Hallo Golfine,
Bei mir ist es zwar schon eine ganze Weile her mit der OP (2005) und ich weis nicht, ob sich zwischenzeitlich viel geändert hat. Ich werde also mal versuchen, Deine Fragen nach meinen Erfahrungen zu beantworten.
Also ich habe mir im Vorfeld keine Hilfsmittel besorgt und muss sagen, dass ich mein tägliches Leben auch nach der OP auf die Reihe bekommen habe, zumindest das Meiste. Allerdings haben mir meine Kinder für zu Hause einen hohen Tisch gebaut, an welchem ich im Stehen essen, meinen Kaffee trinken oder auch mal lesen konnte. Den PC habe ich dann zu Anfang genutzt, indem ich mich auf den Knien davor platziert habe, später wurde ein Laptop angeschafft, den konnte ich mir auf den Bauch stellen.
Zum Beitrag der KK bei solchen Hilfen kann ich gar nichts sagen, habe sie nie in Anspruch nehmen müssen, da kommen hier aber bestimmt noch Tipps von anderen.
Bei mir war das Sitzen nach der OP grundsätzlich untersagt, Stehen sollte ich nicht so lange. So gab es auch schon im KH eine Bistrotisch, an welchem ich im Stehen meine Mahlzeiten einnehmen konnte oder auch mal die Zeitung lesen. Ich sollte vorsichtig laufen aber nicht so lange und nie in den Schmerz.
Was mir kurz nach der OP gut getan hat, war die Erlaubnis, das Bewegungsbad zu nutzen (nachdem die Narbe abgeheilt war). Dort konnte ich -praktisch Gewichtslos) täglich eine Stunde im Wasser herum laufen. Im KH gab es auch eine praktische Erhöhung des Toilettensitzes, welche ich aber zu Hause nicht mehr benötigt habe.
Da ich ja nicht sitzen durfte, war auch ans Auto fahren nicht zu denken. Der Transport nach Hause wurde im Liegen angeordnet und über einen Rettungswagen organisiert.
Wo ich zu Hause Hilfe gebraucht habe, war das Baden oder Duschen, da ich alleine nicht in oder aus der Wanne gekommen wäre und mich auch nicht abtrocknen konnte. Das Anziehen -der Strümpfe, Unterwäsche, Hose- habe ich meist erledigt, wenn ich im Bett auf dem Rücken lag. Mit der Zeit klappt das ganz gut.
Als ich dann zu Hause war, habe ich damit begonnen, mich täglich etwas mehr zu bewegen, so dass ich dann auch kleinere Spaziergänge machte, die ich mit der Zeit immer weiter ausgedehnt habe. Dabei ist es auch wichtig, nie in den Schmerz hinein zu gehen sondern die Aktivitäten rechtzeitig ab zu brechen und lieber mehrmals am Tag zu wiederholen.
Das mit dem Autofahren ist sowohl von der Erlaubnis des Sitzens als auch von Deiner allgemeinen Befindlichkeit und ggf. auch den Medis abhängig. Ich glaube, bei mir war es so nach ca. sechs Wochen, als ich erstmals kleinere Strecken bis zum Arzt selbst gefahren bin. Lange Strecken (auch als Beifahrer)hat mir der Doc selbst nach drei Monaten noch verboten, allerdings sind bei mir damals auch die Schmerzen geblieben. Dazu sollte Dir das KH aber Verhaltensregeln mit geben. Bei mir hat man das damals ausführlich gemacht, bis dahin, wann und in welchen Stellungen das Sexualleben

wieder funktioniert.
So, ich habe wohl das Meiste geschrieben, falls Du weitere Fragen hast, immer her damit.
LG, Kater Oskar