Hallo. Ich bin neu hier. Das Forum habe ich durch Zufall gefunden, als ich bei Google auf Bildersuche war, um eine Erklärung für meine heutigen MRT-Aufnahmen zu finden.

Zur Vorgeschichte:
Im Oktober/November letzten Jahres hatte ich Nierenkoliken. Untersucht wurde im Krankenhaus nur per Ultraschall, eine Harnwegsstauung war nicht sichtbar, daher wurde ich ambulant behandelt. Mit allen typischen Verzögerungen, weil man ja überall Termine braucht. Ich bekam Schmerzmittel, weiter passierte nix. Nach 3 Wochen ein CT, da waren aber keine Steine (mehr) sichtbar. Zu dem Zeitpunkt hatte ich aber auch keine Koliken mehr.

Es blieb jedoch ein dauerhaftes Druckgefühl in der Gegend um die linke Niere. Besonders störend im Bett, weil ich Seitenschläfer bin. Der Urologe meinte, das sei nichts Urologisches mehr. Wenn, dann ist das war für den Orthopäden. Da es mit der Zeit etwas besser wurde, beließ ich es dabei. Doch im Januar wurde es wieder schlimmer, im Februar hatte ich auch dumpfe Schmerzen im Bauchraum an unterschiedlichen Stellen (untere Rippe, Magengegend unter der Haut, Nieren). Das verschwand dann wieder nach einigen Tagen.

Ich versuchte einen Orthopädietermin zu bekommen, nachdem ich zusätzlich auch in der LWS heftige Schmerzen hatte, wenn ich aufstehen wollte. Das verschlechterte sich bis heute zunehmend, obwohl ich mich viel mehr bewege, weniger sitze und auf mich achtgebe. Ich kann mir kaum noch die Schuhe zubinden. Wenn ich länger sitze, kann ich nur noch gebückt aufstehen. Es dauert einige Minuten, bis ich gerade stehen und gehen kann. Dann erst lässt der stechende Schmerz in der LWS nach. Der Orthopäde hat mich mit Verdacht Bandscheibenvorfall zum MRT überweisen, was eben endlich (nach Wochen) durchgeführt wurde. Ich habe eine CD mitbekommen, deren Bilder mich irritieren:

Eine Bandscheibenvorfall, wo Gallert nach hinten austreten und auf die Nerven drücken, kann ich nicht erkennen. Aber auf der vorderen Seite (Bauchraum) sind helle Bereiche, die da nicht hingehören. Was meint Ihr dazu? Danke schonmal!

https://sharegallery.strato.com/u/jQi6MrXA/MdNQG2lj

Hallo,

Ein Experte im Bilder lesen bin ich auch nicht. Aber einen Bandscheibenvorfall kann ich nicht sehen. Dafür meine ich einen kleinen Gleitwirbel zu erkennen. Wenn dem so ist würde dies auch Deine Beschwerden erklären.
Die Beurteilung eines WS-Schadens sollte von einem Neurochirurgen vorgenommen werden. Orthopäden sind meist nicht der richtige Ansprechpartner für Wirbelsäulenschäden.

Hallo Menschensmeier,

zu den Bildern kann ich auch nichts sagen.
Der Aussage dass Orthopäden nicht die richtigen Ansprechpartner für MRt Aufnahmen sind, kann ich nicht zustimmen. Meine Operateure waren alles Professoren der Orthopädie in einem Wirbelsäulenzentrum. ( Bandscheiben 16 und Versteifung 17). Mir erschließt es sich nicht ganz warum nur Neurochirurgen die richtigen Ansprechpartner sein sollten. Mir wurde 2017 ausdrücklich als Operateure von NCs abgeraten und zu Orthopäden geraten. Es kommt eventuell auch immer aufs Krankheitsbild an. Was jetzt in deinem Fall der richtige Doc ist, wirst du erst noch rausfinden müssen.
MRTs sollten beide, egal ob Orthopäde oder NC lesen können - sonst haben sie ihren Beruf verfehlt. (wobei auch das soll es geben).

Hast du denn auch ausstrahlende Schmerzen in den Beinen - Ischiasbeschwerden eventuell? Dies würde schon mehr auf Bandscheibe hinweisen - nach meiner Erfahrung.
Gute Besserung

Besten Dank für Eure Antworten. Zu meinem Erstaunen habe ich eben bereits per Mail den Befundbericht bekommen. Er ist leider wenig erfreulich:

"Entwässerung der Bandscheibe LWK 5/ SWK1 entsprechen einer Osteochondrose mit einem flachen gedeckten, rechts mediolateralen Bandscheibenvorfall in einer
Breite von 5 mm."

