Hallo zusammen,
ich bin Susann und suche euren Rat. Da ich schon grundsätzlich meine Schwierigkeiten mit Ärzten habe, hoffe ich Eure Erfahrungen bringen "Licht ins Dunkle". Jetzt wird es etwas ausführlicher, also an alle die nicht gern ein gutes Buch lesen, bitte nicht weiterlesen ; -)
Nun zu meiner bisherigen Diagnosefindung:
Es begann ganz harmlos im November 2017 im Urlaub, leichtes ziehen im rechten Bein. In meinem Bürojob sitze ich 8 Stunden. Im Dezember meldete sich das ziehen mit Druck in der Kniekehle zurück. Ständig war ich dabei eine Sitzpostion zu finden in der mein Bein nicht kribbelt und fast einschläft.
So langsam hab ich mir schon überlegt was das sein könnte. Da ich im Urlaub viel gesessen habe und geflogen bin, kam mir beim googlen der Symptome, Thrombose in den Sinn. Das der Flug dafür vie zul kurz war, hab ich erst später gesehen... Anfang Januar bin mal zum Arzt hab ihn mit meiner Vermutung konfrontiert und wurde beruhigt. Vielleicht ein Nerv eingeklemmt, soll in 14 Tagen nochmals wiederkommen wenns nicht weggeht. Gesagt getan, Überweisung zum Orthopäden. Frühesten Termin zum 9.April vereinbart. Hab mich für einen in meiner Nähe entschieden und nahm daher die lange Wartezeit in Kauf.
Das in den folgenden Wochen allerdings starken Schmerzen beim aufstehen aus dem sitzen auftreten konnte ich da noch nicht ahnen.
Es wurde jeden Tag schlimmer. Jedes aufstehen war eine Qual. Verharrte sekundenlang neben dem Bürostuhl bis ich losgehen konnte, nach 5 Metern gings dann meist. Ich 36, 181 groß und um die 75kg "schwer" und mega selten krank. Daher ignorierte ich meine Arbeitskollegen nochmal zum Arzt zu gehen. Ich verwies immer auf den Termin den ich in x Wochen habe....
Schließlich ging ich doch. Ließ mich für einen Tag, rein zufällig Freitag, krankschreiben. 4 Tage 3x Ibotropfen. Eine Röntgenaufnahme lehnte ich ab, da dies ja auch der Orthopäde machen wird...
Schleppte mich am Montag wieder auf Arbeit. Schmerzen, Schmerzen, Schmerzen. .. Mein Freizeitvergnügen bestand darin mich an die Wand stützend durch die Wohnung zu bewegen und letztendlich 4 Stunden liegend abzuwarten bis der Ruheschmerz vergeht. Schlafen auf der rechten Seite nicht mehr möglich, auf dem Rücken nur weil ich total ausgepauert war.
Die Arbeitswoche hat mir den Rest gegeben. Da ich ohne "Anweisung" keine Schmerzmittel nehme. Also war ich nach dem Wochenende wieder beim Arzt. Bin seit dem 19.03. krank geschrieben. Ab zur Röntgenaufnahme bei einem Chirurgen. Der meinte die Hüfte sieht komisch aus. Also MRT der Hüfte. Befund dauerte ne Woche, also zum Hausarzt, soll mich weiter krankschreiben lassen. Nebenbei wurde noch ein Blutest zum Ausschluss von Entzündungsherden gemacht.
MRT-Befund unauffällig. Chirurg: "Einbildung, er sei nicht der richtige Ansprechpartner." Da war ich erstmal baff. Schließlich hatte ich durchgängig Schmerzen, wollte schon wieder zu Arbeit, weil ich mir das ja nur einbilde...
War also wieder beim Arzt. Der hat mich immerhin ernst genommen und sich Zeit gelassen. Meinte die Symptome passen alle nicht und wir fangen nochmal von vorne an. Thrombose Schnelltest, ab zum Internetnisten mit Dringlichkeit. Glaub der Arzt dachte die Thrombosevermutung vom Januar war seine Idee und er hat doch was übersehen. Da es eine Gemeinschaftspraxis mit 3 Ärzten ist, hab ich immer einen anderen... Natürlich waren meine Arterien einwandfrei. Kopfschütteln beim Internisten, warum ich denn so dringend bei ihm sei.
