Hallo Mario66,
entschuldige bitte sollte ich etwas frosch rübergekommen sein.

Ich reagierte etwas plump da ich selbst betroffen bin und bei mir nicht alles wünschenswert lief. Angefangen hat es auch bei mir mit einem BSV am Scheitelpunkt der Hyperkyphose...auch ich hab Scheuermann. Mittlerweile 3 WS Ops später bin ich Th7/8 von vorne links, Th8-10 von vorne rechts und Th2-L2 von hinten versteift. Mir persönlich geht es Sch.... ich möchte jetzt aber nicht näher darauf eingehen.
Ich kenne auch einige bei denen die Op gut lief, doch auch andere Fälle.
Es ist halt nur so das du dir bewusst sein musst das so eine Op nicht vergleichbar mit einer BSV op ist.
Die Genesung dauert auch bei gutem Verlauf Monate. Viele Dinge werden sich danach ändern.
Hattest du schon mal ein Korsett? Das wäre evtl. auch mal ein Versuch wert...
Nach der Aufrichtungsoperation ist es etwas wie ein innerliches Korsett...und das kannst du dann nicht mehr ablegen.
Ich will dir keine Angst machen und dir nix ausreden. Ich möchte dich etwas sensibilisieren. Die Risiken etc müssen dir klar sein...
Und dieser Schritt kann nie wieder rückgängig gemacht werden!
Bitte versteh das nicht falsch. Ich habe das Gefühl du wurdest noch gar nicht richtig aufgeklärt bzw. untersucht...
Der BSV ist das eine (da ist es wichtig zu wissen ob er auch aufs Rückenmark drückt bzw da Schäden vorhanden sind). Was kam bei deinen Nervenmessungen raus? Deine Schmerzen über die Seite z.b können auch davon kommen das er z.b die Nervenwurzel bedrängt. Dafür könnte man ggf PRT's versuchen...
Die Krümmung ist das andere. Da brauchst du eine Wirbelsäulenganzaufnahme, damit man den Krümmungswinkel nach Copp messen kann. Zudem ist es wichtig festzustellen ob die Krümmung noch flexibel oder komplett rigide ist (z.b. Hypomochlionaufnahme). Ist noch Flexibilität vorhanden kann die Krümmung auch durch Physio, KG nach Schroth, Muskelaufbau, Korsett etc. behoben werden.
Zudem muss die Krümmung gar nicht umbedingt beschwerden machen. Meistens kommen die Beschwerden da durch die verkürzten und verspannte sowie überdehnten Muskeln.
Eine Aufrichtungsoperation ändert was an den Knochen und der Statik...an den Muskeln musst du selbst auch danach was tun z.b. die muskulären Probleme sind sogar meist erst schlimmer da sie in eine ungewohnte Position gezwungen werden (z.b die verkürzten Brustmuskeln sind dann wie überdehnt nach der Aufrichtung)
So eine Aufrichtungs-bzw Korrekturspondylodese in in vielerlei Hinsicht ein extremer Eingriff in den Körper...damit muss der erst mal fertig werden. In der Regel werden z.b alle Dornfortsätze entfernt, die Facettengelenke aufgemeiselt (teilweise etwas entfernt bzw wie ein kleiner Keil rausgeschnitten etc... kannst z.b mal unter Ponte Osteotomie googeln...bei dorsaler Op..also von hinten meist gängig). Die komplette Muskulatur die da anliegt wird erst mal wegpräpariert und teils geschnitten....das muss auch wieder verwachsen und vernarbt leider häufig was wieder zu Problemen führt und und und....Manchmal muss zusätzlich noch von vorne operiert werden...teilweise zuvor mit Halo gestreckt etc.
Bevor man sich zu solch einer Operation entscheidet bzw darüber Gedanken macht...sollte man wirklich alle konservativen Möglichkeiten ausgeschöpft haben eine vollständige Diagnostik hinter sich haben, mehrere Fachmeinungen eingeholt haben u.a.
Wie gesagt die Krümmung und der BSV sind zwei Dinge. Natürlich wurde der BSV durch den Morb. Scheuermann und die Krümmung "gefördert". Doch ich glaube eher nicht das dir die Krümmung, sondern eher der BSV die Probleme verursacht. Du brauchst richtige Diagnostik!
Auch wenn es auf der einen Seite 2 paar Stiefel sind, muss es wiederrum gemeinsam als Kombination betrachtet werden.
Wenn z.b der BSV wirklich zu einem Rückenmarksschaden mit Myelopathie und Lähmungen führen WÜRDE (nur ein Bsp.. keine Sorge, das stünde in deim MRT Bericht) und operiert werden sollte, muss deshalb nicht umbedingt gleich deine ganze Wirbelsäule aufgerichtet werden...doch an den Scheuermann als Grunderkrankung sollte trotzdem mitgedacht werden, der ist trotzdem da. Der is ja, ganz kurz leihenhaft versucht zu erklären, wie eine Wachstumsstörung der Wirbelkörper wo vor allem die vorderen Anteile langsamer wachsen bzw verkümmern und sich dadurch u.a Keilwirbel ausbilden, und auch die Grund und Deckplatten teils Schmorl Knoten besitzen. Durch unphysiologische Überbelastung dadurch an div Wirbelstellen kommt es auch zu schnellerem Verschleiß und kleineren Knochenanbauten an z.b Randleisten etc...
Was z.b bei Knochenanlagerungen u.a berücksichtigt werden sollte...etc.
Warst du denn schon in Spezialliniken oder besser bei Spezialärzten auf diesem Gebiet?
LG
Marie2