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Komplette Version BWS TH 6/7 u 7/8

Bandscheiben-Forum > BWS-Forum
BAP80
Hallo zusammen,

Ich bin vor kurzem auf dieses Forum gestoßen und habe mir schon viel Beiträge durchgelesen.
Das Thema BWS scheint ja doch sehr komplex zu und leider sind die Ärzte und Physiotherapeuten auf die ich bisher getroffen bin ehr ratlos anstatt eine Hilfe.
Deswegen würde ich mich sehr freuen, wenn sich hier ein paar Forumsmitglieder finden mit Erfahrung in Sachen BWS finden, die mir ein paar Fragen beantworten könnten.

Ich hab seit rund 5 Monaten folgende Beschwerden:

Rückenschmerzen mit mäßiger Intensität, ehr dumpf, Höhe TH 7 im Bereich der Wirbelsäule, teilweise ausstrahlend bis unter die Achselhöhlen
Die Intensität variiert stark von Missempfindung bis hin zu mäßig stark.

Die Schmerzen ändern ihre Intensität mit körperlicher Anstrengung. Was nicht heist das sie bei Bewegung automatisch stärker werden. Viel Gehen und moderate Bewegung führt ehr zur Besserung. Das Drehen des Rumpfes führt oft zu einer Verschlechterung oder auch richtig langes Stehen. I.d.R. ist es morgens am besten und verschlechtert sich dann im Laufe des Tages. Das ist aber nicht immer so. Es kann auch mal andersrum sein.

Im angelehnten Sitzen und im Liegen auf dem Rücken habe ich im gleichen Bereich eine Druckempfindlichkeit. Die Schmerzen werden nicht stärker, Schlafen auf dem Rücken ist möglich. Ich spüre schlichtweg einen Druck in diesem Bereich.

Die Schmerzen haben nicht schlagartig angefangen sondern haben sich innerhalb einiger Tage ausgebildet. Ich habe sie erst richtig wahrgenommen beim Joggen und beim Fußball.

Vor 2 Monaten wurde dann ein MRT gemacht mit folgenden Befund:

Großbogige Kyphosierung der BWS, angedeutete keilförmiger Erniedrigung einzelner Wirbelkörper im thorakolumbalen Übergang nach vorn, Verdacht auf Schmorl'sche Knötchen. Ventrale Randausziehung betont BWK 9/10, partielle fettige Degeneration Modic Typ I bis ll korrespondierend in den Abschlussplatten ventral. lnitial fettige Degeneration Modic Typ ll BWK 8/9. lm Übrigen unauffälliges Knochensignal.
BWK 6/7. Die Bandscheibe überragt zungenförmig, medio bis mediolateral links nach dorsal die Wirbelkörperhinterkante. Pellotierung des Duralsacks.
BWK 7/8: Die Bandscheibe überragt zungenförmig, zum Teil strichförmig die Wirbelkörperhinterkante mediolateral rechts in den Spinalkanal. Geringe Pelottierung des Duralsacks von rechts.
Kein Hinweis auf Myelopathie. Die intraspinalen Strukturen stellen sich im Übrigen regelrecht dar. '
Keine auslaufenden Pleuraergüsse.

Beurteilung:
BWK 6/7: Zungenförmiger Prolaps medio-bis mediolateral links.
BWK 7/8: Umschriebener, zum Teil strichförmiger Prolaps mediolateral rechts. Zustand nach Morbus Scheuermann thorakalis.
lnitial aktivierte Osteochondrose.mit reaktiver Spondylose BWK 9/1 0.

Bisher wurden folgende Therapie Maßnahmen ergriffen:

Orthopädie: 2x Traktion - keine Wirkung

Physiotherapie: Manuelle Therapie - hierbei wurden einige Triggerpunkte im betroffenen Bereich gefunden und behandelt. Dadurch wurde die Ausstrahlung der Schmerzen tatsächlich eingedämmt. Aber an der eigentlichen Symptomatik hat sich nicht geändert.

Als nächstes habe ich einen Termin beim Osteopathen.

Zu meinen Fragen:

1. Könnte mir bitte jemand den Befund auf einfache Weise erklären/ übersetzen.

2. Eure Einschätzung: Stehen die Schmerzen im Zusammenhang mit den Bandscheibenvorfällen oder mit der Osteochondrose(?) ?

3. Hat jemand ähnliche Beschwerden bzw. Erfahrungen gemacht?

4. Ich würde gerne aktiv werden: Was kann man machen um weitere Komplikationen zu vermeiden bzw. gar die Beschwerden loszuwerden? Es gibt zwar etliche Internetseiten mit Tipps für Übungen etc. Aber ich möchte vermeiden, dass ich einfach irgendwelche Übungen anfange die ggf. kontraproduktiv sind.

Vielen Dank schon mal vorab.

Liebe Grüße

Björn
BAP80
Hallo zusammen,

hat zwar noch keiner geantwortet, aber ich konnte mir schon etwas selber weiter helfen.