Hab mir in der Zwischenzeit schon die Diagnose Piriformis Syndrom zusammen geggogelt und bin diesen Montag zum lang ersehnten Orthopäden Termin gegangen. Hab extra zu Hause noch ne halbe Stunde gesessen um die Schmerzen "herbeizuführen" denn nach 3 Wochen zu Hause und kaum sitzen sind die Ruheschmerzen und Anlaufschmerzen gut weggegangen. Nur konnte ich mir wirklich nicht vorstellen am Nachmittag bei der Spätschicht wieder 8 Stunden arbeiten zu gehen. Das vorsitzen hätte ich mir sparen können. Saß noch 80 Minuten im Wartezimmer bis ich dran kam.
Somit war mein steifes Schmerzhaftes aufstehen, schleichen durch den Raum und Co sehr authentisch. Ich schilderte in Kurzform meine Beschwerden. Er machte diese Test bei welchem man im liegen das ausgestreckte Bein nicht weit anheben kann ohne Schmerzen. Sagte LWS und schickte mich zum Röntgen. Teilte mir noch mit, dass doch alle Symptome passen und es keine Einbildung ist :-).
Nach dem Röntgen, durfte ich mir das Bild auch ansehen und er erklärte mir das das ein Bandscheibenvorfall sei. Promt sprach mich die medizinische Arzthelferin an und sagte die Therapie enthällt Igel Leistungen und kostet 70 €. Ich war noch geschockt von der Diagnose, da ich ja mit was anderem gerechnet hatte und fragte den Arzt was denn ist wenn der Verdacht nicht zutrifft. Egal, ich werde jetzt darauf behandelt. Wenn ich finanzielle Schwierigkeiten hatte, könne man da bestimmt eine Lösung finden.
Ich bin begeistert das er schnell was gefunden hat, aber ich fühle mich ziemlich allein gelassen. Wie geht es jetzt weiter. Der MRT Termin ist erst am 2. Mai, weil er wollte das ich eine andere Radiologie mit besserer Beurteilung aufsuche. Bin nun bis Ende nächster Woche krankgeschrieben. Dannach wieder 8 Stunden sitzen und nach 10 Minuten die Schmerzen wiederbekommen?
Hab 5 Tage passive Therapie: Strecken, Strom, und Quellwasser. An 3 Tagen bekomme ich eine Spritze vom Arzt, allerdings von seinem Kollegen. Die letzte soll von meinem Arzt sein. Das ist wohl Methodik, damit man den behandelnen Arzt ja nicht zu oft sieht und mit Fragen aufhalten kann. Verständlich bei der Terminvergabe.
Ich hoffe ihr seid beim lesen nicht eingeschlafen. Musste mir das mal von der Seele schreiben. Es hört sich auch nicht dramatisch an, aber hat mir viele unruhige Nächte bereitet, sowie unzählige Stunden im Internet bei der Suche nach Antworten. Schließlich kann man mit der Diagnose/Verdacht auf Bandscheibenvorfall nix anfangen, wenn man vom Arzt nicht aufgeklärt wird und damit nie was zu tun hatte.
Aber ich habe gar keine Rückenschmerzen nur Schmerzen die ins gesamte rechte Bein ausstrahlen. Ich habe die Röntgenaufnahme gesehen, er meinte der Abstand zwischen der Bandscheibe L5/S1 ist geringer als bei den anderen. Ja mag sein, aber ich bin skeptisch. Die Therapie hat zumindest noch nicht angeschlagen. Aber Wunder kann man nach 2 Tagen auch nicht erwarten. Ich gehe jetzt viel spazieren, die Schmerzen beim gehen sind erträglich. Musste feststellen dass alle Möbel in meiner Wohnung viel zu niedrig sind und hab mir einen Bartisch gekauft damit ich im stehen irgendwas sinnvolles am Tisch machen kann. Das Bügelbrett ist auf Dauer zu niedrig.
Nur wie geht es weiter? Wie war es bei Euch. Ward ihr wieder arbeiten trotz Beschwerden und ohne abschließende Diagnose bzw. bestätigten Verdacht. Ich bin verunsichert. Mag wieder arbeiten gehen, aber möchte auch nicht zurückfallen in diese Schmerzphasen. Solange ich nicht sitze geht es ja....
Ich danke für Deine/Eure Aufmerksamkeit.
Susann