Hallo miteinander, mein Name ist Ronny und ich bin jetzt einer von Euch ;-).
Ich bin 39 Jahre jung/alt und Augenoptiker von Beruf.
Nach der Diagnose "Bandscheibenvorfall L5/S1" und "Vorwölbung L4/L5" habe ich mich natürlich auch ein wenig durch das Internet gelesen und mich dann wieder gezwungen, es nicht zu tun. Jetzt bin ich einfach ein wenig verunsichert wie es bei mir weitergehen soll. Mir ist bewusst, dass jeder Vorfall anders ist und es wahrscheinlich auch für mich keine Spontanheilung durch die Konversation mit Euch geben wird.
Aber natürlich hoffe ich auf den ein oder anderen Tipp eurerseits bzw. eine Hilfestellung bezüglich der Fragen die sich mir aktuell stellen. Im folgenden werde ich Euch meinen Krankheitsverlauf bis zum heutigen Tag schildern und anschließend ein paar Fragen in den Raum werfen die mich momentan beschäftigen.
Anfangen möchte ich mit ein paar kleinen Sätzen zu meiner Vorgeschichte, was ja vielleicht im Zusammenhang mit dem Vorfall nicht uninteressant ist.
Ich habe früher ca. 15 Jahre lang Basketball im Verein gespielt, 1 mal die Woche Training und am Wochenende immer mal ein Punktspiel. Habe zwischen 18 und 35 immer mal ein wenig Sport im Fitnessstudio getrieben. Damals war für mich schon auffällig, dass ich bei den Übungen für die Bauchmuskulatur immer irgendwann aufhören musste, weil ich ganz leichte Schmerzen im unteren Rücken hatte.
Vor 2 Jahren ca. hatte ich einen heftigen Stich im unteren Rücken während ich auf der Arbeit war, danach ging nichts mehr und ich bin in die Notaufnahme. Da wurde mir dann ibu verschrieben und nach einer Woche war soweit wieder alles in Ordnung.
Vor 1,5 Jahren habe ich ein wenig Basketball gespielt und auch da bei einem Sprung einen Schmerz im unteren Rücken (rechtsseitig) gespürt. Auch das hat sich dann wieder von alleine erledigt - so schien es jedenfalls.
Bei der Betrachtung meiner MRT-Aufnahmen haben bisher 3 Ärzte drauf geschaut und sprechen von einem relativ schweren Vorfall der wohl auch schon länger zurück liegt.
Im folgenden jetzt einfach mal der Verlauf meiner letzten 2,5 Monate.
07.05 Schmerzen beim Sitzen, aber keine Probleme beim Gehen. In den folgenden Tagen 2 lange Autofahrten als Beifahrer, auch hier wieder Schmerzen.
25.mai Sitzen auf Arbeit kaum mehr möglich.
27.mai Arztbesuch: Orthopäde stellt keine Diagnose, verschreibt Ibu, Wärmetherapie und stellt AU für drei Tage aus.
31.mai Arztwechsel. Bandscheibenvorfall vermutet, 2 Spritzen gesetzt und 4*20 Tropfen Novaminsulfon angeordnet. Laut Arzt erst mal nicht mehr sitzen und keine manuelle Therapie/Krankengymnastik. MRT angeordnet
03.06 MRT, danach erneuter Arztbesuch. Arztbrief gelesen, keine Sichtung der Aufnahmen.
10.06 Mittlerweile auch Probleme/Schmerzen beim Gehen.
Erstmalig leichtes Kribbeln im Fuß und Oberschenkel, Schmerzen immer im hinteren rechten Oberschenkel und in der Knöchelregion des rechten Fußes. Im Liegen schmerzfrei, leichte Knieschmerzen rechts entwickeln sich aufgrund des vielen Liegens.
14.06 Neuvorstellung mit Sichten der Aufnahmen. Eine neue Spritze gesetzt.
Aussage, dass OP an der Stelle ungern, Gefahr vernarbtes Gewebe und das restliche Bandscheibe wieder leicht rausrutscht. Schmerztherapie angeordnet.
