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Komplette Version Foraminotomie oder Kryotherapie?

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dilek
Hallo Ihr Lieben,

komme soeben wieder nach Hause, war heute morgen seit 6,30 Uhr unterwegs. MRT, Befunde abholen, zum Neurologen, zum K-haus stirnklopf.gif

Den näheren Bericht gibt es später.

Da ich am Dienstag schon Termin im Krankenhaus habe, möchte ich gerne vorher von Euch wissen, was diese 2 Methoden überhaupt bedeuten und welche würdet Ihr vorziehen??

Wer hat gute oder schlechte Erfahrungen mit diesen Methoden gemacht???

Bitte gibt alle Infos her - damit ich am Dienstag gut gewappnet bin.

Bin noch so fertig mit den Nerven, muss erst mal abschalten. weinen.gif

Bis dann
Dilek
Underwater
:Foraminotomie
operative Erweiterung eines Zwischenwirbellochs, das sich beidseitig zwischen je zwei Wirbelköpern der Wirbelsäule befindet. Anwendung bei eingeengten Spinalnerven zur Freilegung eines Spinalnervs

Die Freilegung einer eingeklemmten Nervenwurzel
im Bereich der Halswirbelsäule über einen Zugang von hinten(Foraminotomie).


Die mikrochirurgische Entlastung einer eingeklemmten Nervenwurzel im Bereich der Halswirbelsäule über einen hinteren (dorsalen) Zugang ist ein seit ca. fünf Jahrzehnten bekanntes Verfahren. Allerdings ist diese Methode in den letzten Jahren sehr in Vergessenheit geraten und dafür gibt es verschiedene Gründe:

Einerseits kann nur ein kleiner Teil der unter einer Nervenwurzeleinklemmung leidenden Patienten über einen dorsalen Zugang operiert werden, der Großteil der betroffenen muß über eine Bandscheibenausräumung von vorne operiert werden, wie dies oben dargestellt wurde. Zudem hat die Entwicklung neuer Kunststoffe und Metall-Legierungen den operativen Eingriff von vorne für die Patienten wesentlich leichter gemacht und vor allem die postoperative Erholung wesentlich beschleunigt, so dass die Indikation zu einem Eingriff von ventral her häufiger gestellt werden kann. Beispielsweise gehen die bei uns operierten Patienten entweder am Abend der Operation oder am nächsten Tag wieder nach Hause.

Dennoch hat auch der von dorsal her durchgeführte Eingriff gewisse Vorteile und sollte deshalb in geeigneten Fällen auch angeboten werden.

Unsere Praxisklinik ist eine der ganz wenigen Institutionen in Deutschland, in denen die Foraminotomie noch zum Standard – Repertoire gehört und den betroffenen Patienten routinemäßig angeboten werden kann.

Geeignet ist die Foraminotomie also bei Patienten, bei denen die Nervenwurzel lediglich durch knöcherne Verengungen eingeklemmt ist und nicht zusätzlich durch einen relevanten Bandscheibenvorfall. Selbstverständlich sind auch diese knöchernen Verengungen als Zeichen des Verschleißes anzusehen.




Im Seitenvergleich sieht man sehr schön den engen Nervenwurzelkanal.


Bei der Foraminotomie wird die Halswirbelsäule durch einen in der Mitte des Nackens angelegten Längsschnitt auf der betroffenen Seite und in Höhe des betroffenen Segmentes freigelegt.

Hierbei geht man so vor, dass der Patient nach Einleiten der Narkose auf dem OP-Tisch auf dem Bauch gelagert wird. Der Kopf ruht in einer speziellen, stufenlos und völlig frei verstellbaren Kopfschale. Somit kann man Kopf und Halswirbelsäule ausreichend weit nach vorne beugen und hierdurch eine Spreizung der Wirbelbögen erreichen, wodurch letztlich der operative Zugang zum eingeklemmten Nerv ermöglicht wird.

Dann werden die Haut und die Nackenfaszie schrittweise durchtrennt ( dieser Hautschnitt ist im Alltag vom Hemdkragen verdeckt und somit nicht sichtbar ), wobei kleine und kleinste Blutungen sofort mit einer elektrischen Mikro-Pinzette versorgt werden. Ebenfalls in kleinen Schritten werden dann die Halsmuskeln von den Wirbelbögen und Dornfortsätzen abgelöst, auch dieser Schritt geht nur sehr langsam und mit großer Sorgfalt vor sich. Es werden selbstverständlich nur die Muskeln auf der betroffene Seite abgelöst, die gesunde, schmerzlose Seite bleibt völlig verschlossen.



Darstellung der HWS von hinten, die Wirbelbögen liegen dicht aneinander, teilweise übereinander.
Durch Abtragen von Knochen wird Platz geschaffen für die eingeklemmte Nervenwurzel.