Osteochondrose und Bandscheibenvorfall. Volltreffer, versenkt!

Hallo gigi,
dann hattest Du Glück mit Deinen Doktoren.
Mein Orthopäde sagte mir daß seine Zunft sich den Knochen verschrieben hat. Was die WS und drumrum betrifft wäre Arbeit der Neurochirurgen. Weil eben an der WS die Nervenbahnen incl. Rückenmark befindlich und das ist eine Spezialisierung. Nicht umsonst gibt es WS-Zentren.
Richtig ist, daß ein guter Orthopäde sein Wissen und Können nicht überschätzen sollte


@menschmeyer...

Da bei Dir ja erst 2 PRT gesetzt wurden und sich ein BSV bestätigt, hast Du noch alle Optionen offen, bis hin zur Genesung. Dazwischen gibt es für Dich noch viele Behandlungsmöglichkeiten.
Ein BSV ist nicht das Ende der Welt.
Aber es bleibt auch nach erfolgreicher Behandlung immer eine Schwachstelle. Das darfst Du nie vergessen.
Das allerwichtigste ist ein moderater Muskelaufbau der Bauch- und Rückenmuskulatur. Dafür sollte aber erst der Schmerz behandelt werden.

Hallo, bei uns ist Chef der Wirbelsaeulensektion ein Orthopäde, der auch operiert. Komplexe OPs machen die im Team mit der Neurochirurgischen Abteilung. Also ich glaube man kann das heute so pauschal nicht mehr sagen

Gruss Sabine

Hallo Katrin. Was PRT bedeutet, musste ich eben erst einmal googeln. Aber nein, da hast Du was falsch verstanden. Bei mir wurde bisher noch garnichts gemacht. Heute MRT mit Befund. Zuvor bekam ich nur 800 mg Iboprofen gegen die Schmerzen. Jedoch nehme ich sie nicht durchgängig, da die Dchmerzen gar nicht so schlimm sind. Nur wenn ich länger saß, habe ich kurz einen stechenden Schmerz beim Aufrichten, der auch mal einige Minuten anhält. Manchmal reicht es schon ein paar Meter zu laufen. Solange ich nicht hebe und nur gehe und laufe, bin ich derzeit schmerzfrei. Alles andere würde ich nicht Schmerzen, sondern Druckgefühl nennen. Aber der stechende Schmerz beim Aufrichten hat sich in den letzten Monaten kontinuierlich verstärkt und verlängert.

Heute war ich auch zur Physiotherapie. Noch bevor ich den Befund hatte. Eigentlich erhielt ich vom Orthopäden erstmal nen Rezept für 6x Manuelle Therapie. Der Physiotherapeut hat mich aber erstmal untersucht und mich Gymnastik/Dehnübungen machen lassen. Ich sei völlig schief und verdreht. Und habe die Gelenkigkeit einer 84-Jährigen.

Hat noch jemand einen Tipp, wie ich mit der Physiotherapie umgehe? Endlich mal Manuelle Therapie verschrieben bekommen und der Therapeut macht (billigere) Krankengymnastik. Die mag zwar auch notwendig sein, aber wenn dann doch zusätzlich. Der Therapeut hat auch nicht an einen Bandscheibenvorfall geglaubt. Nun habe ich es ja schwarz auf weiß. Und die Osteoporose obendrauf.

Danke für Eure Hilfreichen Antworten. Gruß Matthias

Hallo menschmeier

darf ich mich da kurz korrigierend einklinken? Osteochondrose ist nicht Osteoporose!
Die Osteochondrose entsteht als sowas wie eine Abwehrreaktion des Körpers auf eine Überbelastung von Gelenkstrukturen mit zahnartigen Auswüchsen eben auch an den Wirbelkörpern.
Osteoporose ist ein schleichender Abbau der Knochendichte und damit der Knochenstabilität. Dies kann auch Wirbelkörper betreffen und dann im schlimmsten Fall zu Wirbeleinbrüchen führen.

Du hast degenerative Veränderungen der Bandscheibe L5-S1, diese sind aber noch nicht soooo massiv, denn leider hat dies fast jeder und es kann sogar schon relativ jung beginnen.
Dein Bandscheibenvorfall ist vorhanden, aber auch noch nicht all zu massiv. Da besteht also sicher gute Hoffnung, dass Du mit konservativen Behandlungen die Sache wieder in den Griff bekommst.

