seni37
19 Feb 2019, 12:14
Hallo liebe Leute,
Vorgeschichte:
ich hatte in 2013 und 2014 wegen lähmender Sequester je eine OP an L5/S1. Im Jahr 2016 wurde in einem neuen MRT wieder ein Sequester an gleicher Stelle festgestellt. Da ich dann von der Sache nicht ganz so beeinträchtigt war und auch ziemlich "die Schnauze voll" hatte, habe ich nichts wirklich Konkretes dagegen unternommen. Insofern schätze ich, dass der NPP noch da ist (Vermutung aufgrund der Symptome).
Aktuell:
Nun laboriere ich seit Juni 2018 an Problemen mit der HWS. Von meinem Hausarzt wurde dies für eine starke Verspannung gehalten und ich bekam ein Rezept für Physiotherapie. Die durchführende Dame war sicher bemüht - aber für mich war es der Horror. Nach bzw. mit jeder Behandlung standen mir die Tränen in den Augen, denn es war schlimmer als vorher, zumal ich nicht lange auf dem Bauch liegen kann (siehe LWS).
"Nur" ein viertel Jahr später, nach dem sich auch der Orthopäde irrte (trotz nun vorliegendem Radiologiebericht), wurde beim Neurologen die richtige Diagnose gestellt NPP C6/7. Nach diesem Vierteljahr, in dem sich niemand groß interessierte und gesagt wurde "ist ne Verspannung - nicht so schlimm" hieß es plötzlich: "Kraftverlust in Hand und Arm. am besten OP"... .
Da ich das völlig unverhältnismäßig fand, habe ich seitdem keinen Arzt in der Sache mehr aufgesucht. Das auch deswegen, weil ich glaubte, dass aufgrund meiner Vorgeschichte sich meine Statik nicht wirklich verbessern würde, weil ich in der Schonzeit wieder nicht trainieren kann (was die LWS - Sache wieder verschlechtert- was ich aus Erfahrung weiß) und vor allem: weil ich gehofft habe, dass sich das von alleine wieder gibt. "Allein" ist in dem Fall relativ. Ich mache Physio, bin im Fitness und beim Schwimmen, mache meine Übungen...etc. .
Problem:
Die Symptome gehen nicht wirklich weg. Sie sind zum Glück weniger geworden - aber nun auf konstantem Niveau. Ich habe Schmerzen zwischen Bizeps und Trizeps und je nach Kopfstellung Arm und Daumen/Zeigefinger taub. Das führt dazu, dass ich nur in bestimmter Position Liegen, Sitzen, Stehen kann und entsprechend übermüdet meinem Vollzeitjob nachgehe, für den ich seit Beginn nicht eine Minute krank geschrieben war ("ist ja nur ne Verspannung").
Das macht echt mürbe und ich habe langsam Zweifel, dass sich da noch was tut. Ich hätte größte Lust, mal wieder schmerzfrei zu sein (was dank LWS sowieso nicht geht).
Was meint ihr? Sollte ich das doch nochmal untersuchen lassen - inklusive Bildgebung? Was würde das bringen? Laut Bericht ist es eine Extrusion bzw. knöcherne Überbauten C6/7. Ich kann dem nur begrenzt mit Muskelaufbau begegnen, zumal ich da als 45jährige auch aufbautechnisch an meine Grenzen stoße.
Ich bin da aktuell etwas ratlos.
Was könnt ihr aus eurer Erfahrung raten?
Gruß
Seni
Hallo Seni,
da bist du ja schon lange mit den Bescherden am Laborieren. Stell doch mal Bilder und den Befund kompltt rein, dann können wir vielleicht mehr dazu sagen. Merkst du denn den Kraftverlusst? Mein Problem war (ist?) eine Etage höher, und bei mit war nach 3 Monaten frustraner konservativer Therapie (wobei ich nicht arbeiten konnte, ich konnte ohne starke Schmerzen nicht mal den Kopf aus der Horizontalen bewegen) der Hauptgrund für eine OP, dass ich mit links nicht mehr Klavierspielen konnte und das Lenkrad am Auto nurnoch sehr begrenzte Zeit (2-3 Minuten). Da ich beruflich auch sehr auf eine funktionierende Feinmotorik angewiesen bin, war dies für mich auch sehr bedrohlich.