Bauchgürtel verordnet. Tropfen weiterhin, zusätzliche evt. Ibu nehmen.
24.06 bis 28.06 Schmerztherapie stationär: An 3 der 5 Tage, 4 Einstiche mit Schmerzmittel, 2 mal Spritzen mit Cortison unter CT, einmal davon nah an den Nerv, das andere mal direkt über Mitte des Gesäßes, dieses danach taub. Während des fünftägigen Aufenthaltes mal gute, mal schlechte Tage.
Parallel im Krankenhaus Fango und Krankengymnastik wahrgenommen. Arzt rät den Rücken unbedingt zu stärken und viele Übungen zu machen, Rotationsübungen jedoch zu vermeiden. Während des Aufenthaltes das Gefühl, nach der Krankengymnastik größere Schmerzen zu haben.
Am Tag der Entlassung nahezu schmerzfrei, bis zum Friseurbesuch am gleichen Tag, dort 10 min gesessen und wieder stärkere Schmerzen infolge dessen.
30.06 Einen km gegangen, danach große Schmerzen, dann direkt hingelegt und dann wurde es Stück für Stück besser.
Ab dem 03.07 Wahrnehmung, dass Schmerzen im Alltag, z. B. Beim Duschen nach Schmerztherapie geringer geworden sind. Strümpfe anziehen z.B. gestaltet sich sehr schwierig. Sitzen vermeide ich weiterhin fast komplett.
Alltag aktuell bedeutet : Kleinigkeiten erledigen wie z.B. Kochen, 2 mal ein paar Meter gehen an der frischen Luft und ansonsten sehr viel Liegen.
Einnahme von Novaminsulfon deutlich reduziert.
Seit der Schmerztherapie 2 mal am Tag ein paar kleine Übungen für den unteren Rücken.
Schmerzen ab und an im Gesäß, meist im hinteren Oberschenkel, ab und an im Fuß. Manchmal leichtes Kribbeln und gefühlte kleine Nadel - Pikser (im Fuß)(alles rechtsseitig).
Als Beifahrer im Auto ist auch die liegende Position schnell unangenehm. Nach 10 min durch den Supermarkt laufen steigern sich die Schmerzen wieder auf ein hohes Niveau.
08.07 Vorstellung im Rückenzentrum in Dortmund bei einem Neurochirurgen. Arzt untersucht mich relativ gründlich, weiterhin keine Probleme beim Auf die Zehen stellen bzw. beim Stehen auf den Hacken. Keinerlei motorische Defizite aktuell, auch keine Probleme mit der Blasen und Darmfunktion.
Wiedervorstellung am 25.07 durch den Arzt erbeten
.
09.07 30 min lang Übungen von einer Bekannten (sie ist Physiotherapeutin) zeigen lassen, auch Übungen im Sitzen gemacht..
Am gleichen Tag wieder mehr Beschwerden, auch die folgenden Tage. Mehr Kribbeln vor allem. wieder "unrunderes" Gehen. Wieder 2-3 mal Schmerztropfen ab sofort.
Verunsichert, deshalb erst mal keine weitere Krankengymnastik.
13.07 Kribbeln vor allem im Fuß, leicht brennender Schmerz im Fuß und Gesäß
Zehenspitzen heranziehen dann Kribbeln im Hacken. Ab und zu das Gefühl einer leichten Taubheit im rechten Hacken mit begleitenden Kribbeln.
14.07 Taubheitsgefühle im Hacken etwas seltener wahrgenommen.
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Diagnose im Entlassungsbrief des Krankenhauses in welchem ich die Schmerztherapie erhalten habe lautet übrigens wie folgt:
Lumboischialgien re. bei Nucleus pulposus Prolaps L5/S1 re.
Iliosakralgelenksblockade rechts.
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So, nun zu meinen Fragen.
