Hallo Bandis,
ich wende mich hilfesuchend mit folgender Frage an euch - ich wurde vor 10 Wochen an einem akuten L5S1-Bandscheibenvorfall mit Lähmungserscheinungen operiert (OP 1 Woche nach Auftreten der ersten Schmerzen), geblieben ist mir bisher ein tauber rechter Unterschenkel, Vorderfuß und ein paar taube Zehen sowie eine leichte Zehenheberschwäche, sodass ich aktuell nur in sehr guten Jogging-Schuhen länger gehen kann.
Ich war 3 Wochen nach der Operation (in denen ich überwiegend bei physiotherapeutischer Begleitung) gelegen war und nur kurze Spaziergänge unternommen habe) für 3 Wochen auf einer stationären Reha und habe 8 Wochen nach der OP mit der Wiedereingliederung (sitzende Schreibtischarbeit) begonnen, zunächst mit 2 Stunden/Tag.
Diese Woche sollte die Erhöhung auf 4 Stunden stattfinden, was mir nicht möglich ist, da ich nach ca. 1 Stunde nicht mehr Sitzen kann an Tastatur und vor dem Bildschirm.
Ich habe in den ersten beiden Wochen die Tätigkeit oft auf Vormittag/Nachmittag gesplittet, einen Teil versucht stehend auszuüben.
Mir zieht es bei längerem Sitzen (auch am Esstisch oder im Auto, besonders heftig aber am Schreibtisch) im Bereich des Kreuzbeins.
Abhilfe schafft dann Krankengymnastik, Nordic Walking, Reha-Sport oder Horizontale Entspannung.
Wenn ich über diese Grenze (deutliches Unwohlsein im Kreuzbein) hinweg gehe beginnt mein rechter Unterschenkel zu stechen und ich kann nur nach der Einnahme von Metamizol (Novamin-Tropfen) nachts schlafen.
Es fühlt sich so an, als ob es pro Tag einfach ein limitiertes Sitz-Zeit-Kontingent gibt.
Meine Wiedereingliederung wurde am Montag diese Woche zunächst für diese und die nächste Woche bei 2 Stunden/Tag belassen und verlängert sich somit von den geplanten 6 Wochen auf 8 Wochen.
Bei nochmaliger Vorstellung beim Neurochirurgen gestern bekam ich die Aussage - dass ich
a) einen schweren Bandscheibenvorfall hatte und das Kreuzbein und Nervengeflecht sehr sensibel reagiert und
b) es in den nächsten 6 Monaten durchaus normal ist, dass diese Schmerzen immer wieder auftreten und auch die sitzende Tätigkeit nur mit Unterbrechungen ausgeführt werden kann.
c) Ich müsse jetzt einfach durch moderate Bewegung, Krankengymnastik und den IRENA-Sport den Genesungsprozess begleiten und müsse geduldig sein.
Mein Arbeitgeber möchte mich aber lieber heute als morgen wieder auf Dienstreisen (deutschlandweit) schicken und einen klaren Zeitplan haben.
Jetzt meine Fragen:
- gibt es bei euch ähnliche Fälle, die nach einem L5S1-Vorfall Probleme mit dem Kreuzbein und ISG bekamen
- was ist eure worst-case-Einschränkung, ab wann ein längeres Sitzen wieder möglich ist
- gibt es eine Empfehlung, was die beste Sitzvariante ist (Sattelhocker, ergonomisch sich bewegender Stuhl, Küchenstuhl und auf den Sitzbeinhöckern sitzen)
- wie lange kann eine Wiedereingliederung (ich bin über die Deutsche Rentenversicherung Bund mit Übergangsgeld in der Wiedereingliederung) verlängert werden
- was passiert, wenn die bisherige Tätigkeit nicht mehr aufgenommen werden kann?
Ich danke euch für Eure Antworten.
Viele Grüße, Charly37