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Komplette Version Beinschmerz seit 7 Monaten

Bandscheiben-Forum > HWS-Forum
Marina38
Hallo,
hier mal kurz meine Geschichte:
im Juni 2018 wurde bei mir ein leichter BSV L5/S1 diagnostiziert. Meine Schmerzen waren vor allem im Gesäß und Oberschenkelrückseite und vor allem wenn ich länger sitzen musste und dann aufstand. Es waren schlimme Schmerzen.

Habe schon diverse Maßnahmen hinter mir: 12 x KG, 6 x Akkupunktur, 3 x Osteopathie, 3 x PRT, Reha Sport, TENS Gerät, neben den ganzen Tabletten die ich mittlerweile eingenommen habe (Cortison, Diclo, Ortoton hilft IBU aktuell am besten => 1 x 800 morgens

Ich hatte im Oktober eine PRT Spritze bei NC bekommen und die hatte wirklich gute Wirkung gezeigt. Ca. 6 Wochen musste ich keine Schmerzmittel mehr nehmen. Aber dann ging es leider wieder los…

Die Intesität der Schmerzen hat sich schon verbessert, fühlen Sie jetzt anders an als in der Akutphase, aber sie sind einfach immer da und mich macht das echt fertig!!

Im Liegen (Rücken oder Bauch bin ich fast schmerzfrei)

Ich mache jeden Abend leichte Übungen zu Hause zur Mobilisierung und Kräftigung

Die größten Schmerzen habe ich nach wie vor morgens nach dem Aufstehen. Es zieht vom Gesäß in den Oberschenkel hinten, manchmal auch bis in die Wade. Die Schmerzen bessern sich dann gaaaaanz langsam den Tag über, wenn ich mich einigermaßen viel bewege (habe auch seit Monaten einen Steharbeitsplatz und sitze so gut wie gar nicht mehr auf Arbeit).

Im Mai werde ich eine REHA antreten und ich hoffe so sehr, dass mir dort geholfen wird…
Ich habe mittlerweile wirklich Angst, dass ich die Schmerzen gar nicht mehr loswerden, nachdem es schon so viele Monate andauert….

Wie sind eure Erfahrung mit einer REHA?

Gibt es unter euch auch Fälle bei denen es so lange dauerte und dann langfristig doch noch Besserung eintrat?

Eine OP kommt für mich und auch für meinen Neurochirurgen nicht in Fragen.
Ich bin dankbar für jede Rückmeldung 
LG
Carpenter
Hallo Marina,

ich bin zwar nicht LWS-, sondern HWS-geschädigt, hatte dabei arge Schmerzen im rechten Arm und gedauert hat es auch etwa sieben Monate, bis es allmählich besser wurde. Mir hat meine dreiwöchige REHA sehr geholfen und viele positive Impulse gegeben. Unbedingt stationär!

Du schreibst, dass Dir das Sitzen und das anschließende Aufstehen nicht gut bekommt. Und dass Du vor allem morgens nach dem Aufstehen Schmerzen hast. Überprüf doch einmal Deine bevorzugte Schlafhaltung. Falls Du Seitenschläferin bist und die Beine mehr oder weniger anwinkelst, ist es für Deinen Rücken fast wie Sitzen - Du verkürzt den vorderen Bereich und hältst Deinen Rücken auf Anspannung und das über Stunden. Versuch mal, die Beine lang zu lassen oder Dich auf den Rücken zu legen. Damit gibst Du Deiner Wirbelsäule die Möglichkeit der Entlastung.

Gute Besserung und viel Erfolg,

viele Grüße von Carmen
Marina38
Hallo Carmen,
vielen Dank für deine Nachricht.
Ich bin in der Tat vorzugsweise seitenschläferin oder bauchlage. Rückenlage geht eigentlich gar nicht zum einschlafen, aber ich werde es versuchen.

Was hat dir letztendlich zur Besserung deiner Beschwerden geholfen? War es mehr die Kräftigung der Muskulatur oder mehr Entspannungsübungen?

Ja, die Reha wird stationär sein, aber ich muss noch bis Mai warten.

Vielen Dank für deinen Tipp!