1. Was meint ihr, ist ein Besuch in meinem Fall beim Osteopathen erfolgsversprechend?
2. Eine Orthopädin meiner Krankenkasse meinte, eine Nervenbahngeschwindigkeitsmessung ist sehr wichtig jetzt. Macht das jetzt Sinn einen Termin zu vereinbaren der dann wohl erst in 3,4 Wochen wahrgenommen werden kann?
3. Keine der mich behandelnden Personen hat bisher von Muskelrelaxantien geredet, wären die für mich momentan sinnvoll?
4. Ist momentan ein erneutes MRT nötig, nützlich?
5.Was haltet ihr von erneuten PRT Spritzen?
6. Beim Besuch des Neurochirurgen im Rückenzentrum Dortmund, hat er letztendlich gesagt, dass wenn am 25.07 keine wirkliche Besserung eingetreten ist, er eine OP vorschlägt, die dann minimal invasiv durchgeführt wird.
Habe diesbezüglich natürlich auch nachgelesen. Es geht ja immer wieder um die Narbenbildung die bei einem Eingriff entsteht und nachträglich zu erneuten Problemen führen kann. Heißt das nicht automatisch, dass man sich auf jeden Fall mit diesem TES-Endoskopie-Verfahren operieren lassen sollte. Oder gibt es auch Vorteile bzw. Indikationen für ein "normales" minimal invasives Operationsverfahren?
6b) Und ist es auch richtig, dass dieses Verfahren nur sehr wenige anwenden und es nicht durch die gesetzlichen Krankenkassen übernommen wird?
7.Ein Bekannter von mir wurde auch an der Bandscheibe operiert, bei ihm wurde wohl gelasert. Darüber habe ich noch gar nichts gelesen. Könnt Ihr mir zu diesem Verfahren vielleicht kurz was sagen?
8.Wie seht ihr eigentlich den Punkt "Krankengymnastik/manuelle Therapie" bei mir, kann es sein, dass das zum jetzigen Zeitpunkt einfach noch immer kontraproduktiv für mich ist.
9.Ein anderer Bekannter hat spezielle Tabletten bekommen, die entzündungshemmend wirken sollen. Was haltet ihr in meinem Fall davon?
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Ich habe morgen ein Termin bei meinem mich behandelnden Orthopäden, vielleicht kann ich schon die ein oder andere Reaktion eurerseits mit in dieses Gespräch nehmen. Ich bin mir sicher in 10 min. fallen mir noch ganz viele Fragen ein. Aber ich mache hier jetzt erst einmal Schluss.
Wahrscheinlich lest ihr ganz gut heraus, dass ich ein wenig verunsichert bin was jetzt wichtig und richtig für mich ist und was nicht. Es gibt Tage, da denke ich, toll, heute geht es bergauf, es gibt andere Tage wo ich denke, es ist seit gut 2 Monaten eigentlich kontinuierlich schlechter geworden, anfangs nur Probleme beim Sitzen, jetzt gehe ich sogar ungern verhältnismäßig kleine Strecken. Folglich hänge ich im Kopf dann fest und bin mir relativ sicher :"in meinem Fall hilft nur eine OP".
Stand heute: Ich bin aufgestanden, bewege mich besser als vor der Schmerztherapie, habe diesen ziehenden Schmerz im hinteren Oberschenkel welcher sich eher weiter unten richtung Kniekehle sich zeigt. Der ist aber definitiv auszuhalten.
Und halt das Kribbeln im Fuß mit leichten Taubheitsgefühlen im Hacken.
Gegen die Schmerzen musste ich noch nichts nehmen und wie an jedem der letzten Tage, frage ich mich ob ich jetzt meine KG-Übungen machen sollte oder ob das bei mir immer zu einer Reizung führt, die mich nach hinten wirft.
Nun ja, ich freue mich auf Eure Resonanz und bedanke mich jetzt schon für die Zeit die Ihr euch nehmt. Ich hoffe ich habe mich nicht zu umfangreich "ausgekotzt" :-)
Viele gesundmachende Grüße
Ronny