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Komplette Version Richtige Entscheidung? HWS OP C5/C6

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christianh83
Hallo zusammen.

Ich hoffe auf eure Erfahrungswerte, denn meine Familie und ich sind sehr unentschlossen.

Vor etwa 1,5 Jahren wurde ein BSV HWS C5/C6 festgestellt. Schmerzen im Nacken sowie Ausstrahlungen in die Schultern/Arme und auch ein permanentes Kribbeln im kleinen Finger!
Mit Physiotherapie konnten keine nachhaltigen Erfolge festgemacht werden.

Seit 3 Wochen nun habe ich immense Probleme. Schmerzen im o.g. Bereich sowie starkes Ziehen in den rechten Arm. Begleitet wird es mit Schwindel und ich fühle mich teils als ob ich in einem Delirium wäre. Gestern ist mir auch der rechte untere Kinnbereich "taub" geworden nach einem starken Ziehen in der rechten Gesichtshälfte.

Nach einem weitere MRT steht folgender Befund:

"Kleiner links mediolateraler Bandscheibenvorfall im Segment HWK 5/6 mit Pelottierung des Duralschlauches als auch geringer Einengung des linken Neuroforamens durch Bandscheibengewebe. Konsekutive Streckfehlhaltung der HWS."

Der behandelnde Neurochirurg aus Borken schlagt mir nun eine OP mit Peak Cage vor um nachhaltig von den Problemen (seit 1,5 Jahren) loszukommen.

Meine Eltern und auch Ehefrau raten mir von der OP ab. Jedoch stehen alle hinter der Entscheidung welche ich treffen werde.

Meine "neurologischen" Probleme sind weitesgehend auf der rechten Seite obwohl der BSV links ist. Der Neurologe sagt dass dies durchaus vom Körper so "geleitet" werden kann.

Was meint ihr dazu?

Danke für eure Erfahrungswerte!
S1000R
Hallo,

ein Cage ist eine Art der Versteifung. Ich würde schauen ob künstliche Bandscheiben eine Option wären, sollte eine OP wirklich notwendig sein! Die Künstliche BS hat sich in den letzten Jahren wirklich gemacht. Es gibt hierzu Gute Adressen in Deutschland. Top Ärzte und kliniken die diese einsetzen.
Eine Versteifung sollte die allerletzte Option sein!

LG
Pinguin
Hallo Christian,

Du hast Dich nicht mehr gemeldet, daher schubs ich Deinen Beitrag mal hoch.

Wie hast Du Dich inzwischen entschieden? Oder steht eine endgültige Entscheidung noch aus?

Wenn ja, dann würde ich hier mal meinen Senf dazu geben.

Du solltest eine Operation von folgenden Optionen in Betracht ziehen;
sind Deine Schmerzen unerträglich? dazu würde ich von Dir gerne noch wissen wollen, ob Du bereits Schmerzmittel nimmst.
Hast Du einen Kraftverlust in den Armen/Fingern? damit meine ich aber nicht das Kribbeln.

Welchen Beruf übst Du aus?

Was Du da als MRT Bericht geschrieben hast, kommt mir ein bisschen wenig vor, da steht doch sicher noch mehr drin.

Mein Vorredner hat recht, ein Cage ist eine Versteifung.
Eine Bandscheibenprothese wäre gerade auch in Deinem Alter die bessere Variante, dann bleibst Du in diesem Segment beweglich, denn wenn eine Versteifung erfolgt, kannst Du davon ausgehen, das weitere Etagen früher oder später folgen werden, da sie die fehlende Beweglichkeit des Cages übernehmen müssen und das bedeutet für diese Stress.
(Auch bei mir war das so!)

Eines muss Dir aber mit oder ohne OP klar sein, Du solltest Deine kleinen Wirbelsäulennahen Muskeln trainieren, damit diese Deine HWS besser, bzw. optimal stützen können.

