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Komplette Version BSV L5/S1 und Leistenschmerzen

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maluco.s85
Hallo zusammen,

kurz zu mir, ich bin 32 und leide seit 2014 offiziell an einem BSV L5/S1.

Es fing damals mit stechenden Schmerzen im unteren Rücken an, die ich zunächst als "eingeklemmten Nerv" ignorierte. Später bekam ich Schmerzen im linken Bein, welche sich immer weiter nach unten zum Fuß ausbreiteten. Diese wurden nicht besser, also ab zum Orthopäden -> MRT. Dies bestätigte dann meinen sequestrierten BSV L5/S1 mit linksseitiger S1-Nervenwurzelreizung.

Die Schmerzen hatte ich besonders im Sitzen. Stehen war kein großes Problem und Liegen war am besten.

Es folgten einige Monate Physio + Ibuprofen + Übungen ohne wirkliche Besserung. Im Mai 2015 verschlechterte sich die Sache erheblich. Ich konnte nur noch 5-10min sitzen, bis ich extreme Schmerzen im linken Bein bekam. In meiner Verzweiflung machte ich einen Termin in der Schmerzambulanz aus, wo ich dann eine PRT bekam. Die Wirkung war sehr gut, die ersten Wochen war ich quasi schmerzfrei. Zeitgleich meinte der Orthopäde, es gäbe keine OP-Indikation, da ich keine Lähmungserscheinungen hatte.

Also ging es konservativ weiter, ich hatte dann auch die Physio-Praxis gewechselt. Was sich als Erfolg herausstellte, denn ich brauchte keine PRTs mehr, auch die Ibuprofen konnte ich stark reduzieren. Leider gab es 2016 auch wieder eine Verschlechterung - deutliche Schmerzzunahme, sodass ich nachts nicht mehr durchschlafen konnte. Mit viel Geduld, Physio und viel Disziplin bei Übungen zu Hause konnte ich hier nach ca. 2 Monaten eine Besserung erreichen.

Die Schmerzen waren bis hierhin immer linksseitig ausstrahlend, also Ischiasnerv bis in den Fuß. Mal mehr, mal weniger, manchmal auch nur bis zum Knie.

Im November 2017 wendete sich das Blatt. Die Schmerzen haben linksseitig stark nachgelassen, aber gleichzeitig fühlte sich mein unterer Rücken rechts komisch an. Etwas später zogen die Schmerzen in die rechte Leiste, den Unterbauch und in den Oberschenkel. Bin dann erst zum HA, welcher mich wegen den Unterbauchschmerzen ins KH schickte. Dort wurden Probleme mit dem Blinddarm und ein eventueller Leistenbruch ausgeschlossen. Die Ärzte vermuteten eine Adduktorenzerrung. Ich bekam eine Spritze und konnte nach Hause.

In den folgenden Wochen besserten sich die Leistenschmerzen kaum. Mein HA schickte mich dann zum MRT. Ergebnis MRT Becken -> ohne richtungsweisenden Befund. Ich sollte dann nochmal zum Orthopäden. Dieser meinte ebenfalls, dass es wahrscheinlich entzündete Muskelansätze am Becken sind, und das durchaus von meinem Rücken kommen kann. Ich bekam eine Kortisonspritze an die S1-Nervenwurzel, was eine kleine Besserung brachte.

Im Laufen der nächsten Wochen hatte ich dennoch immer wieder Schmerzen, abwechselnd im rechten unteren Rücken, Leiste und Oberschenkel. Sitzen geht ganz gut, im Stehen werden die Schmerzen schlimmer. Liegen bringt eine deutliche Erleichterung. Ich also wieder zum Orthopäden, der dann doch ein neues MRT von der LWS wollte. Ergebnis MRT LWS -> BSV L5/S1 noch vorhanden, jedoch kleiner geworden und kein Kontakt mehr zur linken Nervenwurzel. Ausbreitung des Vorfalls nun eher mittig und breiter. Laut Radiologe kein Zusammenhang zu meinen aktuellen Problemen.