Liebe Grüße
Carpenter
Hallo Marina,


ich habe auch Schwierigkeiten auf dem Rücken einzuschlafen, aber Seitenlage funktioniert auch mit ausgestreckten Beinen, ich nehme oft ein Kissen als Abstützung in den Rücken. Das Schlafen auf dem Bauch ist nicht gut, da verdrehst Du die HWS ziemlich. Nur, damit Du Dir nicht neue Probleme einhandelst.

Ich kann gar nicht sagen, was jetzt mehr geholfen hat - ob Entspannung oder leichter Muskelaufbau. Sicherlich ist beides wichtig. In meiner Reha habe ich den Milongerätezirkel kennen gelernt und verschiedene Gymnastikübungen mit eigenem Körpergewicht. Beides mache ich hier auch weiterhin, dazu etwas Hanteltraining, Theraband und Pilates. Zur Entspannung Muskelentspannung nach Jacobsen und gerne Sauna, überhaupt Wärme. Ich habe auch versucht, mehr Belastungen aus meinem Leben zu nehmen, beispielsweise habe ich meine Arbeitszeit verkürzt. Und vielfach schaue ich genauer hin, ob mir etwas guttut. Hin und wieder nehme ich eine Osteopathiestunde, wenn ich das Gefühl habe, es braut sich etwas zusammen.

Mein Körpergefühl hat sich eindeutig verbessert, glaube ich. Aber manchmal ist es nicht. so einfach, sich von ungesunden Gewohnheiten zu verabschieden.

Liebe Grüße von Carmen
maikita
Hallo Marina,

ich kann die Mut machen!

Auch ich hab (oder hatte) einen sehr ausgeprägten BSV L5/S1 seit Februar 2018. Meine Schmerzen waren sehr ähnlich, wie du sie beschreibst. Und bei mir hat es 10 Monate gedauert bis ich schmerzfrei wurde. Dabei gingen die Schmerzen aber nicht sukzessive zurück, sondern das Niveau hat ziemlich lange stagniert und dann innerhalb von 2 bis 3 Monaten sind die Schmerzen wie durch ein Wunder fast komplett weggegangen.

Auch ich hatte zigfach manuelle Therapie und mehrfach KG, war beim Ostheopathen und bekam Akkupunktur. Was mir gefühlt aber alles nicht so viel gebracht hat. (Gegen Ende hab ich vor allem die manuelle Therapie in Frage gestellt, da nach meinem Gefühl zu viel Manipulation meine Schmerzen verstärkte.)
Was mir am meisten gebracht hat, waren leichte, vorsichtige Dehnübungen (im Liegen, mit Gummibändern und gestrecktem BSV geplagtem Bein (ganz vorsichtig!), um die Bänderverkürzung aufzuheben, und auch den total verkrampften Gluteus m. zu lockern) und Bauchübungen (plank-position, wenige Minuten am Tag waren für mich genug, um die Muskulatur nicht zu überlasten).

Wahrscheinlich für alle, die so lange Schmerzen hatten, unnötig zu sagen, dass ich nervlich komplett am Ende war nach 10 Monaten ständigen Schmerzen, kaum Schlaf und der großen großen Angst, dass ich nie mehr schmerzfrei sein werde.. Und obwohl ich anfangs unbedingt eine OP vermeiden wollte, kam der Punkt an dem ich verschiedene Chirurgen aufgesucht hab, und um eine OP gebeten. Die meinten zu meiner Verwunderung und trotz meines ausgeprägten BSVs jedoch einstimmig, dass eine OP wirklich nur das allerletzte Mittel sei. Und obwohl ich wirklich verzweifelt war und zunehmend depressiv wurde durch die Umstände, habe ich versucht stoisch weiterzumachen mit dem, was mir gut tut - und vor allem die Hoffnung nicht aufzugeben.

Und natürlich ist jeder BSV-Verlauf individuell und was ich erlebte ist nur ein Erfahrungwert von vielen - aber ich wurde für das Durchhalten belohnt!

Ich wünsche dir alles Gute! Und sei gewiss, es gibt viele Fälle, in denen erst nach einem Jahr oder sogar noch später, alles wieder ziemich gut geworden ist biggrin.gif
Marina38
Liebe Maikita,

Vielen Dank für deine Nachricht und die aufmunternden Worte!
Ich lese und höre immer wieder, dass die ZEIT einfach so ein wichtiger und entscheidender Faktor in dem ganzen Heilungsprozess ist! Ich glaube immer noch daran und hab die Hoffnung noch nicht ganz aufgegeben, auch wenn es echt extrem schwer ist und ich nervlich eigentlich schon total am Ende bin...alles dreht sich nur noch um diese Schmerzen, von morgens bis abends!!

