Hallo alle zusammen!
Ich bin 34 und habe eigentlich immer Schulter und Nackenschmerzen gehabt. Klassische Verspannungen, dachte ich. Im Notfall konnte mir der Chiropraktiker helfen. Seit ca einem Jahr habe ich jedoch die Schmerzen in der BWS nicht mehr in den Griff bekommen. Schon 1, 2 Tage nach dem Behandlungstermin war wieder alles blockiert und es drückte beim Atmen, zog in die Händen. An Sport, Rasenmähen, "Flugzeug" spielen mit meinem Sohn usw. ist da nicht zu denken. Ich ging in Kürzeren Abständen hin, ging massieren, hielt alles warm aber es wurde, wenn überhaupt, nur ganz kurz besser. Dazu gesellten sich dann noch Probleme mit den Zähnen. Es dauerte etwas, bis ich begriff, das sich durch die Rückenprobleme wohl mein "Biss" verstellt hat. Zuletzt lies ich mir vom Hausarzt Physiotherapie verschreiben und trainiere nun seit Mitte Februar mit ihr und auch täglich zu Hause. Auf anraten der Physiothearapeutin habe ich nun vor 2 Wochen ein neues Röntgen machen lassen. Der Befund hat mich richtig schockiert. Ich habe Beckenschiefstand 2,2 cm und eine Rotation, Skoliose und Streckfehlhaltung mit dezentem Lordoseknick beim Hals. in der BWS Osteochondrose an 3 Stellen mit dezenter Spondylose und Schmorlschen Knorpelknötchen TH5-TH8 und in der HWS Osteochondrose C5-C6, Spondylose von C4 abwärts, diskrete Uncovertebralarhrosen, geringe IVR Verschmälerung C5 und C6,LWS ist ok. Es gibt ein altes Röntgen von vor 15 Jahren, da war die Skoliose und der schiefe Hals auch schon aber der Beckenschieftand nur mit 1,1 cm. MRT wird Ende Mai gemacht, damit gehe ich dann zum Ortopäden.
Mein Hauptproblem jetzt: nachdem ich mich jetzt 2 Wochen damit beschäftigt habe, was der Befund bedeutet, werde ich immer trauriger. Die BWS drückt ständig. Die Muskeln drum herum machen dicht und "ich kann nicht mehr so wie vorher". Mit der Physio hab ich es wenigstens so weit, dass mir die Blockade nicht mehr so stark in die Hände zieht und beim atmen nicht dauernd zu spüren ist. Das ist aber auch der ganze Erfolg. Die letzten 2 Tage schleicht sich immer wieder Hoffnungslosigkeit ein. Es wird halt einfach nicht besser. Vielleicht wird es das ja auch gar nicht mehr. Ich bin noch jung und es wird nur noch schlechter werden, denk ich dann. Mein Mann und ich wollten gerne noch ein zweites Kind. Ich hab so Angst, dass mein Körper da nicht mit macht. Letztens lag ich beim Staubsaugen halb verdreht auf der Seite um an eine Stelle unterm Bett zu kommen und dachte: wer weiss, wie lange ich das noch kann? Ich war immer tatkräftig, hab gerne angepackt und derzeit traue ich mir den Kopf nicht schnell bewegen aus Angst, die Bandscheibe könnte rausspringen. Ich muss lernen damit psychisch besser klar zu kommen. Diese Ungewissheit über den weiteren Verlauf macht mich fertig.
Kann ich ein Fortscheiten mit den Übungen wirklich verhindern? Wie schnell wird es schlechter werden? Halte ich eine Schwangerschaft damit durch?
Das frage ich natürlich alles dann noch beim Ortopäden aber der wird sich wohl eher bedeckt halten, so wie meine Physio Therapeutin. Vielleicht kann mir hier jemand mehr sagen, der schon länger eine ähnliche Diagnose hat, wies bei ihm gelaufen ist? Ich Danke euch jetzt schon!
