

Zitat
Welche Sportarten könnt ihr empfehlen?


Ich bin seither ein Fan von Nordic walking, Rückenschwimmen ist top, Skilanglauf auch wunderbar, Radfahren mit ideal eingestelltem Rad und eventuell ein paar Zusätzen (mein neues hat z.B. eine wunderbare Federsattelstütze, das ist viel besser als wenn dir jeder Stoß in den Rücken schlägt). Auch im Fitnessstudio trainieren geht gut, allerding solltest du das zunächst unter Anleitung von ausgebildetem Personal machen, möglichst mit speziellem Rückentraining. Wenn du erst einmal eine stabile Rückenmuskulatur und keine weiteren Schäden hast kannst du allerdings im Prinzip auch jede Sportart wieder betreiben - allerdings sind z.B. Kontaktsportarten oder Sport mit vielen Stößen auf die Wirbelsäule nicht sehr rückenfreundlich, damit solltest du dir Zeit lassen.

super, dass es dir schon so gut geht. daumen.gif

LG, Elke



Isabella.ha
Hallo blumi,

Wahnsinn, danke, das hilft total und baut mich extrem auf smile.gif
Vielen Dank für die tollen Tipps, ich werde versuchen sie umzusetzen!
LG Isabella
paul42
Hallo Isabella, wink.gif

na das freut mich, dass der Kontakt bereits hergestellt ist. zwinker.gif

Also die Frage nach Physiotherapie muss differenziert betrachtet werden.

Lymphdrainage und leichte Massage der Beine und Füße wäre eine Option, aber der Rücken bleibt tabu. Es werden jetzt auch keine Bauchmuskeln trainiert.

Es kommt auch drauf an, wie stark die Nervenwurzeln durch den Bandscheibenvorfall kompremiert wurden.
Im Moment ist das alles noch gereizt und reagiert bei Überlastung mit diffusen Beschwerden in den Beinen.

Wenn der Oberkörper gerade bleiben soll, muss das über die Kniebeuge gemacht werden, wenn man die Dinge mit den Händen nicht erreichen kann.
Damit wird die Waschmaschine und der Geschirrspüler zum alltäglichen Kraftraining für die Oberschenkel.

Es gibt auch med. Hilsmittel, wie z.B. Greifzange, Toilettensitzerhöhnung, Badewannensitz, Sockenanziehhilfe usw.

Den Staubsauger führt man in Zukunft besser neben dem Körper, als vor dem Körper.
Einkäufe werden besser mit Rucksack erledigt, damit das Gewicht gleichmäßig verteilt ist.

Ein zweiter Zahnputzbecher zum Ausspucken der Zahnpasta macht auch Sinn.
Socken und Hosen lassen sich einfacher in Seitenlage im Bett anziehen.
Ein Stuhl mit Kissen ist angenehmer als das tiefe Sitzen auf dem Sofa.
Treppen sind leichter, als Rampen zu laufen.

Also man wird schon recht erfinderisch, denn der Rücken teilt einem nun erstmal den Tag ein. smhair2.gif

Wundheilung und Regeneration der gestressten Nerven sind zwei unterschiedliche Baustellen, die unterschiedlich lange Zeit brauchen, um zu verheilen.

Je weniger Experimente du machst, desto besser lässt sich die Situation beurteilen, ob man vielleicht zu viel gemacht hat.
Der Körper reagiert spätestens gleich nächsten Tag mit Schmerz und plötzlich steht sofort wieder die Frage im Raum, ob noch alles ok ist. frage.gif

Damit ist eine Reha auch mit Risiko behaftet, dass man den Körper zu früh an Belastung heranführt.
1-2 ambulante Einzelbehandlungen pro Woche reichen völlig aus, als täglich 6-8 Anwendungen in großen Gruppen zu machen.

viele Grüße

paul42

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