Halli Hallo zusammen

Mein Name ist Susi und ich bin 33 Jahre alt.
Aktuell liege ich zum 4. Mal im Krankenhaus.
Diagnose war 4. BSV an der selben Stelle L4/5. Die erste Op war im Jahr 2006 . Danach hatte ich 10 Jahre Ruhe. Dann kam es Schlag auf Schlag. Rezidiv im Juni 2016 . Wieder Op. 6 Wochen gerade mal wieder arbeiten. Nächster Vorfall und immer wieder an der selben Stelle .

Dann würde mir im November 2016 ein Coflex zur Stabilisierung eingesetzt. 1 Jahr gehalten.
Im Dezember 2017 Diagnose BSV wieder an der selben Stelle.

Meine Ärztin weigerte sich aufgrund meines Alters nochmal zu operieren und wollte es langfristig konservativ behandeln . Spritzen wirkten gar nicht .
Also hab ich mir eine Zweitmeinung eingeholt. 1. Coflex würde falsch rum eingesetzt. 2. Einzige Option wäre eine versteifung. Alles andere hat keinen Sinn. Es sei denn och möchte viele Jahre mit Spritzen weiter Leben.
Naja Op war am 2.2. Also gerade mal 3 Tage her . Bin noch bis Mittwoch im Krankenhaus aber mir geht es jetzt schon super. Ich hoffe diesmal habe ich Ruhe.
Und gegen das Falsche einsetzen des Implantates werde ich ein Gutachten erstellen lassen und im Notfall gegen die Ärztin gerichtlich vorgehen .

Danke dass ich mein Herz ausschütten durfte.

Hallo Susi

Willkommen im Forum

Ich habe deinen Beitrag wieder in das LWS Forum verschoben, denn für erfolgreich operiert ist es nach 3 Tagen sicherlich noch zu früh.

Das dauert etwas länger mit der Genesung, aber schön zu lesen das du eine Besserung durch die erneute OP erfahren hast.


Das ist ein starkes Stück, wenn der Coflex- Spreizer falsch eingesetzt wurde.

Du solltest dir dazu alle bisherigen diagnostischen Befunde und OP Berichte besorgen und sichern.

Bevor du rechtliche Schritte einleitest oder ein Gutachten in Auftrag gibst, würde ich dir empfehlen den Hergang, vorab deiner KK mitzuteilen.
Die Krankenkasse hat das bezahlt und die haben an solchen Dingen auch ein Interesse.
Die können dich sicherlich beraten,wie man da vorzugehen hat.

Wer Klage erhebt, ist in der Beweislast.
Ein Rechtstreit ist kein Spaziergang, genauso wenig wie die OP, die du gerade hinter dir hast.

Wichtig ist jetzt erstmal das du dich nach der OP erholen kannst.

Eine Vertsteifung/ Spondylodese ist eine große OP und mit entsprechend langer Genesungszeit verbunden.

Gerade in der Anfangszeit sollten ein paar Dinge beachtet werden.

Weißt du schon, wie es nach deiner Entlassung aus dem KH weitergeht?

Ist eine AHB/ Reha geplant?

Wenn du Fragen hast, findet sich jemand im Forum der dir antworten kann.

gute Besserung
paul42

Hallo Paul,

Danke für deine ausführliche Antwort. Ich habe bereits mit der Krankenkasse Kontakt aufgenommen. Die erforderlichen Unterlagen fordere ich im Moment alle an so dass dann über den MDK ein Gutachten erstellt werden kann.


Ich werde am Mittwoch aus dem Krankenhaus entlassen. Eine Reha bzw AHB wird nicht erfolgen. Ich werde nur physiotermine bekommen . Der Arzt sagt ich darf mich zwar bewegen aber nicht belasten . Eine Reha wäre schon zu viel für mich .

Ich bin einfach nur froh dass das Coflex jetzt wieder raus ist . Dieses habe ich als Andenken bekommen . Und die Schmerzen im beim sind im.moment komplett verschwunden. Man fühlt sich wie ein neuer Mensch.

Zu Hause habe ich Gott sei dank auch genug Unterstützung. Bin mir aber aus finanzieller Sicht noch nicht sicher ob och eine Wiedereingliederung machen werde oder nach den 3 Monaten wieder sofort komplett los lege. Die 8 Monate Krankengeld in 2016 wären schon eine sehr Grösse Belastung. Ich glaube das verkrafte ich einfach nicht und aus meiner Familie kann mich auch keiner unterstützen. Und mal eben 1000 Euro irgendwo geschenkt bekommt man ja auch nicht . Das muss ich mir noch mal genau überlegen. Auf jeden Fall muss ich mich jetzt erst mal 3 Monate schonen und alles langsam angehen lassen .