Ich bin sehr froh darüber dass ich nachts ganz gut schlafen kann, da bin ich so gut wie schmerzfrei. Ich mache mittlerweile auch nur noch die Übungen, bei denen ich merke, dass sie mir gut tun oder bzw. nicht den Schmerz noch mehr verschlimmern. Auch Nervenmobi mache ich, aber eben nur so leicht, dass ich danach nicht 2 Stunden vor Schmerzen nur humpelnd laufen kann.

Ich gehe seit kurzem wirklich jeden Tag eine Stunde spazieren und immer wenn ich liege, hab ich meine Wärmflasche dabei.
Ich versuche Dinge, die mir nicht gut tun konsequent zu vermeiden, d.h. Sitzen nur wenn nötig, Dinge aufheben nur aus der Hocke, Schuhe binden nur mit Bein auf einem Stuhl, usw.

Nächste Woche habe ich nochmal einen Termin bei meinem NC für eine weitere PRT. Auch wenn ich hoffe , dass diese Spritze wieder gute Wirkung zeigt, so bin ich eigentlich davon überzeugt, dass die einzige Lösung langfristig nur in rückengerechtem Verhalten, Bewegung, Bewegung, Bewegung und Zeit liegt.
Ich hoffe es zumindest so sehr!

Das mit dem verspannten Gluteus m. ist bei mir sehr wahrscheinlich auch ein echtes Problem. Ich versuche des Öfteren mit dem Faszienball etwas Spannung raus zu nehmen, das hilft dann auch gelegentlich etwas.
Aber es löst halt meinen nervigen Beinschmerz nicht:-(

Ich werde weiter dran bleiben und berichten sobald sich etwas Neues ergibt!

Bis dahin, viele Grüße
Marina



Zoroaster
Hallo Marina,

Deine Problematik hat starke Ähnlichkeiten mit meiner.
Habe auch BSV L5/S1 und die Symptome links, nun das zweite Mal seit Oktober 2018.

Nun ist es so, dass ich glaube, endlich die Hauptursache gefunden zu haben. Ein verkürzter Hüftbeuger (Iliopsoas).
Ich bearbeite den durch Dehnung seit ca. Mitte Januar und erst seit dieser Zeit kann ich eine Verbesserung feststellen. Ich bin zwar immer noch so eingeschränkt, dass ich mich fast nicht nach vorne beugen kann, aber längeres sitzen ist wieder möglich.

So, und ist bei Dir schon mal jemand auf den Hüftbeuger gekommen? Ich wage zu behaupten, dass ein Großteil von Bandscheibenproblemen durch den Hüftbeuger verursacht oder zumindest mitverursacht worden sind. Google mal danach und dann siehst auch anhand der Anatomie, dass dieser eben von der Lendenwirbelsäule über das Becken zum vorderen Oberschenkel verläuft. Wenn der verkürzt, zieht er ständig an der Wirbelsäule, so dass eine Gegenspannung aufgebaut werden muss, was irgendwann einfach zu Ischiaseinklemmung und Bandscheibenvorfällen führen kann.

Einen verkürzten Hüftbeuger haben im Übrigen heutzutage fast alle, einfach durch das viele Sitzen und angewinkeltes Schlafen, wie Du es auch machst.

Also, da Du sagst, dass vieles nicht angeschlagen hat, wie bei mir auch, versuche mal, den Hüftbeuger zu dehnen. Und Dehnen heißt, Dehnungsschmerzen für ca. 2 Minuten aushalten, ruhig und über das Zwerchfell atmen.

Im Übrigen, Piriformis-Dehnung bringt sicherlich auch etwas Linderung, einfach, weil nach der Dehnung der gereizte Nerv etwas entlastet worden ist, aber wenn der Piriformis nicht die Ursache ist, kannst Du dehnen so viel du willst. Ich habe mir im Übrigen mittelfristig die Problematik durch die Piriformis-Dehnung sogar verschlimmert, weil ich eben etwas in die Nervenschmerzen reingedehnt hatte, was fatal war.

