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Komplette Version Wer kann mir Mut machen?

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Sunshinegirl90
Hallo ihr Lieben.

Ich möchte mich kurz vorstellen. Ich heiße Sabrina und bin 28 Jahre alt. Ich habe mich hier angemeldet, um mich mit euch auszutauschen.

Leider ist mein Leben von Krankheiten bestimmt. Bereits im Alter von 15 Jahren erkrankte ich an Knochenkrebs. Der Tumor (Ewing Sarkom) konnte operativ entfernt werden und ich bekam insgesamt 18 Monate Chemotherapie und wurde 2 mal mit meinen eigenen Stammzellen transplantiert. Zum Glück bekam ich kein Rezidiv.

Seit einem Jahr plagen mich nun starke Rückenschmerzen. Ich laufe die meiste Zeit nach vorne gebeugt. Ich bekam von Orthopäden 2 mal Krankengymnastik verschrieben, diese verschlimmerte die Schmerzen. Mittlerweile war ich beim Röntgen, CT und MRT. Die Diagnosen sind immer noch ein großer Schock für mich. Ich habe Angst, wie es weitergeht. Durch meine Vorgeschichte habe ich eine starke Krankenhausphobie.

CT Befund:

Steilstellung der LWS mit geringer, diffusen Osteoporose und ausgeprägte Spondylarthrose von L2 bis S1. Es finden sich hier abschlussplattennahe Sklerosierungsbänder mit Diskusabflachung und Vakuumphänomen in den degenerative veränderte Disci intervertebralia. Strukturverdichtungen und die degenerativen Diskusveränderungen für das Alter der Patientin sehr ungewöhnlich. Alle Disci intervertebralia sind höhengemindert, es finden sich mäßige zirkuläre Prostrusionen mit mäßigen beidseitigen Wurzelkompression, aber kein Prolaps. Keine Fraktur, keine Gefügestörung, keine Spinalkanalstenose.

MRT Befund:

Bekannte degenerative Veränderungen der LWS mit bildmorphologisch osteochondrotischen Veränderungen in den Segmenten LWK 2/3 bis LWK 5/SWK 1 mit deutlich höhengeminderten Bandscheibenfächern und Steilstellung der LWS. Kontrastmittelaufnahme der Bandscheibe im Segment LWK 3/4, bildmorphologisch z.B. im Rahmen einer Diszitis. Auch die Lendenwirbelkörper 2 bis 5 zeigen ein flaues KM - Enhancement betont an den Grund- und Deckplatten. Kein Nachweis epiduraler oder paravertebraler Abszesse. Nebenbefundlich diskret breitbasig mediane Bandscheibenprotrusion in den Segmenten BWK 12/LWK 1 bis LWK 2/3 und LWK 4/5 ohne konsekutiv höhergradigen Neuroforaminalstenosen. Keine Myelopathiezeichen, der Conus medullaris endet regelhaft auf Höhe LWK 1. Reizlose Iliosakralgelenke.

Ich verstehe nicht alles, was in den Befunden steht. Nächste Woche habe ich einen Termin in einer Wirbelsäulenklinik. Ich habe große Angst davor, wie es weiter gehen soll und was alles gemacht werden soll. Durch meine Krankenhausphobie bekomme ich schon totale Panik, wenn ich ein Krankenhaus auch nur von außen sehe.

Bezüglich der Diszitis:

Ich habe als Symptom nur Schmerzen. Fieber, Krankheitsgefühl ect. habe ich nicht. Die Schmerzen sind wie Messerstiche in den Rücken. Es ist kein Klopfschmerz vorhanden.

Vielleicht könnt ihr mir Mut machen, denn mein Lebensmut sinkt immer mehr.

Liebe Grüße und einen schönen Pfingstmontag.
Sabrina




gigi1961
Hallo Sunshinegirl

dein Nickename zeugt von deinem Lebensmut.
Der MRT Bericht klingt für mich bescheiden und alamierend - aber ich bin auch nicht der Fachmann hier. Cecile ist hier der bessere Ansprechpartner - die kennt sich meines Erachtens ganz gut aus. Vielleicht klinkt die sich hier ein.... und kann dir weiterhelfen.