Hat man dann die betreffenden Wirbelhalbbögen erreicht, bis dahin kann fast eine Stunde OP-Zeit verflossen sein, erfolgt eine nochmalige radiologische Kontrolle, um sicher zu sein, dass nunmehr auch die richtigen Wirbelhalbbögen teilweise abgetragen werden.

Dieses Abtragen geschieht so, dass man mit einer kleinen, hochtourigen Diamant-Fräse oder mit geeigneten Mikro-Stanzen die aneinander angrenzenden Anteile der Wirbelhalbbögen abschleift oder abträgt und so den Zugang zur Nervenwurzel ermöglicht. Allmählich kann man die aus dem Rückenmark abgehende Nervenwurzel sehen und nach seitlich verfolgen. Gegen Ende des Eingriffs wird dann mit einem Mikrohäkchen nach lateral getastet und auf diese Weise festgestellt, ob die Nervenwurzel nun genügend entlastet ist oder in ihrem Kanal immer noch eingeengt wird. Hat man nun die Nervenwurzel ausreichend nach seitlich entlastet, es genügen in aller Regel 5 bis 6 mm, kann der Eingriff unter sorgfältiger Blutstillung beendet werden.

Der Patient verbleibt über Nacht zur Beobachtung in den Räumen unserer Praxisklinik, er ist in der Regel nach wenigen Stunden wieder mobilisierbar, eine lästige Halskrawatte ist nicht erforderlich.

Im Idealfall sind die bis in die Finger einer Hand ausstrahlenden Schmerzen sofort oder bald verschwunden, lediglich die Wunde im Nacken kann noch ein paar Tage Schmerzen bereiten, diese sprechen aber auf die üblichen Schmerzmittel sehr gut an.

Vor allem wegen der Wundverhältnisse im Bereich der Nackenmuskulatur ist, je nach den beruflichen Erfordernissen, mit Arbeitsunfähigkeit von zwei bis vier Wochen zu rechnen. Insbesondere um die rasche Seitwärtsdrehnung der HWS wieder zu erreichen (wichtig im Straßenverkehr), ist der o.g. Zeitraum erforderlich. In dieser Zeit fühlen sich die Patienten aber in aller Regel sehr wohl, neben der körperlichen Schonung unternehmen sie täglich Spaziergänge.

Krankengymnastik ist für die Nachbehandlung nicht erforderlich, bei verstärktem Muskelhartspann im Bereich des Schultergürtels helfen warme Duschen oder ein paar Bindegewebsmassagen.


Hottefee
Hi Dilek,

hatte im Juli diesen Jahres eine Kryo---die Sache an sich ist wirklich nicht schlimm,Schmerzen hatte ich gar keine,dauerte ca. 30 min,unter örtlicher Betäubung,bin danach 200 km nach Hause gefahren,auch das ging....die Tage danach waren nicht soooo prickelnd,aber der Rückenschmerz,der bei mir durch die kleinen Wirbelgelenke verursacht wurde ist ziemlich weg....insofern ich kann diese Methode empfehlen,sie ist äusserst risikoarm....du kannst eigentlich nur gewinnen.

Liebe Grüße
hfee winke.gif
dilek
Hallo Hottefee, hallo Underwater,

Danke Euch herzlich für Eure Infos. Jetzt habe ich schon mal 2 Meinungen, ich hoffe aber, wenn die "BANDI'S" wieder zu Hause sind, sich auch noch zu diesem Thema melden.

Was wirklich zu bevorzugen ist, weiss ich immer noch nicht. Werde auch am Montag noch zu meinem Ortho gehen und auch mal seine Meinung dazu hören.

Bin mal gespannt, was noch alles an Antworten kommen....

Gruss
Dilek
dilek
Hallo Ihr Lieben,

war heute morgen bei meinem Ortho, er hat mir eine Einweisung fürs K-haus gegeben und meinte auch - nicht so schnell mit der OP. Es gibt noch andere Methoden, bevor man operiert.

Mal gucken, was die Götter in Weiss morgen im K-haus meinen.

Melde mich wieder, wenn ich nach Hause komme.

Dilek
parvus
Dann alles Gute im KH. smilie_up.gif

Bin gespannt was die dort mit Dir machen werden.

winke.gif parvus
Ralf
Hallo Dilek,

wie Dir schon geschrieben wurde, kann man das nicht miteinander vergleichen. Das eine ist eine regelrechte OP, das andere wie der Name schon sagt, eine Therapie.

Gebe Deinem Ortho recht, bevor man sich operieren lässt, sollte man alles ausgeschöpft haben.

Wünsche Dir viel Glück für morgen. Sicher hören wir von Dir.

Liebe Grüße

Ralf winke.gif
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