Hier ein kleines Update zu meinen Beschwerden bezüglich der BWS für Interessierte:

Nachdem ich jetzt seit einigen Wochen konsequent Mobilisierungs- und Kräftigungsübungen durchführe, konnte ich die Schmerzproblematik gut in den Griff bekommen. Vor allem tagsüber bin ich "fast" Schmerzfrei. Es zwickt zwar ab und zu an den entsprechenden Stellen , aber es ist wesentlich besser als noch vor zwei Monaten. Allerdings Abends immer noch oft der Schmerz vorhanden, zwar auch nicht mehr so stark wie vorher aber eben da.

Was mir jetzt des Öfteren auffällt ist eine Enge im Brustbereich die phasenweise auftritt. Interessant ist, dass diese Enge eigentlich nur auftritt wenn ich gerade Schmerzfrei bin. Vor einer Woche war ich in einer solchen Phase beim Physiotherapeut (10. Sitzung) der dann tatsächlich "mehrere" Blockaden mit einmal gelöst hat (3 mal Knacken bei einem Ruck). Und zwar genau in besagten BWS Bereich (TH 7). Das war sehr befreiend, da die Enge adhoc verschwunden war. Allerdings ist sie einige später wieder aufgetreten....



paul42
Hallo BAP80

Erstmal noch nachträglich, Herzlich Willkommen im Forum wink.gif

Dein MRT Befund zeigt zwar degenerative Veränderungen, aber so als Hauptsache deiner Beschwerden scheint er aus meiner Sicht nicht zu stehen.
Du siehst ja selbst, dass es sich schon positiv verändert hat. daumen.gif

Zur Beurteilung:
1. Im Segment BWK 6/7 hast du einen Bandscheibenvorfall, der mittig bzw. links neben der Mitte sich seitlich ausgedehnt hat und den Duraschlauch leicht eindellt.
Eine Beteiligung entsprechender Irritation von Nervenwurzeln wird nicht beschrieben.

2. Im Segment BWK 7/8 hast du einen Bandscheibenvorfall, der mittig bzw. rechts neben der Mitte sich seitlich ausgedehnt hat und den Duraschlauch punktuell eindellt.
Eine Beteiligung entsprechender Irritation von Nervenwurzeln wird nicht beschrieben.

3. Im Segment werden knöcherne Umbauprozessse an den Deckenplatten der WBK und an Vorder- und Hinterkanten beschrieben. Schmorlsche Knoten werden als Verdacht genannt, weil man eine Wachstumsstörung der WBS ( Morbus Scheuermann) als Ursache vermutet.

Insgesamt kein Hinweis auf neurolgische Beteiligung und das Rückenmark ist auch ok.
Deine gesamte BWS zeigt aber anscheinend eine ausgeprägte Krümmung nach Hinten.

Wenn dir die bisherigen Anwendungen gut getan haben und zur Linderung beitragen haben, solltest du weiter machen.

Viele deiner Beschwerden sind daher vermutlich muskulär bedingt und insgesamt scheint die Rückenmuskulatur schwach ausgebildet, wie die Statik der WBS zeigt.
Die Besonderheit an den BWK ist, dass dort auch die Rippen ansetzen.
Der Brustkorb, Rippen und Brustbein sind damit flexibel um sich zu heben oder zu senken.
So ungewöhnlich ist es also nicht, dass sich Beschwerden im Brustbereich dazu einstellen könnnen.

Du kannst mit MT und KG und richtiger Rückenschule sicherlich viel erreichen, so dass sich weitere Linderung einstellt.
Das sich immer wieder schnell Blockaden einstellen, ist ein Hinweis darauf das du anscheinend immer in die gewohnte "alte" Haltung gehst.

Gewichte zum Stemmen brauchste dabei gar nicht.
Die Therapeuten haben dir ja bestimmt gezeigt wie die richtige Körperhaltung eigentlich sein sollte.
Da es plötzlich so ungewohnt ist, musste zukünftig daran arbeiten was Körperspannung und richtige Haltung ist.

Rein theoretisch hast du noch die Möglichkeit eine Folgeverordnung zu erhalten und weiter zu lernen was dir gut tut.

viele Grüße
paul42
BAP80
Hallo Paul,

vielen Dank für deine ausführliche Hilfe bzw. Aufklärung bezüglich des Befundes. smile.gif

Tatsächlich stelle ich an mir selbst immer wieder fest, dass ich die alte (falsche) Haltung habe und muss mich dann korrigieren.
Vor allem im Sitzen verfalle ich schnell wieder in die alte Haltung.

Wie gesagt habe ich die Schmerzproblematik sehr gut in den Griff bekommen (ausser Abends - nach einem langen Tag, aber Schlafen geht gut). Anstelle von Schmerz habe ich jetzt tagsüber eher Verspannung-Gefühle und ein Gefühl von "als ob alles nicht richtig sitzt" und eingerenkt werden muss. Nach wie vor alles im gleichen Bereich.

Übungen wurden mir einige gezeigt, die ich jeden Tag anwende. Vor allem morgens helfen mir die Mobilisierungsübungen richtig gut die morgendliche Steife aus dem Rücken zu bekommen. Auch wenn ich morgens Schmerzen habe, sind diese idR unmittelbar nach der Mobilisierung verschwunden.

Nochmals vielen Dank für deinen Beitrag, ich werde vom weiteren Verlauf berichten.

Beste Grüße

Björn
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