erst einmal möchte ich mich vorstellen. Mein Name ist Janine, ich bin 33 Jahre alt und komme aus Dorsten (NRW).

Ich hoffe hier auf regen Meinungsaustausch und auf nette Menschen zu treffen.
Nun dann mal zu meinem Leidensweg, ich hoffe ich kann mich so gut es geht kurz halten.
Alles fing im Oktober 2013 damit an, dass ich mich abends ins Bett "geworfen" habe und es anfing sich zu drehen.Als ich am nächsten Tag morgens aufgestanden bin, drehte es sich immer noch und zwar so extrem, dass ich wirklich nur noch liegen konnte, da es so am besten zu ertragen war. Nachdem ich dann erstmal zum Hausarzt gebracht wurde (von meinem Mann), hat dieser sofort erkannt, dass es von der HWS kommt und mich zum Orthopäden nebenan geschickt.
Der hat mich dann, ohne Röntgen, eingerenkt mit der Begründung, ich hätte eine Blockade und das würde jetzt besser werden.
Wurde es aber nicht, wurde noch schlimmer und nachdem man mir am Telefon einen neuen baldigen Termin verweigerte, bin ich zu einem anderen Orthopäden gebracht worden, wie gesagt ich war wie betrunken, alles drehte sich.
Diese Frau Dr. hat sofort ein Röntgenbild gemacht und dabei kam heraus, dass ich einen angeborenen Blockwirbel C5/C6 habe. Bekam dann ganze sechs Mal Osteopathie bei ihr und der Schwindel verschwand und machte sich nur noch beim hinlegen für einen kurzen Moment (2 bis 3 Sekunden) bemerkbar.
Die Monate vergingen bis März 2014. In der Zwischenzeit bekam ich heftige Kopfschmerzen und bin dann nochmal zum ersten Orthopäden gegangen, weil dieser sich bei mir in der Nähe befindet und ich ihm noch eine Chance geben wollte.
Der hörte sich das Ganze an und meinte dann: "Kopfschmerzen wären untypisch für ein HWS-Syndrom, ich schicke Sie jetzt zum Hausarzt, Neurologen und zum HNO!"
Der Hausarzt hat mich durchgecheckt und nichts gefunden, der HNO auch nicht, der Neurologe hat auch nichts gefunden, mich aber ins MRT geschickt.
Und endlich hatte ich eine Diagnose: BSV C6/C7
Bin dann mit den Bildern zum Orthopäden und wollte ihn zur Rede stellen, wie er denn darauf kommt, dass ich ja völlig gesund bin, wurde aber wieder abgeschmettert am Empfang, er würde sich Bilder nicht angucken, nur mit Bericht vom Radiologen. Nun ich hatte einfach keine Lust und auch keine Kraft mich mit der Dame zu streiten, also bin ich gegangen.
Ich bin dann zum Neurologen gegangen, der die ganze Sache dann mit dem Satz abspeiste: " Ja dann wissen wir ja woher Ihre Kopfschmerzen stammen. Nehmen Sie einfach Ihre Novalgintropfen weiter und dann wird das schon!"
Zu Hause hab ich mich aber dann auf die Suche nach einer Klinik gemacht, die sich meine Bilder einfach mal ansieht und mir dann ihre Meinung dazu sagt. Ich habe dann das St. Anna Hospital in Herne auserkoren und konnte ein paar Tage später schon hin.
Im St. Anna machte man mir keine Hoffnung auf konservative Therapie und riet mir zur OP, da ich einen sehr großen Bandscheibenvorfall hatte und dieser das Rückenmark zu mehr als ein Drittel abdrückte. Ebenso hat man mir gesagt, dass ich nur einmal doof stolpern müsse und dies schon reichen würde um dann Querschnittsgelähmt zu sein.
Das war so ein Schock, dass ich der OP zustimmte.
So um es kurz zu halten, wurde ich eine Woche später operiert. Es wurde ein Cage eingesetzt. Habe die OP auch gut überstanden und war sechs Wochen lang Beschwerdefrei, auch der Schwindel war komplett verschwunden.
Ich hatte nur so Schwierigkeiten mit den Muskelverspannungen des gesamten Nacken- und Schulterbereiches.
Mein inzwischen neuer Orthopäde vertröstete mich von Anfang an, dass das ja von der OP käme und die auch den Nerven dran gewesen wären und es Zeit braucht, bis der Körper sich erholt. Er schickte mich in die Reha, die ich am 01.09.14 für vier Wochen antritt. Ich hab mich auch gut erholt, aber die Verspannungen wurden und werden nur zeitweise besser und dann wieder schlimmer.
Mit Krankengymnastik und Massagen lebte es sich bisher auch ganz okay. Aber ich bekam wieder die alten Symptome wie Kopfschmerzen, Kribbeln in der linken Hand, manchmal kribbelt auch meine Kopfhaut und die Zunge und natürlich hab ich auch Schmerzen im Nacken.
Ende September diesen Jahres litt ich wirklich heftigst unter Kopfschmerzen und zwar zwei Wochen lang und das schon beim Aufstehen, bin dann zum Hausarzt und der meinte ich soll nochmal zum Neurologen.
Dieser veranlasste wieder ein MRT und die Diagnose: Spinalkanalstenose und zwar dort wo operiert wurde und eigentlich noch ein bisschen schlimmer als vorher.
Und jetzt kommt Ihr ins Spiel!
Irgendwie scheinen alle meine behandelnden Ärzte ratlos zu sein oder ich bin bei den falschen Ärzten.
Der Radiologe meint es sei verknöchert.
Der Neurologe rät zu neuer OP.
Der Orthopäde hebte die Hände in die Luft und sagte er packt das nicht an, da müssen Profis ran und schickte mich zur Neurochirurgie im Bergmannsheil Gelsenkirchen.
Da war ich gestern.
Der Assistenzarzt hat mich dann erstmal ins CT geschickt und tatsächlich ist es dort verknöchert und quetscht den Spinalkanal wieder erheblich ein.
Er hat, nach Rücksprache mit dem Oberarzt, mir natürlich zur erneuten OP geraten. In dieser OP würde der alte Cage entfernt, die Knochen abgeschliffen, vor allem was da jetzt so gewuchert hat, und ein neuer Cage würde eingesetzt.
Ich habe gesagt, dass ich mir das überlege, denn eigentlich wollte ich wieder arbeiten gehen, den Arbeitsvertrag hab ich vor zwei Wochen unterschrieben. Wenn ich jetzt operiert werde, dann kann ich die Arbeitsstelle natürlich vergessen.
Hab mir überlegt, ob ich mir noch ne zweite Meinung einholen soll. Habt ihr vielleicht nen Tip für mich in welche Neurochirurgie ich mich begeben soll?
Von alleine wird es nicht besser, dass weiß ich, aber was passiert wenn ich mich erst in zwei, drei oder vier Jahren operieren lasse?
Nach der letzten OP hatte ich eine einseitige Stimmbandparese und Teilparese des Kehlkopfes, was natürlich nicht so schön war. Es ist wieder weggegangen mit Reizstrom und Stimmübungen.
So jetzt aber genug, ich glaub der Text ist lang genug geworden.
Also was würdet ihr an meiner Stelle tun? Ist das Risiko größer wenn ich mich nicht operieren lasse?
Liebe Grüße
Eine mehr als verzweifelte Janine