Sabine1968
25 Apr 2018, 11:57
Hallo,
Ich kann Dich so gut verstehen. Kurzform 2008 Diagnose Gleitwirbel, danach Wochen Schmerzen. Danach immer wieder auch HWS Probleme. 2014 eine schmerzhafte Episode der HWS, die aufgrund anderer Belastung den Gleitwirbel in Unruhe versetzt hat. Schmerzen rechter Arm, rechtes Bein, LWS unten.
Aktuell schmerzhafte Episode HWS, Blockade BWS, ISG links oder Gleitwirbel.
Verzweiflung ist oft da aber ich bin mittlerweile 50 und nicht operiert. Es gibt lange Phasen ohne Probleme, das vergesse ich gerne, wenn ich in einer schlechten Phase bin.
Ich habe zwei Kinder natürlich geboren, wenn der Ruecken wirklich so instabil waere, haette es da schon Probleme geben muessen.
Kopf hoch und kaempfen. Es lohnt sich auch wenn es oft sehr viel Kraft kostet. Bitte keine Wuensche wegen dem Ruecken direkt begraben, sondern Wege suchen sonst wirst Du Dich mehr und mehr vergraben
Sabine
cecile.verne
25 Apr 2018, 13:17
Hallo gyve
also, ich glaube, ganz sooo viel Angst brauchst Du nicht zu haben. In einem Röntgen sind die Bandscheiben nur ganz bedingt sichtbar, d.h. man kann den Zwischenwirbelraum sehen und daraus schliessen, wie "dick" die Bandscheibe noch ist. Erst das MRT gibt wirklichen Aufschluss über den Zustand der Bandscheiben.
Was sicher viel ungünstiger ist, ist der doch deutliche Beckenschiefstand von 2,2 cm,. Er sollte möglichst bald ausgeglichen werden um die dadurch entstehende schiefe Belastung der Wirbelsäule zu reduzieren. Diese schiefe Belastung ist wahrscheinlich auch an den leichten Arthrosezeichen bei Dir (Osteochondrose und Spondylose) mitschuldig.
Klar, neu wird Deine Wirbelsäule sicher nicht mehr, aber wenn man ein Screening bei allen Leuten in Deinem Alter, auch die welche wenig Symptome haben machen würde, fände man wahrscheinlich bei einem hohen Prozentsatz ähnliche Veränderungen

.
Ich denke, es ist sicher sehr gut, wenn Du Dich viel bewegst und "nicht rostest". Ganz sicher ist aber ein vernünftiger Umgang mit Deiner Wirbelsäule nicht fehl am Platz, d.h. Gewichte immer auf beide Arme verteilt oder ganz körpernah tragen, wenn möglich keine Gewichte über 10 kg heben. Wenn Du was vom Boden hochheben musst (auch etwas schwereres) immer in die Knie gehen bei geradem Rücken und das Gewicht ganz körpernah tragen. Bücken so gut als möglich vermeiden. Dadurch kannst Du Deinem Rücken viel zu Gute kommen lassen
Lg Cécile
Hallo Ihr lieben,
Danke für eure Rückmeldungen! Ich denke auch, dass das wichtigste ist das Becken wieder gerader zu bekommen. Nachdem sich der schiefstand ja in den Jahren verschlechtert hat, sollte es doch möglich sein es wieder besser hinzukriegen! Näheres zeigt dann das MRT und der Orthopäde wird mir mit dem Befund hoffentlich ein paar Detailfragen beantworten können. Ich hab jetzt mal um Kur angesucht. Wäre fein, wenn mir das ermöglicht werden würde. Vielleicht komm ich damit weiter. Ich versuche den Fokus auf einen liebevollen Umgang mit mir zu legen
karin59
30 Apr 2018, 12:48
Hallo gyve,
Im Großen schließe ich mich meinen Vorschreibern an.
Ergänzen möchte ich, daß die Kräftigung der tiefen Muskulatur sehr entscheidend mitspielt Deinen Zustand zu verbessern. Dazu mußt Du kein Studio aufsuchen. Lass Dir vom Physiotherapeuten passende Übungen zeigen. Es gibt auch viele Übungsanleitungen hier im Netz.
cecile.verne
30 Apr 2018, 13:24
Hallo gyve
mit einer Kur wirst Du wahrscheinlich, solange Dein Beckenschiefstand nicht korrigiert ist, kaum etwas langfristiges hinbringen. Eher werden Deine Gelenke, sei es Knie, Hüfte oder die ganze Wirbelsäule mittelfristig arg Schaden nehmen!
