Hallo Zusammen,
ich lese schon eine Weile immer mal hier im Forum und habe nun ein paar Fragen an euch Erfahrenen.
Aber zunächst möchte ich mich kurz vorstellen:
Ich heißte Nina und werde bald 40 Jahre alt. Ich habe nach knapp dreijähriger Zeit mit immer häufiger und stärker werdenden Rückenschmerzen im April die Haupt-Diagnose "ausgeprägte, aktivierte Osteochondrose L5/S1" bekommen, die Bandscheibe in diesem Bereich ist nicht vorgefallen, aber so ziemlich hin, dass die Knochen fast aufeinander kommen. Meine Schmerzen "beschränken" sich dabei vor allem auf Vor- und Rückbeugung, sowie meistens nachts - schwankend zwischen ziemlich und sehr stark beim Bewegen/Rumdrehen im Liegen. Zum Glück habe ich in aufrechter Haltung und auch beim Sitzen keine Schmerzen, so dass ich bis jetzt auch ohne Schmerzmittel auskomme (wenn ich mal Ibuprofen nehme (bisher max. Einzeldosis 800mg), dann hat es auch keinen spürbaren Effekt auf die Schmerzen in Bewegung). Ich hatte im Juli 2016 (also vor Diagnosestellung) 1x eine Spritze in den Rücken bekommen (so eine Kombispritze mit Lokalanästhetikum und Cortison, rechtsseitig, nachdem ich mich unbedingt entscheiden musste, wo es weh tun würde und meine Aussage "eigentlich auf beiden Seiten im Lendenbereich" nicht "ausreichend" war). Die Spritze hat mir - auf der rechten Seite - für ca. 2 Tage die Schmerzen komplett genommen - leider tat die linke Seite weiterhin weh, aber eine Ahnung, wie toll es ohne die Schmerzen sein könnte, hatte ich schon...
Seit ich jetzt die Diagnose habe, hatte ich Krankengymnastik verschrieben bekommen (12x, bin ich gerade mit fertig) und ich habe im Mai mit Funktionstraining (2x pro Woche) angefangen.
Außerdem habe ich auch vorher schon EMS-Training gemacht (mache ich jetzt seit mittlerweile fast 2 Jahren, es war mein erster Versuch, etwas gegen die Rückenschmerzen zu tun), und 1x die Woche Taekwondo (seit 3/4 Jahr, soweit die Bewegungen eben möglich sind).
Das heißt, dass ich seit Mai wirklich 4x die Woche Sport mache und mich dabei auch besonders auf das Training der Rücken- und Bauchmuskulatur stürze. Auch zu Hause trainiere ich am Wochenende noch, um die längere Pause zu überbrücken. Mein ganzes Streben besteht darin, die Beschwerden durch das Training in den Griff zu bekommen.
Ich habe hier z.T. eure Geschichten und Erfahrungsberichte gelesen wenn es ums Thema OP geht... Ich habe einen Riesenrespekt vor euch allen, wie ihr das durchsteht und euch zurück kämpft in eure Leben... Das steht bei meinem im Vergleich zu vielen anderen hier sicherlich moderaten Zustand natürlich noch in keinster Weise zur Debatte.
Ich habe aber bisher nicht wirklich das Gefühl, dass sich an der Gesamtsituation etwas bessert...
Ich merke zwar natürlich, dass mir die Übungen viel leichter fallen oder ich sie länger/häufiger ausführen kann. Aber an der Alltagsproblematik ändert sich - bisher zumindest - leider nichts: insbesondere morgens ist es sehr schwer, es kommt mir oft so vor, als würde mich jemand an den Schultern nach hinten ins Hohlkreuz ziehen, Unterschenkel und Füße abtrocknen nach dem Duschen geht nicht, Hose/Schuhe/Socken anziehen, alles furchtbar, auch, wenn man es irgendwie hinbekommt... Spülmaschine ein/ausräumen, Zimmer der Kinder mit aufräumen, alles mache ich in der Kniebeuge oder durch Abstützen mit einer Hand, oder eben auf den Knien rutschend...Und niesen! Da hab ich manchmal wirklich richtig Angst vor.).
Ich bin/war immer sportlich und sehr aktiv und ich bin auch echt niemand, der schnell jammert. Aber ich empfinde das alles als wirklich sehr einschränkend und kann mir auch gar nicht vorstellen, dass das nicht mehr besser werden soll.
Deshalb bin ich sehr motiviert mit dem Training.
Jetzt aber (endlich) meine Fragen:
Wie sind denn eure Erfahrungen bei ähnlicher Diagnose (ich weiß, dass man keine zwei Fälle miteinander vergleichen kann) und Training? Welche Zeitdauer muss man seinem Körper denn ungefähr zugestehen, um eine Änderung zu erwarten? Das Funktionstraining, was ich mache, ist wirklich gut, es geht meistens länger als 30 min und es wird wirklich sehr intensiv trainiert...
Sollte man das Training trotzdem noch durch Gerätetraining unterstützen? Das ist für mich zeitlich sehr schwierig umzusezten, da ich zwei Kinder habe (der Kleine ist erst 3), Teilzeit arbeite und mein Mann Vollzeit... Aber wenn es noch einen deutlich Effekt bringen würden, wäre es zumindest eine Option, es zu organisieren zu versuchen.
Was hat euch denn so richtig weitergebracht? Haltet ihr es für sinnvoll, mich nochmal spritzen zu lassen - diesmal gezielter?
Ich habe beim Training oft auch Schmerzen, versuche immer, möglichst "nah" an den Schmerz ranzugehen, um möglichst effektiv zu trainineren, ohne aber diesen plötzlichen sehr starken stechenden Schmerz in der Bewegung auszulösen. Manchmal denke ich, wenn ich so eine Spritze hätte, könnte ich vielleicht mal eine Zeit effektiver trainieren... Hat da einer von Euch Erfahrung mit?
Ich würde mich wirklich über jegliche Erfahrungen und Tipps von euch sehr freuen!
Ich danke euch fürs Lesen und bin gespannt auf eure Antworten.
Viele liebe Grüße!