Mein Orthopäde ist anderer Meinung, die Schmerzen könnten durchaus mit meiner LWS zu tun haben und ich soll Geduld haben.

Physio läuft weiter, aber ich muss sagen, dass ich auch bald keine Geduld mehr habe. Die Schmerzen sind sehr belastend, wenn auch nicht immer stark. Momentan wandern sie zwischen rechter Leiste, Schambein und rechtem Oberschenkel hin und her, je nach Tagesform. Morgens ist mein unterer Rücken rechts immer etwas schmerzhaft und irgendwie "blockiert". Ich würde die Schmerzen als belastungsabhängig beschreiben. Im Stehen sind sie am schlimmsten, im Liegen gibt es 80-90% Besserung.

Die Ärzte wissen scheinbar momentan auch nicht weiter. Ich sollte/muss da wohl nochmal "Druck machen", wie es weitergehen soll.
Eventuell Neurologe oder gleich NC?

Hat von Euch jemand die Erfahrung gemacht, dass die LWS, respektive ein L5/S1 BSV solche Beschwerden an der Leiste verursachen kann?

Freue mich über Antworten :-)
Sabine1968
Hallo,

Ich habe in der gleichen Etage Probleme wie Du aber meine Probleme Leiste, Beckenkamm, Oberschenkel links haben muskuläre Gründe, massive Verspannung im Glutaeus medius sowie auch in einer Arthrose des ISG.

Hat man mal nach dem IS G gesehen?

Gruss

Sabine
Stefan77
Hallo,

definitiv mal beim NC vorstellen zur Zweitmeinung!

Und über eine Schmerztherapie nachdenken.

Grüße

Stefan
milka135
Hallo Maluco.s85,
erst mal gut, dass dein MRT keine Verschlechterung gezeigt hat. Das ist keine Selbstverständlichkeit.

Zitat (maluco.s85 @ )
Etwas später zogen die Schmerzen in die rechte Leiste,

Ja, dass hängt mit der muskulären Fehlbelastung zusammen. Hast du frühs einen Anlaufschmerz in der Leiste? Wenn ja, dann könnten dir Facettengelenksinfiltrationen helfen.

Wie sind deine Bandscheiben? Hoffe nicht schwarz und platt.

Neurologen und Orthopäden kann man in Sachen WS meist vergessen.

Schmerztherapeuten,FÄ für Rehabilitation und Neurochirurgen sind die besseren FÄ für WS.

Neurol. sind MS, Parkenson und Schlaganfall FÄ.
Orthopäden sind Knie.-Hüft.-Schulterärzte.

Wenn man erst wartet bis man Lähmungen hat. Solte man sehen, dass man innerhalb von 72 Std. auf dem OP-Tisch liegt.

Das heißt aber nicht, dass du dich mit 32 Lj. auf den OP-Tisch legen sollst. Du solltest nur nicht unbedingt den Moment verpassen wo eine WS-OP sinnvoller ist als alle anderen Therapiemöglichkeiten.

Liebe Grüße,
Milka
maluco.s85
Hallo ihr lieben,

vielen Dank für eure Antworten.

Zitat
Hat man mal nach dem IS G gesehen?

Soweit ich mitbekommen habe, war das ISG ebenfalls unauffällig. Meine Physio schaut da auch jedes Mal danach, ob es da irgendwo hängt. Ich mache selbst auch Übungen zu Hause für das ISG, weil ich das so gut es geht als Quelle ausschließen möchte.

Zitat
Und über eine Schmerztherapie nachdenken.

Ja, werde ich definitiv. Ich habe überlegt, ob nicht eine weitere PRT Sinn machen würde. Ich weiß nur nicht, ob man damit gegen meine Leistenschmerzen etwas ausrichten kann. Von Selbstmedikation mit Ibuprofen + Tilidin habe ich jedenfalls genug.

Zitat
Ja, dass hängt mit der muskulären Fehlbelastung zusammen. Hast du frühs einen Anlaufschmerz in der Leiste?

