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Komplette Version Was tun? 2. BSV - 2. OP? Zweitmeinung?

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red_hammer
Hallo allerseits,

ich habe mich heute hier mal angemeldet um zu erfahren was ihr so zu meiner akuten Situation denkt. Hier mal meine Leidensgeschichte:

Ich bin männlich, 37 Jahre jung, 178cm groß, 74 Kg schwer und eigentlich ziemlich sportlich. ( Mindestens 3x die Woche Studio sowie diverse andere Sachen nebenbei)

2008 (mit 32 Jahren) wurde bei mir erstmals ein BSV an der L5S1 diagnostiziert. Er war schon ziemlich erheblich, ich konnte ihn jedoch mit konservativer Behandlung ganz gut in den Griff bekommen und war nach einigen Wochen für ca. 2 Jahre eigentlich völlig beschwerdefrei. Dann kam 2010 der spontane Rückschlag -> wieder erhebliche Schmerzen, speziell mit ausstrahlung in linke Bein. Innerhalb einer Woche mit Ausfall der Nervenreaktionen links sowie völliger Kraftlosigkeit in der linken Wade. Daher einen Tag später, im Oktober 2010 die Operation (minimalinversiv).

Die OP ist sehr gut verlaufen und die Heilung nahezu perfekt. Hatt eigentlich nie wieder größere Probleme, bis auf ne ISG-Blockade 2014. Die wurde nach einen MRT diagnostiziert und ein BSV ausgeschlossen. Sah alles gut aus.

Dann wieder alles ok bis Silvester 2015/16. Die einige Wochen vorher mit typischem Stechen beim Vorbeugen auftretenden Schmerzen wurden ab Silvester innerhalb von 3 Tagen so stark, dass ich quasi bewegungsunfähig war und vor Schmerzen heulen konnte. Am 03.01. habe ich mich von meiner Frau in die Notaufnahme fahren lassen, da ich gar nicht mehr konnte. Dort Schmerzmittel IV erhalten und dringender Rat für MRT.


Dort gestern in Gießen gewesen und die Diagnose erhalten: Erneuter BSV an L5S1. Wieder laut Aussage der Neurochirurgin schwer ausgeprägt.

Der BSV äußert sich durch extrem starke Schmerzen im LWS Bereich, sehr starker einstechender Schmerz bereits unter 20 Grad Anstellung des linken Beins. Beim rechten ab ca. 40 Grad.
Allerdings bisher keine Ausfallerscheinungen o.ä im Bein. Kraft ist auch da.

Und was mir am meisten Sorgen macht: Seit Neujahr habe ich einen Druck auf die Blase, bzw. irgendwie "von innen" auf die Leistengegend. Es funktioniert zwar alles, ich habe aber ständig den Eindruck, Pinkeln zu müssen, was dann auch (noch) problemlos geht.

Nach Begutachtung heute rät die Chirurgin doch außdrücklich zu einer OP, da sie neben den besorgniserregenden Schmerzen im Leistenbereich anhand der Bilder nicht davon ausgeht, dass der BSV sich in absehbarer Zeit soweit zurückbildet, dass ich schmerzfrei werden kann...



Ich habe zwar speziell wegen des Drucks auf die Blase ein sehr ungutes Gefühl, aber was denkt ihr? Evtl. 2. Meinung? Risiko und doch zunächst konservativ behandeln? Warten bis Blasenprobleme schlimmer werden, oder doch OP?

Vielen Dank schonmal.

Jürgen73
Hallo red _hammer

willkommen im Forum.

Zitat
Und was mir am meisten Sorgen macht: Seit Neujahr habe ich einen Druck auf die Blase, bzw. irgendwie "von innen" auf die Leistengegend. Es funktioniert zwar alles, ich habe aber ständig den Eindruck, Pinkeln zu müssen, was dann auch (noch) problemlos geht.


Dieses könnte auf ein beginnendes Cauda Syndrom hinweisen.

Ein ausgeprägtes Cauda Syndrom muß schnellstmöglich (innerhalb von Stunden) operiert werden wenn bleibende Schäden verhindert werden sollen.
red_hammer
Tja schwierig. Also lieber mal auf den Arzt hören, und ne OP in Kauf nehmen? Hab halt auch nen bisschen Angst vor evtl. Spätschäden wenn ich nichts unternehme...
diebelsalt1980
Hallo red hammer,

ich würde mir noch weitere Meinungen einholen. Gibt es bei dir in der nähe ein Wirbelsäulenzentrum?

Gruß Andreas
red_hammer
Ja, ich war ja dort. Ist das WSZ in Marburg-Wehrda. Dort hat man mir zur op geraten.

Ich werde dort seit 2008 betreut und wurde dort auch operiert. Ist eine Praxis aus 4 Neurochirurgen. Trotz aller "Es wird zu viel und zu schnell operiert" Rufe, hatte ich diesmal nicht den Eindruck, dass ich zur OP gedrängt werden soll. Die Ärztin klang doch sehr ernst bei meinen Bildern und Beschreibung der Symtome.

Ich habe heute als Erstmaßnahme neben den bereits eingenommenen Schmerztabletten Inuprofen (wirken kaum) einen Kortison-Schmerzmittelmix IV bekommen. Das hat tatsächlich nahezu unglaublich gewirkt. Ich konnte fast wieder aufrecht gehen und die Schmerzen sind sehr zurückgegangen.