Was Du Dir einfach fortan bewusst sein musst ist, dass Dein Rücken nicht mehr ganz gesund ist. Ein rückengerechtes Verhalten tagtäglich und für immer ist Vorsorge vor vielleicht noch gravierenden Veränderungen: Bücken solltest Du Dich so wenig als möglich, geh dafür in die Knie; Gewichte heben nie aus dem Rücken heraus, sondern in die Knie gehen und sie körpernah hochnehmen und tragen; keine Gewichte von mehr als 10 kg tragen, wenn nötig, sie auf beide Seiten gleichmässig verteilen.
Schon mit nur diesen Massnahmen konsequent kannst Du Deinem Rücken viel zu Liebe tun!

LG Cécile

Hallo Menschensmeier,

hast du nun Osteporose oder Chondrose - zwischen diesen beiden Krankheitsbildern besteht ein gewaltiger Unterschied.
Google mal - Osteoporose werden Knochen porös - Ostechondrose sind Anbauten.

Bandscheibenvorfälle müssen nicht operiert werden, wenn sie keine Nervenwurzel einengen. Normale Vorfälle trocknen wieder ein - ein verantwortungsvoller Arzt wird das auch nicht operieren.

Wenn Nervenwurzeln eingeengt sind, oder das Rückenmark abgeklemmt ist, dann merkst du das ganz extrem.
Das sieht man aber auch auf dem MRT.
Bandscheibenvorfälle mit Nervenwurzeleinengungen: machen sich z.B. mit Ischiasschmerzen , tauben Bein, Fuß, Leistenschmerzen usw. bemerkbar.
Rückenmark abgeklemmt: du kannst bei extremen Abklemmungen keinen Schritt mehr laufen, hast auch Nervenschmerzen in den Beinen usw. Am ehesten geht es noch, wenn du den Oberkörper nach vorne beugst - dann entlastest du nämlich.
Ostechondrose - hier merkst du Rückenschmerzen.
Die obigen Beschwerden schreibe ich auf Grund meiner gemachten Erfahrungen.
Diagnose: LWS Ostechondrose, zahlreiche Bandscheinbenvorfälle der LWS mit Nervenwurzeleinengungen und Stenosen
Vielleicht können dir andere von anderen gemachten Erfahrungen berichten - kein Mensch gleicht dem anderen.


Ich persönlich würde mich sowieso nur bei krassen Ausfällen operieren lassen. Eine OP ist nicht das Heilmittel - sondern wenn du denkst - ganz egal, was passiert, schlimmer kann es nicht mehr werden.

zur MT schreib ich auch meine Erfahrung:
Meine Rezepte sind MT und KG - und ehrlicherweise muss ich zugeben, dass die Therapeuten immer nur massieren - bei argen Verspannungen ist das für mich ok, aber nur dann. Ich würde es viel lieber sehen, wenn die mit mir eine vernünftige KG machen würden. Mir erklären, was ich nach der Versteifung machen darf und was eher nicht. Kannst du alles in die Tonne treten - ich habe 4 Praxen in den letzten 2 Jahren durch. Überall der gleiche Schrott. Wenn es das Internet nicht gäbe, wäre ich aufgeschmissen gewesen. Aber ich wohne auf dem platten Land - vielleicht sind die hier alle so schlecht.
Eine effektive Massage würde ich auch noch akzeptieren. Einen Hals bekomme ich, wenn der Therapeut Storys erzählt und dabei gestenreich die Hände einsetzt. Leider nicht an meinem Körper sondern seine Worte mit den Händen in der Luft unterstreicht. Bow, da krieg ich innerliche Verspannungen.....!
Ich bin seit 1985 in MT Dauerbehandlung und kann dir heute noch nicht sagen was es ist - traurig oder??

Heutzutage musst du froh sein einen vernünftigen Physio zu finden.
Warte mal ab was dein Orthopäde zum MRT sagt - ich bin überzeugt er kann damit umgehen. Du kannst ja immer noch eine Zweitmeinung einholen.

Tipp: im Internet gibt es viele Videos und Anregungen bei Bandscheibenvorfälle und Ostechondrose.

Gute Besserung. gigi

nochmals hallo,

hätte mir meinen Beitrag schenken können - Cecile hat alles wunderbar erklärt.
Kurz und bündig - sozusagen. :-)
v.g. gigi