Nur Schmerzen ? Reicht das nicht völlig aus? Was willst du noch mehr - Schmerzen sind doch der Jackpot schlecht hin. Ich drück dir jungen Mensch auf jeden Fall die Daumen. Du musst alles dran setzen, gute Therapeuten zu finden, die dir einen weg aufzeigen wie du möglichst vernünftige leben kannst.
Ich wünsch dir von Herzen alles Gute.
gigi
cecile.verne
Hallo Sabrina

Du hast echt schon was hinter Dir und es scheint, dass das Leben Dir weitere Schwierigkeiten zum Lösen bereit hält. Ich bin zwar auch nur Laie (danke gigi für das Vertrauen!!), habe aber leider auch schon eine etwas geladenere Krankengeschichte, v.a. was meine Gelenke und mein Skelett anbelangt.

Ich habe vor 2 Jahren eine Diszitis (sog. abakteriell, also ohne Bakterienbefall, Ursache unbekannt!) durchgemacht. Diese hat sich in innert 3 Tagen mit extremsten Rückenschmerzen gezeigt. Fieber hatte ich vielleicht nur einmal einen leichten Flush, hatte es aber nicht gemessen. Die Schmerzen waren bei mir Höhe L4-5 lokalisiert. Dazu kamen bei kleinsten Bewegungen Krämpfe der Muskulatur ums Becken rum und in die Leiste hinein. Am 2. Tag schaffte ich es noch knapp mich im Liegen auf ein Becken zu "hieven" um Wasser zu lösen. Am dritten Tag war dies schlicht und einfach nicht mehr möglich, den die Krämpfe legten mich wort-wörtlich zusammen, so dass mich die Ambulanz zu Hause abholen musste. Erst ein doppelt dosiertes Narkotikum reichte, um mich aus dem Bett zu bergen.....
Ich war daraufhin 14 Tage im KH: zuerst war Diagnostik nach allen Seiten auf dem Tagesplan. Dazu erhielt ich sehr hoch dosiert Schmerzmittel (Opioide) und Entzündungshemmer. Eine OP wurde damals nach all den Untersuchungen nicht angeordnet.
Die folgenden Wochen und Monate waren beschwerlich und ich musste mich immer schonen, war regelmässig in Neuraltherapie um mich einigermassen über Wasser zu halten.
Leider verschlechterte sich der Zustand meiner WS vor einem Jahr dann dramatisch, ich glaubte erneut an einer Diszitis erkrankt zu sein. Untersuchungen ergaben aber, dass sich durch den Untergang der Bandscheiben und den Schäden an den Wirbelkörpern ein Gleitwirbel gebildet hat und eine massive Instabilität vorlag. Dies führte dann zu einer Versteifungs-OP.

Ich möchte Dir ganz und gar nicht Angst machen, aber eine Diszitis, sofern bei Dir wirklich eine solche vorhanden wäre, ist eine leider schwerwiegende, folgenreiche Erkrankung. Trotz Deiner verständlichen KH-Phobie wirst Du sicher noch eine weiteren Diagnostik-Weg auf Dich nehmen müssen. Gut bist Du schon in einem WS-Zentrum angemeldet, denn ein Orthopäde ist da, ausser er sei WS-Spezialist, nicht mehr der richtige Ansprechpartner.

Ich drücke Dir alle vorhandenen Daumen, dass Du auf verständnisvolle. kompetente Ärzte stossen wirst und Dir bald korrekt geholfen werden kann!

LG Cécile

P.S. wenn Du genauere Info möchtest, kannst Du mich auch per PN anschreiben
Sunshinegirl90
Ich danke euch, für eure Antworten. Anfangs zogen die Schmerzen ins Gesäß, beide Hüften (abwechselnd) und in die Oberschenkel. Zur Zeit sind die Schmerzen ausschließlich im unteren Rücken. Zeitweise fühlte es sich an, als wenn die Wirbelsäule in sich zusammen sackte. Ich hatte mich schon immer gewundert, warum ich immer kleiner werde. Vor 10 Jahren war ich 8 cm größer als jetzt.

