Hallo Patrik
Erstmal herzlich willkommen im Forum.
Kleiner Trost vorweg, mit 25 Jahren bist du nicht der Jüngste der eine solche OP über sich ergehen lassen muss.
Eigentlich versucht man in dem Alter die OP so lange möglich zu vermeiden, aber manchmal geht es leider auch sehr viel früher auf den OP-Tisch.
Hast du dir dazu auch weitere fachärztliche Meinungen eingeholt?
Wird von anderen Ärzten die OP-Indikation genauso gesehen?
Es ist immer die Frage, ob die OP zum derzeitigen Zeitpunkt aufgrund der Beschwerden auch gerechtfertigt ist.
Deine Diagnose Wirbelgleiten tendiert rein technisch betrachtet zu einer Versteifung, aber wenn man eine OP umgehen möchte braucht man einen langen Atmen und jede Menge Geduld und Ausdauer bis sich Linderung einstellt.
Ich bin selber auch vor 5 Jahren erfolgreich versteift worden, aber ich sagst dir ganz ehrlich in deinem Alter hätte mich niemand auf den Tisch gebracht.
Mein Orthopäde meinte, als ich 18 war und den ersten Hexenschuss hatte, dass es mal richtig Probleme mit meiner LWS geben würde. Bis zu meiner OP hat es dann aber noch 22 Jahre gedauert.
Ich will und kann dir die Entscheidung zur OP nicht abnehmen aber ich habe Zweifel ob ein solcher Schritt zu derzeitigen Zeitpunkt wirklich nur noch die letzte Chance ist.
Ich will dir die Entscheidung zur OP auch nicht ausreden, ich kenne deinen Leidensdruck nicht, ich glaube aber auch nicht, dass du bereits neurologische Ausfallerscheinungen hast.
Ich kann mir nicht vorstellen das deine BS im Segment L5-S1 schon so dermaßen platt ist das sich dadurch bereits jetzt schon neurologische Ausfallerscheinungen zeigen.
Spondylolisthesis Grad I nach Meyerding beschreibt ein Wirbelgleiten von bis 25 % einer Verlagerung vom einen WBK zum Anderen.
Bei intakter BS ist das zwar ein bereits deutlicher Befund, aber ohne neurologische Beteiligung kein zwingender Grund der eine OP-Indikation ausreichend rechtfertigt.
Vielleicht kannst du deinen MRT Befund mal posten damit man einen Überblick dazu bekommt in wie es in deiner LWS aussieht.
Im Prinzip musst du selber entscheiden ob nun der richtige Zeitpunkt gekommen ist, oder ob du im Vorfeld noch was anderes probieren möchtest.
Die OP rennt dir nicht weg.
Bedenke bitte auch, dass du einen rechtlichen Anspruch hast um eine weitere fachärztliche Meinung einzuholen.
Kein Arzt kann dir diesen Anspruch verwehren. Du kannst dich durch deine KK auch noch beraten lassen.
Es gibt ein Zweitmeinungsprogramm wo du deine OP Indikation durch unbeiteiligte Fachärzte zeitnah bewerten lassen kannst.
Die OP ist schnell gemacht und wenn die Indikation zur OP auch stimmig ist kann man auch nach der OP ein gutes und schmerzfreies Leben führen.
Der Eingriff ist anspruchsvoll und kein Spaziergang und mit langer Genesungszeit verbunden.
Es gibt nur einen Versuch für eine erfolgreiche OP und das gilt auch für die Genesung.
Es dauert aber seine Zeit bis man der OP was Positives bescheinigen kann. 1-2 Jahre musst du für den Genesungsweg einplanen bis die Verknöcherung im operieten Segment abgeschlossen ist.
Sollte deine Entscheidung bereits unumgänglich fest stehen, wünsche ich dir für den Eingriff alles Gute.
Toi Toi
paul42