Allerdings hält der Druck auf die Blase an. Nicht sehr schmerzhaft, aber dieses "Ich könnte ständig aufs Klo Gefühl bleibt"

Jetzt soll ich bis Freitag erstmal jeden Tag eine Infusion bekommen und dann werden die weiteren Maßnahmen besprochen...
Grinsekopp
Hallo,

Das mit dem Druck auf der Blase kenne ich. Bei mir ist die Ursache Wirbelgleiten. Meine Symptome wechseln öfter. Je nachdem wo der Druck gerade hin geht. Seit 3 Tagen habe ich wieder dieses Druckgefühle und das Gefühl häufig urinieren zu müssen. Es ist aber jedesmal wieder weggegangen. Ich denke nicht das es schon ein Cauda Syndrom ist. Eher werden wahrscheinlich indirekt Nervenstränge gereizt. Man muss das beobachten. Wenn Kontrollverlust eintritt, etwa wenn man in der Nacht in einem "See" aus eigenem Urin aufwacht ist natürlich höchste Eile geboten.

Schönen Abend noch

Grinsekopp
Pinguin
Hallo red_hammer,

Du steckst wahrlich in einer schwierigen Situation.

Eine endgültige Entscheidung kann Dir hier natürlich niemand abnehmen.
Aber ich denke, wenn sich immer wieder die gleiche Stelle so akut bemerkbar macht,
ist doch schon eher an eine OP zu denken.
Hat sich die NC geäußert, was diesmal genau gemacht werden soll.

Auf alle Fälle ist bei Dir L5/S1 bei Dir eine größere Schwachstelle, die so denke ich, ohne eine
durchgreifende OP nicht Ruhe geben wird auf längeere Zeit gesehen.
Klar steht es Dir in jedem Fall zu noch eine Zweitmeinung einzuholen und auch
noch eine Weile konservativ"rumzudoktern", aber die beginnenden Blasenprobleme sind nun mal nicht von der Hand zu weisen und in Deinem bzw. grundsätzlich in jedem Alter sehr unangenehm.

All Deine beschriebenen Probleme kenne ich persönlich und ich bin inzwischen an de LWS 3mal operiert, ich weiß aber auch, dass keine Ende abzusehen ist.
So wurde es mir erst letztes Jahr im September prognostiziert.

Egal wie man sich entscheidet, es kann gut gehen, es kann aber auch ein Schrecken ohne Ende werden.
Wobei das zweitere Beispiel eher die prozentuale Minderheit darstellt.
Man darf nicht von der Anzahl der Beispiele aus dem Forum ausgehen, da hier oft nur die negativ Beispiele zu finden sind.
Wenn es einem wieder gut geht, neigt man nicht unbedingt dazu in einem Forum unterwegs zu sein, denn da benötigt man ja eh keine Hilfe.

Ich wünsche Dir, dass Du für Dich die richtige Entscheidung triffst und es Dir bald wieder besser geht.

Liebe Grüße
Konstanze
red_hammer
Hallo, wollte mal ne kleine Rückmeldung geben.

Habe in den vergangenen 10 Tagen isgesamt 4 Tramaldon / Kortison / Neuralgin Mix-Infusionen bekommen und muss sagen, dass diese schmerz- und bewegungstechnisch voll reingehauen haben. Im Gegensatz zum Ibuprofen war die Wirkung enorm. Ich kann mich wieder einigermassen bewegen und sogar etwas spazieren gehen ohne Schmerzen.

Der Druck auf die Blase ist zwar immer noch da, hat sich aber nicht zum Schlechten geändert, sondern ist mindestens gleich, ja sogar etwas besser geworden.

Da alle Funktionen (Blase / Stuhl) normal funktionieren und ich bisher keinerlei Ausstrahlungsschmerzen in die Beine oder sonstige neurologischen Ausfälle habe, bin ich mit der Ärztin überein gekommen zunächst nicht zu operieren. Bis Anfang Februar bin ich jetzt erstmal krankgeschrieben und werde nächste Woche langsam mit KG anfangen. Dann mal sehen, wie sich die Sache son entwickelt.

Allerdings hat die Ärztin schon gesagt, dass mein BSV rein Bildtechnisch schon zu den 10% der schwereren gehört und sie sich nicht sicher ist, die Geschichte dauerhaft schmerzfrei zu bekommen.

Na mal sehen, ich hoffe einfach mal, dass ich nun etwas Ruhe bekomme. Beim ersten mal hat sich die Sache aber nach anfänglicher Beruhigung ebenfalls wieder hochgeschaukelt und führte schließlich zu Ausfällen in der linken Wade...

Aber haoofen wir das Beste.

Danke für eure Meinungen, in solchen Situationen ist man für jeden Rat dankbar!

P.S. Klimmzüge an meiner Stange auf dem Dachboden gehen schon ganz gut. So habe ich zumindest das Gefühl, nicht gänzlich einzurosten. Ich würde auch gerne wieder ins Studio und zumindest moderates Krafttraining machen, allerdings scheint das noch etwas früh, da ich z.B. nach 2,5 Kilometern Spaziergang (zügig) schon deutliche Erschöpfungserscheinungen im Ledenwirbelbereich gespürt habe...
Dr0ox
Hallo Leidensgenosse,

das mit dem Training fuchst mich auch tierisch, habe jetzt seit Mitte November Trainingspause und in der Zeit mehr als 5Kg abgenommen und sehe schon richtig eingefallen aus- wenns nach mir geht biggrin.gif
Würde auch gern wieder langsam anfangen auch wenn es nur mit Minimalgewicht ist, hauptsache die Muskeln haben mal wieder was zu tun, dass ich kein Kreuzheben mache ist mir klar aber wenigstens mal Beckenheben mit angewinkelten Beinen oder so. Werde aber erstmal in der KG abklären was mit dem Vorfall empfehlenswert ist und was nicht.
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