Noch nen Tipp: wenn die Hüftbeugerdehnung anschlägt, benutze weiterhin die Wärmflasche. Lege sie aber abwechselnd auf beide Hüftbeuger und nicht auf den Rücken.
Julete
Danke!!!
Eure Beschreibungen machen mir viel Mut. Seit meinem Bandscheibenvorfall im letzten Jahr März geht s mir genauso wie euch...
Der Schmerz im Bein ist das schlimmste, lässt sich aber alle 6 Wochen mit einer prt gut in Schach halten.
Hatte jetzt nach einer Erkältung einen totalen Rückfall und war sehr verzweifelt...
Nach nun ca einer Woche geht s aber wieder besser und es hilft ungemein auch mal etwas positiver Verläufe zu hören.
Sobald es einem etwas besser geht sind die Gedanken nach einer OP auch wieder etwas weniger.

Ich wünsche euch weiterhin einen guten Verlauf.
Marina38
Hallo Zoroaster,

vielen lieben Dank für Deine Nachricht!
Vor lauter Verzweiflung mit meinem Problem nicht weiter zu kommen, habe ich mir letzte Woche ein Buch besorgt, welches die Herangehensweise beschreibt, ähnlich wie Du es beschreibst. Dass die Schmerzen so lange nicht beseitigt werden, so lange die Ursache nicht behoben wird: die verkürzten Hüftbeuger und überspannten Gesäßmuskeln sowie verklebte Faszien.

Leider habe ich noch nicht die optimale Übung gefunden, in der ich den Hüftbeuger einigermaßen 2-3 Minuten am Stück dehnen kann und kann daher noch nicht sagen, ob mir das weiterhilft.
Was kannst du mir da vorschlagen, wie man den Hüftbeuger am besten dehnt?

Die Dehnung des Piriformis habe ich auch zwischenzeitlich immer mal wieder probiert, aber jedes Mal kläglich versagt, weil
ich danach wieder unerträgliche Schwerzen hatte. Meinem Ischias hat das überhaupt nicht gut getan.
Diese Übung (auf dem Stuhl sitzend, mit dem einen Bein auf dem anderen und dann im Hohlkreuz nach vorne) möchte ich gar nicht mal mehr versuchen!!

Das einzige was mir im Moment wirklich etwas Linderung verschafft ist spazieren gehen, mind. 45 minuten.
Danach fühlt es sich immer besser an, aber leider halt nicht dauerhaft.


Also, würde mich über ein paar Tipps freuen.

Viele Grüße
Marina


Elleausbern
Hoi Marina

schau die mal ein Video von Liebscher Bracht an, über den Hüftbeuger. Ich selber dehne ihn im Stehen, weil ich nicht auf den Knien sein kann. Ich stütze meine Hände an einem Tisch ab und gehe in den Ausfallschritt und dehne den Oberschenkel so weit nach hinten wie es geht. 30 sec halten und ca 6x wiederholen. Am Anfang ev. weniger. Wenn es dein Rücken verträgt kannst du auch ins Hohlkreuz gehen dazu, dann ist die Dehnung noch mehr.

Den Piriformis dehne ich auch im Liegen in dem in ein Bein übers Knie nehme ( an de Ferse abstütze) und es dann langsam nach aussen dehne..fallen lasse...so kannst du die Dehnung kontrollieren, wenn es zuviel wird ganz rasch wieder weniger.
So hatte ich noch nie Schmerzen nachher, wichtig ist, dass du eher klein anfängst..dafür jeden Tag.

Den Hüftbeuger sogar mehrmals täglich einige Male, das hilft dem Rücken wenn du es erträgst.

Es soll danach einfach nicht mehr wehtun, wenn dann eher weniger lang dehnen oder weniger Wiederholungen.

Mein Bandscheibenvorfall mit Spinalkanalstenose ist jetzt ein Jahr alt, und die Besserung kam erst nach einem halben Jahr. Danach hatte ich meherere Monate Ruhe.
Aktuell wieder etwas mehr radikuläre Beschwerden weil ich bald umziehe und entsprechend viel auf den Beinen bin und den Rücken nicht sehr geschont habe :-( selber schuld...
Ich gehe momentan zum Chiropraktor, der macht eine leichte Traktion und Dehnung im Becken, das nützt mir sehr gut. Keine Manipulation, nur ziehen.

Alles gute für dich, wenn du was findest was dir nützt bitte erzählen..man kann immer gute Tipps brauchen :-)

lg
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