Hallo ihr lieben Mit-Bandis!
Heute würde ich euren Rate benötigen, weil ich anstehe und nicht weiß, welcher Weg der richtige ist. Kurz zur Vorgeschichte, ich habe in allen Abschnitten der Wirbelsäule Probleme, die größten jedoch in der BWS. Einer der Vorfälle dort bei TH9/10 führte zum Querschnitt und ich wurde not-operiert (Diskusextraktion und Laminektomie von hinten). Danach konnte ich zwar wieder gehen, habe aber nach wie vor einige Probleme durch den Rückenmarksschaden. Keines der MRTs der letzten 2 Jahre, auch das Not-MRT direkt vor der OP zeigte die größe des Vorfalles, nur eine minimale Myelonkompression. Tatsächlich war aber hinter dem verkalkten Vorfall der mit der Dura verwachsen war, ein großer Sequester und das Rückenmark hatte nur noch 1mm Platz. Das sahen die Docs erst als sie operierten. Also hatte ich enormes Glück im Unglück, dass die OP so gut geholfen hat.
Jedoch habe ich weiterhin starke Schmerzen, vor allem beim Vorfall bei TH4/5 und seit Ostermontag habe ich wieder eine Lähmung der Zehen an beiden Füßen sowie laut gestrigem Arztbesuch eine deutliche Reflexsteigerung. Der Neurochirurg der mich operierte meinte gestern, dass die neuen neurologischen Probleme seiner Meinung nach nicht von TH4/5 kommen. Ich persönlich sehe das anders und mein Vertrauen in MRTs ist ohnehin verschwindend gering geworden. Er organisert mir beim Neurologen der damals bei meiner Aufnahme bei der Not-OP da war, einen Termin um mich auf den Kopf zu stellen. Ich denke, er vermutet nach wie vor MS, das hat er schon vor der Not-OP angedeutet und er wird für eine Lumbal-Punktion sein. Auch weil nach wie vor eine Myelopathie im MRT bei der operierten Stelle zu sehen ist.
Vor Ostern war ich bei Dr.Rosenthal in Bad Homburg. Sein Plan wäre gewesen Facettengelenksblockaden zu setzen und je nach Ergebnis beide Etagen zu versteifen. Mir waren die 800km Fahrt wichtig um seine Meinung zu hören.
Der Neurochirurg der mich notoperierte und bei dem ich gestern wieder war, sieht es jedoch gänlich anders. Er war auch in Deutschland jahrelang tätig, weiß, dass Versteifungen oft Probleme nach sich ziehen und meint, bei meinen MRT-Bildern würde es mir nicht helfen. Nur sieht das Dr. Rosenthal anders. Wem also vertrauen?
Dazu macht die österreichische Krankenkasse Probleme und es ist schwer die Bewilligung zu erhalten. Was tu ich wenn die Versteifung nötig wäre, ich die Bewilligung nicht erhalte und alles noch schlimmer wird?
Langsam weiß ich nicht mehr weiter. Es ist alles nur noch mühsam und ich hab es satt, dass Ärzte mich nicht für voll nehmen - Studium hin oder her - ich kenne meinen Körper und ich weiß, dass etwas gewaltig nicht stimmt und dass muskuläre Probleme sich anders anfühlen.
Bevor jemand fragt, konservativ hab ich alles durch. Reha, PRT-Spritzen, Akupunktur, manuelle Therapie, normale Physiotherapie, Infiltrationen, Schröpfen und weiß der Geier was noch.
Ich bin kein Mensch der viel jammert, der laut leidet oder permanent mit dem Schicksal hadert. Aber reicht es nicht irgendwann? Kann es nicht irgendwann genug sein? Ständig kämpfen, ständig neue Hürden, jeder legt einem Steine in den Weg und alles wird so unendlich schwer...
Danke fürs lesen