Wenn jetzt alles nicht" ganz so schlimm" ist, (mir ist schon klar, dass der momentane Zustand immer schlimm ist, wenn man vorher kein schlimmeres Erlebnis hatte) ich will aber sagen, dass Du es dann eventuell doch erst noch mal mit einer REHA oder besser noch, mit einer stationären multimodalen Schmerztherapie versuchen solltest.
Sicher... irgendwann wird eine OP vielleicht unumgänglich werden, aber der Versuch wäre es wert, denn Du hättest bei einer Besserung erst mal Zeit gewonnen.
Und eines möchte ich Dir noch ans Herz legen; trenne Dich von der Überzeugung, dass nach der OP alles in Butter ist!
In vielen Fällen ist es eben nicht so, einige Fälle haben großes Glück und alles ist Paletti und dann gibt es noch diejenigen, wo mit der ersten OP das "Unglück" erst richtig beginnt.

Damit möchte ich Dir keinesfalls Angst machen, aber bitte hol Dir in jedem Fall noch eine Zweitmeinung ein, bevor Du Dich endgültig entscheidest.
Auch wichtig wäre bei einem Neurologen die Nervenleitgeschwindigkeit messen zu lassen.
Somit weißt Du, ob diese bereits geschädigt sind und damit wäre die OP wichtig.

Vielleicht konnte ich Dir ein wenig weiter helfen.
Schön dass Deine Familie hinter Dir steht. Dann hättest Du ja auch den Rücken frei, für eine Genesung!

Ich wünsche Dir alles Gute und das Du für Dich die richtige Entscheidung triffst.

Ein friedliches und hoffentlich schmerzarmes Weihnachtsfest wünscht
Konstanze

S1000R
Hi Christian,

Der Stand der Dinge ist welcher?