Lieben Gruss
Susi

Hallo Susi,

na das klingt ja schon mal sehr erfreulich, wenn du gleich eine Besserung hast.

Die Sache hat aber wirklich Geschmäckle, wenn die Operateurin trotz erneuten Befundes, falsch behandelt hat. Die sollte das doch gesehen haben, dass sie das Teil verkehrt eingesetzt hat.

Mein Operateur hatte auch dringend von einer Reha abgeraten mit der Begründung, dass die Sache verheilen muss, wie eine knöcherne Fraktur.
Bis zur vollständigen Verknöcherung des BS Faches können bis zu 2 Jahre vergehen.

Nach 3 Monaten schon wieder an arbeiten gehen zu denken, ist aus meiner Sicht recht optimitisch und ambitioniert.
Sicherlich spielt die wirtschaftliche Situation auch ein Rolle.

Ich konnte nach 8 Monaten etwa eine halbe Stunde durchgehend einigermaßen sitzen, dann habe ich es nicht mehr ausgehalten und musste aufstehen um mich kurz zu bewegen.

Da mag jeder seine eigenen Grenzen haben, aber den Heilungsprozess bestimmt der Körper selbst.

Es gibt aber nur einen Versuch für eine gute Genesung, ansonsten fehlt das Geld zukünftig auf Dauer.

In den ersten 3 Monaten ist Ruhe und Schonung angesagt, damit sich stressfrei eine gute Narbe entwickeln kann. Das ist eins der größten Risiken, das Nerven durch Narbengewebe bedrängt werden.

Lokale Wärme, Fango, Rotlicht, Wannenbäder und Kälte sind erstmal besser tabu.
Das gleiche gilt für Massagen im Bereich des OP- Fensters.

Fäden oder Klammern werden zwar schnell entfernt, tiefere Gewebeschichten werden mit resorbierbaren Nahtmaterial versorgt, welches sich nach etwa nach 8-10 Wochen auflöst. Damit ist die Wunde immer noch sehr frisch.
Es dauert auch seine Zeit bis sich der Körper auf die neue Statik der WBS einstellt.

Der Alltag besteht im wesentlichen zunächst aus Liegen, kurzen Spaziergängen und möglichst wenig Sitzen.

Es gibt keine Übung und nichts zu trainieren damit es mit der Verknöcherung schneller geht.

Sicherlich kann man mit Physio oder KG etwas begleitend verbessern, damit du rückenfreundliches Verhalten erlernst oder neurologische Defizite in den Beinen wieder trainiert werden.

Der Operateur hat durch die OP nur den Grundstein gelegt, es dauert Jahre um so krank zu werden, also denke nicht das es mit der OP allein schon getan ist.

gute Besserung
paul42

Hallo Paul,

Vielen vielen dank für deine ausführliche Antwort.

Ich werde definitiv auf meinen Körper hören. Und sollte es halt was länger dauern dauert es halt. Ich habe heute Nacht viel drüber nachgedacht. Aber den Fehler alles zu überstürzen um es anderen recht machen zu können das mache ich einfach nicht mehr. Bin immer nach der schnellsten Zeit wieder arbeiten gegangen . Aber das dankt einem ja auch keiner .

Zu Hause werde ich mich jetzt die ersten Wochen von meinen Lieben unterstützen lassen und so wenig wie möglich machen. Auch wenn ich jemand bin der gerne selbst alles in die Hand nimmt und ungern Verantwortung abgibt . Aber jetzt bin ich auch mal dran.


Ich werde jetzt auch ein bisschen die Zeit geniessen die ich habe mich um mich selbst zu kümmern. Werde mal versuchen den ganzen Stress hinter mir zu lassen und wirklich auf mein Gefühl und meinen Körper zu hören.

Ich habe mittlerweile alle Unterlagen für das Gutachten bekommen und werde dies nun zum MDK weiterleiten. Da bin ich echt gespannt was dabei raus kommt .

Hier im Krankenhaus ist es auch nicht so rosig gelaufen. Schmerzfrei bin ich ja das ist auch nicht das Problem. Aber habe eine novalgin Allergie und habe direkt am 2. Tag anstatt Tramal novalgin bekommen. Die Schwester hat sich vertan:-(
Naja der Arzt kam dann sofort und hat mir was dagegen gegeben weil ich schon rot würde und Juckreiz bekam .
Am Tag drauf habe ich auf einmal ne Allergie gegen das antibiotikum bekommen . Wieder Medikamente damit es weg geht und zum guten Schluss habe ich das Pflaster nicht vertragen und hatte alles aussen rum rot , geschwollen und es brannte.