Wichtig wäre, dass der Orthopäde Dich sehr genau untersucht und Dir einen Schuhausgleich verschreibt, damit Deine ganze Statik ins Lot kommt. Ev. müssen die Hüftgelenke kontrolliert werden in Richtung einer unerkannten Dysplasie, denn die könnte ursächlich des Beckenschiefstandes sein!
Es ist wichtig, die Ursache zu beheben und nicht nur das Symptom! Sonst sind Kuren reine Zeit- und Geldverschwendung!
LG Cécile
Vielen Dank für eure Antworten!
Laut meinem Röntgen ist die Hüftpfanne ok. Auch der Femurkopf schaut gut aus, jedoch ist der Beckenkamm rechts 22 mm höher und der Femurkopf steht rechts um 14mm höher. Das hat sich jedenfalls in den letzten 15 Jahren verstärkt.
Ich trainiere seit Mitte Februar täglich die Übungen von meiner Physio. Nach dem Röntgenbefung Anfang April haben wir die Übungen angeglichen und jetzt mehr zur Dehnung des Beckens dazugenommen. In der letzten Woche spürte ich dann ein dumpfes Gefühl im Knie und in der Hüfte auf der rechten Seite. Ich werte das nun als gutes Zeichen. Vielleicht greifen die Übungen schön langsam und meine Haltung stellt sich um? Dann scheint es mir logisch zu sein, dass ich das spüre. Ich habe ja die Theorie, dass die Muskeln im BW Bereich, die bei mir dicht machen und im Weiteren die Wirbelblockaden auslösen nicht mehr wissen wie man locker lässt. Da die Kur schon bewilligt wurde ( das ging ja schnell!) werde ich spätestens in diesen 3 Wochen intensiv Behandlung in Erfahrung bringen ob das stimmt. Wenn ich sie dort nicht weich bekomme, dann muss ich davon ausgehen, dass meine Beschwerden schon von den Schäden kommen und nicht von der Muskulatur.
Und jetzt eine Gute Nachricht: Psychisch geht es mir mittlerweile besser! Die überängstlichkeit im Alltag lässt nach und ich kann mich wieder normal bewegen ohne panik, dass es gleich kracht.
Bin schon gespannt wie ein Pfitschipfeil aufs MRT und das Orthopäden Gespräch!
Liebe Grüße!
Hallo Ihr Lieben!
Update! Der MRT Befund ist da: HWS ausgeprägte Osteochondrose mit hinweisen auf erosive Osteochondrose bei 2 Bandscheiben Vorwölbungen.
Eine davon drückt wohl an den Spinalnerv.
Dort, wo sich die Spondylose gebildet hat. BWS Osteochondrose mit leichten Spondylosen und auch 2 Vorwölbungen.
Eine tangiert den Duralsack. Hier gibt es auch einen abortiven Morbus Scheuermann mit Schmorlschen Knorpelknörchen.
Leider gabs auch einen Rückschlag. Nachdem es die letzten Monate schleichend bergauf ging, war ich mit meinem Junior vor ein paar Tagen im Bad
und wir haben schwimmen geübt.
Hat nicht lange gedauert und meine Fingerspitzen an beiden Händen wurden taub. Kopfschmerzen gesellten sich auch dazu.
Zum Glück gings mit Übungen bis zum Abend wieder weg. Schwimmen kann ich jetzt wohl auch vergessen
Habe jetzt mit Übungen zur Stärkung der Tiefenmuskulatur mittels Balance-Kissen begonnen und am Wochenende gibts
zu meine Übungen noch sanftes Yoga dazu.
Ich bilde mir ein, dass sich mein Beckenschiefstand verbessert hat.
Meine Haltung und Beweglichkeit ist jedenfalls besser geworden bestätigt mir meine Physiotherapeutin.
Leider meine Beschwerden noch nicht...
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