Daher habe ich mich auch für eine OP entschieden, der Arm ist auch wieder voll funktionsfähig, die Kopfschmerzen bekomme ich leider nicht in den Griff. Bei zunehemden motorischen Ausfallerscheinungen würde ich mir an deiner Stelle überlegen, vielleicht auch einen anderen Neurochirurgen zur Zweitmeinung aufzusuchen.
LG,
Elke
BSV_HWS
19 Feb 2019, 16:41
Hallo Seni,
ich laboriere in der unteren Etage an Protrusionen und zwischen C5 und C6 hab ich einen Prolaps der auf die Neevenwurzeln drückt. Meine Symptome sind bei Weitem nicht so schlimm wie Deine aber bitte lass den Kopf nicht hängen (Wortspiel).
Ich an Deiner Stelle würde das auf jeden Fall angehen.Meine Basis ist ein cooler NC er ist extrem pragmatisch operiert nur als letzte Option und sagt er schreibt mir so gut wie alles auf was ich brauche.
Jetzt nach der Akutphase in der HWS such ich ne gute Physio, wenn die nix taugt mach ich ne Reha oder ne Kur. Ein Bekannter macht Osteopathie der hat fast keine Schmerzen mehr. Der macht so gut keinen Muskelaufbau sondern eher Beweglichkeit und kommt klar.
Ich weiß nicht ob es bei Dir klappt aber ich an deiner Stelle würde es versuchen. Für mich ist neu, dass keiner kommt und sagt: machen sie das und dann geht es weg da taste ich mich rein.
Ich hab auch auf Arbeit den Gang rausgenommen und mit Meditation angefangen. Da hätte ich früher im Leben nicht dran gedacht. Aber genau deswegen hab ich auch seit mehr als zehn Jahren krass verspannte Nacken- und Rückenmuskeln. Das merke ich jetzt erst.
Kopf hoch (wieder Wortspiel). Da geht bestimmt noch was.
Alles Gute
paul42
19 Feb 2019, 16:48
Hallo Seni,
ich würde an deiner Stelle mal versuchen eine Zweitmeinung einzuholen.
Wenn du in Behandlung eines Orthopäden bist, wäre eine Zweitmeinung durch einen NC ratsam.
Du kannst dich auch mit einer Überweisung in einer WBS Sprechstunde in einer Klinik anmelden.
Zitat
......wurde beim Neurologen die richtige Diagnose gestellt NPP C6/7.
Wie oft hat der Neurologe denn die Hände gemessen.?
An welchen Stellen der Hand wurde gemessen.? Wie oft?
Hast du einen schriftlichen EMG/ NLG Befund und einen MRT Befund zur HWS?
Es sollte abgeklärt werden, wodurch die Nervenwurzel irritiert wird.
Zitat
Laut Bericht ist es eine Extrusion bzw. knöcherne Überbauten C6/7.
Entweder der BSV drückt gegen die Nervenwurzel, oder es sind degenerative Umbauprozesse die zu Einengung führt und den beteiligten Nerv reizt.
Insgesamt werden aber keine Bilder operiert, das sollte immer die letzte Option sein.
So lange dir keine Sachen aus der Hand fallen, besteht kein Zeitdruck.
Du musst für dich entscheiden ob der Leidensdruck dann wirklich schon so hoch ist.
Du wirst sicher jemand finden der zur OP rät, aber aus meiner laienhaften Sicht erscheint es derzeit nicht notwendig.
Zitat
Ich hätte größte Lust, mal wieder schmerzfrei zu sein (was dank LWS sowieso nicht geht).
Ein bissle geht immer und wenn man nur lernt schlechte Körperhaltung zukünftig zu vermeiden
Unterschätzt das mal nicht, wie schnell der Körper sich an eine Schonhaltung gewöhnt und sich Verspannungen entwickeln.
Lass dir vom Arzt erklären, wie sich das Bestenfalls und Schlimmstenfalls entwickeln kann.