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Komplette Version Unausweichliche HWS OP

Bandscheiben-Forum > Operationen
Huetchen
Hallo Zusammen,

ich stecke in einem Dilemma aus dem ich nicht herauskomme.

Laut NC ist eine OP noch nicht zwingend notwendig aber auf Dauer unausweichlich.
Der NC, hier schon öfters als Fachmann/Ansprechpartner genannt, ist vertrauenswürdig bezüglich der Diagnose.

Es gibt zwei Varianten, die erst nach einem CT der HWS aussortiert werden können.

Variante 1: C3/C4 Prothese, vorhandener Palacosdübel C5 /C6 bleibt drin, C6/C7 versteifen.
Variante 2: Wie Variante 1, allerdings kommt der Palacosdübel raus und es wird C5 bis C7 frisch versteift.

Durch die beiden tauben Finger an der rechten Hand, Daumen und Zeigefinger, werde ich permanent daran erinnert das eine OP nur eine Frage der Zeit ist.
Der NC sagt ich werde mit 65 nicht da sitzen und um eine OP herumgekommen sein, dazu sind die Vorfälle zu groß.
Momentan halten sich die Auswirkungen noch in Grenzen, neben den Fingern ziemliche Verspannungen im Bereich der HWS, sporadische Kopfschmerzen,
ab und zu Muskelbrennen an verschiedenen Stellen wie über die Schulter, linker Unterarm etc.. Da ich physisch sowieso schon ziemlich durch den Wind bin und obendrein auch noch richtig Angst vor einer OP habe, weiß ich nicht was ich machen soll. Mir sind auch die Folgen nicht so ganz klar. Der NC sagt, die Symptome bekommen wir weg und er operiert nicht um die Lage des Patienten danach zu verschlechtern. Soweit ich verstanden habe, habe ich danach trotzdem kaum bis keine Bewegungseinschränkungen. Das kann ich nicht ganz einsortieren deshalb wäre ich froh wenn jemand hier berichten könnte, der Ähnliches an der HWS gemacht bekommen hat.

Ich wollte ich hätte den Mut das einfach machen zu lassen, nach dem Motto Augen zu und durch wird schon gut gehen. So würde ich normaler Weise handeln, mit meinen Ängsten ist das momentan nicht machbar. Irgendwie ist mein bisheriges Leben völlig aus den Fugen.......

Wie seid Ihr mit so einer Situation bzw. Aussicht umgegangen?


chrissi40
Hallo,

ich bin bis heute nicht operiert, es sieht aber schlecht aus und
der Befund ist auch schlechter geworden.
ich kämpfe mich durch und habe ziemlich oft Cortison bekommen, meist gehts dann eine Weile.

Das Schlimmste finde ich, ist dieser OP Zettel für mich, unterschreiben zu müssen, ich könnte ja Querschnittsgelähmt sein usw. Ein Nerv könnte durchtrennt sein und nur der Arm wäre komplett gelähmt. es gibt soviele Komplikationen und Nebenwirkungen, ich wills nicht unterschreiben.

Allerdings auch ein einfacher Sturz könnte böse Folgen für mich haben. Ich mache auch gar keinen Sport mehr,
nur WS Übungen. Das ist schon sehr eingeschränkt. Inliner laufen war schon schön, mir ist es das Risiko aber nicht wert.

Ich blende dies alles völlig aus, anders gehts nicht. Du machst Dich verrückt.

Auch wenn es Dir nicht unbedingt hilft, 99 Prozent Operationen gehen sehr gut aus.

ich hoffe, Du triffst eine weise Entscheidung.

LG chrissi
Anniki
Hallo Hütchen,

ich kann dich sehr gut verstehen. Vor meinen beiden HWS-Operationen hatte ich auch eine wahnsinnige Angst. ich habe mir die schlimmsten Sachen ausgemalt und war irgendwie fest davon ausgegangen, dass ich aufwache ohne mich bewegen zu können. Aber ich kann dir sagen, es ist alles gut gegangen.

Ich hatte auch eine Revision-OP, es wurden Cages ausgetauscht und C4 bis C6 durch eine Platte und Schrauben versteift. Das Ergebnis ist ganz ok, ganz ohne Schmerzen kann ich leider immer noch nicht leben, aber ich habe die OP trotzdem nicht bereut. Letztendlich haben sich meine Beschwerden zum Ende immer mehr verschlimmert und deshalb habe ich den Entschluss getroffen, das Risiko einzugehen und eine zweite OP zu wagen.

Du musst genau überlegen, wie lange du mit den Beschwerden leben kannst. Und vor allem musst du aufpassen, dass es nicht zu bleibenden Schäden an den Nerven kommt, wenn du zu lange mit einer OP wartest. Ich weiß. es gibt hier viele, die haben sich nicht operieren lassen. Aber jeder muss für sich alleine den richtigen Weg finden. Die Entscheidung kann dir keiner abnehmen. Trotzdem kann ich dir sagen, dass die OP und die Zeit danach wirklich lange nicht so schlimm waren, wie ich es mir vorher ausgemalt habe.

Ich drücke dir ganz fest die Daumen, dass du den richtigen Weg für dich findest. Auf alle fälle hilft es immer, möglichst positiv an die ganze Sache ran zu gehen.

Ganz liebe Grüße

Anniki
Huetchen
Hallo Anniki,

das ich mich operieren lasse steht außer Frage. Ich bin nicht der Typ der im Alter von 51 dauerhaft mit drei tauben Fingern leben kann. Ich verstehe aber auch diejenigen, die das bei ähnlicher Konstellation oder gar schlimmer nicht machen möchten. Das muß letztendlich jeder für sich entscheiden.

Mittlerweile sehe ich das Thema Gott sei Dank etwas sachlicher und ich hoffe das bleibt auch so.

Zur Zeit arbeite ich daran mittels Physiotherapie den Körper aufzubauen um wieder eine ordentliche Konstitution zu bekommen. Und auch wenn ich es nicht für möglich gehalten habe, weil ich da eher skeptisch war, dadurch ist es mir gelungen sämtliche Nebensymptome BWS, LWS, und die sensorische Störungen in den Beinen zu fast 100% zu eliminieren. Sporadisch habe ich einen verspannten Halsbereich hinten, das stört bisher aber nicht weiter bzw. macht mich nicht nervös. Wie das zusammenhängt weiß ich nicht, ich mache nichts für die HWS. Ich bewege mich soweit auch wieder normal. Gewicht geht auch langsam aber stetig wieder in den grünen Bereich. Sobald ich das Gefühl habe fit genug zu sein, kümmere ich mich um die Zweitmeinung. Bis dahin tut ein wenig Verdrängen der Seele gut.

Gruß Christian
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