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Komplette Version Großer Bandscheibenvorfalll Cauda syndrom

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Kathi77
Liebes Forum,

Meine Geschichte:

Seit 4 Wochen habe ich schmerzen im Bereich der LWS mit Ausstrahlung in beide Beine. Nach längeren Autofahrten bin ich fast nicht mehr aus dem Auto gekommen. Der erste Arzt ( Vertretung in Praxis 1) hat zuerst geröntgt, dann eine Spritze ins IlioSakral Gelenk gegeben. Keine Besserung. Die Hausärztin hat drei mal gequaddelt, danach kurzfristige Besserung. Beim nächsten Arztbesuch bekam ich Spritzen jeweils links und rechts in den Gesässmuskel. Kurzfristige Besserung nach einer Woche wieder schmerzen die nicht auszuhalten waren, in der Praxis 1 war kein Arzt da, notfallmässig in Praxis zwei einen Termin bekommen, die Vertretung hat mir eine Spritze in die Nähe des Becken gegeben. Kurzfristige Besserung, nach einer Woche wieder Schmerzen, beim Kontrolltermin Überweisung zum Mrt. es hat jeder Arzt DIV. Untersuchungen gemacht, Zehen, Fersen etc. keinerlei Auffälligkeiten.
Jetzt kommen die Bilder vom Mrt mit einem Zitat Arzt: Granaten Befund: riesiger Vorfall, es ist fast keinen Platz mehr im spinal Kanal für die Nerven es ist fast alles schwarz. Der Arzt weiß nicht was er sagen soll, ein neurochirurge soll sich das am Montag mit anschauen. Er hat mich noch auf das Cauda Syndrom hingewiesen, das wenn da was auftritt sofort operiert werden muss.
Jetzt kommt's, ich bin mittlerweile völlig schmerzfrei, habe keinerlei Ausfälle, aber ziemlich Angst wegen dem Cauda Syndrom. Kann da noch mehr Material austreten und so dieses Syndrom auftreten obwohl ich keinerlei Beschwerden mehr hab? Wie stabil ist diese Masse in dem Spinalkanal? Hat da jemand erfahrung?

Vielen Dank schon mal für eure Antworten.

Viele Grüße
paul42
Hallo Kathi77

Willkommen im Forum wink.gif

Auch wenn der Vorfall wirklich riesig sein sollte, so wie die Untersuchungen gelaufen sind und soweit keine Ausfallerscheinungen auftreten würde ich mir bis zum Montag nicht so viele Sorgen machen.

Solange es keine unkontrollierbaren Schwierigkeiten mit Blasen und Darmfunktion gibt besteht auch kein cauda equina Syndrom.
Sollte sich Blase oder Darm spontan entleeren oder nicht mehr ansteuerbar sein wird es allerdings ernst.

Allein das Gefühl häufig auf die Toilette zu müssen ist kein ausreichender Hinweis.
Pauschal kann man nicht einschätzen ob nochmal Material aus der BS austritt.

So wie du deine Beschwerden bzw. keine Beschwerden bei voller Funktionalität der Beine beschreibst, scheint es möglicherweise ein weicher mittig gelagerter Massenprolaps zu sein der momentan seitlich abgehende Nervenwurzeln nicht bedrängt.

Es kommt immer darauf wie sich das Material der BS zusammen setzt was da vorgefallen ist.
Wenn es Material aus dem Gallertkern ist, ist der Wassergehalt recht hoch und es gibt gute Chancen das sich das auch von alleine wieder regelt.

Große Sprünge sind dieses Wochenende bestimmt nicht drin und ich würde dir auch empfehlen keine ruckartigen Bewegungen zu machen.

Man muss abwarten was der NC am Montag dazu sagt.
Bedenke bitte es werden kein Bilder operiert, sondern die weitere Therapie richtet sich am Verlauf der Beschwerden.

Kann sein das der Arzt gleich zu einer OP rät, aber es besteht genauso gut die Möglichkeit noch den Arzt zu fragen welche Alternativen noch bestehen um es ohne OP zu versuchen.

So lange keine neurologischen Ausfälle bestehen gibt es für eine OP immer noch Zeit. Sicherlich muss man anhand der Lage des BSV und des Bildes weiter beobachten wie sich das Ganze weiter entwickelt.

Von der Tendenz her, wie du von aktueller Beschwerdefreiheit und ohne neurologische Ausfallerscheinungen berichtest, gibt es keinen Grund voreillig einer OP eine Zustimmung zu erteilen.

Für den weiteren Verlauf sollte man den Zehen- und Hackengang , so wie den Kraftgrad der Füße regelmäßig prüfen.
Blase und Darm müssen ebenfalls weiter beobachtet werden.