Aber nun ist alles super und morgen darf ich dann nach Hause. Da werde ich auch wieder gesund.


Lieben Gruss
Susi

Und jetzt geht es weiter mein behandelnder Arzt kam eben noch mal zur Kontrolle und sagte dass alles super ist und hat mich nach meinen fragen gefragt. Ich hatte aber keine. Dann hat er mich darauf angesprochen weil ich meine patientenakte aus dem Krankenhaus und von der behandelnden Ärztin angefordert habe.
Ich sollte mir das doch alles noch mal durch den Kopf gehen lassen und nicht die Vergangenheit aufwühlen sondern mich auf meinen jetzigen Gesundheitszustand konzentrieren.
Es wird wohl hier jetzt geredet weil dieser Fehler vorher passiert ist und worauf ich denn aus wäre. Ob ich ne Klage bezwecke oder Schmerzensgeld.

Ich war eben total aufgewühlt und habe dann als er weg war nur noch geweint.

Mache ich wirklich was falsch wenn ich einfach nur überprüfen lassen möchte ob ein Behandlungsfehler vorliegt ? Bzw. Ich einfach Klarheit darüber haben möchte ob dieser Fehler Auswirkungen auf meinen aktuellen Zustand hatte.

Die wissen überhaupt nicht was das für eine psychische Belastung ist. Habe versucht es ihm zu erklären dass es mir das ganze Jahr nicht gut ging , vor allem auch psychisch und dass ich für mich einfach Gewissheit brauche. Es geht sich mir überhaupt nicht drum jemandem zu schaden aber den Schaden den ich habe bzw der fehler der eindeutig ja genacht wurde der wird unter den Tisch gekehrt .

Ich habe keinerlei Äusserung oder mutmaassung getroffen welche Auswirkungen das falsch rum einsetzen des Implantates hätte. Dafür bin ich kein Arzt . Ich habe ja nur gesagt dass es falsch rum ist . Das hat der Arzt der mich jetzt behandelt ja diagnostiziert .

Er wollte dass ich einfach eine schlechte Bewertung ins Internet schreibe und den Rest auf sich beruhen lasse . Aber das ist doch nicht richtig oder ? Habe die ganze Zeit gelitten und es ist doch nicht falsch jetzt einfach überprüfen zu lassen von unabhängigen Experten oder ?? Ich wäre doch in Teufels Küche gekommen wenn ich ins Internet schreibe dass die das falsch gemacht hat. Dann wäre ich nachher wegen Unterstellung oder übler Nachrede dran gewesen .

Bitte gebt mir doch mal Tips was ihr tun würdet ? Bin gerade total am Boden.

LG Susi

Hallo Susi

lass Dich nicht runtersprechen von diesem Doc! Der scheint einfach nur seinen Kollegen decken zu wollen, denn "eine Krähe kratzt der andern kein Auge aus"!!!!

Lass Dir die Krankenakte geben, das ist Dein Recht (zumindest in der CH hat der Patient von Gesetzes wegen dafür Anrecht). Möglich wäre vielleicht eine offizielle Rechtfertigung des Arztes zu verlangen der das Teil falsch rum eingesetzt hat. Eine Information an die Ombudsstelle/Schlichtungsstelle, die am KH bestehen sollte wäre, der Weg und so würde die ganze Sache nicht unter den Tisch gekehrt werden können.
Ich hab sowas auch schon gemacht wegen eines (im Vergleich) geringeren Behandlungsfehler und der Doc musste sich rechtfertigen bzw. entschuldigen mit Kopie an die Ombudsstelle des KH. Der bekam dann von oberster Stelle eine Abmahnung.

Lg Cécile

Danke für deine Antwort. Ja habe mich mit meinem Freund besprochen und wir haben gesagt dieses Gutachten lassen wir nun erst recht erstellen .

Andere Frage: ich habe im Krankenhaus mehrfach angegeben dass ich eine novalgin Allergie habe . Am 2. Tag ist es den passiert das eine Krankenschwester mir anstatt Tramal novalgin verabreicht hat , obwohl es in keiner akte stand. Nicht mal ne vernünftige Entschuldigung. Die Allergie kam dann nach ca einer Stunde raus und och würde heiss und rot , so dass mir fenistil und so was als gegen Mittel gegeben werden müsste.

Kann ich dagegen auch was machen? Ist das so wie Körper Verletzung? Habe es im Internet so gelesen.

Lieben Gruss
Susi

Moin moin zusammen,