Meinst Du die muskuläre Fehlbelastung wegen dem BSV? Ich habe nämlich z.B. immer mein rechtes Bein als Standbein benutzt, da das linke ja immer schmerzhaft war - über Jahre. Nun gab es ja quasi einen Seitenwechsel, und seit 6 Monaten schmerzt das rechte Bein. Hmm Anlaufschmerz - in der Leiste eher nein, da kommt der Schmerz oft erst wenn ich ca. 1-2 Stunden auf den Beinen bin.

Zitat
Wie sind deine Bandscheiben? Hoffe nicht schwarz und platt.

Also alle außer der L5/S1 sehen soweit ok aus, die L5/S1 ist etwas flacher und dunkler - die hat also wohl schon etwas Volumen eingebüßt.

Ansonsten fällt mir momentan die Beurteilung sehr schwer, ob es in der Leiste eher Nervenschmerzen oder Muskelschmerzen sind. Teilweise fühlt es sich dumpf an, manchmal aber auch wie ein Brennen. Bin heute etwas spazieren gegangen, da zog es dann nach ca. 15min bei jedem Schritt in der Leiste.

Habe mir auch mal Termine bei einem Osteopathen gebucht, mal schauen was da so geht. Leider muss ich bis Ende Juli warten.

Ich bin übrigens Schreibtisch-Täter und auch nicht gerade Profisportler - dennoch versuche ich, jeden Tag für meinen Rücken zu kämpfen - also 2x am Tag Übungen (Lockern, Blackroll, etc.) sind selbst auferlegte Pflicht - einfach weil ich denke, dass es sich immer lohnt, etwas zu tun.

gigi1961
Hallo,

immer wenn meine Wirbelsäulenkanal zu ist , egal durch eine Bandscheibe, oder durch eine Ostechonsdrose kämpfe ich mit diesen verdammten Leistenschmerzen - so wie auch jetzt wieder.

Nach jeder Operation waren die wie weggeblasen - bis zum nächsten Vorfall, der den Wirbelsäulenkanal dicht macht. Gleichzeitig kämpfe ich mit Beinschmerzen und Krämpfen der übelsten Art.

Durch Facetteninfiltrationen versuche ich die Zeit bis zur Operation zu überbrücken - bin nicht schmerzfrei - aber es geht deutlich besser.

v.g.
maluco.s85
Hallo Gigi,

Beinschmerzen und -Krämpfe habe ich auch - meistens Abends. Heute wieder besonders nervig.

Eine Facettengelenksinfiltration habe ich noch nie machen lassen - wer kann das denn? Ein NC? Vielleicht bringt das bei mir ja auch etwas.
War bisher jedenfalls nur bei einem Schmerztherapeuten, wo ich PRTs bekommen hatte.
gigi1961
Hallo Maluco,

denke das sollte jeder können - ob Orthopäde oder NC. Es wird unterm Röntgenschirm gemacht. Vor 3 oder 4 Wochen habe ich es das erste Mal beim NC machen lassen, vorher immer beim Orthopäden. Ich bin ab 29.5. für 5 Tage stationär bei meinem Prof - ich bin gespannt ob die Behandlung was bringt. 2017 war ich schon mal bei einem anderen Prof - das war unsinnig - hätte ich alles ambulant machen lassen können......
Also diese Krämpfe in den Beinen - echt übel. Ich habe Angst irgendwann im Auto nicht mehr reagieren zu können und den Fuß nicht mehr vom Gas zu bringen. (kein Scherz) Ich habe oft keine Chance mehr - dem Krampf zu entkommen. Aber wie du auch festgestellt hast - nachts ist es am Schlimmsten. Ich lege mir schon immer das Tens Gerät auf die Beine. Wach ich mitten im Krampfanfall auf, habe ich sonst keine Chance aus dem Bett zu kommen. So kann ich Strom in die Beine hineinjagen und der Krampf lässt nach.... Kurios...Schönen Sonntag

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