Hallo Patrik
Du kannst dich mal mit dem Patientenleitfaden beschäftigen:
http://www.diebandscheibe.de/ibf/index.php?showtopic=50119Das es hier und da mal zwack ist völlig normal, das wird sich im Verlauf der Genesung wieder ändern.
Von daher ist es wichtig, dass man auf die Signale seines Körpers hört.
Du hast Jahre gebraucht um so krank zu werden, erwarte also nicht das du sofort wieder gesund bist.
Zu Anfang fühlt man sich nach der Vertseifung wirklich stocksteif und für alle normalen und gewohnten Bewegungsabläufe bedarf es irgendwie einer neuen Technik
Wie du deine häusliche Umgebung gestalten kannst:
Es fängt beim Zähneputzen an. Du brauchst zwei Becher, einen für die Zahnpasta zum Ausspucken und einen zum Ausspülen des Mundes.
Man beugt sich nicht mal so eben über den Waschtisch.
Sinnvoll sind...
- langer Schuhanzieher, flaches festes Schuhwerk, neue Socken - die lassen sich leicht anziehen.
- lange Besenstiele
- Getränke und Lebensmittelvorräte anlegen, bzw. durch Freunde anlegen lassen.
Achte auf eine gesunde Ernährung damit du einen guten Stoffwechsel hast und alles besser ausheilt. Von Ketchup und Pommes oder Tk- Pizza ist noch keiner gesund geworden.( nicht persönlich nehmen)
- Rucksack zum Einkaufen
- Versuch einfach die notwendigen Dinge des Alltag in eine Position zu bringen, damit du häufiges Bücken und nach vorn Überbeugen sowie Drehung des Oberkörpers so oft wie möglich vermeidest.- Es macht halt erst mal keinen Spaß weil man alles über die Bein bzw. Oberschenkelmuskulatur macht- das gibt ganz schön Muckis und Muskelkater.
Die lange Lagerung deines Körpers während der OP kann zusätzlich Probleme an den Hüften und Oberschenkeln erzeugen. Es kann sich ein sog. Schraubstockgefühl zeigen und man hat das Gefühl das die Oberschenkel kurz vor dem Platzen sind. Gerade bei längeren OP's ist dies eine häufige Erscheinung. Es handelt sich hierbei nicht um einen neurologischen Schmerz, sondern vielmehr um ein muskuläres Problem was durch kleine Muskelfaserrisse entstanden ist. Dieses Spannungsgefühl kann sich über Wochen hinweg zeigen.
- Die Sache mit dem Sitzen wird von vielen im Forum unterschiedlich beschrieben, die Einen dürfen die Anderen nicht.
Der Kniewinkel sollte mindestens 90° oder mehr betragen, ein fester Stuhl mit 2 Kissen für Po und Rücken werden besser sein als das Sofa- Meistens sitz man ja mit dem Hintern zu tief- und das macht keinen Spaß.
- Hochbetten und Matratzen auf dem Fußboden sind nach der OP schwer zu erreichen
- Besorg dir zeitnah danach KG- Entspannung und Massage für die Beine oder setze den Schwerpunkt bei einer zeitnahen Reha darauf.
Der Nerv muss erst wieder lernen was seine eigentliche Aufgabe ist. Es gilt dabei um die gerade gerichtete Ansteuerung der Extremitäten und nicht um Muskelaufbau. Versuche im Liegen immer wieder den Fuß und die Zehen gezielt anzusteuern und zu bewegen.
Gerade hierzu braucht es an Geduld. Meine Nerven waren 4 Monate massiv bedrängt und nach der OP hat es 1,5 Jahre gebraucht, bis mein Fuß wieder das gemacht hat was ich wollte.
Gehe viel spazieren, vermeide langes Sitzen und nimm dir die Zeit wenn dein Körper Ruhephasen einfordert.
Freu dich an jeden neuen Schritt.
Wenn alles gut verläuft wirst du den Tag wo alles besser wurde auch nicht vergessen. Die OP vergisst man nie und es wird ne ganze Weile dauern bis man der OP was Positives bescheinigenn kann.
Das Wort Geduld ist keine Floskel, sondern die Herausforderung um sich auf den langen Weg der Genesung einzustellen und einzulassen.
Es gibt leider keine Übung die den Heilungsverlauf beschleunigt.
gute Genesung
paul42