Mit, nur Schmerzen, meinte ich, dass ich keine weiteren Symptome einer Diszitis habe. Fieber habe ich immer wieder gemessen, normale Temperatur. Zur Zeit nehme ich 3 mal IBU 600 am Tag und komme damit gut zurecht. Die Schmerzen sind damit fast weg, außer frühs nach dem Aufstehen, da habe ich etwas Schmerzen.

Kann eine Diszitis durch die Einnahme von IBU zurück gehen? Kann es auch eine rheumatische Entzündung sein, wenn das Kontrastmittel in der LWS aufgenommen wird?

Liebe Grüße
Sabrina

cecile.verne
Hallo

Es tönt für mich schon eher positiv wenn Deine Schmerzen eher rückläufig sind und „nur“ mit Ibu sogar fast weg gehen!

Es ist ja nur ein Verdacht des Radiologen! Ich habe die Erfahrung gemacht, dass die Radiologen-Berichte immer etwas vorsichtig zu geniessen sind (wurde mir auch so schon mehrfach von Fachärzten bestätigt). Es ist wohl möglich, dass auch ein ganz anderes Problem dahinter steckt. Einzig Dein behandelnder Facharzt kann das im Bild Verdächtige zu Deinen Beschwerden zuordnen.

Was schon etwas eigenartig ist, ist Dein Grössenschwund! Das kennt man sonst eher von sehr alten Menschen. Auch da muss der Arzt das nun im Bild zum Vorschein gekommene mit seinen Untersuchungsbefunden zusammenführen und aufgrund all diesen Elementen zu einer Diagnose kommen

Ich denke, Du wirst wohl oder übel Geduld üben müssen, denn erst Deine Konsultation in der WS-Klinik wird Dir weiterhelfen können und all die Fragen klären. Schreibe Dir auf jeden Fall alles, was Dir nun im Laufe der Tage an Fragen aufkommt auf, damit Du dann in der Konsultation nichts vergisst.

Lg Cécile
tommi99
Hallo Sabrina,

ich bin nur Laie und habe mir mein Wissen angelesen.
Nach meinen Verständnis ist der Befund des MRT für dein Alter zwar aussergewöhnlich, aber nicht so schlecht, dass Du von dieser Seite in Panik verfallen musst.
Was ich gar nicht einordnen kann ist die Diszitis.
Hier solltest Du das Hauptaugenmerk bei den Gesprächen mit den Dok's drauf legen.

Die übrigen Degenrationen kannst Du sicherlich mit Rückentraining aufhalten / bzw. deinen Zustand verbessern. Das solltest Du auch konsequent machen, falls das zur Diszitis nicht kontraproduktiv ist.

Such Dir einen guten NC. Ich wünsch Dir, dass Alles gut wird.
LG
Tommi
Sunshinegirl90
Hallo ihr Lieben,

ich war ja in einer Orthopädischen Klinik, beim WS Spezialisten. Ich wurde untersucht und die Bilder vom Röngten, MRT und CT wurden sich angeschaut. Die Ärzte meinten, dass sie so einen Fall noch nicht hatten, zwecks meinem Alter.

Ich habe von L2 bis S1 fast keine Bandscheiben mehr. Von einer Operation wird mir derzeit abgeraten, weil es eine große und schwierige Operation ist und mir der Bauch und Rücken aufgeschnitten werden müsste. Solange ich mit Schmerzmitteln gut zurecht komme, sollte die OP nicht gemacht werden.

Meine Blutwerte wurden kontrolliert, diese waren in Ordnung. Der Entzündungswert war bei 0,1 (normal bis 0,5). In 5 Monaten soll ich wieder in die Klinik zur Sprechstunde, mit neuen MRT Bildern.

Liebe Grüße

Sabrina
Sabine1968
Hallo,

Ich würde neben den Wirbelsaeulenfachleuten noch einmal einen Onkologen kontaktieren. Ich weiß von einigen Leuten mit aggressiven Chemos, die anschließend durch die Chemo Rueckenprobleme unterschiedliche Art bekamen.

LG

Sabine
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