Hallo liebe Alle,
mehrfach habe ich hier im Forum mitgelesen aber noch nicht so ganz meinen Fall gefunden. Daher schreibe ich heute selbst einen Beitrag und freue mich riesig über Antworten Gleichgesinnter, besonders von Läufern, die ebenfalls eine OP und Lähmungen im Bein hatten.
Nach Monaten Schmerzen im Rücken und Ausstrahlungen ins Bein wurde ich von meinem Physiotherapeuten zu einem bekannten Neurochirurgen vermittelt, da selbst der Physio die Diagnose der Orthopädin, ich hätte nur eine ISG-Blockade, was bei Läufern häufig auftritt, insbesondere wenn sie nicht richtig dehnen, für merkwürdig hielt. Ein MRT lag ihr im April 2014 bereits vor, sie meinte aber es handele sich nur um eine Bandscheibenvorwölbung.
Neben den Schmerzen, die durch die hohe Einnahme von Ibu und Schmerzspriten, die mir die erwähnte Orthopädin verschrieb, auch nicht weg gingen, traten mittlerweile auch neurologische Ausfälle auf, mein linkes Bein war gelähmt, ich zog mein Bein hinter mir her und mein Gang war auffällig. Damit lief ich ca. 3
Der NC sah sich meine alten Bilder an und sprach sofort von einem großen Bandscheibenvorfall und machte mir einen Termin für ein neues MRT, da die Bilder bereits vier Monate alt waren. Er sprach von einer möglichen PRT-Behandlung. Nachdem die neuen Bilder jedoch da waren, sagte er mir, dass dieses Behandlung bei mir gar nichts mehr bringen würde. Der Nerv sei bei mir so stark eingequetscht, dass ich möglichst schnell operiert werden solle. Damit hatte ich dann gar nicht gerechnet und war dann nach einer zweiten Meinung dann jedoch soweit diese durchführen zu lassen. All dies ereignete sich vergangenes Jahr im September, drei Wochen vor dem geplanten Marathon in Berlin.
Nach OP und Reha im September/Oktober und anschließendem Rehasport bin ich mit meinem Rücken nun fast schmerzfrei, habe nach sechs Wochen auch bereits wieder gearbeitet aber leider habe ich immer noch Probleme mit meinem Bein.
Der Fuß ist ab den letzten zwei äußeren Zehen noch immer taub, ebenfalls die Fußaußenkante und die Ferse. Die Nerven in der Wade wurden vor der OP gemessen und es wurde bereits da eine Nervenschädigung festgestellt. Der Muskel ist sehr schwach, obwohl ich bereits wieder trainiere, 4 Monate B12 und Lyrica 90 mg genommen habe sowie die Nerven durch EMS angespielt habe.
Da ich Läuferin bin und möglichst in diesem Jahr am Berlin Marathon im September teilnehmen möchte, interessiert mich besonders die Erfahrung von Läufern. Wie lange hat es bei euch gedauert, dass ihr wieder Problemlos laufen konntet? Ich habe mich jetzt auf langsame 9 KM zurück gekämpft aber eigentlich sagt die Wade schon nach 2 KM, dass ihr eine Pause lieber wäre. Die Wade wird schnell hart, ich laufe, als hätte ich Gewichte am linken Bein und laufe eher mit dem Kopf als mit lockeren Beinen. Aber ich will voran kommen und brauche jetzt Motivation, dass es besser wird. Wenn die Nervenschädigung irreversibel ist, wäre das sehr schlimm für mich. Klar ist man jetzt nicht mehr so sehr im Alltag eingeschränkt (wobei mich lange Spaziergänge, Bummeln schon anstrengen) aber irgendwann will man doch auch wieder zum Urzustand zurück.
Mein Doc meint ich soll trainieren und die Nerven stimulieren. Die Verbindung vom Gehirn zum Bein sei gestört aber das Geben von Reizen wäre gut. Ich mach auch Yoga und Pilates, was mir schon sehr, besonders für den Rücken geholfen hat.
Aber meine Geduld ist halt nicht sehr ausgeprägt. Ich dachte nach der OP, dass ich nach einem halben Jahr längst wieder laufen könnte wie vorher, muss nun aber feststellen, dass es längst nicht so schnell geht. Nach sieben Monaten aber immer noch nicht richtig fit zu sein ist ermüdend und sich immer selbst zu motivieren nicht mehr so einfach.
Habt vielen Dank für eure Erfahrungen, Antworten und Tipps.
Viele Grüße
Steffi