Der Hinweis deines Arztes ist zwar berechtigt und gut gemeint, es sollte die aber nicht das Wochenende vermasseln.

alles Gute
paul42
Kathi77
Hallo Paul,

Vielen Dank für deine ausführliche Antwort. Die hat mich doch sehr beruhigt.
Dann warte ich mal der Dinge die da kommen. Schönes Wochenende.

Kathi
Kathi77
Liebe Interressierte,

So es ist ein Massenprolaps L 4/ L 5 mit absoluter konsekutiver Spinalkanalstenose, mit Kompression des Duralsacks und darin befindlicher Cauda equina Fasern.

der Neurochirurgische sagt man kann es konservativ versuchen. Ist eine langwierige Sache. Wenn Lähmungen Auftreten sehen wir uns wieder...

Gibt es hier auch erfolgreich Operierte? Wie ich jetzt feststelle kommen die Schmerzen nämlich wieder und gehen dann auch wieder. Wie lange hält man das aus?

viele Grüße

Kathi
Andrea 69
Hallo Kathi,

Ich bin seit Januar mit meinem Massenprolaps konservativ in Behandlung. Die Schmerzen kommen und gehen, es gibt gute und schlechte Tage.

Wenn dein NC sagt konservativ versuchen,dann hör auf ihn. Denk bitte jetzt noch nicht an eine op. Bei Ausfällen natürlich schon, aber die hast du ja nicht.

Du brauchst sehr viel Geduld und auch eine starkes Vertrauen in deinen Körper.
Lass dir soviel Physiotherapie verschreiben,wie du bekommen kannst.

Mach viel Sport,soweit möglich, und versuch nicht den ganzen Tag an die schmerzen zu denken oder zu warten, bis sie wieder kommen.

Der Kopf ist ein sehr wichtiger Punkt in dieser konservativen Phase!

Alles Gute
LG Andrea
Kopfzerbrech
Hallo Kathi,

ich habe Deinen Beitrag jetzt erst gelesen, aber auch ich möchte Dir Mut zusprechen, auf Deinen Körper anstatt auf das MRT-Bild zu vertrauen: So lange es keine Ausfälle gibt, besteht keine unmittelbare OP-Indikation. Es gibt eine mittelbare, wenn die Schmerzen nicht mehr aushaltbar sind. Aber in der Hinsicht kann man viel machen: Tabletten, Spritzen, Entspannungsmethoden... Whatever gets you through the day.
Ich habe mir, als ich in Deiner Situation war, selbst eine Frist gesetzt: "Wenn es bis _______ nicht besser ist lasse ich mich operieren. Vorher versuche ich die anderen Wege."

Ich habe auch einen Massenvorfall, auch fast alles schwarz im Bild (das Bild hab ich in einem anderen Thread auch schon mal gepostet, falls es Dich interessiert), und bei mir WOLLTEN die Ärzte (Ortho und NCn) operieren - da hat keiner gesagt, es gäbe einen anderen Weg. Da ich aber zu dem Zeitpunkt schon wieder weniger Schmerzen hatte (Ausfälle hatte ich nie), habe ich mich gegen ärztlichen Rat (u.a. mit Hilfe dieses Forums und einiger Bücher) gegen die OP entschieden. Und das bis heute nicht bereut. Der Vorfall passierte im November 2014, das MRT wurde im März 2015 gemacht.
Ich mache täglich Übungen (habe einen ganz tollen Physiotherapeuten), und inzwischen bin ich vollständig schmerzfrei. Jetzt arbeite ich daran, auch noch die Steife rauszukriegen und wieder vollständig beweglich zu werden.

Das schaffst Du bestimmt auch!

Was mir in der Kriesenzeit geholfen hat: Ich hab mich jeden Tag ungefähr 500 Mal auf die Zehen und Hacken gestellt, nur um mir selbst zu zeigen, dass das geht.
Und ich hatte die CD mit meinen MRT-Bildern immer bei mir, zusammen mit einem Zettel, auf dem meine Diagnose stand, so dass ich jederzeit und immer hätte ins Krankenhaus gehen können, wenn ich das für nötig befunden hätte.
So habe ich mir selbst Sicherheit gegeben, nachdem mich die Ärzte verunsichert hatten.

Erinnere Dich daran: So lange es keine Ausfälle git, ist Deine OP-Indikation lediglich MITTELBAR! Du entscheidest, ob Du eine OP willst und wenn ja wann! Und hab immer im Hinterkopf: Wenn Du Pech hast, hast Du mit einer OP mehr Schlechtes von Deinem Rücken als ohne sie. Sie sollte wirklich das letzte Mittel der Wahl sein.

Mut tut gut ;-)

Viele Grüße
kopfzerbrech

(inzwischen passt der Forenname gar nicht mehr zu mir: kein Grund mehr zum Kopfzerbrechen! Nur noch einer zum Gymnastikmatte ausrollen!)
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