Lg
derGraue
Hallo zusammen,
ich möchte hier mal schreiben in Kurzversion, wie es mir ergangen ist. Sollte hier nicht die richtige Stelle sein, bitte ich sie dorthin zu verschieben.
Im April 2017 an einem Samstag beim sitzen vorm PC kribbeln im linken Fuß. Na gut dachte ich, vom langen sitzen kann schon mal vorkommen, am Sonntag dasselbe. Am Montag dann zum
Hausarzt, der sagte etwas von Ischiasnerv, oder ähnliches, gab mir eine Spritze und sagte, das geht wieder vorbei die nächsten Tage. Naja, der Montag und Dienstag war ok, ab
Mittwoch wurden die Schmerzen immer schlimmer und am Karfreitag war ich so gut wie bewegungsunfähig vor Schmerzen. Da Ostern nur Notdienste in den Krankenhäusern waren, verbrachte
ich die Tage und Nächte auf einem Wohnzimmerstuhl, jeder kann sich viell. vorstellen, was da zum aushalten war. Einzig Toilette gehen musste sein, wobei ich dachte, dabei muss ich wohl sterben
vor Schmerzen. Ostermontag dann doch ins mit Sanka ins Krankenhaus als Notfall, beim Röntgen wurde nichts besonderes festgestellt, bekam starke Schmerzmittel und wurde wieder nach
Hause geschickt. Nachdem 2 Tage keine Besserung eingetreten ist, erneut ins Krankenhaus, diesmal Klinikum Passau, bei der Aufnahme wussten die bereits Bescheid und ich wurde stationär
aufgenommen. 1 Woche Aufenthalt mit Injektionstherapie im LWS-Bereich im Rücken. Kein Spass diese Spritzen, aber ich dachte immer noch besser als operieren. Vergessen habe ich. das ich
in der rechten Hand ebenfalls ein Kribbeln verspürte und diese manchmal relativ kraftlos war. Kurz und gut nach einer Woche wieder nach Hause entlassen, wurde von Tag zu Tag besser,
von seltenen Schmerzanfällen bis zur Bewegungsunfähigkeit mal abgesehen. Krankengymnastik zwischendurch. Nach ca. 4 Monaten wieder völlig beschwerdefrei, ausser die Sympthome in der rechten Hand waren diesselben geblieben. Deshalb ging ich zu einer Nervenärztin die ich aufgrund guter Beurteilungen im Internet aufsuchte. Diese sagte, komisch sei dies schon, und viell.
haben die Handbeschwerden auch ganz andere Ursachen als den BSV im Rücken. Also wurde ich zu einer CT-Untersuchung geschickt, wobei mir die Ärztin, die meine Bilder mit mir besprach
auf den Kopf zusagte, entweder operieren, und zwar schnellstmöglich oder ich ende 2018 im Rollstuhl. Denn die Handprobleme sind Vorboten einer beginnenden Querschnittlähmung, verur-
sacht durch Nerveneinengung im Halswirbelbereich C5/C6. Naja, etwas durcheinander aufgrund dieser Aussage fuhr ich anschließend nach Hause. Mit diesem Befund dann zur Nervenärztin,
besprochen was zu tun sei, und sie bestätigte die Aussage der CT-Untersuchung. Hatte dann gleich Termin ausgemacht in der Neurochirugie im Klinikum Passau.
Dort hatte ich ein OP-Gespräch mit Dr. Key Seidel, der mich über die ganze Misere aufklärte und dessen Ergebnis war, OPTermin 15.11.17. Ein Arzt, bei dem ich mich super aufgehoben fühlte, trotzdem mit großem Bammel nach Hause gefahren, nachdem ich hörte und las was alles passieren könnte usw.
Aber da die OP alternativlos war, habe ich mich damit abgefunden, auch wenn mich die möglichen Komplikationen immer wieder mal gedanklich beschäftigten.
Am 14.11. Aufnahme im Klinikum, für die ganzen Untersuchungen, am 15.11. dann warten auf den viell. alles verändernden Moment fast 4 Std. lang. OP 12 Uhr mittag.
Naja, ganz wohl war mir da wahrlich nicht, aber Dr. Seidel sagte, ich soll mich nicht verrückt machen lassen, alles gehe gut und am Samstag gehts ab nach Hause.
Mit dieser Aussage tröstete ich mich dann die ganze Zeit bis zur OP. Nun, aufwachen, und erst mal darüber nachdenken, was wurde eigentlich mit mir gemacht und dann große Erleichterung
alles funktioniert noch oder wieder. Luft holen, schlucken, bewegen, Toilette usw. und so gut wie keine Schmerzen.
Also zurück aufs Zimmer, bekam nun täglich, an die 10 Tabletten bis einschl. Samstag, wobei es schon Freitag hieß, alles gut verlaufen, und Samstag auf nach Hause. Ich dachte mir, gsd nichts
wie weg hier und alles funktioniert und keine Schmerzen, unglaublich.
Also Samstag auf nach Hause und seitdem ist noch Schonung angesagt, nächste Woche beginnt die Krankengymanastik und dann schauen wir weiter.
Einen einzigen Tag/Nacht ging es mir schlecht, da beim Liegen die Schleimhäute zusammenfielen, ca. 1. Woche nach der OP und ich dauernd dachte, ersticken zu müssen. da half nur aufstehen und hoffen das besser wird. Das war der Tag an dem ich die einzige Schmerztablette genommen habe.
Schulterschmerzen und sonstige Beeinträchtigungen sollen in dem Tempo abklingen, wie sich die gereizten Nerven beruhigen, das empfinde ich auch so, dauert halt etwas, aber locker zu ertragen. Kopf drehen und ähnliches geht natürlich nur mit Einschränkungen, die aber keinerlei Problem sind.
Ich hoffe, ich habe hier jetzt keinen gelangweilt mit diesem Bericht, wenn ich rückwirkend daran denke, was ich Bedenken/Angst und Panik hatte vor dieser OP, und von heute aus betrachtet, ist jeder Zahnarztbesuch für mich schlimmer "ggg".
Nachtrag: OP dauerte ca. 2 Std., es wurden die Engstellen beseitigt, versteift, verschraubt mit Titan und ein Ersatz zwischen den BS eingefügt, wenn ich das noch recht in Erinnerung habe.
MfG


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